In einigen Punkten stimme ich dir zu, in einigen muss man das, glaube ich, differenzierter sehen.
Das Lustige Taschenbuch hat sich, nur die äußere Gestaltung betrachtet, in den letzten Jahren doch eindeutig verbessert. Seit wieder vermehrt italienische Zeichner, insbesondere Freccero, die Coverzeichnung übernehmen, sieht eigentlich jedes Buch recht hübsch aus. Wirklich stören tun mich nur die übermäßig eingesetzten Effekte und die geschmacklosen Schrifttypen der Titel. Weshalb wird so wenig auf den riesigen Vorrat an Topolino Covern zurückgegriffen? Vielleicht würde Panini das wirklich anders machen.
Meine Nase mag zu unempfindlich sein, aber so schlimm, dass er mich beim Lesen stört finde ich den Geruch nicht. Die Farben hängen ja in erster Linie von der Vorlage ab, die gelungene neue Topolino Kolorierung kommt auf dem rauen LTB Papier finde ich erstaunlich gut rüber. Ein, zwei Zentimeter mehr Höhe würden gut tun. Aber ob sich das Format wohl nach 50 Jahren ändern würde?
Über den Inhalt ist ja jetzt noch gar nichts gesagt. Ohne Zweifel würden weniger Nebenreihen und weniger, dafür längere Geschichten der Hauptreihe gut tun. In Italien wird auch heute noch genügend gutes Material produziert, warum muss dieses entweder jahrelang gar nicht oder auf Nebenreihen und Hauptreihe verteilt veröffentlichen? In dem Mangel an gebündelten Veröffentlichungen guter Comics sehe ich das größte Problem, was will ich mit massenhaft LTBs voller Durchschnitt?
Aber auch hier gibt es Bemühungen von Ehapa, das Premium und besonders die Maus-Edition erfüllen den gerade formulierten Anspruch.
Was den Verlag bei der Gestaltung der MMC Cover geritten hat weiß ich nicht. An denen ist wirklich alles, allem voran die miserable Nachzeichnung irgendeiner Szene, missraten. Hätten sie wenigstens das Original genommen. Dazu strahlen einen grelle Neonfarben an.
Das Donald Duck Sonderheft finde ich in der Form wie es zurzeit erscheint wirklich gelungen. Man merkt, dass sich die Redaktion bei der Storieauswahl bemüht, sowohl für Abwechslung als auch für durchgehende Qualität zu sorgen. Gerne würde ich weniger Mist aus den USA sehen (damit meine ausnahmsweise nicht primär die Zeichnungen Strobls, sondern die vielen unsinnigen Stories) und gerne auch weniger Kurzcomics aus zum Beispiel Holland, diese sind meist doch eher banal sind. Im Gesamten betrachtet wird das Heft dem Anspruch, die besten vierreihigen Duck Comics zu veröffentlichen einigermaßen gerecht.
Ich lese Disney Comics in erster Linie weil mich das Schaffen einzelner Künstler, die sich in diesem Metier betätigt haben begeistert und habe so gut wie keine Möglichkeit deren Schaffen halbwegs systematisch zu kaufen und zu lesen. Das stört mich am meisten.
Ist es realistisch, dass ein anderer Verlag dieses Problem lösen würde? Ich denke nicht, es gibt schließlich genügend Versuche von Ehapa einzelne Reihen oder Bände Künstlern zu widmen. In den 90ern versuchte man es mit William van Horn und Daan Jippes, in des letzte Jahren mit der Hall of Fame und den Besten Geschichten von.... Alle Reihen fanden vorzeitig ein Ende, an der mangelnden Qualität kann es nicht gelegen haben. Was soll Ehapa machen wenn die besseren Produkte, die nicht mit Barks oder Rosa beworben werben, nicht gekauft werden. Das TGDDSH und das zugehörige Spezialheft bringen, so weit ich weiß, keine großen Gewinne ein und sobald einmal eine Reihe bedingungslos Qualität bringt, wie die Maus Edition, hat sie finanziell einen schweren Stand.
Hiermit möchte ich nicht sagen, dass alles so bleiben muss wie es ist, weil die Massen nur das Minderwertige kaufen, sondern nur darauf hinweisen, dass ein Widerspruch zwischen Qualität und Verkaufszahlen besteht. Wie kann ein anderer Verlag dieses grundsätzliche Problem lösen?
Andere Frage, die ich nur stellen möchte: Wie würde sich wohl das Verhältnis zu Egmont in Skandinavien ändern und was für Folgen hätte das?
Die Off Topic Diskussion kann gerne ausgelagert werden...