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Umfrage: Die beste Übersetzung
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Frei und kreativ
24.24%
8 24.24%
Kreativ, aber ohne Sinn Veränderungen
42.42%
14 42.42%
So orginal getreu wie nur möglich
18.18%
6 18.18%
Kommt drauf an, ist mir nicht so wichtig
15.15%
5 15.15%
Gesamt 33 Stimme(n) 100%
∗ Du hast diese Antwort gewählt. [Zeige Ergebnisse]

Themabewertung:
  • 3 Bewertung(en) - 4 im Durchschnitt
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Beste Übersetzung
#1
Was ist Eurer Meinung nach die beste Übersetzung, welche die sich strikt abs Orginal hält wie z.B. Janos Übersetzung bei Don Rosa oder lieber frei wie z.B. bei Daibenzieher? Ich selber bevorzuge die freie, kreative Übersetzung wie es bei Erika Fuchs war. Natürlich ist die Arbeit von z.B. Jano klasse und verdient Respekt, aber ich mag halt die Spielereien mit der Sprache, dass gefällt mir z.B. bei Falcos Liedern auch so gut oder den Sprachdichtern wie z.B. Ernst Jandel. Natürlich ist es besser wenn Dagobert nicht zu Doretters Schwester wird, aber sind solche Opfer für eine poetische schöne Übersetzung nicht angebracht? Ich finde schon, auch wenn Frau Fuchs auch ohne die Veränderung der Verwandtschaft so hätte schreiben können. Ich habe daher für kreativ, aber ohne Sinn Veränderungen gestimmt. Was meint ihr?
N.E.L.L.Y.=Neurotische, exzentrische, liebeshungrige, leidende, Yukerin!
Jogi We Löw you!/Heja Kloppo!


Immer das zu tun was andere von einem wollen, stellt das eigene Charisma derart in den Schatten, dass man am Ende verblasst. Lieber unangepasst und sich selbst treu, als angepasst und damit den Anderen treu ergeben.Falco
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#2
Da kann ich nur zustimmen! Schönes Thema :)

Habe für Frei & Kreativ gestimmt das finde ich persönlich am Besten so wie Frau Fuchs das mit Barks z.B. gemacht hat.
Borussia Dortmund Fan & Comicsammler Gut
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#3
Das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich kann verstehen das der Autor möchte das die Übersetzung möglichst nah am Original ist. Und eigentlich hat er auch ein Recht drauf das seine Story unverfälscht publiziert wird. Allerdings ist es für den Leser meist schöner wenn etwas freier übersetzt wird. Das kann natürlich auch nach hinten los gehen wenn die Übersetzung zu frei ist oder der Text unpassend. Ich tendiere persönlich zur freien Übersetzung. Ist man mit der deutschen Version nicht einverstanden kann man zur Not ja auch das Original lesen falls man der Sprache mächtig ist.
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#4
Ich bin eigentlich auch eher für freie Übersetzungen, die die Original-Texte meist mit Wortspielen oder besser klingenden Formulierungen aufwerten. Was Don Rosa angeht bin ich aber sehr froh, dass die Texte originalgetreu neu übersetzt wurden. Auf Grund der vielen Anspielungen (natürlich auf Barks, aber auch auf wahre historische Begebenheiten oder Filmen) möchte ich den Text hier lieber so unverfälscht wie möglich lesen, selbst wenn mir dadurch ein guter Gag verloren gehen würde. Allerdings habe ich gar nicht das Gefühl, dass es der Neuübersetzung an diesen Gags fehlt: Zum Beispiel in der Rosa-Geschichte, in der Dagobert und Neffen einen Berg nach wertvollen Gesteinen untersuchen ("Ein zweifelhaftes Geschäft" oder so ähnlich) gab es soweit ich weiß sehr viele, eigentlich nicht übersetzbare Wortspiele, die sehr gut ins Deutsche übertragen wurden.
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#5
Ich bin mir da auch uneins. Zum einen ist die originale Übersetzung aus der anderen Sprache insofern praktisch, wenn man sich darüber unterhalten möchte und da die genaue Übersetzung braucht, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Zum anderen kann eine freie Übersetzung Witze besser in die eigene Sprache übertragen und das Lesen fällt einem leichter.
Von daher entscheide ich eher spontan, ob mir die frei Übersetzung oder die originale Übersetzung gefällt.
Bei manchen Übersetzern kann man froh sein, dass sie das auf ihre frei Art und Weise getan haben (s. Erika Fuchs oder "Das Dschungelbuch").
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#6
Ganz ehrlich: Ich kann immer wieder nur mit dem Kopf schütteln, dass es solche Diskussionen überhaupt gibt. Es gibt keine "unterschiedlichen Arten von Übersetzungen". Es gibt Übersetzen und dann gibt es das, was Leute wie Fuchs gemacht haben, nämlich Neutexten. Das ist *kein* Übersetzen. Das ist sich selbst einen Text ausdenken, hat aber mit Übersetzen nicht mehr viel bis gar nichts zu tun. Ebenfalls erstaunlich finde ich, dass das bei Disney-Comics so viele Leute okay oder sogar supertoll finden. Ich kann mich diesbezüglich nur jedes Mal wiederholen: Wenn es um Romane ginge, käme auch keiner auf die Idee, Texte zu fordern, die möglichst "frei" und "nach eigenem Gutdünken" angefertigt sind. Ich will schließlich den Roman des Autors lesen, nicht eine lustige Neuerzählung des Übersetzers. Warum gibt's wohl von Sachen wie Dracula, Tolkien, James Bond etc. Neuübersetzungen? Und bei z. B. "Harry Potter" hätte auch keiner den Gedanken, dass sich da ein "Übersetzer" kreativ austoben soll.

Von daher verstehe ich solche Diskussionen nicht. Wer nach "lustig freien Übersetzungen" schreit, wertet nicht nur die Arbeit des Autoren ab, sondern auch Comics als Medium an sich, da dies impliziert, dass es sich um solch minderwertige Literatur/Kunst handelt, dass es erst ein "toller deutscher Texter" geradebiegen muss.

Hätte Fuchs nicht mit dieser Unsitte angefangen, gäbe es solche Diskussionen gar nicht. Und das immer vorgebrachte Totschlagargument, dass Comics in Deutschland erst durch Fuchs überhaupt erfolgreich werden konnten, kann mir auch keiner erzählen. In den europäischen Ländern gab es keine "lustigen" Fuchs-Stil-Übersetzungen und dort sind die Comics trotzdem auch heute noch extrem erfolgreich, oftmals sogar noch mehr als in Deutschland.

PS: Es geht mir nicht darum, dass Wortspiele o. Ä. angepasst werden müssen. Ein guter Übersetzer sucht da aber nach einer passenden Übertragung und schreibt nicht einfach auf eigene Faust was komplett Neues. Beispiel "Jagd nach der Goldmühle" von Don Rosa: Die ganzen Texte basieren auf dem Kalevala-Versmaß, einem trochäischen Tetrameter. Das wird auch im Originaltext ganz klar. Die alte Übersetzung hielt sich zum einen oftmals weder an das Versmaß mit der zwingend vorgegebenen Silbenzahl (acht pro Zeile) noch an den Originaltext. Da stand dann fast immer was, das rein gar nichts mit dem Originaltext zu tun hatte und auch nichts mit dem Versmaß, welches der ganze Gag an der Sache ist. So was ist nicht schwer, sondern einfach ein bequemer Ausweg. Die Kunst ist, so was so zu übertragen, dass es einerseits das Original wiedergibt und sich zum anderen dabei dann auch noch an die verpflichtend vorgegebene Form hält.

Oder auch bei "Der letzte Schlitten nach Dawson": Statt das Gedicht von Robert W. Service zu übertragen, was recht kompliziert ist, ging man einfach den bequemen Weg und machte einen Schwachsinnstext über "wo der Leitwolf heult und die Eule eult" von "Freddy Flenn" draus. Was soll so was bitte? Und da kann mir doch keiner erzählen, dass er das wirklich toll findet und einer deutschen Fassung des tatsächlichen Gedichts des Yukon-Dichters Robert W. Service vorzieht, das die Stimmung Dagoberts viel treffender wiedergibt.

Hier mal zum Vergleich die verschiedenen Fassungen:

Original (Teil des Gedichts "The Spell of the Yukon" von Robert W. Service):

There's gold and it's haunting and haunting,
it's luring me on as of old!
Yet it isn't the gold that I'm wanting
so much as just finding the gold!

It's the great, big, broad land 'way up yonder!
It's the forests where silence has lease!

It's the beauty that thrills me with wonder!
It's the stillness that fills me with peace!

Alter deutscher Text (Nonsens von "Freddy Flenn"):

Wo der Blizzard pfeift,
wo die Flechte reift,
wo der Polarfuchs bellt,
wo der Neuschnee fällt,
da ist meine Heimat,
da bin ich zu Haus.

Wo der Leitwolf heult,
wo die Eule eult,
wo der Digger flucht,
weil nach Gold er sucht,
da ist meine Heimat,
da bin ich zu Haus.

Finale autorisierte Übersetzung (seit blauem SLsM-Band):

Gold liegt dort und es ruft mich und ruft,
schon immer, von alter Zeit her;
Doch nicht das Gold selbst ist, was ich begehr,
das Finden lieb ich viel mehr!

Das große, weite Land da oben;
Die Wälder, von Stille umhüllt!

Die Schönheit hat mein Herz gehoben,
der Friede mein Leben erfüllt!

Und jetzt sag mir noch mal wer, dass es anspruchsvoller/künstlerisch wertvoller oder was auch immer ist, so was wie den "Freddy Flenn"-Text runterzuschreiben. Balken ("eulende Eulen" ist, glaub ich, der mit Abstand schlimmst-bescheuertste Ausdruck, den ich je in einem Comic lesen musste ...)
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#7
Ich seh schon, die eulenden Eulen haben dich nachhaltig geprägt Zwinkern
Danke für den langen Beitrag, eine sehr nachvollziehbare Meinung!
Allerdings sollte man schon noch dazu sagen, dass es bestimmt, gerade unter den älteren Comics, auch Texte gibt, die nicht so anspruchsvoll und hintergründig sind, wie die von Don Rosa, wo die Neuübersetzung sicherlich nicht einfach war. Wenn man sich dann hier freiere Neutextungen wünscht, dann nicht, um die Autoren abzuwerten, sondern einfach, um die Texte an sich noch etwas interessanter zu machen. Die Texte also an die moderne Sprache und Zeit anzupassen, vielleicht noch ein paar lustige Dialoge oder sprachliche Gags hinzuzufügen oder schwer übersetzbare Gags gegen andere zu tauschen, finde ich nicht so schlimm. Blöd ist es immer nur dann, wenn inhaltliche Dinge dadurch verloren gehen, was in Angesicht der freien Übersetzung von Fuchs allerdings verhältnismäßig selten geschah.
Dass du dich hier auch etwas über die alten Rosa-Texte ausgelassen hast, kann ich auch gut nachvollziehen. Überall liest man immer noch von Leuten, die der alten Übersetzung nachheulen. Dies ist natürlich in erster Linie dem Nostalgie-Faktor geschuldet. Dass dieser alte Text aber, ebenso wie die Fuchs-Texte, auch viele gute Sprüche und Gags enthielten, die vielleicht besser waren, als die Original-Texte, gehört aber auch zur Wahrheit.
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#8
(07.07.2015, 08:51)FAB schrieb: Dass dieser alte Text aber, ebenso wie die Fuchs-Texte, auch viele gute Sprüche und Gags enthielten, die vielleicht besser waren, als die Original-Texte, gehört aber auch zur Wahrheit.

Das bestreitet niemand und ist auch Don bewusst, wie ich ja schon mal in der Stellungnahme auf meiner Website erklärt hatte. Wenn Don Rosa draufsteht, soll aber auch Don Rosa drin sein ... und wenn der Don-Rosa-Text eben im Zweifelsfall schlecht ist, dann ist das halt so. Ein Übersetzer überträgt einen Text in eine Sprache. Inhaltliches Bewerten steht ihm dabei nicht zu, zumindest nicht im nicht notwendigen Rahmen. Es gibt zwingend notwendiges Anpassen, wenn ein Text sonst auf Deutsch einfach nicht lesbar wäre. Und dann gibt es noch freies Neutexten ohne Rücksicht aufs Original, um möglichst viel von seiner eigenen Kreativität auszuleben. Das ist dann aber kein Übersetzen und dann sollte man sich stattdessen lieber gleich als Autor beschäftigen, wenn man sich so toll findet und meint, es so viel besser als der eigentliche Autor zu können. Balken
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#9
Ich glaube es wird Zeit, dass ich auch mal meine Meinung dazu sage. Ich finde Janos Übersetzungen auch besser, weil ich die alte "Jagd nach der Goldmühle"-Übersetzung auch komisch finde, da sich die reime von den göttern nicht gereimt haben. Bei "Der Herr der Ringe" wurden die Gedichte auch übersetzt und zwar so, dass sie sich reimen!
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#10
(07.07.2015, 09:03)Jano schrieb:
(07.07.2015, 08:51)FAB schrieb: Dass dieser alte Text aber, ebenso wie die Fuchs-Texte, auch viele gute Sprüche und Gags enthielten, die vielleicht besser waren, als die Original-Texte, gehört aber auch zur Wahrheit.
Das bestreitet niemand und ist auch Don bewusst, wie ich ja schon mal in der Stellungnahme auf meiner Website erklärt hatte.
Das weiß ich, ich habe das nur noch einmal aufgeschrieben, um den von dir genannten Beispielen, warum die alten Texte nicht so dolle waren, etwas entgegenzuwirken. Ich denke, dass auch die Freunde der alten Übersetzung das Yukon-Gedicht dem Nonsens-Text vorziehen würden, diese sehen eben andere Vorteile.
(07.07.2015, 09:03)Jano schrieb: Wenn Don Rosa draufsteht, soll aber auch Don Rosa drin sein ... und wenn der Don-Rosa-Text eben im Zweifelsfall schlecht ist, dann ist das halt so.
Da bin ich ja ebenfalls genau deiner Meinung, ich bin über die Neuübersetzung sehr froh und würde es irgendwie auch komisch finden, wenn in Bänden, die den Name Don Rosa im Titel tragen, eine freie Neutextung zu finden wäre. Komischerweise toleriere ich das aber bei so ziemlich allen anderen Autoren. Hier fehlt mir aber das Wissen, in wie fern die Texte hier wirklich übersetzt oder neu erfunden werden. Und irgendwie hängt man ja auch an den alten, bekannten Texten. Aber an sich hast du natürlich völlig Recht, wenn du sagst, dass es die Arbeit der Autoren abwertet (genauer gesagt ist es sogar ziemlich respektlos), textet man die Geschichten einfach neu.
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#11
Was man fairerweise noch dazu sagen sollte: Es gibt tatsächlich Geschichten, die nicht darauf ausgelegt sind, super dicht am Original zu übersetzt werden. Der Großteil der 08/15-Egmont-Gagstories von irgendwelchen skandinavischen Fließbandautoren (oder sonstigen, deren Muttersprache nicht Englisch ist) hat sehr einfach gestrickte Texte, bei denen gerne mal noch nicht mal das Englisch hundertprozentig korrekt ist. Wenn da in einer Blase, die das halbe Panel ausfüllt, dann nur zwei einfache Subjekt-Prädikat-Objekt-Sätze mit fünf Wörtern stehen, hat sicherlich niemand etwas dagegen, wenn das im Deutschen etwas sprachlich eleganter formuliert wird, solange der prinzipielle Inhalt noch stimmt. Das ist dann auch nicht dem Autor gegenüber respektlos, weil der es in dem Fall eh nicht darauf angelegt hat, dass sein Text 1:1 übernommen wird.

Ein guter Übersetzer sollte allerdings eben zwischen solchen Texten und guten Ausgangstexten unterscheiden können und sein Vorgehen entsprechend an die jeweilige Geschichte anpassen, statt einfach nur wahllos nach dem "Haha, ich kann so lustig kreative eigene Texte schreiben, die eh viel besser sind als der Mist der doofen Autoren."-Schema vorzugehen.
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#12
(07.07.2015, 10:28)Jano schrieb: Das ist dann auch nicht dem Autor gegenüber respektlos, weil der es in dem Fall eh nicht darauf angelegt hat, dass sein Text 1:1 übernommen wird.
Dann natürlich nicht, wenn ich mich aber in andere Autoren hineinversetze, die sich sehr viel Mühe mit den Texten machen, würde ich mir schon respektlos behandelt vorkommen, wenn die Übersetzter im Ausland meine Texte stark verändern. In wie fern das bei den Comics passiert, kann ich aber nicht einschätzen.
(07.07.2015, 10:28)Jano schrieb: Ein guter Übersetzer sollte allerdings eben zwischen solchen Texten und guten Ausgangstexten unterscheiden können und sein Vorgehen entsprechend an die jeweilige Geschichte anpassen, statt einfach nur wahllos nach dem "Haha, ich kann so lustig kreative eigene Texte schreiben, die eh viel besser sind als der Mist der doofen Autoren."-Schema vorzugehen.
Ich weiß es zwar nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass die Übersetzer nach so einem abwertenden Schema vorgehen, zumindest würde ich das keinem vorwerfen. Das deutsche Publikum scheint freie Übersetzungen sehr gern zu mögen und so schauen die Übersetzer eben, wo man noch etwas einfügen kann, wo man Dialoge noch besser gestalten kann und ersetzten bestimmte Sprüche durch eigene. Das tun sie aber wohl nicht, weil sie den Ausgangstext für minderwertig halten oder sich selbst für ganz kreativ und lustig halten, sondern einfach weil sie den Lesern einen möglichst unterhaltsamen Comic bieten wollen, auch wenn das ohne Rücksicht auf den Autor geschieht.
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#13
Freut mich das ich hier ein unterhaltsames Thema angefangen habe. Ich kann auch Janos Ansicht verstehen und möchte in dem Zusammenhang nur nochmals erwähnen das seine Arbeit absoluten Respekt verdient, vor allem da Don Rosa mit all seinen Anspielungen sicher anspruchsvoller zu übersetzen ist, als ein zehn Seiter mit ein paar Wortspielen. Mir ist es auch wichtig das der Sinn bleibt, was ja bei Fuchs nicht immer der Fall war. Dennoch sind die Fuchs Texte etwas besonderes für mich, allein schon weil Frau Fuchs so mutig war und was neues ausprobiert hat und wo ständen wir heute wenn wir nie etwas gewagt hätten.
Ich denke eine gute Mischung aus kreativ und originalgetreu macht es aus, genau wie für mich ein guter Fußballer Trainer einer ist der seine Ideen bzw. Philosophie verfolgt, der aber dennoch bereit ist für den Erfolg Kompromisse einzugehen bzw. an seine Ideen anzupassen.(Wenn meine ich wohl ?!)
Jano@ Soll ich deinen ersten Beitrag so verstehen, dass es Fuchs sich leicht gemacht hat, da sie nicht genau übersetzt hat und das zudem mehr störend war als nützlich und das es künstlerisch gar nicht wertvoll ist und Sie es sich einfach macht?
N.E.L.L.Y.=Neurotische, exzentrische, liebeshungrige, leidende, Yukerin!
Jogi We Löw you!/Heja Kloppo!


Immer das zu tun was andere von einem wollen, stellt das eigene Charisma derart in den Schatten, dass man am Ende verblasst. Lieber unangepasst und sich selbst treu, als angepasst und damit den Anderen treu ergeben.Falco
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#14
(06.07.2015, 22:18)Jano schrieb: Ganz ehrlich: Ich kann immer wieder nur mit dem Kopf schütteln, dass es solche Diskussionen überhaupt gibt. Es gibt keine "unterschiedlichen Arten von Übersetzungen". Es gibt Übersetzen und dann gibt es das, was Leute wie Fuchs gemacht haben, nämlich Neutexten. Das ist *kein* Übersetzen. Das ist sich selbst einen Text ausdenken, hat aber mit Übersetzen nicht mehr viel bis gar nichts zu tun. Ebenfalls erstaunlich finde ich, dass das bei Disney-Comics so viele Leute okay oder sogar supertoll finden. Ich kann mich diesbezüglich nur jedes Mal wiederholen: Wenn es um Romane ginge, käme auch keiner auf die Idee, Texte zu fordern, die möglichst "frei" und "nach eigenem Gutdünken" angefertigt sind. Ich will schließlich den Roman des Autors lesen, nicht eine lustige Neuerzählung des Übersetzers. Warum gibt's wohl von Sachen wie Dracula, Tolkien, James Bond etc. Neuübersetzungen? Und bei z. B. "Harry Potter" hätte auch keiner den Gedanken, dass sich da ein "Übersetzer" kreativ austoben soll.

Von daher verstehe ich solche Diskussionen nicht. Wer nach "lustig freien Übersetzungen" schreit, wertet nicht nur die Arbeit des Autoren ab, sondern auch Comics als Medium an sich, da dies impliziert, dass es sich um solch minderwertige Literatur/Kunst handelt, dass es erst ein "toller deutscher Texter" geradebiegen muss.

Hätte Fuchs nicht mit dieser Unsitte angefangen, gäbe es solche Diskussionen gar nicht. Und das immer vorgebrachte Totschlagargument, dass Comics in Deutschland erst durch Fuchs überhaupt erfolgreich werden konnten, kann mir auch keiner erzählen. In den europäischen Ländern gab es keine "lustigen" Fuchs-Stil-Übersetzungen und dort sind die Comics trotzdem auch heute noch extrem erfolgreich, oftmals sogar noch mehr als in Deutschland.

Da muss ich Jano recht geben. Die Don Rosa Neuübersetzungen gefallen mir auch deutlich besser als die erste Version von Daibi. Ich denke, es hat zum damaligen Zeitpunkt noch keiner wirklich das Genie von Don Rosa erkannt und deswegen wurde halt genauso mit dem Text umgesprungen wie es leider passiert ist, was die Eulen zum Eulen brachte. Zwinkern

Trotzdem möchte ich Frau Fuchs nicht in denselben Übersetzer Topf werfen. Klar, auch sie hat sicherlich nicht überall Gold produziert, wie auch, bei der Masse? Aber auch bei den recht freien Übersetzungen (oder Neudeutungen des Textes) hat sie doch wirklich ganz wunderbare Sachen geschaffen. Ich freue mich zwar, das ich jetzt die Carl Barks Stories auch im Original Lesen und genießen kann, möchte es aber nicht missen, hin und wieder einen Fuchs-Text zu lesen. Hängt sicherlich auch mit einem gewissen Nostalgiefaktor zusammen, aber was soll's. Fröhlich

Noch kurz etwas zu den Neuübersetzungen von Büchern, die Jano erwähnt hat: Die Neuübersetzung vom "Herrn der Ringe" (Krege) war definitiv der ersten, von Tolkien autorisierten Version von Carroux unterlegen.

Und bei Filmen ist es früher ja auch "gute Tradition" gewesen, die Dialoge komplett zu verändern, um dadurch die eigentliche Intention zu verändern (siehe etliche Spencer/Hill Filme oder TV-Serien wie "Die 2")

Muss wohl eine deutsche Un... äh Eigenart sein. Zwinkern
Plus ca change

Plus c'est la meme chose
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#15
Weiß hier jemand (Gerd, Jano?) etwas über den angeblichen Tod des Übersetzers Michael Bock? Wurde von einer IP in der Duckipedia eingetragen, aber solange es nicht von "verifizierten" Leuten bestätigt wird, kann das natürlich nicht da stehen bleiben.

http://www.duckipedia.de/index.php5?titl...Cbersetzer
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#16
Wird sich schwer rausfinden lassen, da er wohl schon seit Mitte der 2000er nichts mehr übersetzt hat und entsprechend wohl auch zu niemandem vom Verlag mehr Kontakt gehabt haben wird. Die Liste ist aber eh nicht so ganz aktuell, da z. B. auch Dorit Kinkel schon lange gestorben ist. Genauere Daten weiß ich allerdings nicht.

Mindestens Julia Heller, Erik Rastetter und Harry Nützel sind auch nicht mehr aktiv, soweit ich weiß, wobei Erik davon erst seit zwei, drei Jahren nichts mehr macht.
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#17
Danke für die Rückmeldung, ich hab's jetzt einfach mal entfernt. In der Tabelle sind wahrscheinlich noch weitere, die ewig nicht mehr aktiv sind, aber das soll jetzt nicht mein Problem sein.  ;)
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#18
So, ich muss nun auch mal meine Meinung dazu abgeben.

Jano schrieb:Ganz ehrlich: Ich kann immer wieder nur mit dem Kopf schütteln, dass es solche Diskussionen überhaupt gibt. Es gibt keine "unterschiedlichen Arten von Übersetzungen". Es gibt Übersetzen und dann gibt es das, was Leute wie Fuchs gemacht haben, nämlich Neutexten. Das ist *kein* Übersetzen. Das ist sich selbst einen Text ausdenken, hat aber mit Übersetzen nicht mehr viel bis gar nichts zu tun. Ebenfalls erstaunlich finde ich, dass das bei Disney-Comics so viele Leute okay oder sogar supertoll finden. Ich kann mich diesbezüglich nur jedes Mal wiederholen: Wenn es um Romane ginge, käme auch keiner auf die Idee, Texte zu fordern, die möglichst "frei" und "nach eigenem Gutdünken" angefertigt sind. Ich will schließlich den Roman des Autors lesen, nicht eine lustige Neuerzählung des Übersetzers. Warum gibt’s wohl von Sachen wie Dracula, Tolkien, James Bond etc. Neuübersetzungen? Und bei z. B. "Harry Potter" hätte auch keiner den Gedanken, dass sich da ein "Übersetzer" kreativ austoben soll.[/quoute]

Hier habe ich genau die gleiche Meinung wie Du: Man sollte die Texte der Autoren respektieren, vor allem wenn sie von Meistern wie Don Rosa, Carl Barks oder Floyd Gottfredson sind. Allerdings denke ich, dass die Story einer Geschichte sich nicht sehr verändert, wenn die „Übersetzung“ nicht sehr originalgetreu sind. Bei Büchern ist das natürlich anders; dort liegt der Schwerpunkt ja beim Text – bei Comics eher bei den Zeichnungen.

[quote=Super Übersetzer]Hätte Fuchs nicht mit dieser Unsitte angefangen, gäbe es solche Diskussionen gar nicht. Und das immer vorgebrachte Totschlagargument, dass Comics in Deutschland erst durch Fuchs überhaupt erfolgreich werden konnten, kann mir auch keiner erzählen. In den europäischen Ländern gab es keine "lustigen" Fuchs-Stil-Übersetzungen und dort sind die Comics trotzdem auch heute noch extrem erfolgreich, oftmals sogar noch mehr als in Deutschland.

Da hast du natürlich recht – ich habe mal einen Zeitungsartikel (in einer ziemlich niveaulosen Zeitung) gelesen, in dem steht, „dass dank Fuchs die Donald-Comics auch für Erwachsene interessant sein können“. Das ist absolute Verleumdung! Vor allem die Texte des groooßen Don Rosa sind ebenfalls super – meiner Meinung nach sogar viel besser als die Fuchs’.
Jemand, der sich (zurecht) aufregt, wenn die Rosa-Texte „misshandelt“ werden schrieb:PS: Es geht mir nicht darum, dass Wortspiele o. Ä. angepasst werden müssen. Ein guter Übersetzer sucht da aber nach einer passenden Übertragung und schreibt nicht einfach auf eigene Faust was komplett Neues. Beispiel "Jagd nach der Goldmühle" von Don Rosa: Die ganzen Texte basieren auf dem Kalevala-Versmaß, einem trochäischen Tetrameter. Das wird auch im Originaltext ganz klar. Die alte Übersetzung hielt sich zum einen oftmals weder an das Versmaß mit der zwingend vorgegebenen Silbenzahl (acht pro Zeile) noch an den Originaltext. Da stand dann fast immer was, das rein gar nichts mit dem Originaltext zu tun hatte und auch nichts mit dem Versmaß, welches der ganze Gag an der Sache ist. So was ist nicht schwer, sondern einfach ein bequemer Ausweg. Die Kunst ist, so was so zu übertragen, dass es einerseits das Original wiedergibt und sich zum anderen dabei dann auch noch an die verpflichtend vorgegebene Form hält.

Oder auch bei "Der letzte Schlitten nach Dawson": Statt das Gedicht von Robert W. Service zu übertragen, was recht kompliziert ist, ging man einfach den bequemen Weg und machte einen Schwachsinnstext über "wo der Leitwolf heult und die Eule eult" von "Freddy Flenn" draus. Was soll so was bitte? Und da kann mir doch keiner erzählen, dass er das wirklich toll findet und einer deutschen Fassung des tatsächlichen Gedichts des Yukon-Dichters Robert W. Service vorzieht, das die Stimmung Dagoberts viel treffender wiedergibt.

Hier mal zum Vergleich die verschiedenen Fassungen:

Original (Teil des Gedichts "The Spell of the Yukon" von Robert W. Service):

here's gold and it's haunting and haunting,
it's luring me on as of old!
Yet it isn't the gold that I'm wanting
so much as just finding the gold!

It's the great, big, broad land 'way up yonder!
It's the forests where silence has lease!

It's the beauty that thrills me with wonder!
It's the stillness that fills me with peace!

Alter deutscher Text (Nonsens von "Freddy Flenn"):

Wo der Blizzard pfeift,
wo die Flechte reift,
wo der Polarfuchs bellt,
wo der Neuschnee fällt,
da ist meine Heimat,
da bin ich zu Haus.

Wo der Leitwolf heult,
wo die Eule eult,
wo der Digger flucht,
weil nach Gold er sucht,
da ist meine Heimat,
da bin ich zu Haus.

Finale autorisierte Übersetzung (seit blauem SlsM-Band):

Gold liegt dort und es ruft mich und ruft,
schon immer, von alter Zeit her;
Doch nicht das Gold selbst ist, was ich begehr,
das Finden lieb ich viel mehr!

Das große, weite Land da oben;
Die Wälder, von Stille umhüllt!

Die Schönheit hat mein Herz gehoben,
der Friede mein Leben erfüllt!

Und jetzt sag mir noch mal wer, dass es anspruchsvoller/künstlerisch wertvoller oder was auch immer ist, so was wie den "Freddy Flenn"-Text runterzuschreiben. Balken ("eulende Eulen" ist, glaub ich, der mit Abstand schlimmst-bescheuertste Ausdruck, den ich je in einem Comic lesen musste ...)

Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen dem „Wegen-Faulheit-einfach-seine-Arbeit-schlecht-ausführen“ und den „Von-Erika-Fuchs-veränderten-Texten“. Fuchs versuchte die Texte zu verbessern und brachte Zitate ein und machte, dass die Entenhausener gebildeter sprechen. Bei Texten wie den im HoF 1, dem Gedicht von Flenn, ist das etwas anderes – dort wurde der Text durch Faulheit verändert. (So etwas hasse ich genauso wie Du, Jano – und Don Rosa, wie er immer in den Vorworten schreibt.) Allerdings sind beide Texte verändert – und so die respektlos verwendet und missachtet! Vielleicht sind die Originaltexte Barks’ in den Augen von manchen Lesern wirklich schlecht, diese finden es dann natürlich super, wenn sie von Fuchs verbessert und perfektioniert werden. Ich persönlich mag die „Übersetzungen“ Fuchs’ allerdings überhaupt nicht, ohne jeden Humor und unlustig geschriebenen, meistens auch langweilig. Wenn zusätzliche Gags miteingebracht werden mag ich es aber auch nicht – liebe ÜbersetzerInnen, übersetzt die texte bitte originalgetreu, ja?
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#19
Frage an @Jano: Ist das, was in Hall of Fame 19 mit Panel 11.9 in „Die Münze“ passiert ist, eigentlich unter „Zensur durch Disney“ einzuordnen? Iiiiiiirgendwas sagt mir nämlich, dass du ansonsten nicht unbedingt der Typ dafür bist, eine völlig originaltreue Daibenzeiher-Übersetzung für die Hall of Fame zu verschlimmbessern. Greenie Die einzige andere Möglichkeit, wie das passieren konnte, wäre meines Erachtens, dass deine einzige Quelle für den Originaltext der Abdruck im amerikanischen Heft war und du damals noch nicht wusstest, dass der zensiert war. Aber das scheint mir äußerst unwahrscheinlich, weil du für Sachen wie z. B. den Kalevala-Epilog ja auch das absolute Original vorliegen haben musstest, weil die zu diesem Zeitpunkt noch nirgendwo auf englisch gedruckt waren.
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#20
Ich hab die damals alle auf Grundlage der US-Abdrucke überarbeitet, weil mir kein anderes Material vorlag. Erst bei der DRC kamen dann aus Norwegen neue Vorlagen mit den englischen Texten der Originalskripts. Dort steht entsprechend korrekt: "Ich war mit Daisy auf dem Heimweg und als wir gerade ... äh ... na ja, also wir haben jedenfalls den Alarm gehört!"

Die Kalevala-Seite gab es schon seit europäischer Erstveröffentlichung auf irgendeiner alten Fanpage mit dem Text von Dons englischem Skript.
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