02.08.2020, 12:13
Das folgende Zitat hab ich vor ein paar Tagen als Antwort auf Luks Beitrag geschrieben, aber da sich hier ja noch was getan hat, hab ich das mal hier vor drangehängt.
Adrian: Greta Thunberg hat Asperger-Syndrom und ich find's echt allgemein erstmal uncool Leute aufgrund ihres Aussehens oder einer Behinderung zu diskreditieren und zweitens damit eine gesamte Bewegung als schlecht einzuordnen ist einfach nur ignorant. Woran du festmachen willst, dass Greta mental nicht auf der Höhe ist würde mich auch mal interessieren. Und dann noch zu sagen "früher war einiges besser weil Krieg sah halt gut aus". Was ist das denn für ein Argument? Der 1. und 2. WK hat so extrem viele Leute das Leben gekostet und eine gesamte Generation traumatisiert.
Klaas ist Klever: Na siehste Luk, mit einer radikaleren Politik hätte FFF so Leute wie ihn hier verloren.
Was den Kapitalismus angeht kann ich dir aber leider nur widersprechen. Wer wirklich daran glaubt, dass jeder das bekommen soll, was er verdient, der ist Sozialist. Du glaubst doch nicht, dass ein Fabrikbesitzer oder jemand der eine Wohnung vermietet da soviel Arbeit reinsteckt, dass er den unheimlichen Mehrwert, den er der arbeitenden Klasse wegnimmt, die diesen überhaupt erstmal erarbeitet haben, tatsächlich verdient hat?
Was an den Grünen noch wirklich wirtschaftlich links sein soll versteh ich aber ehrlich gesagt auch nicht.
Zitat:(30.07.2020, 14:07)Luk schrieb: [ -> ]Ich verstehe, was du meinst, und prinzipiell hast du recht. Aber wie gesagt: Als Umweltschutzpartei für grausame Tierquälerei zu stimmen und das auch noch zu beschönigen, ist für mich mehr als ein Missstand. Du würdest mir ja sicher auch zustimmen, dass man die AfD nicht in eine gemäßigte Mitte-Rechts-Partei verändern kann. Davon ist die Partei zu weit entfernt. Eine glaubwürdige andere Partei zu einer Umweltschutzpartei zu machen scheint mir einfacher als eine Umweltschutzpartei wie die Grünen glaubwürdig zu machen.Das ursprüngliche Grund, weshalb die Grünen überhaupt in dieser Diskussion aufkamen, war, dass ich meinte, dass man in den gestiegenen Zahlen der Grünen die Auswirkungen von FFF sehen kann. Der Artikel, den du verlinkt hast in ein Skandal und gehört parteiintern lückenlos aufgeklärt, aber es ging mir jetzt ja nicht um die einzelnen Wahlpunkte der Grünen, sondern einfach nur um ihr öffentliches Image, das halt nun mal die Partei für die Bekämpfung des Klimawandels ist. Und zu behaupten, dass FFF nichts geschafft hat ist in meinen Augen ignorant gegenüber diesem gesellschaftlichen Wandel. Ich darf nächstes Jahr bereits wählen und auch wenn ich noch nicht weiß, wem ich meine Stimme geben soll, falls die Grünen in einer Koalition vertreten sein werden, und sei es auch nur den Vorhof zur Hölle schwarz-grün, werde ich in die Partei eintreten und dabei unterstützen ihre Ziele umzusetzen.
Zitat:Gut gut, du hast ja recht. Ich kann einfach die gesamte deutsche Talkshowkultur nicht ab.Absolut verständlich hahahah.
Zitat:Das habe ich nie gesagt. Dass die 60er romantisiert wurden und wahrscheinlich weniger spektakulär waren, als man es sich vorstellt, ist mir bekannt. Trotzdem denke ich, dass die Generation der 60er FFF wesentlich entschlossener durchgezogen hätte als die Generation heute.Darauf zielt der Vergleich mit der 68er-Bewegung aber ja gar nicht unbedingt ab, wie Spectaculus schon in seinem Beitrag meinte.
Zitat:Nach meinem Verständnis und dem vieler Wörterbücher und Lexika bezeichnet Rebellion auch andere Arten von Aufbegehren, und auch Revolution beinhaltet nicht zwingend Gewalt. Wenn ein Kind ganz alleine aus politischem Protest die Schulpflicht ignoriert, ist das absolut rebellisch, und das hat bis jetzt auch jeder so gesehen. Und wenn sich das ganze zu einer weltweiten Bewegung entwickelt und sich andere Kinder anschließen und das halbe Land und fast alle konservativen Politiker empört, ist das auch rebellisch. Nur haben die Politiker sich damit abgefunden und sind inzwischen unbeeindruckt von der Bewegung, weshalb sie schon lange den nächsten empörenden Schritt hätte machen müssen, was in den 60ern, das behaupte ich eben, schon lange passiert wäre.Das ist jetzt aber ziemlich spekulativ und wir werden sehen, wie sich die Organisation weiterentwickeln wird. Vielleicht hat Corona ihr ja nur einen kleinen Dämpfer verpasst. Ich würde mir auf jeden Fall, dass FFF nicht nur rebellischer wird, sondern auch radikaler in den Forderungen, Klimaschutz hört nicht beim Pariser Abkommen auf.
Zitat:Das war nicht mein Punkt, kiffende Hippies haben damals sicherlich politische Forderungen gehabt, und die alle als dumm und unpolitisch abzustempeln wäre auch viel zu einfach. Hippies sind halt nur nicht radikal. Was aber Fakt bleibt, ist, dass ab den 2000ern und besonders in den 2010ern progressive Politik einen erheblichen Aufschwung bekam, ebenso wie halt in den 1960ern. Das Gegenteil davon sind vielleicht die eiskalten 80er Jahre, die in den USA und GB den Aufschwung von neoliberaler Politik bedeutete und im völlig biederen Deutschland von drei Zentnern fleischgewordener Vergangenheit verkörpert wurden. Darauf folgend dann die Hoffnung auf eine Besserung mit den sog. "3rd-wave-Politics" also die Wahl von dem Labourvorsitzenden Tony Blair und dem Sozialdemokraten Gerhard Schröder.(29.07.2020, 16:31)Huwey schrieb: [ -> ]Natürlich ist FFF keine revolutionäre Bewegung, darum gehts aber auch nicht.Dann sehe [ich] nicht, was euer Argument ist, wieso die 2020er die neuen 1960er sein sollten. Laut dir geht es heute um Massenpolitisierung, nicht um Revolution, während es in den 60ern mehr oder weniger umgekehrt war, weil fast alle nur kiffende Hippies waren und sich kaum jemand für Politik interessierte. Das müsste eigentlich, wenn auch auf völlig anderem Wege, zum selben Schluss führen wie meine Argumentation: Dass die 1960er und 2020er das Gegenteil voneinander sind.
Adrian: Greta Thunberg hat Asperger-Syndrom und ich find's echt allgemein erstmal uncool Leute aufgrund ihres Aussehens oder einer Behinderung zu diskreditieren und zweitens damit eine gesamte Bewegung als schlecht einzuordnen ist einfach nur ignorant. Woran du festmachen willst, dass Greta mental nicht auf der Höhe ist würde mich auch mal interessieren. Und dann noch zu sagen "früher war einiges besser weil Krieg sah halt gut aus". Was ist das denn für ein Argument? Der 1. und 2. WK hat so extrem viele Leute das Leben gekostet und eine gesamte Generation traumatisiert.
Klaas ist Klever: Na siehste Luk, mit einer radikaleren Politik hätte FFF so Leute wie ihn hier verloren.
Was den Kapitalismus angeht kann ich dir aber leider nur widersprechen. Wer wirklich daran glaubt, dass jeder das bekommen soll, was er verdient, der ist Sozialist. Du glaubst doch nicht, dass ein Fabrikbesitzer oder jemand der eine Wohnung vermietet da soviel Arbeit reinsteckt, dass er den unheimlichen Mehrwert, den er der arbeitenden Klasse wegnimmt, die diesen überhaupt erstmal erarbeitet haben, tatsächlich verdient hat?
Was an den Grünen noch wirklich wirtschaftlich links sein soll versteh ich aber ehrlich gesagt auch nicht.