Hier die Rezension:
https://www.fieselschweif.de/publikationen/ltb-517/
Das ist wohl der Band, an dem meine Meinung am weitesten mit der von Entenfan auseinandergeht. Insgesamt ist es finde ich eins der stärksten LTBs der 500er bisher, was vor allem an zwei Geschichten liegt, die ich mir immer gewünscht hatte, mit deren Abdruck ich aber nicht mehr gerechnet hatte (zumindest nicht in der Hauptreihe).
"Dr. Maus" ist einfach sehr spaßig. Vitaliano feuert hier die Gags maschinengewehrartig heraus. Nicht jeder zündet, aber ich mag einfach diesen albernen Humor und bewundere die Fähigkeit, so etwas schreiben zu können. Entenfan schreibt ja, dass "die Comic-Adaption meisterhaft den Geist der TV-Serie aufzufangen" scheint, aber genau das ist mMn nicht so. Wenn man eine begriffliche Unterscheidung zwischen Adaption und Parodie treffen möchte, ist es für mich ganz klar eine Parodie. Und das ist auch sinnvoll, überrascht hat mich aber, dass die hervorstechendste Eigenschaft von House, die Miesepetrigkeit, gar nicht wirklich aufgegriffen wurde, sondern es sich einfach generell asozial verhält.* Auch ansonsten haben die Figuren nicht wirklich viel mit denen aus der Serie zu tun. Und es ist auch eigentlich nicht so, dass die Geschichte mit Anspielungen gespickt ist. Klar, das "Jeder lügt"-Mantra kommt vor und der Karlo-Plot wurde aus der ersten Staffel übernommen (hier versucht der Milliardär Vogler, House loszuwerden), ansonsten gibt's da jetzt aber auch nicht so viel. Rein als Parodie finde ich die Geschichte also nicht überragend, aber das ist auch, gerade angesichts des zeitlichen Abstands, nicht wichtig. Für sich gesehen finde ich sie wie gesagt sehr unterhaltsam.
*Entenfan schreibt dazu: "Das ist nicht meine Maus, mit der ich mich angefreundet habe." - Das wird finde ich aber durch die Rahmengeschichte abgeschwächt, denn man sieht dadurch, dass Micky und Dr. Maus nicht identisch sind. Deshalb hatte ich damit überhaupt kein Problem.
Die Dolly-Geschichte fand ich auch schön. Eine sehr dichte, temporeiche Geschichte, der Elan von Dolly scheint sich da auf die ganze Geschichte zu übertragen.
Die Which-Way-Geschichte ist sicherlich nicht die beste Vertreterin ihrer Art, zumindest formal fand ich es aber ein interessantes Experiment, weil man ja sozusagen in eine Groundhog-Day-artige Zeitschleife geraten konnte (auch wenn die Anschlüsse manchmal wirklich nicht so ganz passen). Ich fand dann aber einfach die einzelnen Episoden inahtllich relativ banal - und die Zeichnungen haben mir auch nicht besonders gefallen.
Die Egmont-Geschichte fand ich jetzt nicht so schlimm, auch wenn ich den Punkt verstehen kann, dass sich Donald viel zu naiv verhält. Was ich übrigens nicht verstanden habe: Warum fliegt der Teppich auf Seite 21 los?! Der Satz wurde doch noch gar nicht gesagt. Hat Dagobert ihn vielleicht im Original im zweiten Panel gesagt und es handelt es sich um einen groben Übersetzerfehler? Oder hatte Gundel im ersten Panel irrtümlich das Megaphon schon an? Oder stehe ich komplett auf dem Schlauch?
Bei den beiden Panzerknacker-Geschichten bin ich aber wieder derselben Meinung wie Entenfan, da fand ich auch die erste besser, die zweite ist wirklich nicht so gut gealtert. Irgendwie immer seltsam, wenn Figuren physisch in einen Computer bzw. ins Internet eindringen, damit kann ich nicht viel anfangen, zumal hier der finale Kampf ziemlich lahm ist.