Was bei dieser zweiten Schwarte an nun für uns neuen Micky-X-Geschichten auffällt, sind die im Vergleich zu den ersten Alben harmloseren Plots. Die Autoren bewegen sich weg von Mystery und schreiben grösstenteils reine Parodien. Die Hauptgeschichten sind wiederum jeweils 45 Seiten lang, aber eigentlich ist das für die relativ simplen Handlungen zu viel Platz. Für diese Art hätte man eigentlich eher ein Album mit zwei jeweils ca. 30-seitigen Geschichten wie in Ausgabe vier der Originalserie erwartet. Auch Micky rückt je länger je mehr aus dem Rampenlicht und überlässt den neuen Figuren der Serie das Feld. Das ergibt einige schöne Geschichten, in denen man die Anderswelt erkunden und von ihren Protagonisten Stück für Stück mehr erfahren kann, aber dieser Stil verliert doch gegen die Atmosphäre und Kraft von "Gefangen im Spiegel", "Die 13. Etage" und "Das Karusell". Nun, die letzte Geschichte habe ich noch nicht gelesen, und Enna in Kombination mit Camboni verspricht doch etwas.
Aber auch so sind diese weiteren Alben mitnichten eine Enttäuschung. Die Anderswelt ist ein Ort, den der Leser nur zu gerne betritt und die neosurrealistischen Geschehnisse, die einem auf Schritt und Tritt begegnen, begeistern den Kenner und machen die grosse Faszination der Serie aus. Dabei hilft auch, dass es immer einige rote Fäden gibt, die sich über die Geschichten durch die ganze Kompilation ziehen. Was die Präsentation angeht, wäre es vielleicht besser, die Kurzgeschichten und Lückenfüller von den Hauptstorys zu trennen so wie bei Phantomias, oder gleich wie im Original als kompakten Band, abgetrennt durch die Cover, für die man sich nach wie vor zu Schade ist...so oder so, der nächste Band kann kommen! Die Hauptgeschichten werden da etwas kürzer und ich bin sehr gespannt, was uns dort aufgetischt wird.