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[Projekt] Lied des Monats
Hier meine Nominierungen:

- Ben E. King - Stand by Me (Youtube) (Nominierung zurückgezogen und ersetzt durch:)
- John Lennon - Imagine (Youtube)

- Pierre Degeyter, Eugène Pottiers - Die Internationale (Wikimedia)

- Wise Guys - Denglisch (Inoffizielles Musikvideo auf YouTube)
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(26.10.2020, 17:43)Topolino schrieb: - Ben E. King - Stand by Me (Youtube)
Wurde schon mal nominiert. Da es aber mehr als ein Jahr her ist, ist es grundsätzlich nicht gegen die Regeln.
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Danke, das hatte ich vergessen. Da der Song damals den ersten Platz belegt hat, ist es sinnlos, ihn erneut aufzustellen. Stattdessen nominiere ich einen Song, über den ich erstaunt bin, dass er hier noch nicht vorgekommen ist (zumindest die Suchmaske im Forum hat ihn nicht ausgespuckt):

- John Lennon - Imagine (Youtube)
Immer, wenn ich das Lied höre, muss ich daran denken, wie traurig es ist, dass der Autor erschossen wurde. Seufz
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Stimmt schon, von allen Musikern, die zu jung gestorben sind, ist John Lennon wohl der tragischste Fall... einfach nur unnötig, so was.

Witzig allerdings deine ausgetauschte Nominierung angesichts dessen, dass Lennon "Stand by me" gecovert hat.
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Wie lange kann man noch einreichen? Wenn nichts mehr kommt, schlage ich nämlich noch einen zweiten (viel kürzeren) Song vor.
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Bis einschließlich 31. Oktober. Tu dir keinen Zwang an.

@Spectaculus: Wie sieht's dann mit Bewertungen von dir aus, wenn du den Großteil der Bewertungsphase nicht da bist?
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Wenn man weiterhin drei Nominierungen einreichen darf, dann kommt von mir auch noch was von einer A-Capella-Gruppe, die wir hier auch noch nicht hatten:

- Wise Guys - Denglisch (Inoffizielles Musikvideo auf YouTube)
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Im Bestreben, etwas von "Arcade Fire" zu nominieren, hatte ich zuerst an "Awful Sound (Oh Eurydice)" oder "It's Never Over (Hey Orpheus)" gedacht, vielleicht hätten die bei dem ein oder anderen einen bildungsbürgerlichen Bonus bekommen. Weil ich mich für keinen davon entscheiden konnte, war ich bei "Wake Up" - bis mir  eingefallen ist (naja, mit kleiner Unterstützung der Suchfunktion), dass ich das ja schon mal nominiert hab. Und dann hatte ich die Idee, dass ich ja auch einfach meinen Favoriten von "Arcade Fire" ins Rennen schicken könnte:


[Video: https://www.youtube.com/watch?v=EcKinnMXuKg]

(Wer sich das Video nicht anschauen, sondern nur hören möchte, macht einen Fehler, kann aber die ersten eineinhalb Minuten überspringen.)
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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Da hast du aber noch mal Glück gehabt, mein Guter Frech Nachdem ich meine drei Nominierungen in der ersten Runde ja als Konterpunkte zu mehr oder weniger kontroversen Aussagen anderer Forenmitglieder präsentiert habe, stand nämlich eigentlich als nächstes an ...
(01.12.2017, 08:14)Primus schrieb: Die erste Hälfte von "Funeral" ist grandios, mit der zweiten bin ich nie so recht warmgeworden.
... zwei Stücke aus der zweiten Hälfte von Funeral zu nominieren, womit Arcade Fire für diese Runde geblockt gewesen wäre. Ich hab das dann verschoben, weil ich auf die Reaktionen zu Art-Pop gespannter war. Als Dankeschön dafür erwarte ich besonders gute Bewertungen von dir Balken
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Ich nominiere auch mal wieder was. Kann ja nicht sein, dass hier alle nur dass Gleiche nominieren. Frech

Woodkid - Pale Yellow
[Video: https://www.youtube.com/watch?v=3bgZGZXJQ5M]

Troye Sivan - Gasoline
[Video: https://www.youtube.com/watch?v=jErLlcPx3mI]

Naja, und um nochmal alle zu trollen Frech :
Ylvis - The Fox
[Video: https://www.youtube.com/watch?v=jofNR_WkoCE]

I think the only difference between me and the other placeholder text is that I’m more honest and my words are more beautiful. If Trump Ipsum weren’t my own words, perhaps I’d be dating it.
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Das mit den zwei Nominierungen pro Runde war ein Konsens, der sich nach der sehr umfangreichen November/Dezemberrunde 2017 (28 Songs) etablierte, aber nie zur offiziellen Regel wurde, weil diese Anzahl an Nominierungen ein einmaliges Ereignis geblieben ist. Derzeit halten wir bei 20 Songs, was ich vertretbar finde; sollte das Problem wieder akut werden, kann man ja immer noch entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Nominierungen für diese Runde sind nur noch heute möglich, morgen startet die Bewertungsphase.



(24.10.2020, 19:38)Luk schrieb: Aber ich warne euch: Wenn sich jemand die Songs nur einmal anhört und dann sowas sagt wie
(12.10.2020, 21:40)Primus schrieb: "Wenn es nicht eingängig ist, ist es anspruchsvoll, oder?"
muss der Weihnachtsmann dieses Jahr in den Lockdown und es gibt keine Geschenke Seufz Frech
Ich hab mir das nicht nur einmal angehört. Trotzdem muss zumindest ich ab Dienstag in den Lockdown, wenn dich das tröstet.

(31.10.2020, 03:37)Luk schrieb: Da hast du aber noch mal Glück gehabt, mein Guter Frech Nachdem ich meine drei Nominierungen in der ersten Runde ja als Konterpunkte zu mehr oder weniger kontroversen Aussagen anderer Forenmitglieder präsentiert habe, stand nämlich eigentlich als nächstes an ...
(01.12.2017, 08:14)Primus schrieb: Die erste Hälfte von "Funeral" ist grandios, mit der zweiten bin ich nie so recht warmgeworden.
... zwei Stücke aus der zweiten Hälfte von Funeral zu nominieren, womit Arcade Fire für diese Runde geblockt gewesen wäre. Ich hab das dann verschoben, weil ich auf die Reaktionen zu Art-Pop gespannter war. Als Dankeschön dafür erwarte ich besonders gute Bewertungen von dir Balken
Du scheinst eine etwas ungesunde Fixierung auf meinen Musikgeschmack zu haben. Sollte demnächst ein junger Mann mit Schweizer Akzent bei mir zu Hause auftauchen und versuchen, mich von seinen musikalischen Vorlieben zu überzeugen, weiß ich jedenfalls, woran ich bin.
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Ich glaube, wir sind schon bei 20 (oder 19?) Stücken. Von mir kommt dann doch nichts mehr.
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(31.10.2020, 17:52)Primus schrieb: Du scheinst eine etwas ungesunde Fixierung auf meinen Musikgeschmack zu haben.
Nennen wir es lieber „Faszination“, das klingt schöner Greenie
(31.10.2020, 17:52)Primus schrieb: Sollte demnächst ein junger Mann mit Schweizer Akzent bei mir zu Hause auftauchen und versuchen, mich von seinen musikalischen Vorlieben zu überzeugen, weiß ich jedenfalls, woran ich bin.
Das denkst du vielleicht, aber angesichts der Tatsache, dass ich in ganzen meinem Leben nie Schweizerdeutsch gesprochen habe, würde ich so einer Situation vielleicht doch mit etwas mehr Skepsis begegnen Balken
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Ich weiß tatsächlich nicht, ob das irgendwen hilft, ich habe aber wieder eine Spotify-Playlist erstellt. Hat für mich auch einfach den Vorteil, dass ich auch zwischendurch, wenn ich unterwegs bin oder so, die Songs hören kann. Die Internationale ist, glaube ich, wieder nicht die korrekte Version, aber das ist wahrscheinlich sowieso nicht so schlimm, wir sollten das Lied eh alle kennen, lul.

https://open.spotify.com/playlist/4uhJsu...5OoSogpksg
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The Smashing Pumpkins – Disarm: 12
Joa, die Smashing Pumpkins kann man sich immer mal wieder geben, trotz der gequetschten Stimme.

Nick Drake – Place To Be: 12
Jap, Topo hat recht bezüglich meines Musikgeschmacks.

The Velvet Underground – Pale Blue Eyes: 12
Bisschen eintönig und die Rassel im Hintergrund stört schon arg, aber ich mag die depressiven Vibes.

Mdou Moctar – Tarhatazed: 7
Ich habe echt keine Ahnung, was das für eine Musik ist, aber diese Kombination aus schnellem Rock und orientalischer Musik hat schon was.

Lucio101 – Mond: 3
Erst einmal würde mich echt interessieren, warum jeder deutsche Rapper so einen Künstlernamen hat, wie, wenn man sich bei Knuddels anmelden möchte, der Name allerdings schon vergeben ist und einem stattdessen ein alternativer Name mit einer beliebigen Nummer hintendran vorgeschlagen wird? Apache47294, Ufo275820 etc.
Und ich muss zwar zugeben, dass ich mich diesbezüglich nur sehr schlecht auskenne, aber ein aaaa-Reimschema finde ich irgendwie schon sehr schwach.

J. S. Bach – Gute Nacht o Wesen: 10
Fühle mich nicht qualifiziert dazu, solche Musik schlecht zu bewerten.

Frank Zappa – Montana: 7
Mein Problem ist wahrscheinlich, dass ich bei den Bewertungen nicht auf den eigentlichen ästhetischen Wert schaue, sondern nur inwiefern ich die Lieder als harmonisch empfinde (und auch hier verzichte ich auf eine tiefgreifendere Analyse) Wert lege, deshalb hätte der Song eigentlich eine bessere Bewertung verdient.

Primus – Wynona's Big Brown Beaver: 4
Ich verstehe, warum man so was mag, kann damit aber nicht viel anfangen.

Marillion – If My Heart Were a Ball It Would Roll Uphill: 8
Ziemlich vielseitiges und anspruchsvolles Lied, etwas zu lang für meinen Geschmack.

Kate Bush – Moving: 8
Ich habe keine Ahnung, wie man darauf kommt, solche Musik zu hören, aber je öfter man es sich anhört, desto besser wird es.

Björk – Bachelorette: 8
Warum ist das Cover des Albums so gruselig?

Audience – The House on the Hill: 5
Verstehe das Lied irgendwie nicht.

John Lennon – Imagine: 10
Die Angst bei politischer Hippie-Musik, dass sich die ach so subversiven Inhalte auf "Habt euch alle lieb" beschränken, ist ziemlich berechtigt, bei John Lennon vor allem aufgrund von Songs wie "Give Peace A Chance", "War Is Over" (klar, die Antikriegssongs aus dieser Zeit haben einen Realitätbezug, aber wer würde ernsthaft leugnen, dass er Frieden gut finde?), "All You Need Is Love", "Can't Buy Me Love" etc. Doch bei John Lennon muss man berücksichtigen, dass er ja tatsächlich ein echtes politisches Anliegen hatte. Das bringen ja auch wirklich sehr kontroverse Songs wie "Working Class Hero" oder "Woman Is The Nigger Of The World" zum Ausdruck. Lennon selber hat "Imagine" ja als einen antinationalistischen, antikapitalistischen und pazifistischen Song beschrieben, der eine kommunistische Utopie abbilden solle. Gerade dass Konservative wie zum Beispiel Ben Shapiro den Song als den "unmoralischsten Song aller Zeiten" beschreiben ("living for today" = du denkt nicht an deine Kinder; "no religion", too = Mao killed trillions; "brotherhood of men" = hat's nie gegeben und wirds nie geben ...), macht es eigentlich nur noch besser. Doch was vor allem interessant ist, ist ja, dass Lennon nicht zum militanten Aktivismus aufruft, sondern sich auf die Aufforderung sich eben so eine Gesellschaft nur vorzustellen, beschränkt.
Nichtsdestotrotz, vielleicht aber auch deshalb, schafft es Lennon mit "Imagine" einen ziemlich kitschigen Song zu produzieren, was aber vor allem auch am Instrumental liegt.

Pierre Degeyter, Eugène Pottiers – Die Internationale: 10
Man kann ja von den Kommunisten halten, was man will, aber gute Musik können sie! Wären wir hier auf reddit würde jedes Mitglied seine Bewertung mit "UNSERE Songs" oder "Vergesellschaftet die Songs der Produktion!" kommentieren.

Wise Guys – Denglisch: 3
Ich muss zugeben, dass ich weder die Songtexte besonders lustig oder so fand noch die Methode, anstatt einen Beat zu benutzen ausschließlich zu Beatboxen irgendwie interessant.

Arcade Fire – Afterlive: 8
Ziemlich vielseitiges, schönes Lied, das trotz seines Pop-Flairs nicht an musikalischer Ästhetik verliert.

Woodkid – Pale Yellow: 7
Ich weiß zwar auch hier nicht, wie man solche Musik überhaupt findet, ist aber nicht schlecht. Öfter geben würde ich mir solche Musik aber auch nicht.

Troye Sivan – Gasoline: 4
Erinnert ziemlich am emotionalisierte Mainstreampopmusik.

Ylvis – The Fox: 2
h i l f e
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Hoffentlich tut sich in der zweiten Woche etwas mehr...

The Smashing Pumpkins – Disarm: 5
Aus dem Thema hätte ein bewegender Song werden können, das ist leider nur ein Versuch dazu. Das Arrangement ist professionell (durchgängige Steigerung bis zum Schluss, die so natürlich wirkt, dass man sie über lange Strecken kaum merkt, Gegenmelodien in den Streichern); besonders gefällt mir die Stelle nach dem ersten Refrain, wo die Streicher sich zwei Takte Zeit lassen, bevor sie zur Strophe zurückkehren. Aber bei so dürftigem Ausgangsmaterial hängen diese Elemente etwas in der Luft.

Nick Drake – Place To Be: 5
Wenn die Musik reine Untermalung für den Text ist, muss dieser ziemlich gut sein, um das Ganze zu tragen. Das ist hier nicht wirklich der Fall.

The Velvet Underground – Pale Blue Eyes: 7
Hier geht die Rechnung schon besser auf. Die Musik ist zwar nichts Weltbewegendes, hat aber Stil, und der Text wird nach banalem Beginn ("Sometimes I feel so happy / Sometimes I feel so sad") überraschend stark ("If I could make the world as pure / and strange as what I see / I'd put you in a mirror / I put in front of me"; leider fügt sich diese Strophe nicht in das ansonsten stimmige fünfzeilige Schema, sodass die letzte Zeile wenig überzeugend wiederholt werden muss). Ein schönes Detail ist, dass Reed mangels stimmlicher Mittel ausgerechnet das "linger on" nicht richtig aushalten kann – hier fügt der Gesang dem Text wirklich etwas Wesentliches hinzu.

Mdou Moctar – Tarhatazed: 6
Das Klangbild ist durchaus ansprechend (angeblich eine Kombination aus Rock und traditioneller Tuareg-Musik, ein interessanter Ansatz), aber diese Art Musik, die hauptsächlich atmosphärische Stimmung über einen möglichst langen Zeitraum verbreiten will, wird schnell zur Geräuschkulisse und belohnt aufmerksames Hören nicht. Schade, dass es den Text nicht im Internet zu geben scheint.

Lucio101 – Mond: X
(Mike Moto – Betlehem Beta Version X)*
Bin nach wie vor nicht in der Lage, Rap zu bewerten, mein Maßstab ist darauf nicht kalibriert. Immerhin meine ich zu bemerken, dass vor allem "Betlehem" eher nicht im Rap-Mainstream liegt (aber vielleicht hab ich's auch nur an den Klickzahlen gemerkt).

J. S. Bach – Gute Nacht o Wesen: 12
Für mich das Highlight von Bachs vergleichsweise schmalem Motettenschaffen (obwohl es durchaus noch andere Glanzstellen gibt), und zwar eines jener Bach-Highlights, die auch ohne das übergeordnete Werk (hier die Motette "Jesu meine Freude" BWV 227) funktionieren. In dem sonst fünfstimmigen Chorsatz der Motette schweigt hier der Bass, um die zwei Soprane als teils parallel, teils kanonisch geführte Oberstimmen, den Alt als Melodieträger und den Tenor als Bassettchen (Stimme in mittlerer Lage mit Bassfunktion) ein himmlisches Gutenachtlied auf die irdische Welt entspinnen zu lassen.
Gardiners Aufnahme ist die beste, die ich kenne; durch die dünne Besetzung (wenn es nicht sogar Solisten sind), die durchgehend im zurückhaltenden Piano bleibt, entsteht eine wunderbar weltentrückte Stimmung. Dass die Gesangsstimmen nicht von Instrumenten mitgespielt werden, ist wohl nicht ganz historisch korrekt, gehört zu diesem Interpretationsansatz aber unbedingt dazu. Kritisieren könnte man vielleicht, dass die Choralmelodie im Alt auf diese Weise nicht sehr klar herauskommt – aber umso genauer kann man das Stimmengeflecht verfolgen.

Frank Zappa – Montana: 11
Die volle Wirkung von Zappa entfaltet sich erst albenweise, deshalb nicht die volle Punktzahl; aber dieser Song versammelt das meiste, was man in seinem Werk erwarten kann, und funktioniert dabei gut als Ganzes.

Primus – Wynona's Big Brown Beaver: 10
Les Claypool ist einfach der geilste Bassist, den es gibt. Was die Musik angeht, die er mit Primus macht, bin ich etwas zwiegespalten. Ich finde sie cool und angenehm eingängig-komplex, aber auf Dauer auch ein wenig ungesund in ihrer plastikhaften Sterilität und leicht unheimlichen Surrealität.
Die Namensgleichheit ist übrigens reiner Zufall, ich kannte die Band noch nicht, als ich mich im Forum angemeldet habe.

Marillion – If My Heart Were a Ball It Would Roll Uphill: 8
Mir ist nicht klar, in welche drei Abschnitte Spectaculus den Song teilt; für mich ist das eine variierte Strophen-Refrain-Form. Interessant finde ich den fahrstuhlmusikartigen Beginn, der dann in einen nachdrücklich düsteren Song übergeht – das könnten sie sich bei Van der Graaf Generator abgeschaut haben, die in "The Sleepwalkers" einen sehr ähnlichen Effekt verwenden (allerdings nicht am Anfang). Ansonsten ist die Musik solide, aber nicht sonderlich beeindruckend. Was mich an dem Song packt, ist der Text: Er beginnt mit Liebe, rutscht über das Bild des Fallens (auf das sich indirekt auch der titelgebende Refrain bezieht) zu Albträumen ab, versucht einen neuen Anlauf mit gesellschaftlich-existentiellen Betrachtungen, bleibt in Gemeinplätzen stecken, steigert sich doch in die Albträume hinein, wird dann zunehmend diffuser und mündet in ein Finale, das nur noch aus Wortfetzen besteht. Die ganze Zeit will er etwas ausdrücken, was er nie ganz zu fassen bekommt; alles, wozu er in der Lage ist, ist eben das Bild vom aufwärts rollenden Herzen. Ein anrührendes Scheitern. Ob bewusst oder nicht, finde ich gar nicht so wichtig.

Kate Bush – Moving: 6
Art Pop? Wohl eher Design Pop. Eine Designerstehlampe ist sicherlich elegant, aber ist sie Kunst?

Björk – Bachelorette: 7
Das Stück besteht aus drei Ebenen, die recht wenig miteinander zu tun haben: einem Text, dem man anmerkt, dass er von einem professionellen Lyriker stammt, einer ziemlich langweiligen Musik und einem sehr intelligenten Video. Letzteres beziehe ich nicht in die Bewertung ein, weil es sich im Grunde um einen eigenständigen Kurzstummfilm handelt und Luk die reine Audioversion nominiert hat.

Audience – The House on the Hill: 7
Im Unterschied zu all den Nominierungen, bei denen die Musik nur die Trägersubstanz für einen ambitionierten Text, ein ausgeklügeltes Arrangement oder ein aufwändiges Video bildet, ist hier eher der Text der Vorwand, um tatsächlich Musik zu machen. Von einer ausgefeilten Komposition kann man allerdings nicht sprechen, eher von einem Rocksong mit eingeschobener Jamsession in der Mitte.

John Lennon – Imagine: 4
Imagine a world without sugary pop music. I would like that world.
Das einzig Gute an dem Song ist das kleine chromatische Motiv vor dem IV-I-Wechsel im ersten Teil der Strophe, vor allem weil es gar nicht chromatisch klingt, sondern sich ganz natürlich in die Harmonie einfügt.

Pierre Degeyter, Eugène Pottiers – Die Internationale: X
Ich bleibe bei meiner Linie, politische Propagandamusik nicht zu bewerten – ästhetische Kriterien greifen hier einfach nicht, weil die Musik eine ganz andere Zielsetzung hat. Musikalisch am besten gefällt mir übrigens diese Version mit dem französischen Originaltext.

Wise Guys – Denglisch: 4
Die Wise Guys hab ich auch mal gut gefunden, als ich frisch in der Schul-Acappellagruppe war und noch nichts von Gruppen wie Maybebop, den King's Singers, den Swingle Singers, The Real Group oder The Idea of North wusste, die allesamt musikalisch bei weitem interessanter sind. Heute stehe ich der Musikrichtung allgemein kritisch gegenüber. Der moderne Acappellapop von Pentatonix und Co, wozu in Deutschland die Wise Guys und die etwas anspruchsvolleren Maybebop zählen, fühlt sich nicht wie richtige Musik an, was wohl vor allem daran liegt, dass es dabei um die Nachahmung des instrumentalen Popsounds mit der Stimme geht – das klingt dann natürlich immer nachgeahmt, zweitklassig, unecht. Selbst komplexe Jazz-Arrangements von den Swingle Singers oder Idea of North leiden weniger stark, aber doch unter demselben Problem: Sie orientieren sich am instrumentalen Jazz, der viel mehr Möglichkeiten hat, weil er sich an seinen eigenen Bedingungen orientiert. Wirklich gute Acappellamusik müsste vom Gesang ausgehen und ihn nicht als Ersatz für Instrumente, sondern als etwas Eigenes betrachten. Das gab es zum Beispiel in der Renaissance – wenn man länger Palestrina hört, findet man Instrumente völlig überflüssig. Diese himmlische Reinheit hätte er damit jedenfalls nie erreichen können.
Das Lied selbst ist das Wise-Guys-Einheitsarrangement, das sie über alle ihre Lieder stülpen: Durchaus gekonnt gesetzt, aber ohne irgendwelche Überraschungen oder Widerhaken, an denen ein mehr als mildes Interesse hängenbleiben könnte. Und dann ist da noch der Text. Ach ja, diese furchtbaren englischen Wörter, die in unsere schöne Muttersprache eindringen, so wie im 18. Jahrhundert die französischen und in den Jahrhunderten davor die lateinischen! (In Österreich kann man das Ganze übrigens auch noch einmal eine Dimension kleiner erleben, wenn gegen bundesdeutsche Ausdrücke zu Felde gezogen wird.) Es ist nun einmal der Lauf der Dinge, dass die führende Kultur auf verwandte Kulturen abfärbt, die Sprache ist ein Aspekt davon. Fremde Einflüsse prinzipiell abzulehnen halte ich für problematisch ("Fremdwörter sind die Juden der Sprache", sagt Adorno). Natürlich ist die Anglizismensprache auch eine Erscheinungsform des modernen Lifestylekapitalismus, aber sind es wirklich die Anglizismen, die daran fragwürdig sind?
Auch handwerklich ist der Text nicht beeindruckend. Man nehme nur den Anfang: "Oh Herr, bitte gib mir meine Sprache zurück / Ich sehne mich nach Frieden und 'nem kleinen Stückchen Glück" Was hat der Wunsch nach Frieden und Glück (nur echt mit "kleines Stückchen" davor, Neobiedermeier statt Lifestylekapitalismus, yay!) mit Anglizismen zu tun? Das ist ein Klischee aus dem Songtextsetzkasten, das an dieser Stelle gerade in Reimschema und Versmaß gepasst hat. Und so geht das die ganze Zeit weiter.

Arcade Fire – Afterlife: 7
Das Interessante an Arcade Fire ist ja diese Exaltiertheit, die ihre Songs unter eine gewisse Spannung stellt, ein Gefühl von "da ist etwas dahinter" und von "das hab ich so noch nicht gehört" hervorruft, eng verbunden mit den farbigen Arrangements. Das alles ist im Vergleich zu "Funeral" hier ziemlich ausgedünnt, aber immer noch vorhanden. Der Text ist nicht so hochstehend wie andere in dieser Runde, beschreibt aber sehr einfühlsam eine Beziehung, die in ihr "Leben nach dem Tod" eingetreten ist: "It was just a glimpse of you / Like looking through a window / Or a shallow sea / Could you see me?" Das ist anrührend, obwohl es gar nicht mal so gut ist, ähnlich wie "If my heart were a ball it would roll uphill".
Das Video ist gut, hat aber wieder mal herzlich wenig mit dem Song zu tun.

Woodkid – Pale Yellow: 5
Troye Sivan – Gasoline: 4
Das scheint wohl wirklich die Richtung zu sein, in die moderne Popmusik geht: Raffinierte Arrangements quasi nicht vorhandener Kompositionen. Eigentlich nachvollziehbar, denn die fortschreitende Studiotechnik macht vor allem im klanglichen Bereich neue Möglichkeiten auf, während das Feld der Komposition vielleicht schon ziemlich abgegrast ist.

Ylvis – The Fox: 5
Dieser dadaistische Humor hat etwas Anarchisches, das gefällt mir. Andererseits natürlich auch etwas Unkritisches.

* Es ist nicht ganz klar, ob Huwey dieses Stück nun nominiert hat oder nicht. [EDIT: Er hat nicht.] In Floyds Playlist und in seinen Bewertungen fehlt es, ich hab's aber mal berücksichtigt.



(04.11.2020, 13:06)Floyd Moneysac schrieb: The Velvet Underground – Pale Blue Eyes: 12
Bisschen eintönig und die Rassel im Hintergrund stört schon arg, aber ich mag die depressiven Vibes.
Ich hatte das übersehen, weil ich damals nicht dabei war, aber tatsächlich ist auch dieser Song schon mal nominiert worden (von dir, im November 2018), und auch dieser hat damals gewonnen. Bewertet hast du ihn so:
(04.12.2018, 15:27)Floyd Moneysac schrieb: The Velvet Underground - Pale Blue Eyes: 12 Punkte
Ist ein klasse Song. Mehr kann man dazu nicht sagen.
Also mittlerweile ist deine Liebe erkaltet, aber für 12 Punkte reicht es noch?  Frech

Floyd Moneysac schrieb:Lucio101 – Mond: 3
Erst einmal würde mich echt interessieren, warum jeder deutsche Rapper so einen Künstlernamen hat, wie, wenn man sich bei Knuddels anmelden möchte, der Name allerdings schon vergeben ist und einem stattdessen ein alternativer Name mit einer beliebigen Nummer hintendran vorgeschlagen wird? Apache47294, Ufo275820 etc.
Das soll, soweit ich weiß, die Postleitzahl von Berlin-Mitte sein, wo er herkommt. Aber ich stimme dir zu, dass es eher nach Zufallsnick aussieht; im englischsprachigen Raum heißt "X 101" außerdem so viel wie "X für Anfänger", weil viele Einführungskurse an der Universität diese Nummer tragen.

Deine sozialphilosophischen Analysen zu einzelnen Nominierungen finde ich übrigens immer sehr treffend, keep it up.

(31.10.2020, 18:27)Luk schrieb: Das denkst du vielleicht, aber angesichts der Tatsache, dass ich in ganzen meinem Leben nie Schweizerdeutsch gesprochen habe, würde ich so einer Situation vielleicht doch mit etwas mehr Skepsis begegnen Balken
Schweizer Akzent ist aber nicht dasselbe wie Schweizerdeutsch. Ich zum Beispiel habe auch nie Dialekt gesprochen, trotzdem bin ich anhand meiner Sprechweise als Österreicher identifizierbar.

(28.10.2020, 10:26)Brisanzbremse schrieb: Wie lange kann man noch einreichen? Wenn nichts mehr kommt, schlage ich nämlich noch einen zweiten (viel kürzeren) Song vor.
(31.10.2020, 18:05)Brisanzbremse schrieb: Ich glaube, wir sind schon bei 20 (oder 19?) Stücken. Von mir kommt dann doch nichts mehr.
Was wäre denn der zweite Song gewesen? Man kann ihn sich ja auch so anhören, würde mich interessieren.
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Ich glaube, ich wollte, extra für Floyd, den Godfather of Deprimusik bringen. Weil's schön kurz ist und die 50er Jahre eh unterrepräsentiert sind.

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Eigentlich lohnt sich der "Song des Monats"-Wettbewerb schon allein wegen Primus' Bewertungen ... wow!

(05.11.2020, 22:25)Primus schrieb: * Es ist nicht ganz klar, ob Huwey dieses Stück nun nominiert hat oder nicht. In Floyds Playlist und in seinen Bewertungen fehlt es, ich hab's aber mal berücksichtigt.


War mir irgendwie wegen Huweys Kommentars und der Spoiler-Box auch nicht ganz sicher.

Primus schrieb:
(04.11.2020, 13:06)Floyd Moneysac schrieb: The Velvet Underground – Pale Blue Eyes: 12
Bisschen eintönig und die Rassel im Hintergrund stört schon arg, aber ich mag die depressiven Vibes.
Ich hatte das übersehen, weil ich damals nicht dabei war, aber tatsächlich ist auch dieser Song schon mal nominiert worden (von dir, im November 2018), und auch dieser hat damals gewonnen. Bewertet hast du ihn so:
(04.12.2018, 15:27)Floyd Moneysac schrieb: The Velvet Underground - Pale Blue Eyes: 12 Punkte
Ist ein klasse Song. Mehr kann man dazu nicht sagen.
Also mittlerweile ist deine Liebe erkaltet, aber für 12 Punkte reicht es noch?  Frech

Ups, das ist ja blöd, ich habe ganz vergessen, dass ich das Lied schon einmal nominiert habe. Aber ja, mir gefällt das Lied nicht mehr ganz so gut wie früher.


Primus schrieb:Das soll, soweit ich weiß, die Postleitzahl von Berlin-Mitte sein, wo er herkommt. Aber ich stimme dir zu, dass es eher nach Zufallsnick aussieht; im englischsprachigen Raum heißt "X 101" außerdem so viel wie "X für Anfänger", weil viele Einführungskurse an der Universität diese Nummer tragen.

Stimmt, das würde dann auch bei den Nummern der anderen von mir erwähnten Rappern passen. Sieht aber dennoch irgendwie ziemlich billig aus.

Zitat:Deine sozialphilosophischen Analysen zu einzelnen Nominierungen finde ich übrigens immer sehr treffend, keep it up.

Das ist tatsächlich auch einfach das einzige, was ich ansatzweise kann, habe die letzten Monate auch nur damit verbracht, Žižek, Fisher und etwas Adorno & Horkheimer (versteh aber nix, lol) zu lesen. Für eine musikalische Analyse fehlt mir einfach die Expertise. Aber es freut mich, dass du das wertschätzt!
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The Smashing Pumpkins – Disarm: 7
Mit seiner Stimme würde Billy Corgan einen super Synchronsprecher für die Rolle des frechen Arschlochs in einer Schul-Comedyserie machen, und der Song weiß nicht so recht, worauf er eigentlich hinauswill. Aber durchaus hörbar.

Nick Drake – Place To Be: 12
Nick Drakes wunderschönes melancholisches Gitarrenspiel gepaart mit seiner weichen, verletzlichen Stimme = perfekt! Dass er heute als einer der besten und wichtigsten Folk-Musiker überhaupt gilt, nachdem er Jahrzehnte lang völlig unbekannt war, ist eine der großartigsten Wendungen der Musikgeschichte.

The Velvet Underground – Pale Blue Eyes: 3
Gähn. The Velvet Underground mag ja eine einflussreiche Band gewesen sein, aber an solchen Songs liegt das wohl eher nicht. Langweilig und ohne große Besonderheiten. Hat mir tatsächlich mit jedem Mal Hören schlechter gefallen.

Mdou Moctar – Tarhatazed (Live on KEXP): 10
Groovt und ist mitreißend; der Gesang scheißt leider rein.

Lucio101 – Mond: 1
Die deutsche Rapszene war ja nie besonders glorreich, aber dass wir an diesem Punkt angelangt sind, ist schon tragisch. Warum ist dieser Track, wie fast alle Tracks von Lucio101, nicht einmal zwei Minuten lang? Wieso ist sein „Album“ (so nennt er es tatsächlich) bei 10 Tracks nur 17 Minuten lang? Könnte es etwa sein, dass Lucio101 seine künstlerische Integrität vollkommen eintauscht für die allseits bekannten finanziellen Vorteile, die dieses Modell beim Streaming hat? Nein, ich bin mir sicher, dass Lucio101 (schon sein Name schreit nur so raus, was für ein Genie dieser Herr ist) das aus rein künstlerischen Motiven macht. Er ist sich wohl bewusst, dass seine Kunst in kleinen Dosen verträglicher ist. Genauer gesagt: Je kleiner, desto besser. Auch dieses Werk von Lucio101 wirkt dann am besten, wenn es unkonsumiert bleibt. Leider ist es für mich zu spät dafür. Ich konnte den Konsum dieses Werkes jedoch überraschend gut durchstehen; ich war stellenweise kurz davor, laut loszulachen.

J. S. Bach – Gute Nacht o Wesen: 9
Schöne Harmonien, wirkt irgendwie angenehm beruhigend.

Frank Zappa – Montana: 10
Ich habe schon einiges über Frank Zappa gehört und er ist auf jeden Fall ein cooler Typ, aber das ist der erste Song von ihm, den ich gehört habe. „Satirischer Jazzrock“ ist nichts, das ich gewohnt bin, und ich habe beim ersten Mal auch eine gewisse Abneigung gegen den Song gehabt, aber mittlerweile gefallen mir vor allem das Gitarrensolo und der von Tina Turner und den Ikettes gesungene Mittelteil sehr.

Primus – Wynona's Big Brown Beaver: 5
Rockt ganz ok, aber die Komplexe-Rockmusik-mit-seltsamem-Humor-Nummer hat bei Frank Zappa besser funktioniert.

Marillion – If My Heart Were a Ball It Would Roll Uphill (Live): 12
Rockt grandios, besonders gegen Ende. Fantastisch.

Kate Bush – Moving: 12
Ein knusprig-klarer Drumsound, wie man ihn selten hört, eingewebt in sehr atmosphärisches Klavierspiel mit fantastischen Melodien und fantastischem Gesang = perfekt!

Björk – Bachelorette: 12
Dieser Song klingt RIESIG. Er hat so viel Dramatik, Dringlichkeit und Epik in sich, dass man beim Hören denken muss, es handle sich um den wichtigsten Song der Welt. Die harschen elektronische Geräusche kombiniert mit den Streichern sind einfach genial. Und dann endet das Ganze mit diesem einsamen Akkordeon – perfekt!

Audience – The House on the Hill: 5
Anfang und Ende sind gut, der instrumentale Part in der Mitte hat bei mir keinen sonderlichen Eindruck hinterlassen.

John Lennon – Imagine: 12
Die Reaktion auf diesen Song ist immer ein sehr guter Indikator dafür, was für ein Typ Mensch jemand ist. Dieser Song ist DER Friedenssong überhaupt, er ist so ultimativ, dass alle anderen Friedenssongs mit ihm eigentlich überflüssig werden. Der Text ist so essenziell und unangreifbar, dass eine negative, angegriffene Reaktion auf ihn wirklich verdächtig ist. Lennon stellt sich eine perfekte Welt VOR, er gibt nur einen gedanklichen Anstoß. Eine simple und wahnsinnig geniale Idee. Ich bin erfreut, dass Floyd Moneysac Ben Shapiro erwähnt hat – das heilige zehnminütige Tondokument, in dem er sich über diesen Song echauffiert, ist eines der größten Humorgoldvorkommen, dass es gibt, und allein schon für das Ermöglichen dieses Meilensteins verdient dieser Song 12 Punkte. Die Musik selbst ist spärlich, natürlich mit Absicht, aber sie hat enormen Wiedererkennungswert und ist makellos.

Pierre Degeyter, Eugène Pottiers – Die Internationale: 7
Auf Dauer ein bisschen langweilig, aber angenehm.

Wise Guys – Denglisch: 3
Zurecht ein Klassiker, einfach fantastisch, phänome... oh, Moment, ich rede über das Lied im Abspann. Das davor war leider uninteressant. Und warum der Text scheiße ist, haben ich und andere Nutzer ja schon mehrfach erklärt. Topolino ist wohl einfach unbelehrbar und jetzt endgültig auf seinem Weg, ein teutscher Sprachkrieger zu werden. Wir haben alles getan, was wir konnten.

Arcade Fire – Afterlife: 11
Zwar noch lange nicht mein Favorit von Arcade Fire, aber es klingt klasse.

Woodkid – Pale Yellow: 8
Die Instrumente vermitteln eine zutiefst verstörende Atmosphäre, aber der Song macht bei mir trotzdem nicht so recht Klick und ist auch zu repetitititititititiv.

Troye Sivan – Gasoline: 1
Der Song an sich ist ja schon nicht gut, aber dieses penetrante und ekelhafte Klickgeräusch, das die Snare ersetzt, macht ihn wirklich unhörbar.

Ylvis – The Fox: 6
Solider Comedysong.

@Primus
(05.11.2020, 22:25)Primus schrieb: Kate Bush – Moving: 6
Art Pop? Wohl eher Design Pop. Eine Designerstehlampe ist sicherlich elegant, aber ist sie Kunst?
Soso, du hängst dich am Namen des Genres auf (deine Interpretation des Begriffs Art Pop als „Pop, der Art ist, im Gegensatz zu Pop, der nicht Art ist“ scheint historisch ein bisschen danebenzugreifen, wenn ich den Wikipedia-Artikel mal so überfliege, aber ich interessiere mich nicht besonders für Genrenamen) und sagst ohne weitere Ausführungen, der von mir nominierte Song wäre keine Kunst. Das ist immer noch auf dem gleichen Level wie dein Eingängigkeitsspruch. Kann es sein, dass es dir bei meinen Nominierungen einfach nicht gelingt, deine Empfindungen intellektuell zu begründen, weshalb du gezwungenermaßen zu flapsiger Rhetorik greifen musst, um das zu verdecken? Ich fühle mich ja fast schon ein bisschen geehrt dadurch Balken

Ich schätze deinen kritischen Blickwinkel sehr, aber wenn du nur aufs Kompositorische guckst und nicht die in der Musik steckenden Emotionen berücksichtigst, rennst du an der Realität von Kunst vorbei. Emotionen spielen eine wichtige Rolle in der Kunst und ganz besonders in der Musik. Manchmal gehst du zwar doch ein bisschen in diese Richtung, zum Beispiel bei deiner Analyse von Arcade Fire, aber viele Songs tust du einfach als Popschrott ab, weil die Musik nicht kompositorisch komplex ist. Zu sagen, Nick Drakes Gitarrenspiel wäre nur als Untermalung für den Text da, ist zum Beispiel völliger Nonsens.

(05.11.2020, 22:25)Primus schrieb: Wenn die Musik reine Untermalung für den Text ist, muss dieser ziemlich gut sein, um das Ganze zu tragen.
Und trotzdem bewertest du Imagine mit einer 4?

(05.11.2020, 22:25)Primus schrieb: Das Stück besteht aus drei Ebenen, die recht wenig miteinander zu tun haben: einem Text, dem man anmerkt, dass er von einem professionellen Lyriker stammt, einer ziemlich langweiligen Musik und einem sehr intelligenten Video. Letzteres beziehe ich nicht in die Bewertung ein, weil es sich im Grunde um einen eigenständigen Kurzstummfilm handelt und Luk die reine Audioversion nominiert hat.
Es gibt nur die „Audioversion“, die Audio im Musikvideo müsste – mit Ausnahme der ersten paar Sekunden vielleicht, wegen Ineinanderübergehen der Songs in Alben und so  – identisch mit der von mir verlinkten sein. Ich gehe mal davon aus, du meinst, ich hätte auch das Video nominieren können und erst dann wäre es erlaubt gewesen, das in die Wertung miteinzubeziehen. Ich habe das immer so verstanden, dass nur die Audio das ist, was wirklich nominiert wird und es eigentlich egal ist, was der Nominierer verlinkt, solange dadurch eindeutig klargemacht wird, welche Audio der Nominierer meint (Wenn man also eine andere Aufnahme mit besserer Audioqualität von dem selben Livekonzert hätte, aus dem Spectaculus’ Nominierung stammt, könnte man sich das genauso gut anhören; Man kann sich Remasters ohne Änderungen an der Musik selbst anhören, obwohl die verlinkte Audio nicht remastert ist, usw.).

Im Übrigen bin ich erfreut, dass du das Video gut findest – der Regisseur, Michel Gondry, hat noch mehr solche Kracher.

(05.11.2020, 22:25)Primus schrieb: Ylvis – The Fox: 5
Dieser dadaistische Humor hat etwas Anarchisches, das gefällt mir. Andererseits natürlich auch etwas Unkritisches.
Parodierst du dich jetzt selbst? Frech

(05.11.2020, 22:25)Primus schrieb: Schweizer Akzent ist aber nicht dasselbe wie Schweizerdeutsch. Ich zum Beispiel habe auch nie Dialekt gesprochen, trotzdem bin ich anhand meiner Sprechweise als Österreicher identifizierbar.
Du willst ernsthaft mit mir diskutieren, ob ich einen schweizer Akzent habe? Du parodierst dich wirklich selbst. Ein Akzent ist die Übertragung von Aussprachegewohnheiten. In meiner Familie wurde von der ersten Sekunde an hochdeutsch gesprochen und ich habe in meinem ganzen Leben nie Schweizerdeutsch gesprochen, also kann ich auch keine Aussprachegewohnheiten des Schweizerdeutschen in mein Hochdeutsch übertragen – ich kann überhaupt nichts Übertragen, es gibt ja nichts zum Übertragen. Falls du denkst, dass das bei dir anders ist, hast du allen Grund, dir Sorgen zu machen.
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(04.11.2020, 13:06)Floyd Moneysac schrieb: Pierre Degeyter, Eugène Pottiers – Die Internationale: 10
Man kann ja von den Kommunisten halten, was man will, aber gute Musik können sie! Wären wir hier auf reddit würde jedes Mitglied seine Bewertung mit "UNSERE Songs" oder "Vergesellschaftet die Songs der Produktion!" kommentieren.
Das Empörende ist, dass 1972 bis zur Urheberrechtserlöschung 2003 eine deutsche Firma die Rechte aufgekauft hatte und u. a. von der DDR tausende Mark Lizenzgebühren erhalten hat. An Honeckers Stelle hätte ich nichts gezahlt.

Zitat:Wise Guys – Denglisch: 3
Ich muss zugeben, dass ich weder die Songtexte besonders lustig oder so fand noch die Methode, anstatt einen Beat zu benutzen ausschließlich zu Beatboxen irgendwie interessant.
Das ist Markenzeichen der Wise Guys und allgemein von A-Capella-Musik.

(06.11.2020, 01:29)Luk schrieb: John Lennon – Imagine: 12
Die Reaktion auf diesen Song ist immer ein sehr guter Indikator dafür, was für ein Typ Mensch jemand ist. Dieser Song ist DER Friedenssong überhaupt, er ist so ultimativ, dass alle anderen Friedenssongs mit ihm eigentlich überflüssig werden. Der Text ist so essenziell und unangreifbar, dass eine negative, angegriffene Reaktion auf ihn wirklich verdächtig ist.
Ähem... Primus? Frech

Luk schrieb:Wise Guys – Denglisch: 3
Zurecht ein Klassiker, einfach fantastisch, phänome... oh, Moment, ich rede über das Lied im Abspann. Das davor war leider uninteressant. Und warum der Text scheiße ist, haben ich und andere Nutzer ja schon mehrfach erklärt. Topolino ist wohl einfach unbelehrbar und jetzt endgültig auf seinem Weg, ein teutscher Sprachkrieger zu werden. Wir haben alles getan, was wir konnten.
Primus schrieb:Und dann ist da noch der Text. Ach ja, diese furchtbaren englischen Wörter, die in unsere schöne Muttersprache eindringen, so wie im 18. Jahrhundert die französischen und in den Jahrhunderten davor die lateinischen! (In Österreich kann man das Ganze übrigens auch noch einmal eine Dimension kleiner erleben, wenn gegen bundesdeutsche Ausdrücke zu Felde gezogen wird.) Es ist nun einmal der Lauf der Dinge, dass die führende Kultur auf verwandte Kulturen abfärbt, die Sprache ist ein Aspekt davon. Fremde Einflüsse prinzipiell abzulehnen halte ich für problematisch ("Fremdwörter sind die Juden der Sprache", sagt Adorno). Natürlich ist die Anglizismensprache auch eine Erscheinungsform des modernen Lifestylekapitalismus, aber sind es wirklich die Anglizismen, die daran fragwürdig sind?
Erstens, bloß weil ich das Lied nominiert habe, heißt das noch lange nicht, dass ich den Aussagen "unbelehrbar" zustimme oder gar "Sprachkrieger" sein will (so radikal bin ich zur Zeit gar nicht mehr).
Zweitens bin zumindest ich mir nicht sicher, in welche Richtung die Aussage des Liedes überhaupt geht.
Klar, wenn man den Text wörtlich nimmt, werden Anglizismen kritisiert. Allerdings gibt es auch die Zeilen
Wise Guys schrieb:Und schön wär's, wenn wir Bodybuilder "Muskelmester" nennen
und wenn nur noch "Nordischgeher" durch die Landschaft rennen (...)
und gib, dass Microsoft bald wieder "Kleinweich" heißt.
"Nordischgeher" und "Kleinweich" klingt einfach banal und kann nicht ernst gemeint sein. Insofern wage ich die Behauptung, dass man in dem Lied auch gerade Luks "teutschen Sprachkrieger" (hier dargestellt durch das lyrische Ich) ein wenig auf die Schippe nehmen will.
Aber seid froh, dass man hier wenigstens über eine Aussageabsicht diskutieren kann. Beinahe hätte ich "Das Sägewerk Bad Segeberg" von derselben Gruppe nominiert. Frech Primi Kritik gegen den "Songtextbaukasten" wäre dann wohl noch deutlicher ausgefallen.
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