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Ehapas Außendarstellung
#1
Hier nun ein neuer Text von mir, der sich kritisch mit der Außendarstellung von Ehapa beschäftigt:

https://www.fieselschweif.de/specials/au...rstellung/

Über Kommentare dazu würde ich mich natürlich freuen. Was seht ihr ähnlich, was vielleicht anders?
Ich weiß, dass wir einige dieser Dinge schon einzeln in den entsprechenden Themen diskutiert haben, hier kann man aber allgemein darüber reden. Und ich weiß auch, dass ich noch ein paar Dinge mehr hätte anführen können, aber ich wollte den Text einigermaßen kurz halten. Hier kann man dann ruhig noch mehr ins Detail gehen.
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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#2
"Es ist einfach schade, dass Ehapa nicht daran interessiert zu sein scheint, die Autoren und Zeichner, die hinter den Comics stehen, zumindest ein bisschen aus der Anonymität herauszuholen."

Das ist für mich einer der Kernsätze. Leider nur zu wahr.

An einigen Punkten kann man sicher anderer Meinung sein, aber insgesamt stimme ich dir zu, und frage mich, ob es verlagsintern wirklich kein Bewusstsein für diese Probleme gibt...
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#3
Ich kann mich der Kritik des Artikels nur anschließen. Er spricht mir geradezu aus der Seele.
Ich habe mir auch schon oft darüber Gedanken gemacht, wie der Verlag seine Figuren, Geschichten und Publikationen nach außen hin darstellt und bewirbt, und es gefällt mir ausgesprochen gut, wie 313er das jetzt in diesem Text zusammengetragen hat.
Nicht nur inhaltlich sondern auch stilistisch ist der Text übrigens klasse geschrieben und sehr gut zu lesen, auch für Nicht-Comicinsider. Vor allem finde ich es richtig, dass sehr eindeutig darauf hingewiesen wird, dass es hier nicht um kleinliches Gemeckere von Fans geht, sondern darum, dass sich der Verlag damit selbst wahrscheinlich keinen Gefallen tut. Das Fazit macht das nochmal sehr deutlich und fasst es wunderbar zusammen [Bild: https://img.fieselschweif.de/smilies/gut.gif]

Sicherlich gäbe es noch ein paar Punkte mehr, auf die man in diesem Zusammenhang hinweisen könnte, die aber den Rahmen des Textes wahrscheinlich sprengen würden. Hier mal ein paar weitere Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe:

- Wie man noch stärker hervorheben sollte, enthalten Inhaltsangaben und Produktbeschreibungen im Ehapa-Shop nicht nur Fehler, sondern sind insgesamt äußerst arm an Informationen. So findet man hier in der Regel kaum Angaben über in Büchern oder Heften vertretende Künstler und bekommt auch in teure Bücher der ECC oft keinen Einblick, der über das Cover hinaus geht. Was das angeht, kann man sich die Produkte leider genauso gut bei Amazon und Co bestellen, als Informationsquelle dienen Foren wie diese, weil von offizieller Seite da nicht viel geboten wird.
- So berechtigt die Kritik an dem LTB-Abo+ (das ich als Nicht-Abonnent natürlich nicht kenne) auch sein mag - Abonnenten anderer Hefte bekommen gar keine Inhalte, keine Geschenke oder ähnliches, die einen Langzeitleser freuen und an dem Abo binden würden. Geht mir als DDSH-Leser zum Beispiel so. Viele Leser haben sich schon vor Jahren zum Beispiel mal eine Sammelbox oder dergleichen gewünscht (war regelmäßig auch Thema im Leserforum des Heftes) - das wär doch eine nette Kleinigkeit gewesen, um die Leser bei der Stange zu halten (und wenn nicht umsonst dann vielleicht als Produkt mit Begünstigung von Abonnenten oder dergleichen). Da kam allerdings bis heute nichts.
- Die E-Mail-Newsletter sind in meinen Augen auch sehr lieblos gestaltet und wecken kein wirkliches Interesse an den Produkten. Generell kann ich mich an keine Werbeanzeige seitens des Verlages erinnern, die mich tatsächlich neugierig auf ein Produkt gemacht hätte. Wie schon gesagt, dafür notwendige Dinge erfahre ich meist erst hier im Forum.
- Auch ließe sich die Kritik um die Betrachtung der Werbung für eigene Produkte in eigenen Printmedien erweitern. In den einseitigen Werbeanzeigen wird in der Regel groß das Cover der jeweiligen Publikation abgebildet, vom LTB, von Nebenreihen, vom Sonderheft oder allerlei Spezial-Ausgaben. Dazu gibt es keinerlei Informationen, die für einen comicinteressierten Leser spannend sein könnten. Gerade Leser des DDSHs könnte man zum Beispiel möglicherweise mit einer auf Inhalten ausgerichteten Werbung ansprechen (Die Vorschau auf das nächste Heft versucht ja auch Interesse an den enthaltenen Geschichten zu wecken). Diese sehr einfach gestalteten Anzeigen richten sich in meinen Augen aber an keine bestimmte Zielgruppe und sind so allgemein gehalten, dass sie wahrscheinlich am Ende gar keinen erreichen. Natürlich bin ich kein Marketing-Experte, aber haben Serien wie "Die Ducks in Deutschland" nicht gezeigt, dass man mit bestimmten Inhalten Leser generieren kann? Warum macht man da so wenig draus?
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#4
Das mit den gekürzten Geschichten liegt nicht daran, dass es keiner weiß oder es keinen interessiert, sondern dass die in Dänemark oft nur so vorliegen und nur so rausgegeben werden. Und die woanders auszugraben und zu restaurieren wäre wohl zu teuer und zu aufwendig, zumal auch alles Material nur noch zentral über Dänemark bestellt werden darf und nicht z. B. direkt in Italien oder anderen Produktionsländern. (Ich selbst würde entsprechende Storys dann aber auch gar nicht erst reinnehmen, wenn die nicht in einer gescheiten Fassung vorliegen ...)
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#5
Zumindest die Tafeltraube Edelsüß ist erst vor Kurzem in Italien in einer neukolorierten und ungekürzten Version erschienen:

https://inducks.org/issue.php?c=it%2FGSD++23#aq
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#6
Tja, Italien halt. Direkt dort darf's nicht gekauft werden (und wäre wohl eh für Kioskveröffentlichung zu teuer) und Zentrale macht's wohl nicht. Dann guckt man hier in Deutschland ebenfalls in die Röhre.
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#7
Die Kritik, dass man nur das nächstfolgende Heft derselben Reihe bewirbt, ist natürlich berechtigt. Das war übrigs zu meiner Kindheit nicht so, da wurden in der Micky Maus stets Teaser für die Donald Duck Klassikalben gebracht. Vielleicht sollte es eine vierseitige A5-Beilage geben, die allen Publikationen beiliegt und die monatlich zeigt, was alles aus dem Entenhausen-Universum rauskommen wird.
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#8
Ehapas Social-Media Auftritte finde ich auch sehr schwach. Einerseits zieht man sich aus Fanforen zurück aber macht dann bei allen möglichen sozialen Netzwerken nur einen halbherzigen Auftritt. Bilder mit irgendwelchen Sprüchen oder Aufforderungen jemanden zu markieren kann man ja ruhig bringen aber nicht wenn es gefühlt 80% der Posts sind. Da finde ich beispielsweise den Topolino Account bei Instagram vorbildlich. Dort wird über Zeichner, Messen, Jubiläen, Geschichten usw. regelmäßig informiert.
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#9
Vielen Dank für diesen extrem guten Kommentar! Als Disney-Comic-Fan und damit mehr oder weniger zwingend auch Egmont-Kritiker habe ich mir das meiste davon natürlich schon vorher gedacht, aber ich wäre wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen, das alles so kompakt und stimmig niederzuschreiben.

Das erste Hauptproblem der ganzen Sache – das Grundproblem – ist, dass Egmont kein Interesse hat. An gar nichts. Außer Geld. Der Satz „Man bekommt den Eindruck, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Egmont Ehapa ihre Comics ausschließlich als Produkte sehen und nicht auch als Kunst oder Kultur“ ist der wichtigste des ganzen Textes und trifft die ganze leidige Angelegenheit auf den Kopf. Das Thema des Desinteresses kommt im Text zwar mehrmals vor, ich würde aber trotzdem sagen, es hat es verdient, noch weiter hervorgehoben zu werden, weil es so grundlegend ist; unter anderem ist Desinteresse der Grund für alle vier im Text behandelten Thesen.

Es ist höchst fragwürdig, ob irgendwer bei Egmont überhaupt Disney-Comics liest. Der endgültige Beweis dafür wurde mit den Buchrücken der Enten-Edition gebracht, die seit Anbeginn der Reihe stets abwechselnd verschiedene Farben hatten, zweimal sogar Holzdesigns. Seit Band 53 waren die Buchrücken plötzlich nur noch weiß. Nach Erscheinen von Band 58 meinte pet dann, das sei der Redaktion nicht aufgefallen, „weil wir hier die Bücher immer in einem Front-Display haben“. Dass das Erstellen der Bände so lieblos geschieht, dass nicht einmal auf den Buchrücken geguckt wird, bevor das Buch in den Druck geht, ist schon schlimm genug, aber dass KEINER in der Redaktion sich mehr als eine dieser sechs Enten-Editionen ins Regal gestellt hat und das bemerkt hat, verrät dann das volle Ausmaß des Problems. Alles was Egmont macht und alles, was Egmont kommuniziert – Soziale Medien, sonstige Webpräsenzen, die Bücher selbst ... alles schreit geradezu „Unser Zeug ist irrelevanter Scheißdreck für Kinder und Debile, wir haben damit eigentlich nichts zu tun, wir scheffeln nur Kohle mit dem Müll“. Die Einstellung von Egmont zu den Comics ist mit „herablassend“ am besten beschrieben.

Das zweite Hauptproblem – eigentlich ein Unterproblem des Grundproblems – ist die Leserschaft. In ihrer jetzigen Zusammensetzung erlaubt sie es Egmont nämlich, mit der oben beschriebenen Haltung durchzukommen. Hierzu möchte ich erstmal ausholen und etwas feststellen, was meiner Ansicht nach sehr offensichtlich ist, aber, so scheint mir, noch nie von jemand anderem niedergeschrieben wurde: Der astronomisch große und auf der Welt wohl einmalige Kontrast zwischen Beliebtheit, Verbreitung und Bekanntheit von Disney-Comics an der Oberfläche und der Anzahl auch jenseits der Oberfläche interessierter Fans von Disney-Comics.

Wie verbreitet sind Disney-Comics? Ich würde sagen, sie sind die mit Abstand erfolgreichste Comicserie (um den Begriff lose zu verwenden) und unter den erfolgreichsten Literaturserien überhaupt. In Europa sind Disney-Comics enorm bekannt. Aku Ankka war 2013 das meistverkaufte Magazin überhaupt in Finnland, und das Lustige Taschenbuch verkauft sich in Deutschland besser als viele bekannte Nachrichtenmagazine. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zumindest in seiner Kindheit Disney-Comics gelesen hat, ist sehr hoch. Ich würde sagen, mindestens ein Achtel der Bevölkerung Europas – ausgenommen Spanien, das Vereinigte Königreich, Irland, Russland und Südosteuropa – ist auf irgendeine Weise vertraut mit Disney-Comics.

Aber wer kennt sich mit Disney-Comics aus? Bei so vielen Menschen, die sich oberflächlich mit Disney-Comics befassen, müsste doch auch die Zahl derer, die sich auch tiefergehender damit beschäftigen, ziemlich hoch sein. Schließlich ist der Weg dahin lächerlich kurz – einmal den Namen des Zeichners, der unten auf der ersten Seite steht, bei Google eintippen, und schon hat man seinen Einstiegspunkt. Ich erinnere mich noch daran, dass die dänische Geschichte aus meinem ersten LTB noch unidentifiziert war, als ich den Inducks das erste mal besucht hatte. Ich muss also innerhalb weniger Wochen dort gewesen sein. Aber anscheinend war ich da die Ausnahme und von den hunderttausenden Lesern hat sonst niemand Lust darauf. Im Inducks gibt es über 6000 Benutzer mit registrierten Sammlungen. Ich gehe mal davon aus, dass fast jeder in Foren aktive Nutzer dort zu finden ist, aber es gibt sicherlich noch einige Fans, die Foren zwar lesen und den Inducks benutzen, sich aber nicht aktiv einbringen. Ich bin mal sehr großzügig und sage, dass es zwischen 20'000 und 30'000 Leute gibt, die in die Disney-Comic-Welt eingetaucht sind. Das ist, wie gesagt, angesichts der sehr viel größeren Menge an „Oberflächenfans“ absurd wenig. Ich verwette meinen Allerwertesten, dass es kein Thema auf dieser Welt gibt, bei dem der Kontrast zwischen diesen beiden Gruppen so enorm ist.

Es liegt sicher nicht daran, dass den Leuten das Hintergrundwissen zu Disney-Comics einfach zu langweilig und unnütz wäre. Es gibt draußen enorm viele Leute, die aktiv Disney-Comics lesen und viel Geld und auch Zeit in ihre Sammlung investieren, ohne zur „Community“ zu gehören. Will mir jemand erzählen, diese Leute hätten kein Interesse an Hintergrundinformationen? Natürlich hätten sie, aber sie wissen ja nicht einmal, dass es so was gibt. Die Verlage versäumen es hier, die Disney-Comic-Welt nach außen zu kehren und die Leser einzuweihen. Das wäre auch zu ihrem Vorteil, denn ein interessierter Fan investiert mehr Geld in sein Hobby als ein Ich-hab-n-Stapel-LTBs-neben-dem-Klo-und-die-sind-lustig-Fan. Und auch, wenn man hier allen Verlagen Vorwürfe machen muss, ist Egmont, der zudem mit Deutschland, Skandinavien und Polen auch den größten Markt abdeckt, hier sicherlich der am schwersten schuldige.

Stellen wir uns mal vor, das wäre nicht so und Disney-Comics hätten eine angemessen große und interessierte Fanbase. Was für einen Einfluss hätte das auf Egmont in seiner jetzigen Form? Einen katastrophalen – die hohle, oberflächliche Art und Weise, wie Egmont die Comics präsentiert, würde von den Fans verlacht und massenhaft kritisiert werden, so dass Egmont es nicht mehr ignorieren könnte. Aber momentan haben Disney-Comics keine angemessen große und interessierte Fanbase, sondern eine vollkommen isolierte kleine Fangemeinde auf wenigen Internetseiten und parallel dazu ein paar Muttis auf Facebook, die Emojis unter ein Donald-Bild aus einem Cartoon posten. Was Egmont bei der Insel der Mythen abgezogen hat, wäre in jedem anderen Gebiet ihr Tod gewesen, bei Disney-Comics kriegt es keiner mit und selbst der grösstmöglichste Skandal bleibt am Ende ein Sturm im Wasserglas, den man mit ein paar schnell ausgefüllten E-Mail-Vorlagen und einem durch den Scanner geschickten Micky-Maus-Heft abwiegelt, und selbst das nur, weil man grad gute Laune hat. Und deshalb denkt Egmont, das ja momentan alles gut ist – die Leserschaft kauft genug und sie kauft unkritisch, kein Bedarf zur Veränderung. Egmont sieht gar keinen Grund, die im Text von 313er genannten Probleme tatsächlich als Probleme zu sehen.

Sonstige Anmerkungen zum Text:

Ich hätte noch eine fünfte These anzubieten: Egmont ist lausig in Sachen Werbung und Distribution. Und mit lausig meine ich richtig, richtig schlecht. Es ist ein Witz, dass Egmont die Fortführung von beispielsweise dem TGMM von Verkaufszahlen abhängig macht, wenn erstens so gut wie gar nicht geworben wird und zweitens nur jeder dreißigste Kiosk das Heft auch tatsächlich vorrätig hat. Wie zum Teufel soll man so überhaupt von der Existenz dieses Heftes erfahren? Früher gab es noch richtige Fernsehwerbung für LTBs (Beispiele: hier, hier und hier), heute wird mit nichts als Abbildung, Namen und Erscheinungsdatum von Buch zu Buch verwiesen. Und es scheint auch einfach keiner bei Ehapa genug Grips zu haben, um zu verstehen, dass sich Reihen wie Donald Duck & Co und das TGDD deshalb nicht verkaufen, weil es sie nirgendwo zu kaufen GIBT.

Ich muss anmerken, dass sich der Abdruck desselben Comics innerhalb kurzer Zeit nicht immer auf die Trennung zwischen Buchhandels- und Kioskbereich zurückführen lässt. „Das Pokalspiel“ erschien im Micky Maus präsentiert 31 und fünf Tage später im TGDD Spezial 29.

Auf dem Twitteraccount des Lustigen Taschenbuchs, der ja mittlerweile zum Glück inaktiv ist, kann man übrigens folgendes Meisterwerk der Komik begutachten: https://twitter.com/LTB_Entenhausen/stat...6440603648 Klarabella feiert also am 15. Mai 2018 ihren 90. Geburtstag, weil der Kurzfilm „Plane Crazy“, in dem sie zusammen mit Micky und Minni auftritt, am 15. Mai 1928 eine Testvorführung hatte, keinen Distributor fand und erst nächstes Jahr offiziell veröffentlicht wurde. Aber müssten dann nicht konsequenterweise auch Micky und Minni am 15. Mai 2018 ihren 90. Geburtstag feiern? Das wäre problematisch, wo doch Egmont deren Geburtstag doch seit Jahrzehnten am 18. November feiert. Am 18. November 1928 wurde nämlich das erste mal der Film „Steamboat Willie“ mit Micky, Minni, Karlo und Klarabella vorgeführt – und zwar offiziell. Der arme Praktikant ist nun also in diese heikle Situation geraten, wo ausgerechnet er, der sich nicht weniger für die Materie interessieren könnte, diesen Fehler ausbügeln muss. Wie löst er das nur? Er verwandelt sich plötzlich in einen Disney-Experten und unterrichtet uns, dass das so „gesetzt“ wurde (von wem?), weil ... na weil auf Steamboat Willie der große Durchbruch folgte! Hä? Macht das Sinn? Nein, aber der arme Praktikant hat die Situation erfolgreich gelöst und kann jetzt endlich in die Kaffeepause! Vielleicht geht es nur mir so, aber ich finde das urkomisch Greenie

Die „Zeitleiste“ aus dem Lifestyle-Magazin kannte ich noch gar nicht ... Von all den vielen lächerlichen Sachen, die Egmont uns vorgesetzt hat, muss das ohne Übertreibung der Höhepunkt sein. Und das heisst was.

@Jano: Du behauptest „Das mit den gekürzten Geschichten liegt nicht daran, dass es keiner weiß oder es keinen interessiert“. Aber wenn „wäre wohl zu teuer und zu aufwendig, Zentrale machts wohl nicht“ nicht unter „es interessiert keinen fällt“: Was dann? Niemand, den es tatsächlich interessiert, würde deinen Ansatz „Ich selbst würde entsprechende Storys dann aber auch gar nicht erst reinnehmen, wenn die nicht in einer gescheiten Fassung vorliegen“ nicht teilen. Und dann ist da noch das Problem der Intransparenz.
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#10
(31.10.2019, 18:52)Luk schrieb: @Jano: Du behauptest „Das mit den gekürzten Geschichten liegt nicht daran, dass es keiner weiß oder es keinen interessiert“. Aber wenn „wäre wohl zu teuer und zu aufwendig, Zentrale machts wohl nicht“ nicht unter „es interessiert keinen fällt“: Was dann? Niemand, den es tatsächlich interessiert, würde deinen Ansatz „Ich selbst würde entsprechende Storys dann aber auch gar nicht erst reinnehmen, wenn die nicht in einer gescheiten Fassung vorliegen“ nicht teilen. Und dann ist da noch das Problem der Intransparenz.

Ich verstehe nicht, was du aussagen willst.

Ich weiß, dass den Leuten in der Redaktion bewusst ist, dass die Geschichten gekürzt sind. Man bekommt die aber nicht in einer anderen Fassung aus Dänemark. Ich selbst würde die nicht reinnehmen, weil's mir zu doof wäre, eine gekürzte Fassung abzudrucken. Dann lieber gar nicht. Natürlich kann man die trotzdem abdrucken ... das hat dann aber nichts damit zu tun, dass keiner weiß oder es keinen interessiert, ob die Story gekürzt ist, sondern damit, dass es potenziell keinen interessiert, ob es wen unter den Lesern stört. (Und im Zweifel ist die Menge an Lesern, der das überhaupt bewusst ist, halt auch verschwindend klein. Selbst Leser, die den Erstabdruck irgendwann in den 60ern/70ern miterlebt haben, kennen von damals nur die gekürzte Fassung.)
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#11
Im Kern geht es doch ganz einfach darum, dass den Leuten bei Egmont das Herzblut für die Sache fehlt. Wären echte Fans am Werk, würde es solche Abdrucke von gekürzten Geschichten nicht geben, sondern man würde sich dafür einsetzen, eine restaurierte Fassung zu erstellen. Das mag jetzt nur eine Kleinigkeit sein, die von den meisten Leuten als lächerlich abgetan wird, aber eben solche Kleinigkeiten sind es, auf die es für Fans ankommt.

Und auch wenn man die Comics für den (inzwischen gar nicht mehr so großen) Massenmarkt herstellt, sollte man doch darauf achten, die immer kleine werdende Fangemeinde nicht durch solche Lappalien zu verprellen.
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#12
(02.11.2019, 06:56)Jano schrieb: Natürlich kann man die trotzdem abdrucken ... das hat dann aber nichts damit zu tun, dass keiner weiß oder es keinen interessiert, ob die Story gekürzt ist, sondern damit, dass es potenziell keinen interessiert, ob es wen unter den Lesern stört.
Okay, den Unterschied habe ich nicht gemacht; wenn das so ist, hast du recht. Besser ist das aber nicht.
(02.11.2019, 06:56)Jano schrieb: (Und im Zweifel ist die Menge an Lesern, der das überhaupt bewusst ist, halt auch verschwindend klein. Selbst Leser, die den Erstabdruck irgendwann in den 60ern/70ern miterlebt haben, kennen von damals nur die gekürzte Fassung.)
Das sollte Ehapa aber nicht als Rechtfertigung dafür sehen, derart starke Eingriffe ins Originalwerk einfach auszuschweigen. Genau das ist das Problem mit der Intransparenz, dieses „Die merken das doch sowieso nicht“. Ein seriöses Unternehmen, das Comics als Kunstform ernstnimmt, hätte andere Ansprüche. Und bei diesem Comic ist das nicht einmal der Fall, es ging sofort ein Leserbrief ein, in dem angemerkt wurde, dass das Gesicht einer Figur „dilettantisch und mit grobem Strich“ nachgezeichnet wurde, warum das geschehen sei und ob man ein Originalpanel mit ihm einreichen könnte. Die verwirrten paar Worte der TGDD-Redaktion – man könnte es fast eine Antwort nennen – waren wie immer unfreiwillig komisch: „Wir finden nicht, dass Pfiffiger Fuchs dilettantisch gezeichnet wurde.“ Verrückt
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#13
(02.11.2019, 09:37)Mile schrieb: Im Kern geht es doch ganz einfach darum, dass den Leuten bei Egmont das Herzblut für die Sache fehlt. Wären echte Fans am Werk, würde es solche Abdrucke von gekürzten Geschichten nicht geben, sondern man würde sich dafür einsetzen, eine restaurierte Fassung zu erstellen.

Ich denke, das kann man nicht generalisieren, zumindest kann man das den Buchhandelstiteln nicht vorwerfen. Ich erinnere daran, dass ich z. B. von "Die Rückkehr des Münstermännchens", "Jetzt kommt Didi" oder auch der Donald-Daisy-Hochzeitsstory extra eine remasterte Fassung erstellt habe, da die Dateien aus Brasilien unbrauchbar waren. Gerade Fabi ist auch einer der größten Duck-Experten, die ich kenne, und kann anhand von Storytitel oder Inhalt sofort sagen, in welchem LTB oder sonstigen Band die jeweilige Story war. (Ich selbst hab für so was hingegen überhaupt gar kein Gedächtnis.)

Die Menge an Buchhandelstiteln ist aber natürlich leider verschwindend gering und wird auch immer weniger.

Auf die Inhalte der Kiosksachen habe ich keinen Einfluss, die werden inzwischen sogar teilweise zentral aus Dänemark vorgegeben. Und dort in der Zentrale saßen halt immer schon Leute, die aus allen möglichen Bereichen wie Kinderbuch oder Marketing etc. kommen, aber nicht unbedingt Comicleser sind ... und natürlich merkt man einer Comicveröffentlichung an, ob die von jemandem bearbeitet wurde, der sich für Comics interessiert oder für den das nur ein Job ist und der in seiner Freizeit Comics nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde.
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#14
Ja, es gibt natürlich löbliche Ausnahmen (wie Dich). Aber das ist leider zu selten der Fall. Die Buchhandelstitel sind meistens besser, aber auch hier merkt man mittlerweile, dass mehr auf Profit als auf liebevolle Themen/Gestaltung gesetzt wird. "Das gläserne Schwert" z. B. war schon gut, aber mit besserer Kolorierung wäre es eben klar eine Stufe besser gewesen.

Der Kioskbereich wirkt manchmal aber leider schon wirklich überfordert. Da sitzen dann echt nur noch "Comicfremde" an den Titeln (so scheint es manchmal). Es muss auch nicht jeder bei Egmont ein totaler Disney Comicexperte sein, das erwartet niemand. Aber die Comics ernst nehmen und lieben, das wäre doch schon mal was.
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#15
Stimmt das mit den sinkenden Zahlen?
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#16
Ja. Sowohl Buchhandel als auch im Kioskbereich.
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#17
(26.10.2019, 10:28)A4-Leser schrieb: Die Kritik, dass man nur das nächstfolgende Heft derselben Reihe bewirbt, ist natürlich berechtigt. Das war übrigs zu meiner Kindheit nicht so, da wurden in der Micky Maus stets Teaser für die Donald Duck Klassikalben gebracht. Vielleicht sollte es eine vierseitige A5-Beilage geben, die allen Publikationen beiliegt und die monatlich zeigt, was alles aus dem Entenhausen-Universum rauskommen wird.
Und in der Maus-Edition schafft man nicht mal das! Das ausgerechnet bei der Reihe, die ja lange auf der Kippe stand (ähnlich wie jetzt das TGMM). Warum übernimmt man hier nicht die Vorschauseite der Enten-Edition?!

(02.11.2019, 21:03)Jano schrieb:
(02.11.2019, 09:37)Mile schrieb: Im Kern geht es doch ganz einfach darum, dass den Leuten bei Egmont das Herzblut für die Sache fehlt. Wären echte Fans am Werk, würde es solche Abdrucke von gekürzten Geschichten nicht geben, sondern man würde sich dafür einsetzen, eine restaurierte Fassung zu erstellen.

Ich denke, das kann man nicht generalisieren, zumindest kann man das den Buchhandelstiteln nicht vorwerfen. Ich erinnere daran, dass ich z. B. von "Die Rückkehr des Münstermännchens", "Jetzt kommt Didi" oder auch der Donald-Daisy-Hochzeitsstory extra eine remasterte Fassung erstellt habe, da die Dateien aus Brasilien unbrauchbar waren. Gerade Fabi ist auch einer der größten Duck-Experten, die ich kenne, und kann anhand von Storytitel oder Inhalt sofort sagen, in welchem LTB oder sonstigen Band die jeweilige Story war. (Ich selbst hab für so was hingegen überhaupt gar kein Gedächtnis.)

Die Menge an Buchhandelstiteln ist aber natürlich leider verschwindend gering und wird auch immer weniger.

Auf die Inhalte der Kiosksachen habe ich keinen Einfluss, die werden inzwischen sogar teilweise zentral aus Dänemark vorgegeben. Und dort in der Zentrale saßen halt immer schon Leute, die aus allen möglichen Bereichen wie Kinderbuch oder Marketing etc. kommen, aber nicht unbedingt Comicleser sind ... und natürlich merkt man einer Comicveröffentlichung an, ob die von jemandem bearbeitet wurde, der sich für Comics interessiert oder für den das nur ein Job ist und der in seiner Freizeit Comics nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde.

Deine Bemühungen in puncto Restaurierung habe ich wohlwollend festgestellt, und Fabian Gross habe ich ja auch schon mehrfach gelobt. Das Problem bei der ECC ist aber nach wie vor, dass in zu vielen Veröffentlichungen entweder zu viele Nachdrucke für den happigen Preis enthalten sind oder die Erstveröffentlichungen wie Ausschuss wirken, der nicht gut genug war, um in den auflagenstärkeren Kioskreihen abgedruckt zu werden. Insofern würde ich mir wünschen, dass Leute wie du und Fabi auch mal auf die Kiosktitel angesetzt werden.

Bei den zentral zusammengestellten Reihen mag das schwierig sein (obwohl Deutschland da ja auch einen starken Einfluss hat, wie man im pet-Thread immer wieder sehen konnte), bei Geschichten wie MMC und DDSH dagegen sollte es nun wirklich kein Problem sein. Zumal ich finde, dass Joachim Stahls Gespür für gute Comicauswahl in den letzten Jahren stark nachgelassen hat, und man ja auch nicht ewig an einer einzelnen Person festhalten kann.
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#18
(05.11.2019, 23:35)Spectaculus schrieb: oder die Erstveröffentlichungen wie Ausschuss wirken, der nicht gut genug war, um in den auflagenstärkeren Kioskreihen abgedruckt zu werden.

Das trifft so nicht zu. Vielleicht bei den Weihnachtsbänden, weil da quasi alles für die zig Kiosk-Themenbände auf Jahre reserviert ist. Dann muss da halt so was Abstruses wie diese Peter-Pan-Zeitungsstrips rein. Bei den anderen Bänden sind die als "nicht gut genug" empfundenen Geschichten aber durchaus Absicht. Natürlich kommt es immer mal vor, dass irgendwas, was man eigentlich haben wollte, gerade nicht verfügbar war und dann ganz kurzfristig eine mittelmäßige Austauschstory genommen werden muss, weil die gerade vom Umfang her gepasst hat. Das betrifft aber meistens nur Nachdrucke. Die Erstveröffentlichungen sind in der Regel mit voller Absicht so gewählt, sei es nun, weil es sich um ein interessantes Thema oder um eine bislang nicht veröffentlichte Story eines bekannten Zeichners handelt. Natürlich können die auch mal inhaltlich Grütze sein, aber es ist ja jetzt auch nicht so, dass die Kiosksachen ausschließlich supermegatolle High-Quality-Geschichten enthalten. Greenie
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#19
Das war jetzt auch nur mein uninformierter Eindruck, der öfters mal beim Durchblättern der ECC-Produkte in den letzten paar Jahren in der Buchhandlung entstanden ist. Kann durchaus sein, dass sich das mittlerweile etwas gebessert hat, Bände wie Micky Holmes & Donald Watson oder Donald Baba und die 40 Knacker sind in der Hinsicht ja geradezu vorbildlich.
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#20
(06.11.2019, 02:12)Jano schrieb:
(05.11.2019, 23:35)Spectaculus schrieb: oder die Erstveröffentlichungen wie Ausschuss wirken, der nicht gut genug war, um in den auflagenstärkeren Kioskreihen abgedruckt zu werden.

Das trifft so nicht zu. Vielleicht bei den Weihnachtsbänden, weil da quasi alles für die zig Kiosk-Themenbände auf Jahre reserviert ist. Dann muss da halt so was Abstruses wie diese Peter-Pan-Zeitungsstrips rein.

Komisch. Gerade bei den Weihnachtsalben finde ich die Auswahl meistens sehr ansprechend. Gerade, dass da auch andere Figuren als Ducks, Ducks, Ducks und ein bisschen Maus vetreten sind oder eben ältere Geschichten wie Zeitungsstrips, etc., macht sie für mich reizvoll.
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