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Bildung
#1
Das ist doch mal ein Thema wert.

Bildung wird hierzulande mit Füßen getreten.

Nehmen wir mal Hamburg als Beispiel. In dieser CDU/Grünen-regierten Stadt wurde das humanistische Gymnasium quasi abgeschafft durch die 6jährige Grundschule und dieser idiotischen "Einheitsschule". Wie sollen denn Kinder in so einer Einheitsschule individuell nach ihren Begabungen gefördert werden? Und wie will man in 6 Jahren vernünftig Fremdsprachen erlernen?

Das G8 ist auch so eine Sache. Wie soll man denn lernen bei diesem Druck?

Die Schulen vergammeln, aber irgendwelche "bürgerlichen" Politiker reden von Bildung als oberster Priorität! Kotz

Studium, auch so eine Sache. Die Studenten werden ausgequetscht wie eine Zitrone. Nehmen wir mal Niedersachsen als Beispiel. Allgemeine Studiengebühren 500 €, Verwaltungsgebühren 75 €, Langzeitgebühren 600 bis 800 €, "Altersgebühren" (Seniorenstudium ab 60 Jahren) 600 € plus Gebühren für Gasthörer/innen.

Da soll noch jemand sagen wir leben in einem sozialen Staat.

Ganz zu schweigen von dem Bachelor/Master-Müll, aber die CDUler kommentieren das ja mittlerweile mit "Idee gut, Ausführung nicht". Erinnert mich an irgendwelche Kommunisten die über die DDR reden.
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#2
(26.06.2010, 16:02)Derschwaflkop schrieb: Das ist doch mal ein Thema wert.
Joa.

Zitat:Bildung wird hierzulande mit Füßen getreten.
Du kannst aber davon ausgehen, daß sich da eine Menge an Leuten bemüht. Nur kann es halt, wenn viele verschiedene Meinungen aufeinander prallen, zu "schlechten Kompromissen" kommen, aber das ist in jedem demokratischen Land der Fall und allgemein ja nichts ungewöhnliches.

Zitat:Nehmen wir mal Hamburg als Beispiel. In dieser CDU/Grünen-regierten Stadt wurde das humanistische Gymnasium quasi abgeschafft durch die 6jährige Grundschule und dieser idiotischen "Einheitsschule". Wie sollen denn Kinder in so einer Einheitsschule individuell nach ihren Begabungen gefördert werden? Und wie will man in 6 Jahren vernünftig Fremdsprachen erlernen?
...auch wenn ich nicht wirklich ein Freund von einer sechsjährigen Grundschule bin, gibt es auch hier (vermeintlich) Vorteile: schlechteren Schülern oder Spätstartern wird so eine größere Chance gegeben, sich positiv zu entwickeln, zudem ist die Chance in einer Einheitsschule für Immigrantenkinder höher, sich sprachlich gut zu entwickeln, dem entgegen steht natürlich, daß vermeintlich "intelligentere" Kinder sich oft nicht so gut entwickeln können, da sie auf die anderen Schüler mehr Rücksicht nehmen müssen, was ihnen die Lust an der Unterrichtsteilnahme noch eher nehmen kann. Fremdsprachen werden in Hamburg meines Wissen nach ab der 1./3. Klasse (Englisch) und 6. (Französisch) gelehrt. In diesem Sinne ist die Schulreform in Hamburg eine sehr auf die "unteren Schichten" bedachte Reform, die meiner Meinung nach eher hilft, Kinder aus "ärmeren" Familien zu fördern, anstatt daß sie zu einem vermeintlich auseinanderdriftenden Leistungsmuster der Schüler führt.

Zitat:Das G8 ist auch so eine Sache. Wie soll man denn lernen bei diesem Druck?
Zuerst einmal gibt es G8 jetzt in allen Bundesländern und im ganzen Europa ist ein Abitur nach der 12. Klasse Standard und wird in den meisten Ländern auf gut umgesetzt (in Sachsen und Thüringen gibt es G8 übrigens schon seit 1990 und heute regt sich auch keiner (mehr) drüber auf). Da das ganze aber (insbesondere bei uns in Schleswig-Holstein) vollkommen neu ist, gibt es oft (berechtigterweise) Proteste gegen das "neue" System, da in einigen Fällen die Lehrpläne beibehalten wurden, anstatt sie sinngemäß zu entleeren. Dieser Prozeß wird sich in drei bis vier Jahren spätestens komplett angepaßt haben und dann wird es ebenso wie bei vielen anderen Dingen keine Demonstrationen geben, die oft einfach nur aus genereller Abneigung gegen eine bestimmte politische Richtung angezettelt werden.

Zitat:Die Schulen vergammeln, aber irgendwelche "bürgerlichen" Politiker reden von Bildung als oberster Priorität! Kotz
...also meine Schule vergammelt nicht im geringsten Frech - und daß Du das ganze wieder einmal auf die bürgerlichen Parteien abschiebst, ist vollkommen unberechtigt (s.n.o. zum Beispiel Hamburg oder schaue auf die SPD, die in Rheinland-Pfalz ebenfalls G8 (mit absoluter Mehrheit) eingeführt hat - gegen Bildungspolitik haben "alle", die nicht selber Politik machen, im allgemeinen immer etwas und das zeugt nicht von einem Verständnis für unsere Demokratie.

Zitat:Studium, auch so eine Sache. Die Studenten werden ausgequetscht wie eine Zitrone. Nehmen wir mal Niedersachsen als Beispiel. Allgemeine Studiengebühren 500 €, Verwaltungsgebühren 75 €, Langzeitgebühren 600 bis 800 €, "Altersgebühren" (Seniorenstudium ab 60 Jahren) 600 € plus Gebühren für Gasthörer/innen.
Nun, als Student bekommt man durch BaFöG die Möglichkeit, in jedem Falle ein Studium zu beginnen und dieses auch zu einem guten Ende zu führen. Daß man irgendwann mal dafür bezahlt, daß man eine so hohe Bildung wie sonst fast nirgendwo geboten bekommt, versteht sich ja von selbst - klar, daß man mit einem Studium der BWL weitaus größere Chancen auf ein hohes Gehalt hat als Germanistik, ist ja wohl klar, deshalb wäre es auch richtig, daß man pro Studiengang unterschiedliche Gebührensätze beschließt, Studiengebühren sollten mMn auch nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil ans Land gehen, sondern für direkt in die Unis gepumpt werden, denn dadurch erhöht sich sicher die Qualität des Unterrichts und somit auch die der Studenten, die auf eine bessere Ausstattung zurückgreifen können. Nach dem "Hamburger Modell" bspw. müssen ehemalige Studenten bei BaFöG-Inanspruchnahme erst ab einem Jahresgehalt von 30.000 ihre erhaltenen Gelder zurückzahlen, wenn dieses Gehalt nicht innerhalb von 10-12 Jahren erreicht wird, verfällt die Schuld und das eigentliche Studium wäre kostenlos. Studiengebühren komplett abzuschaffen oder eine Einführung zu verhindern, halte ich für komplette Wahlpropaganda, mit der sich Wähler auf kosten der Wähler gewinnen lassen - unsere Länder sind allesamt de facto pleite und eine allgemeine Privatisierung oder geförderte Eigenständigkeit der Unis ist zu fördern und durch klare Regeln könnte dennoch unser staatlich-getragenes Bildungssystem erhalten bleiben, zudem ist der dämliche Grundatz "an Bildung nicht sparen" illusorisch - es ist wichtig, an den richtigen Stellen zu sparen, wenn man weiterhin nur darauf pocht, "der Staat" müsse alles bezahlen, ist dieser irgendwann zahlungsunfähig und wir alle können uns unsere Gesellschaft sonstwohinstecken.

Zitat:Da soll noch jemand sagen wir leben in einem sozialen Staat.
...also ich finde Arbeitslosenhilfe, gesetzliche Versicherungen/Absicherungen und unser aktuelles Steuersystem schon fast wieder zu "sozial" - das Wort kann und mag jeder für sich selbst interpretieren - fest steht jedenfalls, daß es jedem Staat in der Geschichte durch mehr und mehr Subventionen volkswirtschaftlich immer schlechter geht - und das wollen wir doch alle auch nicht, oder? Frech

Zitat:Ganz zu schweigen von dem Bachelor/Master-Müll, aber die CDUler kommentieren das ja mittlerweile mit "Idee gut, Ausführung nicht". Erinnert mich an irgendwelche Kommunisten die über die DDR reden.
Um ein zusammenwachsendes Europa weiter zu ermöglichen/fördern, ist es wichtig, europäische Standards festzulegen - das beste an den "neuen Studiengängen" ist neben der Tatsache, daß es viel einfacher werden soll (soll, an "Bildung" ist immer irgendwie zu arbeiten), in anderen europäischen Ländern zu studieren/wechseln, daß der Staat zusätzlich eine Menge an Geld dadurch spart, daß es in Zukunft keine Langzeitstudenten mehr geben wird, nach 3 bzw. 5 Jahren (+ ein mögliches Urlaubssemester) ist dann eben grundsätzlich Schluß, womit deutsche Studenten durchschnittlich viel früher in den Arbeitsmarkt gelangen können als früher (ebenso wie bei G8 deutsche Schüler oft 1-2 Jahre hinter der europäischen Konkurrenz lagen). Es wäre allgemein schön, wenn Du generell zu deinen Thesen auch Begründungen deinerseits anhängen würdest, so klingt das alles sehr "einfach".
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#3
Zitat:Zuerst einmal gibt es G8 jetzt in allen Bundesländern und im ganzen Europa ist ein Abitur nach der 12. Klasse Standard und wird in den meisten Ländern auf gut umgesetzt (in Sachsen und Thüringen gibt es G8 übrigens schon seit 1990 und heute regt sich auch keiner (mehr) drüber auf). Da das ganze aber (insbesondere bei uns in Schleswig-Holstein) vollkommen neu ist, gibt es oft (berechtigterweise) Proteste gegen das "neue" System, da in einigen Fällen die Lehrpläne beibehalten wurden, anstatt sie sinngemäß zu entleeren. Dieser Prozeß wird sich in drei bis vier Jahren spätestens komplett angepaßt haben und dann wird es ebenso wie bei vielen anderen Dingen keine Demonstrationen geben, die oft einfach nur aus genereller Abneigung gegen eine bestimmte politische Richtung angezettelt werden.

In allen Bundesländern, korrekt. Und ich würde mal sagen, daß die CSU das auch in Bayern durchgeführt hat, ist mit (!) ein Grund, daß sie die absolute Mehrheit verloren haben. Und daß das in ganz Europa gemacht wird, macht die Sache auch nicht besser.

Ich wohne bekanntlich in Baden-Württemberg. Ich nehme jetzt mal Englisch als Beispiel. Wir machen furchtbar schnell, da unser Buch fürs G9 konzipiert ist und haben jetzt schon längst mit dem Buch für die Neunte angefangen. Toll...

Was soll denn diese Verkürzung? Es ist eine Ansicht daß man möglichst effizient und zielgerichtet lernen soll, aber ich finde, Allgemeinbildung ist wichtig. Wir haben bspw. in Latein kaum Zeit für Sachthemen wie das Alte Rom, was meine Lehrerin sehr schade findet.

Zitat:...also meine Schule vergammelt nicht im geringsten Frech - und daß Du das ganze wieder einmal auf die bürgerlichen Parteien abschiebst, ist vollkommen unberechtigt (s.n.o. zum Beispiel Hamburg oder schaue auf die SPD, die in Rheinland-Pfalz ebenfalls G8 (mit absoluter Mehrheit) eingeführt hat - gegen Bildungspolitik haben "alle", die nicht selber Politik machen, im allgemeinen immer etwas und das zeugt nicht von einem Verständnis für unsere Demokratie.

Meine Schule vergammelt schon. Asbest in der Turnhallendecke, alles verfallen, unsichere Geländer...und ich würde ja, wenn ich größer bin, "Politik machen", aber wie denn, wenn es keine Partei gibt, die eben dieser Ansicht bzgl. Bildungspolitik ist? In einer echten Demokratie sollte alle Meinungen Gehör finden (siehe auch meine Signatur).

Deine Kritik bzgl. Alleinschuld der bürgerlichen Parteien kann ich nachvollziehen. Hast Recht, in der SPD sind genausoviele Idioten. Nur gibt es eben gleich drei bürgerliche Parteien, die was zu sagen haben.

Dann zum Bafög, naja. Da habe ich schon viele Dokus gesehen, bspw. über eine Jurastudentin der kurz vorm Examen das Bafög gestrichen wurde. Das ist nicht so "sozial". Und das Studium wird besser durch die Bildungsgebühren? Klar. Balken

Zitat:...also ich finde Arbeitslosenhilfe, gesetzliche Versicherungen/Absicherungen und unser aktuelles Steuersystem schon fast wieder zu "sozial" - das Wort kann und mag jeder für sich selbst interpretieren

Lieber CDUler, wie hättest du es denn gerne? Arbeitslosenhilfe - frei nach Calvin "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen", oder was? RTL & Co schüren ja immer den Eindruck HartzIVer seien allesamt faule Säcke. Aber das sind auch Akademiker, die keinen Job finden. Ab 50 hat man sowieso praktisch keine Chance mehr. Und ich kann verstehen wenn sich solche Leute aufregen wenn ihnen auch noch das Elterngeld gestrichen wird. Du nicht? Und was das Steuersystem betrifft: Die Leute werden es sich irgendwann nicht mehr gefallen lassen ausgequetscht zu werden. Bin ja sowieso mal gespannt wie lange wir uns noch verarschen lassen.

Zitat:Um ein zusammenwachsendes Europa weiter zu ermöglichen/fördern, ist es wichtig, europäische Standards festzulegen - das beste an den "neuen Studiengängen" ist neben der Tatsache, daß es viel einfacher werden soll (soll, an "Bildung" ist immer irgendwie zu arbeiten), in anderen europäischen Ländern zu studieren/wechseln, daß der Staat zusätzlich eine Menge an Geld dadurch spart, daß es in Zukunft keine Langzeitstudenten mehr geben wird, nach 3 bzw. 5 Jahren (+ ein mögliches Urlaubssemester) ist dann eben grundsätzlich Schluß, womit deutsche Studenten durchschnittlich viel früher in den Arbeitsmarkt gelangen können als früher (ebenso wie bei G8 deutsche Schüler oft 1-2 Jahre hinter der europäischen Konkurrenz lagen). Es wäre allgemein schön, wenn Du generell zu deinen Thesen auch Begründungen deinerseits anhängen würdest, so klingt das alles sehr "einfach".

Zum Ersten: s.o. Warum müssen wir jeden europ. Scheiß mitmachen?? Noch liegt unsere Gesetzgeberkompetenz in Berlin und in den Hauptstädten der Bundesländer, nicht in Brüssel.
Zum Zweiten: s.o. jaja, möglichst früh auf den Arbeitsmarkt. Auf Allgemeinbildung und Ruhiges Lernen wird keinen Wert gelegt. Ebenso wenig auf Humanismus (siehe Hamburg). Furchtbar.
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#4
(26.06.2010, 17:25)Derschwaflkop schrieb:
Zitat:Zuerst einmal gibt es G8 jetzt in allen Bundesländern und im ganzen Europa ist ein Abitur nach der 12. Klasse Standard und wird in den meisten Ländern auf gut umgesetzt (in Sachsen und Thüringen gibt es G8 übrigens schon seit 1990 und heute regt sich auch keiner (mehr) drüber auf). Da das ganze aber (insbesondere bei uns in Schleswig-Holstein) vollkommen neu ist, gibt es oft (berechtigterweise) Proteste gegen das "neue" System, da in einigen Fällen die Lehrpläne beibehalten wurden, anstatt sie sinngemäß zu entleeren. Dieser Prozeß wird sich in drei bis vier Jahren spätestens komplett angepaßt haben und dann wird es ebenso wie bei vielen anderen Dingen keine Demonstrationen geben, die oft einfach nur aus genereller Abneigung gegen eine bestimmte politische Richtung angezettelt werden.

In allen Bundesländern, korrekt. Und ich würde mal sagen, daß die CSU das auch in Bayern durchgeführt hat, ist mit (!) ein Grund, daß sie die absolute Mehrheit verloren haben.
Schade, daß der SPD in Rheinland-Pfalz das nicht auch passiert ist...

Zitat:Was soll denn diese Verkürzung? Es ist eine Ansicht daß man möglichst effizient und zielgerichtet lernen soll, aber ich finde, Allgemeinbildung ist wichtig. Wir haben bspw. in Latein kaum Zeit für Sachthemen wie das Alte Rom, was meine Lehrerin sehr schade findet.
Da gebe ich dir 100%ig recht - Allgemeinbildung ist für mich, insbesondere gesellschaftspolitische Themen/Geschichte betreffend, einer der wichtigsten Punkte in Sachen "richtiger Bildung" - die Verkürzung ist schlichtweg eine Folge des Prozesses des Zusammenwachsens in ganz Europa - hätten alle G9, käm so gut wie keiner darauf, G8 zu machen.

Zitat:Meine Schule vergammelt schon. Asbest in der Turnhallendecke, alles verfallen, unsichere Geländer...
...na, immerhin seid ihr bei den ganzen Bildungstests immer weit vorne, deine Schule dürfte wohl zu den Ausnahmen gehören, in Schleswig-Holstein sind eigentlich alle Gymnasien, die ich kenne, in einem mehr als passablen Zustand.

Zitat:und ich würde ja, wenn ich größer bin, "Politik machen", aber wie denn, wenn es keine Partei gibt, die eben dieser Ansicht bzgl. Bildungspolitik ist?
Meinst Du, mir gefallen alle Punkte/Themen/Thesen der CDU? - auch nicht beim Thema Bildung u.a., man sucht sich ja eine Partei nicht danach aus, daß einem *alle* Punkte gefallen - so eine Partei gottseiwirklichmaldank nicht, Du solltest dabei auch auf andere Themen achten Zwinkern

...bin leider ab Morgen für eine Woche weg, weshalb ich auf den Rest, unabhängig vom Thema, nicht mehr vollständig eingehen kann. Ich persönlich steht für mich der europäische Einigungsprozeß mit an oberster Stelle und natürlich gibt es viele Dinge, die dadurch sich verändern, aber man muß immer alles von mehreren Seiten betrachten, überall gibt es Vor-und Nachteile. Ich bin selbstschreibend nicht gegen Arbeitslosenhilfe & Co., sondern gegen eine Ausweitung der sozialen Leistungen, Deutschland ist auf einem so hohen Niveau, daß irgendwann sich ein Staat nicht ein "Mehr" leisten kann...
...UND - immer, wenn was irgendwo wann auch immer gekürzt wird, regt sich ein großer Teil der Bevölkerung auf, erstens ist das normal, denn nie kann jeder von allem profitieren, auch hier könnte man sagen "und was das Steuersystem betrifft:" wer muß hier eigentlich am meisten Steuern bezahlen? Frech - mache du doch mal einen Vorschlag für ein neues Steuersystem (*gerechter* wäre es, wenn jeder 25 % "auf alles" bezahlen müßte, *sozialer* aber eben nicht - muß man daraus etwa schließen, daß "sozial nicht gerecht" ist? Erstaunt (nur eine These, die nicht meine Meinung wiederspiegelt) - es gibt viele Ungerechtigkeiten, aus Sicht eines jeden Menschen sind die anders, vll. sollte man auch mal daran denken, wie es zum Beispiel um die Volkswirtschaft steht, volkswirtschaftlich gesehen sind Subventionen immer Käse, betriebswirtschaftlich manchmal nicht und auf sozialer Ebene sehr oft nicht - die Politik soll und muß die Wirtschaft und den Staat in einen Einklang,mit Rücksichtnahme auf "die Bürger" nehmen, jede Partei versucht dies auf einem anderen Wege...
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#5
Hmh ich muss sagen, dass dieses föderalistische deutsche Bildungssystem doch sehr ungut ist. Deshlab bin ich froh, dass das Bildungssystem hier Bundesweit einheitlich ist.
Zitat:Zuerst einmal gibt es G8 jetzt in allen Bundesländern und im ganzen Europa ist ein Abitur nach der 12. Klasse Standard und wird in den meisten Ländern auf gut umgesetzt
Das ist mir, muss ich sagen, neu. In Österreich gibt es nämlich Schulen die haben in der 12. Schulstufe Matura und Schulen die erst nach 13 Jahren maturieren. Der Unterschied besteht darin, dass die 13-jährigen Schulen, gleich zusätzlich zur Matura eine Berufsausbildung mitliefern, die in vielen fachspezifischen Stunden erlernt wird. Trotzdem werden diese Schulen nicht auf 12 Jahre zurückgestutzt, oder?
Das österr. Gymnasium hat schon seit langem 8 Jahre und ich sehe kein Problem darin. Trotzdem kommen wir einfach auch öfters mit dem Lehrplan nicht zurecht. Besonders in Geschichte oder Biologie wird offt nur grundlegendes gelehrt, Zeit für etwaige Spezialisierungen auf gewisse Gebiete bleibt einfach keine. Deshalb bin ich auch schon auf die Zentralmatura gespannt, schließlich muss dann jede Schule den gleichen Stoff machen und das könnte schwierig werden. Es dürfte zwar noch möglich sein die 3 Lehrpläne der Gymnasien auf eine Matura zurechtzuschneidern, wie das allerdings bei den über 300 Lehrplänen der BHS (Berufsbildende Höhere Schulen) wird darauf gespannt. Schließlich kann jemand mit 2 Wochenstunden Mathematik wie in Pädagogik oder Sozial-HBLAs nicht das gleiche lernen wie in der Technik-HBLA die 4 Stunden Mathematik haben. Sehr seltsam

Zitat:Die Schulen vergammeln, aber irgendwelche "bürgerlichen" Politiker reden von Bildung als oberster Priorität!
Meine Schule vergammelt auch nicht, wird übrigens zurzeit generalsaniert und bekommt einen neuen Wissenschaftstrakt Zwinkern. Dass dies aber z.T. ein Problem ist kann ich mir vorstellen.

Zitat:Studium, auch so eine Sache. Die Studenten werden ausgequetscht wie eine Zitrone. Nehmen wir mal Niedersachsen als Beispiel. Allgemeine Studiengebühren 500 €, Verwaltungsgebühren 75 €, Langzeitgebühren 600 bis 800 €, "Altersgebühren" (Seniorenstudium ab 60 Jahren) 600 € plus Gebühren für Gasthörer/innen.
Seid froh über die Studiengebühren.
Hier gibt es keine mehr, Ergebnis --> Unis ohne Geld und Unis die überlaufen werden von Studenten (auch insbesondre von Deutschen)
Ich fand die alte österr, Regleung passend, dass jene Studenten, die aus sozial schwächeren Schichten kommen und somit Stipendium beziehen, keine Studiengebühren zahlen. Fällt man aber mehr als 1 Semester aus dem Studienplan zurück wird das Stip gestrichen. Das ist somit auch ein Anreiz was zu arbeiten und nicht nur des Studentenlebens zu freuen.
Die deutschen Stundenten sind nämlich auch ein Problem, doch gibt es hier nun Gottseidank eine Zugangsquote, die die EU gelten lässt. Besonders die Medizin-Studien sind hier nämlich fürchterlich überlaufen von deutschen Studenten die daheim keinen Ausbildungsplatz bekommen. Deshalb kommen
sie nach Österreich, gleiche Sprache, keine Gebühren. Der österr. Staat bildet aber dadurch tausende Studenten aus, die höchstwahrscheinlich wieder nach DE zurückkehren und somit keinen Nutzen dem Staate bringen. Das man das nicht will ist wohl klar.

Ich bin zurzeit auch gegen die ausufernden Sozialleistungen. Besonders seit die Roten wieder an der Macht sind, wird nur so mit Wahlzuckerln um sich geschmissen. Und Österreich hat als eins von wenigen europäischen Ländern noch kein Sparpaket geschlossen, warum versteht man nicht. Das Pensionssystem funktioniert laut Experten noch bis 2018, dann wirds krachen, wenn das nicht bald reformiert wird. Aber die große Koalition schaut nur bis zur nächsten Wahl, anstatt auf das Wohl der Bevölkerung.
[Bild: 8dcc-s.png]
"Dummheit, die man bei andern sieht, wirkt meist erhebend aufs Gemüt" - Wilhelm Busch
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#6
(27.06.2010, 09:00)Wolfgang Wasserhuhn schrieb:
Zitat:Studium, auch so eine Sache. Die Studenten werden ausgequetscht wie eine Zitrone. Nehmen wir mal Niedersachsen als Beispiel. Allgemeine Studiengebühren 500 €, Verwaltungsgebühren 75 €, Langzeitgebühren 600 bis 800 €, "Altersgebühren" (Seniorenstudium ab 60 Jahren) 600 € plus Gebühren für Gasthörer/innen.
Seid froh über die Studiengebühren.
Hier gibt es keine mehr, Ergebnis --> Unis ohne Geld und Unis die überlaufen werden von Studenten (auch insbesondre von Deutschen)
Ich fand die alte österr, Regleung passend, dass jene Studenten, die aus sozial schwächeren Schichten kommen und somit Stipendium beziehen, keine Studiengebühren zahlen. Fällt man aber mehr als 1 Semester aus dem Studienplan zurück wird das Stip gestrichen. Das ist somit auch ein Anreiz was zu arbeiten und nicht nur des Studentenlebens zu freuen.

Da muss ich dir aber wiedersprechen. Dadurch das die Studiengebühren gestrichen wurden, sind die Unis nicht ohne Geld. Dieser kleine Teil ca.350 Euro oder so von jedem Student mag für uns viel klingen, ist aber für die Unis nur ein kleiner Bestandteil, der nicht wirklich Auswirkung auf die Finanzen der Uni hat. Mit dem Stipendium ist das auch so ne Sache. Meine Schwester war eine gute Studentin und hat sich reingehängt und sich nicht des fröhlichen Studentenlebens gefreut, hat aber trotzdem kein Stipendium bekommen, weil sie dafür immer noch zu schlecht war. Außerdem sollte die Abschaffung der Gebühren den sozial schwächeren Schichten eine Chance aufs Studieren geben. Der Gedankengang, dass sie dann Stipendium bekommen, wovon sie die Gebühren zahlen, ist eigentlich falsch, weil es verdammt schwer ist ein Stipendium zu bekommen. Genauso gab es dann auch eine "Studentenverarmung" d.h. sie mussten neben dem Studium arbeiten gehen, und hatten dann immer noch wegen den Gebühren zu wenig Geld. Somit finde ich es eigentlich ganz gut, dass die Studiengebühren endlich abgeschafft wurden. Und man muss jetzt aber noch immer welche Zahlen, wenn man unter bestimmten Bedingungen ein 2. Studium beginnt.
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#7
Im aktuellen Spiegel wird gut die Sinnlosigkeit des Bildungsföderalismus beschrieben.

16 Schulsysteme und alle 4 Jahre 16 neue. Wer soll da durchblicken?

Was dieses Land braucht ist ein einheitliches Bildungssystem für alle Bundesländer, ohne auf europäische Standards oder so zu hören ("Wir wollen es, weil es alle wollen"). Vierjährige Grundschule, Neunjähriges Gymnasium, Haupt- und Realschule zusammenlegen, Bachelor/Master abschaffen, Bildungsgebühren abschaffen.

Merkel sollte endlich ihre sogenannte "Bildungsrepublik Deutschland" ausrufen.
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#8
Es gibt doch aber einen Umterschied zwischen Haupt und realschule. Oder meinst du m zweig? Also das sollte man nicht tun, da Realschule schon nach der 4 angesagt ist, aber m Zweig erst nach der 6, für die spÄt Zünder ist das gut. Ich war/bin dankbar für die Möglichkeit des m Zweiges.
"Aus großer Kraft folgt große Verantwortung."


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#9
Hm.... also ich bin vom jetzigen Stand her relativ zufrieden mit dem Bildungssystem Sachsens. Ich weiß gar nicht, wie weit man das als Schüler überblickt. Nur soviel: Meines Wissens gab es hier nie G9, also auch nie eine Umstellung (höchstens von der Gesamtschule von 10 Jahren in der DDR auf Grundschule - Gymnasium). Somit ist ja nicht wirklich größerer Druck zu spüren. Schade finde ich allerdings, dass nach neuem Lehrplan (der uns jede Menge nagelneue Lehrbücher beschehrt) kein Fach in der Sek 2 abgewählt werden kann. Der andere Punkt ist: Wer auf die Mittelschule geht (gibt hier nur Gym und die), hat sicher nicht wirklich gute Chancen in der Zukunft. Denke ich mir. Aber was soll man machen?
[Bild: 343894.png]
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#10
in Sachsen und Thüringen gibt es seit 1990 G8 - wurde aus der DDR übernommen
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#11
Zumindest von der Gesamtlänge, aber nicht vom System, oder?
Aber das betrifft ja lange keinen mehr. Aber damit sie auch was zu tun haben entwerfen sie halt für 12 Jahrgänge neue Lehrpläne...
[Bild: 343894.png]
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#12
An alle Fans/Sympathisanten/Mitglieder von CDU, CSU, Grünen und FDP: Bitte erklärt das!:

- Durchschnittlich studieren alle Studierenden länger als die Regelstudienzeit. Trotzdem wird das BaFög gekürzt!
- Die Regierung hat die Comerzbank mit über 30 Milliarden € gestützt. Davon könnten 36 Jahre lang alle Studiengebühren bezahlt werden!
- Im Rahmen der Bankenrettung wurden der HRE 120 Milliarden € bereitgestellt. Damit ließen sich 2 Millionen ausfinanzierte Studienplätze schaffen.

Die Bildung wird kaputtgespart, aber die Banken bekommen Milliarden! Da sieht man mal wieder, wo die eigentlichen Prioritäten der bürgerlichen Politiker liegen.
Die Hamburger haben den schwarzgrünen Kollektivisten gezeigt daß eine Einheitsschule nicht erwünscht ist! Sehr gut! Wenn die Reform durchgekommen wäre, wäre das das Ende des humanistischen Gymnasiums gewesen, da Latein ab Klasse 5 unmöglich gewesen wäre.
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