Das neue „Die tollsten Geschichten von Donald Duck (Sonderheft)“ habe ich mir vor ein paar Tagen auch besorgt, die Geschichten finde ich allerdings alle mehr oder weniger lahm:
„Das Geheimnis des Nikolaus“: Ich mag Donald-Geschichten nicht, in denen jeder an den Weihnachtsmann oder Nikolaus glaubt und dieser dann so mir nichts, dir nichts die Ducks trifft, das wirkt eben ziemlich absurd. Verhagens simplen Zeichnungen finde ich noch schlimmer, sieht eher wie ein Fan-Comic aus...
„Geburtstagsüberraschungen“: Brancas Zeichnungen gefallen mir grundsätzlich sehr gut, aber auch hier ist mir die Handlung zu bizarr: Nur weil irgendjemand ein Geschenk mitbringt, ist Dagobert nicht mehr an Geschäften mit der jeweiligen Person interessiert. Doch es ist in Disney-Comics ja normal, dass sich Dagobert total unrealistisch benimmt. Hier ein paar Beispiele:
Dagobert hebt jeden Kreuzer vom Gehweg auf, obwohl er in den verschwendeten Sekunden viel mehr mit Sinnvollerem einnehmen könnte. Das gleiche gilt fürs Zeitungssuchen im Park...
Dagobert hasst Weihnachten, weil jeder sein Geld will. Ist ihm noch nicht in den Sinn gekommen, dass man in der Weihnachtszeit viel, viel mehr verdient?
Dagobert macht jeden Tag einen Spaziergang durch den Parkt. In anderen Situationen ist für ihn jede Sekunde wichtig, denn Zeit ist ja bekanntlich Geld. (Vielleicht eröffne ich dazu mal einen Thread.)
„Nachtruhe“: Was soll man dazu sagen, lustig ist der Gag schon, wenn auch realitätsfremd.
„Unerwarteter Besuch“: Was die Handlung betrifft: siehe „Das Geheimnis des Nikolaus“. Was Guliens Zeichnungen betrifft: Die habe ich immer gehasst, ich konnte mir die Panels fast gar nicht ansehen, ich finde, es sieht so aus, als sei seine Feder irgendwie beschädigt! Hier gefallen mir sie leicht besser.
„Das Katzenvolk von Mieznapur“: Na ja, Vicar eben, nicht brillant, aber auch nicht schrecklich. Und auch hier ist der Plot ziemlich weit her geholt, aber wenigstens is’s eine Abenteuergeschichte...
Im Leserforum hat mir vor allem der Leserbrief von Günter Pahl (Pahl heißt auch eine meiner Lehrerinnen, deren Cousin ein Comicladenbesitzer ist – könnte da ein Zusammenhang bestehen?
) nicht gefallen, ich werde ihn nun Stück für Stück auseinandernehmen:
Günter Pahl schrieb:Wie kann man nur auf die Idee kommen, dass Rosa gut ist?
In den Leserbriefen habe ich das letzte mal einen so unsachlichen Kommentar gelesen, als einer meiner Briefe abgedruckt wurde.
Ob Rosa gut, kann man nicht sagen, so etwas ist rein subjektiv, dieser Herr sieht seine Meinung also als die einzige korrekte an. Und das in einem Leserbrief, den 30.000 Leute lesen? Zudem nehme ich nicht an, dass Herr Pahl ein Kunstkritiker ist, was ihm wenigstens ansatzweise das Recht gäbe, so über Comics zu urteilen.
Zitat: Bei seinem völlig überladenen, wirren Gekritzel sollte man ihm die Sprichwörter nahelegen: „Weniger ist mehr“ und „Mut zur Lücke“.[quote]
Oft sehe ich es ja auch so, dass weniger mehr ist, allerdings kommt es auf die Situation an. In dem Fall sehe ich mir lieber „überladene“ und meinetwegen auch „wirre“ Bildchen an als „leere“ und detaillose. Im Übrigen wiken meiner Meinung nach Rosas Comics nicht überladen und wirr. Noch schlimmer finde ich das Substantiv „Gekritzel“. Soll das als Stilmittel dienen? Ich nehme mal an, Herr Pahl ist bereits erwachsen. Dann müsste er doch wissen, dass so etwas in einem Leserbrief unzuständig ist.
[quote] In Sachen Witz, Heiterkeit und Fröhlichkeit liegt er völlig daneben.
Auch das ist vollkommen subjektiv. Ich zum Beispiel finde viele der Witze Rosas lustig; außerdem gibt es doch auch noch andere Emotionen, die in Comics vermittelt werden können, oder? Melancholie zum Beispiel schafft Rosa meines Erachtens sehr gut herüberzubringen.
Zitat:Und ihn mit Barks zu vergleichen ist geradezu lächerlich.
Also ich finde hier etwas anderes lächerlich...
Zitat:Auch die fast in jedem Heft vorhandenen Rosa-Lobhudeleien in den Leserbriefen gehen mir langsam auf den Geist. Könnt ihr das nicht mal lassen?
Besonders lustig fand ich die Antwort der Redaktion darauf:
Wir schreiben die Leserbriefe ja nicht selbst, deshalb haben wir keinen Einfluss auf die Inhalte. Ich gehe mal davon aus, dass sich Herr Pahl an die anderen DDSH-Leser gewandt hat. Allerdings verstehe ich den Grund nicht, warum man das lassen soll. Weil er nur seine Meinung akzeptiert? Schwaches Argument...
Das wollte ich nur mal loswerden und vielleicht liest Herr Pahl hier auch mit und denkt noch einmal darüber nach, wie er Rosa beurteilt...