02.06.2017, 13:11
(01.06.2017, 15:34)Primus schrieb: [ -> ]Na gut, prinzipiell stimme ich dir zu (auch wenn man durchaus über den Begriff "Kunstwerk" streiten könnte, aber es gibt wohl keinen besseren). Wenn man allerdings ein Werk wirklich schlecht findet, muss man das auch unverblümt sagen können, wie eben hier:Ja, natürlich, ich denke auch, dass es gut möglich ist, etwas stark zu kritisieren, ohne gleich respektlos zu werden (wie du es ja in deinen späteren Beiträgen auch getan hast). Es ist halt die Frage, in welcher Art und Weise bzw. in welcher Sprache man es tut, da kann man sich im Einzelfall halt immer darüber streiten, wo da die Grenze liegt.
Warum jetzt gerade dieser zehn Jahre alte Beitrag von mir rausgekramt wurde, verstehe ich nicht ganz (ist aber auch egal), aber wenn man will, findet man von mir bestimmt einige Beiträge, die ich in dieser Hinsicht so nicht mehr schreiben würde. Da bin ich mit der Zeit wohl milder geworden.
(02.06.2017, 07:59)Topolino schrieb: [ -> ]Zum Beispiel das hier, das jemand zu Panaro und Martusciello geschrieben hat:(29.05.2017, 20:37)Luk schrieb: [ -> ]Ich denke, dass sich das in letzter Zeit gebessert hat. Wann ist das denn zuletzt vorgekommen?(29.05.2017, 19:16)313er schrieb: [ -> ]Das finde ich sehr schade, denn für mich gehört ein grundsätzlicher Respekt für jegliches Kunstwerk dazu, so schlecht man es auch findet. Den Titel zu nennen und danach nur fünf Kotz-Smileys zu setzen, ist halt auch nicht im Geringsten konstruktiv, sondern wirkt auf mich ehrlich gesagt überheblich.Danke, dass das mal jemand so ausspricht. Sollte sich dieses Forum zu Herzen nehmen.
http://forum.fieselschweif.de/thread-171...l#pid72575
Zitat:Ich habe den ersten Film gesehen und fand ihn zugegebenermaßen ziemlich kindisch. Sex und Homosexualität sind mir nicht aufgefallen, aber das Rhema "Behinderungen" wurde gut in den Film integriert.Den Film fand ich zwar auch ganz ok, das Buch aber bedeutend besser. Im Buch wird deutlich, dass der Nachbar, der ihn an einer Stelle mit dem Auto mitnimmt, homosexuell ist. Im Film wird das rausgelassen.
Noch generell zur Diskussion um Hoch- bzw. Trivialliteratur. Ich bin da wohl ähnlicher Auffassung wie DSK. Es mag zwar sein, dass es auch in anderen Sprachen solche Begrifflichkeiten gibt, ich glaube aber, dass diese Unterscheidung im deutschen Kulturraum klarer getroffen wird als in vielen anderen. Und das ist eben das Problem, weil die Unterscheidung eben überhaupt nicht klar ist. Diese binäre Aufteilung in "das ist gut, das verstehen nur einige Auserlesene" und "tja, das ist die billige Massenware" stört mich. Man müsste sich vor allem klar machen, dass "einfach" nicht immer mit "trivial" gleichzusetzen ist, dass ein unterhaltender Text auch tiefgründig sein... dass es einfach ein Kontinuum ist und es da keine Grenze gibt. Ich glaube, diese starre Vorstellung, die viele immer noch haben (und damit meine ich übrigens nicht dich, Primus, sondern spreche von der "Gesellschaft" im Allgemeinen), sorgt eben auch für geringere Variationsbreite. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass Genres wie Science-Fiction, Fantasy und Abenteuer im deutschsprachigen Literatur in den letzten 150 Jahren nicht so präsent waren wie z. B. in der englischen, weil sie eben als minderwertig galten. Und gerade Comics haben auch aufgrund dieser starren Sichtweise immer noch einen schweren Stand.