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LTB 386 - Liebe und Hiebe
#41
Die letzte Geschichte war ziemlich witzig, mit den Gedanken, die man einsaugen und verwalten kann. Das war eine super Idee.
Hase
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#42
Ich finde die Geschichte "Liebe und Hiebe" am witzigsten, und mit ihren 20 Seiten finde ich diese zwar Geschichte etwas kurz, aber das ist geschmackssache.
Ich kann diesen Comic nur weiter empfehlen, da auch die Zeichnungen im Großen und Ganz ganz gut sind.
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#43
Als ich vor einiger Zeit von einem mehrtägigen Zürichbesuch zurückgekehrt bin, habe ich am Zürcher Flughafen diesen Band gesehen und mich entschieden (DoppelDuck, Herr der Tiefsee), ihn zu kaufen. Hier folgt nun meine Rezension dazu; bei den meisten Geschichten fasse ich mich allerdings eher kurz.

Wahlhelfer wider Willen ist nicht gut und nicht schlecht. Mittelmaß. Für Egmont also überdurchschnittlich.

Liebe und Hiebe hat eine interessante Grundidee, macht daraus allerdings nicht wirklich was. Beide Panaros liefern eine schwache Leistung ab.

Einer zu viel desgleichen: Gute Idee, fade Handlung, schlechte Zeichnungen.

Endlich! Es folgt Der Herr der Tiefsee! Ein Meisterwerk vom heißgeliebten Casty, im Zusammenarbeit mit Cavazzano, 45 Seiten lang! Juchheißa! Fantastisch! Trallala und Hopsassa, Frohsinn, Tanz und Heiterkeit!
Es war anödend.
Na gut, Micky, Goofy und eine neue Figur, die bei Casty schon mal vorkam, sind am Meer, hören Gerüchte von einem Riesenkraken, forschen nach, haben ein Unterwasserabenteuer samt sprechenden Meeresbewohnern, kommen dabei sinistren Geschäften von Kater Karlo auf die Spur und besiegen ihn. So. Das war die Geschichte. So bieder, geradlinig, konventionell, wie es nur geht, ohne eine Spur von Innovation oder Originalität. Das ist ein Nullachtfuffzehnplot, an sich natürlich nicht schlecht, aber eben so gewöhnlich und altbacken, dass man sich als anspruchsvoller Leser einfach nur langweilt. Das simple Grundschema der Geschichte wird durch nette Szenen ausgekleidet, begleitet durch gute, aber nicht überragende Zeichnungen (Cavazzano war schon mal besser), aber beeindruckend wird es nicht, und wirkliche Spannung kommt auch nicht auf. Auch Castys Gags gefallen mir nicht, sie sind nicht wirklich witzig, eher bemüht und irgendwie albern. Mehr und mehr kommt mir Casty wie der italienische Don Rosa vor - er zehrt von den Klassikern und bekommt dafür Riesenapplaus und enorme Überbewertung -, und mein Eindruck verstärkt sich, dass Casty Geschichten für Kinder schreibt; mehr und mehr kann ich Folgendes aus einem Inducks-Bewertungskommentar zu "Tutors Welt" nachvollziehen:
Zitat:Bad. Good Disney comics have no target age. Casty tends to explicitly write for children.
Und es stimmt ja: Die Handlung kann Kinder durchaus beeindrucken, die Gags sind ebenso kindisch.
Das ist es aber nicht, was mich an der Geschichte am meisten stört. Die Einfachheit und Beliebigkeit der Story könnte man ja noch hinnehmen, aber wirklich schlimm ist die Charakterdarstellung. Micky ist eine charakterlose Hülle, seine beiden Sidekicks - ebenfalls ohne Tiefe, aber karikaturhaft-überzeichnet und daher zumindest markant - spielen ihn an die Wand, die handelnden Nebenfiguren - hier der einfallslose Meereskönig - sind wie so oft bei Casty offenbar grenzenlos behämmert, lassen sie sich doch widerstandslos vom Schurken ausnutzen und hereinlegen und müssen sich von Micky, dem strahlenden Helden ohne Eigenschaften, erretten lassen. Und dann: der Schurke. Castys Kater Karlo ist eine ebensolche Schablone wie sein Gegenspieler Micky; ohne Wenn und Aber soll er böse sein. Karlo, der grundsätzliche Bösewicht - das haben wir jetzt seit bald neunzig Jahren, es wird Zeit für was Neues. Autoren wie Mezzavilla und natürlich Faraci haben schon längst erkannt, dass die Figur mehr hergibt. Wenn man es recht besieht: Der heutige (italienische) Kater Karlo, etwas behäbig, ziemlich dick, eher einfach gestrickt und nicht besonders schlau, taugt eigentlich gar nicht als völliger Antagonist. Man kann es irgendwie nicht ernst nehmen. Und man hat das Gefühl, dass es auch nicht ganz ernst gemeint ist. Das Verhältnis zwischen Micky und Karlo hat etwas unreif-Rivalisierendes, oft verhalten sich die beiden gar nicht wie Held und Bösewicht, sondern reden miteinander wie die alten Bekannten, die sie sind. So etwas lässt sich heutzutage, nach so vielen Jahren, eigentlich gar nicht mehr vermeiden, aber Casty klammert sich trotzdem an der althergebrachten, aber veralteten Konstellation Gut-Böse fest. Dass ihm das nicht gelingt, wird an einer Stelle am Schluss besonders deutlich: Karlo klagt über seine Niederlage und fragt Micky, wieso er ihm immer alles vermasseln muss. Mickys Antwort: "Weil ich es kann." Wie bitte? "Weil ich es kann"? Das ist eben keine Held-Bösewicht-Beziehung, das ist, wie gesagt, eine unreife Rivalität zwischen zwei Rivalen, die sich streiten um des Streitens willen und die sich charakterlich nicht unterscheiden. Micky sabotiert Karlos Pläne ja nicht aus moralischen Gründen, sondern weil er es kann. Eine solche Maus hat mit dem dänischen Kaschperl mehr zu tun als mit der Persönlichkeit bei guten Autoren wie Faraci. Man fragt sich, warum man denn zu Micky halten soll und nicht zu Karlo, denn das sind ja nur zwei Leute, die sich streiten um des Streitens willen und weil sie es gewohnt sind. Das ist nicht meine Maus.

Agent DoppelDuck geht spannend weiter. Ich habe damals die erste Episode in LTB 384 gelesen, habe den Band aber längst nicht mehr. Mein nächster Teil war dann "Agent ohne Angst" in LTB 401 (weil ich mir alle LTBs von 2010 und 2011 gekauft habe), später hab ich dann noch mal irgendwo "Rasanter Einsatz" gelesen, der ursprüngliche Vierteiler blieb mir allerdings unbekannt (ebenso wie "Souvenir aus Paris"). Dann habe ich zufällig LTB 385 entdeckt. Allerdings ist das schon eine ganze Weile her, weshalb ich bei diesem Teil ziemlich verwirrt war. Ich kenne den Abschluss der ersten Geschichte in LTB 387 nicht, aber ich glaube, als Ganzes schlägt die Geschichte jede andere in diesem Band. Den einzelnen Teil zu bewerten oder mit den anderen Geschichten des Bandes zu vergleichen macht aber nicht viel Sinn.

Ein erfrischendes Erlebnis hat nicht viel Handlung, und das bisschen, das es gibt, ist ziemlich seltsam. Ferraris geht es aber gar nicht um die Handlung, sondern um Stimmung und Atmosphäre. Und das gelingt ziemlich gut. Eine schöne Geschichte.

Gegensätze ziehen sich an wird abgewürgt, bevor die Geschichte richtig begonnen hat. Acht Seiten sind einfach zu wenig, selbst für eine Gagstory. Witzig ist es nicht.

Die gestohlene Erinnerung ist - wenn man den DoppelDuck von der Wertung ausnimmt - die beste Geschichte des Bandes. Leoni und Negrin mochte ich schon immer; hier liefern sie eine unkonventionell erzählte, sehr spannende Phantomias-Geschichte ab, die zu den besten ihrer Art zählt. Ausgezeichnet, wenn auch kein wirkliches Highlight.

LTB 386 ist insgesamt ein guter Band. Das Cover ist blöd - es hätte viel bessere Titelgeschichten gegeben -, aber es kommt ja auf den Inhalt an, und der ist im Großen und Ganzen solide. Einiges an Mittelmaß ist dabei, aber die Geschichten überzeugen und bieten nette Unterhaltung - wenn auch nicht mehr. Meine Reihung (ohne DoppelDuck):

1. Die gestohlene Erinnerung
2. Ein erfrischendes Erlebnis
3. Wahlhelfer wider Willen
4. Der Herr der Tiefsee
5. Liebe und Hiebe
6. Einer zu viel
7. Gegensätze ziehen sich an
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#44
Ich frage mich: Wenn Casty so kindisch sein soll, warum hat das dann ausser dir in der deutschen Fanbase noch nie jemand bemängelt?
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#45
(17.08.2016, 18:39)Luk schrieb: Ich frage mich: Wenn Casty so kindisch sein soll, warum hat das dann ausser dir in der deutschen Fanbase noch nie jemand bemängelt?

Gegenfrage: Was sagt die Häufigkeit einer Meinung über ihre Richtigkeit aus?
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#46
Wieder mal eine schöne, lange Rezension. Lese ich immer gerne Gut
Allerdings empfinde ich die Kritik als teilweise etwas hochgestochen und habe (wie so oft) das Gefühl, dass hier ein zu hoher Anspruch an die Comics gesetzt wird. So hatte ich die Geschichte von Casty/Cavazzano noch neulich im "Die besten Geschichten von"-Band gelesen und stolperte bei deiner Rezension dann irgendwie über den Satz:
"Das ist ein Nullachtfuffzehnplot, an sich natürlich nicht schlecht, aber eben so gewöhnlich und altbacken, dass man sich als anspruchsvoller Leser einfach nur langweilt."
Ich musste unweigerlich denken: Wenn man diese Geschichte als einfach nur langweilig empfindet, warum liest man dann überhaupt Lustige Taschenbücher? Ich fand die Story nie überragend, habe sie aber als gut und solide im Hinterkopf. Ich glaube, dass dein Anspruch an eine LTB-Geschichte da etwas zu hoch ist. Die Kritik an der Handlung lässt sich sicherlich auf die Seitenzahl zurückführen, da bleibt auch nicht viel Zeit, um die Charaktere auszuschmücken, da bleibt auch der Hauptschurke gerne mal etwas blass. Sicherlich gibt es auch weitere Schwachpunkte, aber die Geschichte ist für die wenigen Seiten zu kreativ, zu komplex und beinhaltet zu viele lustige Szenen, als das man diese als anödend bezeichnen könnte. Oder sagen wir es mal anders: Natürlich kannst du die Geschichte blöd finden, aber dann stellt sich für mich die Frage, wie wenige Geschichten es noch gibt, welche du nicht langweilig und blöd findest. Die Anzahl derer dürfte bei deinem Anspruch zumindest in den aktuellen Ausgaben ziemlich gering ausfallen.
Ich kann die ganze Kritik am Autoren Casty eh nicht gänzlich nachvollziehen. Du schreibst, er bekäme einen Riesenapplaus und sei überbewertet. Vielleicht sollte an dieser Stelle mal gesagt sein, dass grundsätzlich fast alle Autoren und Zeichner von Disney-Comics absolut unterbewertet sind, da es leider nur wenige Fans gibt (viele davon tummeln sich in Internetforen) die sich für diese überhaupt interessieren. Ich verstehe deshalb grundsätzlich die Tendenz einiger Forenmitglieder hier nicht, gerne auf bestimmten Zeichnern oder Autoren rumzuhacken, nur weil ihnen dies oder jenes nicht gefällt. Es gibt hier einen ganzen Thread, in dem Leute nur darüber reden, welche Zeichner doch ihrer Ansicht nach überbewertet seien... Wir alle kennen die schönen Bedingungen unter denen die Geschichten entstehen und können in Anbetracht dessen doch froh sein, regelmäßig so schön gezeichnete und kreativ ausgedachte Storys serviert zu bekommen. Casty tut sich meines Wissens nach dabei besonders hervor, weil er viele besonders kreative und lange Geschichten produziert, deren Plots ebenso unverbraucht wie überraschend sind. Außerdem weiß er mit klassischen Figuren des Maus-Universums gut umzugehen und beherrscht die Spannung ebenso gut wie die Gags. Die Zeichnungen erinnern dabei ebenso wohltuend an die von Romano Scarpa und ich persönlich freue mich auch immer auf die Geschichten dieses Autoren (im aktuellen LTB gibt es ja auch wieder eine). Das bedeutet ja nicht, dass ich die Storys anderer Zeichner und Autoren nicht mögen würde und dass es keine anderen geben würde, die ebenso gute Geschichten schreiben. Schreib doch lieber, welche anderen Maus-Geschichten dir gut gefallen, statt zu versuchen, an einer einzelnen Story sämtliche Schwächen und "Überbewertungen" eines Autoren herauszuarbeiten Fröhlich Kritik ist okay, man kann es aber auch übertreiben.
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#47
Guter Text und sehr richtig! Stimme in allen Punkten zu. Casty ist auch meiner Meinung nach ein sehr guter, kreativer Autor!
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#48
@Primus
Deine Kritik ist ja eigentlich verständlich. Allerdings frage ich mich, ob du nicht ein wenig übertreibst. Die negativen Eigenschaften könnten ja vorhanden sein, allerdings wirkt es, als hättest du die Geschichte absichtlich so genau wie möglich abgesucht, nur um zu behaupten, Casty hätte dich enttäuscht. Was ich damit sagen will: Mir kommt deine Kritik irgendwie schrecklich "künstlich" vor, als hättest du absichtlich stark übertrieben.
Zu Kater Karlo: Casty legt auf die Fortführung der Traditionen von Scarpa und Gottfredson Wert. Da ist es nur klar, dass er nicht die Rolle Mickys "Freundes" (um es mal extrem zu machen) gezwängt wird.
Zur Überbewertung: Erst vorletzten Monat schriebst du, Castys "Darkenblot" sei stark unterbewertet. Wieso soll jetzt plötzlich ein Autor nur wegen dieser einen Geschichte enorm überbewertet sein? Es ist doch völlig normal, dass jeder mal bessere, mal schlechtere Werke schreibt, so ist es auch mit den erwähnten Künstlern Mezzavilla und Faraci, aber auch mit Cimino oder Panaro.
Dass Casty sehr beliebt ist, stimmt schon, immerhin landet er auf der jährlichen "Topo-Oscar"-Rangliste immer sehr weit oben, den italienischen Fans gefallen auch seine Zeichnungen.
@FAB: Lohnt sich der Band "Die besten Geschichten von Giorgio Cavazzano"? Wie sind die anderen Geschichten?
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#49
@Topolino: Für mich hat sich der Band schon gelohnt, er enthält fünf recht aktuelle Geschichten Cavazzanos, darunter auch zwei sehr humorvolle mit Nebenfiguren (Hunter/Issel und Plattnase) in der Hauptrolle und eine mit dem DGD. Mit haben die Geschichten allesamt sehr gut gefallen, ich mag den Zeichenstil von Cavazzano aber auch wirklich sehr. Ob es sich bei der Auswahl nun wirklich um die besten Geschichten handelt mag bezweifelt werden, aber gut sind die Storys allemal. Dazu ein Interview und eine Kurzbiografie - ich kann den Band wohl empfehlen Fröhlich
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#50
(18.08.2016, 09:41)FAB schrieb: @Topolino: Für mich hat sich der Band schon gelohnt, er enthält fünf recht aktuelle Geschichten Cavazzanos, darunter auch zwei sehr humorvolle mit Nebenfiguren (Hunter/Issel und Plattnase) in der Hauptrolle und eine mit dem DGD. Mit haben die Geschichten allesamt sehr gut gefallen, ich mag den Zeichenstil von Cavazzano aber auch wirklich sehr. Ob es sich bei der Auswahl nun wirklich um die besten Geschichten handelt mag bezweifelt werden, aber gut sind die Storys allemal. Dazu ein Interview und eine Kurzbiografie - ich kann den Band wohl empfehlen Fröhlich

Als großer Cavazzano-Fan werde ich wohl nicht drum herum kommen, den Band zu kaufen. Leider besitze ich zwei Nachdrucke schon, aber die Erstveröffentlichungen sollen ja laut Inducks auch sehr gut sein. Nur hätte ich mir anstatt der DGD-Story "Schlaflos in Entenhausen" gewünscht, eine köstliche und empfehlenswerte Geschichte!
Für den Titel "Die besten Geschichten ..." fehlen mir aber seine Tätigkeiten als Autor. Beispielsweise "Cusubluncu" oder "Wie in alten Zeiten" hätte ich gerne darin gelesen, dann müsste ich mir dazu keine Extra-Bände kaufen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass in einem solch edlen Hardcover-Band seine Zeichnungen noch besser zur Geltung kommen, zumal das Format etwas größer als die LTB-Größe ist, oder?
Der Band ist eben schon ziemlich teuer... kostet ja doppelt so viel wie SLSM: Das hat knapp 500 Seiten für 30€, die Künstler-Bände kosten 22€ und haben nicht mal 200 Seiten.
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#51
Ja, das Format ist identisch mit den "Hall of Fame"- oder den Ziegelsteinbänden. Ich finde schon, dass die Zeichnungen Cavazzanos da etwas besser zur Geltung kommen, jedoch bemerkt man wie bei dem de Vita-Band schon, dass die Geschichten eigentlich für das Taschenbuch-Format produziert wurden. Finde ich aber nicht schlimm.
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