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[Blog] LTB 469 - Start in den Sommer
#1
Zitat:Erscheinungsdatum: 23. Juni 2015
Preis: 5,99 € (Ö: 6,20 € / CH: 11,50 SFR)
Comicseiten: 250

Bei Bänden mit saisonalem Bezug ist Ehapa ja meistens deutlich zu früh dran, diesmal gelang jedoch fast eine Punktlandung: Am vergangen Wochenende war der kalendarische Sommeranfang (auch wenn man derzeit wenig davon spürt!), heute erscheint [...]

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#2
Habe das LTB zwar nicht ganz durch, kann aber sagen, dass man sich von dem abstoßenden Cover nicht abschrecken lassen sollte.
Dieses LTB weißt durchaus einige gute, wenngleich sehr viele, auch lückenfüllende Geschichten auf (14 an der Zahl).
Die erste Maus Geschichte hat mich sehr positiv überrascht, eine erfrischende, sehr ungewöhnliche Erzählweise, mit Humor (Micky und Karlo Party ) und von der Athmosphäre sehr schön zu lesen. Auch die Phantomias Geschichte hat mich sehr erfreut, auch wenn ich dem Egmont Phantomias sehr skeptisch gegenüberstehe. Wunderbare Selbstironie, ein liebenswerter Schurke mit einem noch liebenswerteren Butler. Phantomias taucht auch mal wieder in Konstellation mit Dagobert und Düsentrieb auf, und das Ende ist auch lustig.
G.R.I.F.F.E.L C.: GRoßer Internationaler Fan der Fantastischen Eindrucksvollen Lobenswerten Comics

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#3
Nachdem mir Lavaking schon letzte Woche dankenswerterweise seine Rezension zum Band geschickt hat, bin ich leider erst jetzt dazu gekommen, die Scans zu machen und sie online zu stellen:

http://www.fieselschweif.de/publikationen/ltb-469/1/

Vor allem dem letzten Satz kann ich zustimmen, insgesamt sehe ich viele der Geschichten und damit auch das LTB im Gesamten aber leider noch negativer als Lavaking. Selbst für einen Sommer-Band finde ich es ziemlich mau, für mich sogar eines der schwächsten 400er-LTBs bislang. Zu einzelnen Geschichten jetzt noch ein paar Anmerkungen von mir:
  • "Eingefroren in der Zeit" ist für mich die bisher schlechteste Geschichte des Jahres. Vor allem die zweite Hälfte ist dermaßen zum Fremdschämen... und dann wird mit dem Ende noch die Krone aufgesetzt: Donald steht als Gewinner da, nachdem er sich zuvor die gesamte Geschichte über als der allerletzte Volldepp präsentiert hat?!? Ich dachte wirklich, ich spinne. Dabei ist es so typisch für die Shaws, die einfach überhaupt kein Gefühl für ihre Figuren haben.
    (Fecchi kann meiner Meinung nach da auch nicht mehr viel retten. Außerdem hat er die schwierige Aufgabe, in einem Comic Stillstand darzustellen, nicht besonders gut gelöst. Beispielsweise hätte es mehr Panels benötigt, um die Nicht-Bewegung des Vogels, des Schmetterlings und des Flugzeugs auf S. 18 darzustellen - aber das ist im Vergleich zur Story wirklich nur eine Kleinigkeit)
  • Interessant ist, dass sich Donald auch in der Ziche-Geschichte ziemlich daneben benimmt. Hier aber eher in der Rolle des besserwisserischen Nichtskönners - im Prinzip wäre er hier also 1:1 mit Dussel austauschbar gewesen. Im Gegensatz zur Egmont-Geschichte wollen aber die anderen Figuren ihn zumindest dafür bestrafen, leider ist das Ende in der Hinsicht aber unbefriedigend. Trotzdem auch für mich noch die beste Geschichte des Bandes, weil sie eben einfach unterhaltsamer als der Rest ist.
  • ... und wo wir schon bei moralisch fragwürdigen Enden sind: Auch in "In allerletzter Minute" fand ich das Ende seltsam. Donald will Franz also dafür belohnen, dass er sich wie ein Idiot verhalten hat? Naja. Lustig fand ich aber, dass Donald das Szenario auf Seite 208 als "Stau" bezeichnet. Für mich sieht es eher aus wie ein Auffahrunfall. Aber da haben vielleicht die Italiener einfach eine andere Definition. Balken
  • Welche Geschichte ich dann auf den zweiten Platz setzen würde, weiß ich nicht so genau, jedenfalls hat mich die Maus-Geschichte nach einem vielversprechenden Anfang irgendwie enttäuscht. Ab einem gewissen Zeitpunkt war's mir dann einfach zu sehr "magischer Realismus" und zu kitschig. Am ehesten noch überzeugen konnte mich überraschenderweise die Düsentrieb-Geschichte - die hat zwar nichts großartig Neues geboten, hatte aber im Gegensatz zu den meisten anderen eine runde, stimmige Handlung.
  • Den Andersen-Phantomias fand ich nicht so schlecht wie Lavaking, aber auch eher mittelmäßig. Interessant, wie Phantomias im ersten Panel auf Seite 128 weiß, dass der Schurke sicherlich sein Versteck im Hafen haben müsste. Diese Logik könnte man ja schon anzweifeln, aber im zweiten Bild ist er dann plötzlich im Gebäude drin, das ihn zum Schurken führt. Toll, wie einfach alles geht, wenn man offenbar keine Lust hat, die Dinge genau auszuerzählen. Ansonsten hatte die Geschichte aber immerhin einige gute Dialoge.
  • "Ein Traumsommer am Meer" hat mich auch ziemlich genervt, immerhin fand ich Guerrinis Zeichnungen stellenweise recht interessant. Gefallen hat mir zum Beispiel gleich die erste Seite, in der sich die "Kamera" um Donald herum dreht und dann wegzoomt. Auch das split panel auf Seite 102 fand ich sehr schön.
  • Tja, und dann halt die beiden Cimino-Geschichten. Das Bild, das ich zu "Auf der Spur der Kleinen Pharaonen" gescannt hab, bringt diese antiquierten Storymuster eigentlich auf den Punkt. Ich muss beim Lesen von Cimino-Geschichten wirklich immer aufpassen, dass sich mein Hirn nicht völlig auf Durchzug stellt. Balken
    Was mich nur nervt, ist, dass Cimino in seinen Geschichten oft so eine pseudowissenschaftliche Komponente drin hatte, wie es auf Seite 252 mit dem Seismologen der Fall ist.
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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