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LTB 549 - Unter Dinos
#21
Okay okay, ich hab jetzt auch Gervasio um eine Ebene runtergesetzt, dann findet ihr hoffentlich alle euer Seelenheil.  Augenrollen Balken Ich scheue noch stärker zurück, seine Geschichten niederzuraten, weil sie mir erstens meistens ziemlich gut gefallen – ja Mile, ich weiß, was du gerade denkst  Zwinkern – und zweitens weil ich ihm schon mal ein sehr, sehr nettes Mail geschickt habe und mich äußerst mies fühle, wenn ich einen Verriss schreiben müsste. Außerdem bewerte ich nie absolut, sondern immer nur im Verhältnis zueinander. Es ist ja wohl klar, dass praktisch alle Geschichten in dem LTB unter Mittelmaß- bis Schlecht- bilanzieren würden, wenn man sie mit den Klassikern aus den Glanzzeiten des LTBs vergleicht.

Zur Kunst-Story: So gut hab ich die jetzt auch wieder nicht bewertet (oder hättest du sie unter schlecht einsortiert?). Beim Bewertungsteil hab ich massiv übertrieben (ist inzwischen auch geändert ^^), aber du hättest dir lieber die Pseudo-Kunstbegriffe anschauen sollen, die sind nämlich – ich behaupte mal im Unterschied zu denen im Comic – sehr bewusst gewählt. Ich finde schon, dass "hypererratischer Insuffizienzelan" diese Story ziemlich gut trifft.

Ich war eigentlich gestern hauptsächlich froh, diese Rezi überhaupt fertiggekriegt zu haben und dass mir doch einige nette Formulierungen und Alliterationen eingefallen sind. Ging mir nämlich nicht besonders gut. Da bin ich auf Kritik etwas empfindlicher als normal.
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#22
Nein, alles gut. Du musst doch überhaupt nichts ändern. Ist doch völlig in Ordnung, wenn Du seine Geschichten magst. Und die ist ja nun auch nicht schlecht sondern immer noch gut. Ist auch Kontraproduktiv, dass jede Ausgabe immer wieder eine Story nach dem selben Muster abgedruckt wird., das führt ein wenig zur Übersättigung.
Plus ca change

Plus c'est la meme chose
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#23
(20.08.2021, 10:26)Mile schrieb: Nein, alles gut. Du musst doch überhaupt nichts ändern. Ist doch völlig in Ordnung, wenn Du seine Geschichten magst. Und die ist ja nun auch nicht schlecht sondern immer noch gut. Ist auch Kontraproduktiv, dass jede Ausgabe immer wieder eine Story nach dem selben Muster abgedruckt wird., das führt ein wenig zur Übersättigung.

Ja, dass sich Rächer-Phantomias unglaublich schnell abnützt, da sind wir vermutlich alle der gleichen Meinung.

Nicht falsch verstehen, ich bin normalerweise auch gerne zu Änderungen bereit und ganz froh, wenn von euch Feedback kommt. Geschichten in ein Bewertungsschema zu pressen ist nicht immer einfach und Fehlurteile passieren mir einige. Die letzte Meldung war auch nicht wirklich ernst gemeint.  Greenie
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#24
Ich fand den Band ganz gut, abgesehen von der Mathe-Story. Alles in allem keine Perle unter den LTBs, aber eine solide Ausgabe.
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#25
Die Rezension:

https://www.fieselschweif.de/publikationen/ltb-549/

Ich fand den Band nicht so schlecht. Gerade die Phantomias-Geschichte sehe ich eigentlich positiver als die meisten hier und finde, dass die aufgezählten Schwächen nicht so ins Gewicht fallen. Hat mich jedenfalls von allen Geschichten am besten unterhalten. Vielleicht auch gar nicht schlecht, dass Gervasio hier nicht selbst gezeichnet hat, das war mal eine Abwechslung.
Auf Platz 2 würde ich sogar die Gundel-Daisy-Geschichte setzen. Auch wenn die jetzt nicht zu ihren allerbesten Geschichte zählt, finde ich Gaja Arrighini wirklich unterschätzt. Sie schafft es, weibliche Figuren sinnvoll in den Mittelpunkt zu rücken und gesellschaftlich relevante Themen zu behandeln (was sich hier ja auch bereits bei dem Gag auf der ersten Seite zeigt). Man kann hier sicherlich argumentieren, dass sie Geschlechterstereotype reproduziert, gleichzeitig nimmt sie sie aber auch, so mein Eindruck, auf die Schippe. In dieser Hinsicht finde ich eigentlich sogar die Casty-Geschichte fragwürdiger, in der die beiden Frauen den Quatsch glauben. Das Ende ist zwar versöhnlich, trotzdem hätte ich mir noch eine klarere Abgrenzung von Horoskopen gewünscht. Auch die Slapstick-Szenen fand ich jetzt meist nicht so kreativ und unterhaltsam. Für mich definitiv eine der schwächeren Casty-Storys. Bei der Titelgeschichte stimme ich der allgemeinen Meinung zu - einerseits ein Standard-Plot, aber immerhin mal eine andere Figurenkonstellation.
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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#26
Dankeschön! Schön zu lesen. 313er, das klingt plausibel mit dem Spielen mit Geschlechterstereotypen, dann finde ich das auch gut.

Vielleicht eine Anmerkung zum Rezi-Layout: Vielleicht die Bilder etwas versetzt links und rechts im Text mitfließen lassen? Dann sind die Textblöcke auch nicht durchgängig so breit und daher vielleicht leichter zu lesen.
"Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen?"

- Bertrand Russell (1872-1970)

Inducks: Mindstorms2
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#27
Der neue Band der LTB Original 2021 Reihe ist wirklich sehr gut gelungen. DAS LTB 549 fällt schon mit einem guten Cover ins Auge und auch der Inhalt bietet sehr vieles, aber dazu wie immer kurz und kompakt in meiner Rezension und stimme mit 313 sehr gut zusammen.
Unter Dinos - 30 Seiten. Die Titelstory ist wie eh immer gut und kompakt sowie von der Story efrischend und am Ende noch eine schöne Hommage an Pat McGreal
Das Schurken-Horoskop - 33 Seiten Micky und Minni sowie Karlo und Trudi mit den Sternen dazugepackt. Eine Story die zwar zeichnerisch mir nicht so gefällt aber vom lesen her hat sie mir gut gefallen.
Die Gunst der Kunst - 20 Seiten Primus, Donald und Dagobert das scheint eine Kombi zu sein die man immer öfters antrifft. Aber auch diese Story ist wieder sehr schön und geht schnell mit Klaas Klever auch noch dabei.
Superheld oder Superschurke / Eine erstaunliche Enthüllung und Eine außergewöhnliche Auflösung - Eine Phantomias Story die mir gut gefallen hat und mit 46 Seiten auch nicht so lang gezogen. Eine Heldengeschichte die mir mal ganz gut gefallen hat.
Die Geschichte der Menschheit - Das finstere Mittelalter. Diesmal machen Primus von Quack und Dussel Duck das Kraut fett und erzählen vom Mittelalter auf 27 Seiten.
Der Hypergigakolossalionär - 22 Seiten. Und zum dritten Mal ist Primus von Quack im Einsatz. Diesmal wieder wie bei Die Gunst der Kunst mit Primus, Donald und Dagobert Duck. Hat mich nicht so gefesselt.
Der Beginn einer wunderbaren Feindschaft - 6 Seiten, Pluto und Micky mit Goofy und einer Katze. Eine Story die leider sehr sperrig und gar nichts gebracht hat. Sehr schade
Schönheit aus der Tube - 33 Seiten. Gitta Gans, Daisy Duck, Dagobert Duck und Gundel Gaukeley. Definitiv eine sehr gute Story aus diesem Band und wirklich gut und abwechslungsreich erzählt.
Abenteuer Tiefsee Schiffbruch im Blättermeer - 33 Seiten - Dagobert mit Baptist einmal auf Schatzsuche und das ist wirklich ein gelungener Abschied dieser Ausgabe.
Zu guter Letzt gebe ich diesem Band 8 von 10. Wirklich ein sehr guter Sommer LTB.
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#28
Danke für eure Rezensionen Gut Ich denke bei dem Band kann ich endlich wieder zuschlagen.
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#29
(21.08.2021, 12:07)313er schrieb: Die Rezension:

https://www.fieselschweif.de/publikationen/ltb-549/

Ich fand den Band nicht so schlecht. Gerade die Phantomias-Geschichte sehe ich eigentlich positiver als die meisten hier und finde, dass die aufgezählten Schwächen nicht so ins Gewicht fallen. Hat mich jedenfalls von allen Geschichten am besten unterhalten. Vielleicht auch gar nicht schlecht, dass Gervasio hier nicht selbst gezeichnet hat, das war mal eine Abwechslung.
Auf Platz 2 würde ich sogar die Gundel-Daisy-Geschichte setzen. Auch wenn die jetzt nicht zu ihren allerbesten Geschichte zählt, finde ich Gaja Arrighini wirklich unterschätzt. Sie schafft es, weibliche Figuren sinnvoll in den Mittelpunkt zu rücken und gesellschaftlich relevante Themen zu behandeln (was sich hier ja auch bereits bei dem Gag auf der ersten Seite zeigt). Man kann hier sicherlich argumentieren, dass sie Geschlechterstereotype reproduziert, gleichzeitig nimmt sie sie aber auch, so mein Eindruck, auf die Schippe. In dieser Hinsicht finde ich eigentlich sogar die Casty-Geschichte fragwürdiger, in der die beiden Frauen den Quatsch glauben. Das Ende ist zwar versöhnlich, trotzdem hätte ich mir noch eine klarere Abgrenzung von Horoskopen gewünscht. Auch die Slapstick-Szenen fand ich jetzt meist nicht so kreativ und unterhaltsam. Für mich definitiv eine der schwächeren Casty-Storys. Bei der Titelgeschichte stimme ich der allgemeinen Meinung zu - einerseits ein Standard-Plot, aber immerhin mal eine andere Figurenkonstellation.

Wer sind denn die meisten hier? Hier im Thread sind bislang jedenfalls nur wenige aufgetaucht (aber vielleicht hat der Rest auf Discord oder sonstwo bereits Gervasio verrissen). Wenn du nur mal Enti, Mile, mich und dich hernimmst, dann stehen wir auf jeden Fall 50:50. Und ja, ich würde nicht nur, ich habe bereits Daisy-Gundel ebenfalls auf Platz 2 gesetzt. Die Geschichte ist vor allem mal unverbraucht (und das ist heutzutage schon ein Qualitätsiegel erster Klasse), die Figurenkonstellation um einiges interessanter als bei Casty und aufgrund von Gaja Arrighinis sonstigen Geschichten können wir auf jeden Fall davon ausgehen, dass sie die Stereotype auf die Schippe nimmt. Die Moral ist vielleicht ein klein bisschen platt, aber immerhin ist sie gut. Würde mir wünschen, wenn das gesellschaftlich reproduzierte Frauenbild sich ein Beispiel daran nehmen würde.

Castys charismaloses Katz-und-Maus-Spiel hat mich wirklich nicht überzeugt. Es war auch alles furchtbar vorhersehbar - so wie die Horoskop-Voraussagen. Na klar wird Hunters Bankraub-Fall am Ende noch wichtig, wenn Casty ihn extra erwähnt. Diese ganze Horoskop-Beeinflussung hat mich gestört, eine klare Abgrenzung (wie etwa in dieser tollen Geschichte) hätte es gebraucht, wie du schon sagtest. Und was soll bitte heißen: "aber ist es nicht eher so, dass wir alles getan haben, um die Vorhersagen wahr werden zu lassen"? Was hat denn Micky getan? Sein Auto extra an den Laternenmast gefahren, nur weil sein Horoskop Unglück verspricht? Was ist denn das für ein Schwachsinn! Und dass Karlo den Tiertransporter gerammt hat und Micky ein Stier zu Hilfe kommt, dafür hat doch Micky auch nichts getan! Außer Karlo vielleicht etwas abgelenkt. Aber diese ganzen Ereignisse waren doch pure Zufälle und bestätigen damit letztlich die Vorhersagekraft des Horoskops. Das passt imo überhaupt nicht zur Moral am Ende.

Ich entbinde euch jetzt von der schrecklich mühsamen Aufgabe, meine Rezension lesen zu müssen und gebe euch Enti-mäßig meine Tierlist:
1. Superheld oder Superschurke
2. Schönheit aus der Tube
3. Das Schurken-Horoskop
4. Unter Dinos
5. Schiffbruch im Blättermeer
6. Die Gunst der Kunst
7. Das finstere Mittelalter
8. Der Hypergigakolossalionär
9. Der Beginn einer wunderbaren Feindschaft

Und danke an Enti für seinen wie immer sehr schönen und lesenswerten Eindruck vom LTB.

Und sorry @Andreas Schauer für das Nichtbenennen deiner Kurzrezension, aber ich war schon am Schreiben hier dran.
C.A.R.L.B.A.R.K.S. (Comicliebende, außerordentlich redegewandte Leseratte, barksistischer Allroundexperte, Rottenführer kluger Schweiflinge)
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#30
Ich machs kurz

Unter Dinos.
Fand ich gut. Hat mir wirklich gefallen.

Das Schurken-Horoskop.
War echt mal recht amüsant. Gerne wieder!

Die Gunst der Kunst.
Natürlich das erwartbare Ende einer Geschichte, in welcher sich Klaas Klever und Dagobert Duck gegenüber stehen. Aber mir hat die Geschichte gefallen.

Phantomias in modernen Zeiten: Superheld oder Schurke?
Also mir gefallen die Geschichten um den "modernen Phantomias" ja wirklich gut. Die sind ausgesprochen gut gelungen! Bitte, bitte mehr davon! Aktuell wirklich das beste, was Egmont rausgibt.

Die Geschichte der Menschheit: das finstere Mittelalter.
An und für sich ignoriere ich die Dussel-Geschichten. Ich bewerte sie eigentlich nie negativ. Aber wenn man danndie hier liest, so ist diese hier dann im Vergleich mit den anderen Dussel-Geschichten eine der besseren.

Der Hypergigakolossionär.
Mindestens genauso gelangweilt wie Donald. Das war ich beim Lesen dieser Geschichte. Nach zwei Seiten denkt man: na? Wirds besser? Dann blättert man um - aber es wird nicht besser. Tja. Schade. Tiefpunkt des gesamten Buchs.

Der Beginn einer wunderbaren Feindschaft.
Recht einfache Story. Wirkt auf mich wie "runtergerotzt". Hätte möglicherweise mehr Potenzial gehabt. Kann man auch ignorieren.

Schönheit aus der Tube.
Daisy geht mit Gundel einen Deal ein. Hätte möglicherweise mehr Potenzial gehabt. Aber dennoch gut ausgearbeitete Story. Sehr gut!

Schiffbruch im Blättermeer.
Eigentlich fand ich die Geschichte ganz gut. Leider fehlte mir am Ende was. Plötzlich war Schluss. Da hätte ich mehr erwartet
„Erzittre, Diebesgesindel! Phantomias naht mit Brausen!“
(Sehr überlegener langjähriger Zeremonienmeister, Kenner und Organisator von Premieren und Feiern)
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#31
(21.08.2021, 12:41)Mindstorms schrieb: Vielleicht eine Anmerkung zum Rezi-Layout: Vielleicht die Bilder etwas versetzt links und rechts im Text mitfließen lassen? Dann sind die Textblöcke auch nicht durchgängig so breit und daher vielleicht leichter zu lesen.

Du hast natürlich recht, dass es aktuell ziemlich viel Text pro Zeile ist. Wir planen ja schon seit sehr langer Zeit, unsere Webseite einmal umzustrukturieren. Dabei sollte das Layout wie in den Rezensionen der Standard werden und die Schriftgröße etwas vergrößert werden. Die größere Schriftgröße wird dann irgendwann noch folgen - die soll halt seitenweit einheitlich sein. Zwinkern

I think the only difference between me and the other placeholder text is that I’m more honest and my words are more beautiful. If Trump Ipsum weren’t my own words, perhaps I’d be dating it.
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#32
(21.08.2021, 12:07)313er schrieb: Ich fand den Band nicht so schlecht.
Nicht, dass der Eindruck entsteht: Ich fand den Band auch nicht so schlecht. Greenie

(21.08.2021, 12:07)313er schrieb: Auf Platz 2 würde ich sogar die Gundel-Daisy-Geschichte setzen. Auch wenn die jetzt nicht zu ihren allerbesten Geschichte zählt, finde ich Gaja Arrighini wirklich unterschätzt. Sie schafft es, weibliche Figuren sinnvoll in den Mittelpunkt zu rücken und gesellschaftlich relevante Themen zu behandeln (was sich hier ja auch bereits bei dem Gag auf der ersten Seite zeigt). Man kann hier sicherlich argumentieren, dass sie Geschlechterstereotype reproduziert, gleichzeitig nimmt sie sie aber auch, so mein Eindruck, auf die Schippe. In dieser Hinsicht finde ich eigentlich sogar die Casty-Geschichte fragwürdiger, in der die beiden Frauen den Quatsch glauben. Das Ende ist zwar versöhnlich, trotzdem hätte ich mir noch eine klarere Abgrenzung von Horoskopen gewünscht.
Da stimme ich dir gern zu, Gaja Arrighini arbeitet sehr gut mit den weiblichen Figuren. Dass sie Stereotype und Rollenbilder netterweise auf die Schippe nimmt, wollte ich in der Rezension auch zum Ausdruck bringen bzw. wenigstens darauf hinweisen, dass es "nicht peinlich" war (und zwar von keinem der beiden Geschlechter ausgehend).

Mhm, so im Vergleich mit Castys Geschichte habe ich es noch gar nicht betrachtet. Ist es denn ein Klischee, dass eher Frauen an Horoskope glauben? Ich glaube nicht, dass Casty unbedingt darauf Bezug nimmt oder Micky deswegen bewusst trottelig auftreten lässt.

Die "Abgrenzung von den Horoskopen" liefert für mein Dafürhalten Micky am Ende, wie McDuck schon herausgearbeitet hat:

(21.08.2021, 18:48)McDuck schrieb: Diese ganze Horoskop-Beeinflussung hat mich gestört, eine klare Abgrenzung (wie etwa in dieser tollen Geschichte) hätte es gebraucht, wie du schon sagtest. Und was soll bitte heißen: "aber ist es nicht eher so, dass wir alles getan haben, um die Vorhersagen wahr werden zu lassen"? Was hat denn Micky getan? Sein Auto extra an den Laternenmast gefahren, nur weil sein Horoskop Unglück verspricht? Was ist denn das für ein Schwachsinn! Und dass Karlo den Tiertransporter gerammt hat und Micky ein Stier zu Hilfe kommt, dafür hat doch Micky auch nichts getan! Außer Karlo vielleicht etwas abgelenkt. Aber diese ganzen Ereignisse waren doch pure Zufälle und bestätigen damit letztlich die Vorhersagekraft des Horoskops. Das passt imo überhaupt nicht zur Moral am Ende.

Nein, natürlich hat Micky sein Auto nicht extra an den Laternenmast gefahren. Ich interpretiere es so, dass Micky sich "zu sehr" auf die Horoskope verlassen hat, weil er sich auf sie verlassen wollte. Da er selbst mit dem Schicksal herumspielen wollte bzw. sich bewusst passiv gab und keine Verantwortung für sein Handeln übernehmen wollte, gingen seine Aktionen nach hinten los. Die Vorbestimmtheit der Ereignisse verändert sich, wenn man sich zu sehr darauf verlässt und auf das Schicksal wartet. Genau so war es bei Karlo, der am Anfang noch eifrig Pläne geschmiedet hat, um die Rahmenbedingungen der Vorhersage optimal auszunutzen (nasse Fahrbahn zum Beispiel), später aber überhaupt keine Initiative zeigt und sich ärgert, dass das Schicksal ihm nicht einfach und unkompliziert seine Wünsche erfüllt, obwohl es doch so vorhergesagt sei. Diese Einstellung wird Micky und Karlo zum Verhängnis, weil sie "unbedingt an die Ereignisse gauben wollten".

Von daher meint Casty vielleicht zu den Lesern: Schaut her, ihr könnt nicht immer alles optimal beinflussen, manches ist rein zufällig und manches könnte "Schicksal" sein. Aber nur ihr könnt durch euer Handeln dafür sorgen, was ihr aus eurer Überzeugung heraus tun werdet, trotz äußerer Einflüsse.
*Comic-Analyst, Buchrezensent aus Leidenschaft, lebensfrohes Energiebündel, redegewandter Ordensträger (© by McDuck)
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#33
Und du sagst mir, ich soll kritischer an die Geschichten herangehen  Zwinkern Greenie
Nein, jetzt wo du das sagst, verstehe ich den Punkt schon ein bisschen, aber ich hätte mir massiv gewünscht, dass das Casty in der Geschichte auch genauso gemacht hätte. Einfach nur ein, zwei Seiten mehr zur Erklärung und Abgrenzung von diesem Horoskop-Irrsinn am Ende. Außerdem hätte uns das diese dumme Pluto-Geschichte erspart, die dann nicht mehr ins LTB reingepasst hätte.
Ich bleibe aber dabei, dass das eine von Castys schwächeren Geschichten ist und dass mich Gervasio mehr überzeugt hat.
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#34
Ich finde, insgesamt grenzt Casty sich zu selten von solchen Sachen ab. In seinen Geschichten tauchen ja oft überirdische und mystische Elemente auf, die teilweise schon fast ins esoterische und verschwörungstheoretische kippen, und die Abgrenzung fällt dann eben doch teils recht mager aus…
D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl and Keno)
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#35
(24.08.2021, 17:20)Entenfan schrieb: Mhm, so im Vergleich mit Castys Geschichte habe ich es noch gar nicht betrachtet. Ist es denn ein Klischee, dass eher Frauen an Horoskope glauben? Ich glaube nicht, dass Casty unbedingt darauf Bezug nimmt oder Micky deswegen bewusst trottelig auftreten lässt.
Dass Micky Missgeschicke widerfahren, ist für mich nicht das Problem. Ich finde aber schon, dass da ein Klischee der irrationalen, esoterischen Frau bedient wird.

Zitat:Die "Abgrenzung von den Horoskopen" liefert für mein Dafürhalten Micky am Ende, wie McDuck schon herausgearbeitet hat:
Ja, das Ende entschädigt schon etwas, für sich gesehen sind die letzten vier Panels schon schön. Und ich finde es auch grundsätzlich gut und interessant, das Thema in einem Comic zu verhandeln. Aber für mich ist das Ende mehr eine Abgrenzung vom Determinismus insgesamt als eine konkrete Abgrenzung von Horoskopen.  Ich muss da also McDuck zustimmen, da hätte noch irgendwas kommen sollen.  Zum Beispiel, dass die Macher der Horoskope noch gezeigt worden wären. Im Prinzip hätte ich mir eine ähnliche Szene wie diese bei den Simpsons gewünscht: https://www.youtube.com/watch?v=nEUP1_amEsY  Greenie


Was ich noch zur Titelgeschichte sagen wollte: Die Aufteilung in zwei Gruppen und die häufigen Szenenwechsel haben mir auch gut gefallen, das hat Dynamik reingebracht. Die Figur des Käpt'n hat einerseits für ein bisschen Abwechslung gesorgt, was mich da dann aber stört, ist dieser plötzliche Sinneswandel. Erst will er die Dinosaurier zu Geld machen, dann wandelt er sich plötzlich doch zum Guten. Normalerweise nimmt diese Rolle ja Dagobert ein, da finde ich die Gewissensbisse dann aber ein bisschen glaubhafter als bei einer neuen Figur. Und wo ich auch immer geistig die Augen verdrehe, ist am Ende dieses "Ihr erzählt's aber niemandem, gell?", was in solchen Geschichten sehr oft vorkommt. Mir sind diese Abenteuergeschichten einfach zu formelhaft:
- Entdeckung einer speziellen Daseinsform (Volk, Außerirdische, Tiere etc.)
- evtl. anfänglicher Konflikt mit der Daseinsform, stellt sich aber als ungefährlich heraus
- Gedanke (meist von Dagobert), dass man davon profitieren könnte
- Gedanke wird (meist durch Zureden der Neffen) wieder verworfen, weil es die Daseinsform gefährden würde
- Abschied und Versprechen, niemandem davon zu erzählen
Da bin ich wirklich über jede kleine Abweichung froh, die es hier durch andere Figuren und die Erzählweise gab.
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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#36
Da sind wir uns einig: Das Ende der Horoskope-Geschichte kam zu rasant und hätte ein bisschen mehr Platz gebraucht.

Ja, guter Punkt, 313er, was die "Abenteuer-Formel" angeht. Die Gefahren in den Abenteuern waren früher irgendwie deutlich bedrohlicher (abseits der üblichen Locations).
*Comic-Analyst, Buchrezensent aus Leidenschaft, lebensfrohes Energiebündel, redegewandter Ordensträger (© by McDuck)
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#37
(25.08.2021, 10:30)313er schrieb: Dass Micky Missgeschicke widerfahren, ist für mich nicht das Problem. Ich finde aber schon, dass da ein Klischee der irrationalen, esoterischen Frau bedient wird.
Das Klischee (das Frauen esoterischer sind) ist Wirklichkeit: https://www.pewresearch.org/fact-tank/20...americans/ Natürlich ist das kulturell bedingt: Frauenmagazine drucken Horoskope, dadurch werden Horoskope öfter mit Frauen assoziiert, Astrologen nutzen das aus, um Astrologie als den neuen heißen Scheiß in Sachen Frauenpower und Feminismus zu verkaufen (siehe hier, Achtung: Gehirnzellen werden rapide absterben) usw., und von dort aus kommt man schwer zurück. Man könnte natürlich Comicautoren, die esoterische Frauen und fussballbesessene Männer darstellen, vorwerfen, sie würden diesen Teufelskreis befeuern. Andererseits würde so eine Einstellung konsequenterweise dazu führen, dass von Kunst verlangt wird, sie müsse darstellen, wie die Gesellschaft idealerweise sein sollte. Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass mich so was nicht auch manchmal aufregt, aber solange die große Mehrheit der Menschen einfach zu dumm zum Scheißen ist, werde ich nicht von Kunst verlangen, das zu richten. Ich finde sowas aber sehr gut kritisierbar, wenn es über die Realität weit hinausschießt, beispielsweise bei den Shaws, die eindeutig auf eine ungesunde Art besessen mit dem Thema Geschlecht waren. Oder wenn der Autor sich offensichtlich direkt an den Leser wenden will, wie im schlimmsten Beispiel, dem letzten Kapitel des Tierkreissteins.

(25.08.2021, 10:09)Sergei schrieb: Ich finde, insgesamt grenzt Casty sich zu selten von solchen Sachen ab. In seinen Geschichten tauchen ja oft überirdische und mystische Elemente auf, die teilweise schon fast ins esoterische und verschwörungstheoretische kippen, und die Abgrenzung fällt dann eben doch teils recht mager aus…
Äh, das ist albern. Wieso sollten sich Fantasiegeschichten von so was abgrenzen? Und vor allem: wie?
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#38
Sehr gut zusammengefasst ;)
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#39
(25.08.2021, 18:32)Luk schrieb:
(25.08.2021, 10:09)Sergei schrieb: Ich finde, insgesamt grenzt Casty sich zu selten von solchen Sachen ab. In seinen Geschichten tauchen ja oft überirdische und mystische Elemente auf, die teilweise schon fast ins esoterische und verschwörungstheoretische kippen, und die Abgrenzung fällt dann eben doch teils recht mager aus…
Äh, das ist albern. Wieso sollten sich Fantasiegeschichten von so was abgrenzen? Und vor allem: wie?

Was hat das denn damit zu tun, dass das Fantasiegeschichten sind? Ja, auch Fantasiegeschichten sollten sich von Schmarrn wie Horoskopen abgrenzen. Wenn es sich um Fantasy oder ähnliches handelt, bin ich eiverstanden. Aber zumindest bei dieser Geschichte ist das ja nicht der Fall, es handelt es sich offenbar um eine, die den Anspruch hat, in einem sehr realen Setting zu spielen, in dem ja auch eindeutig die gleichen Bedingungen herrschen wie auf der Erde. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, Magie ist ja fester Bestandteil des Universum, aber bei gesellschaftlich relevanten Themen (ja, zu denen ich Horoskope tatsächlich zähle, weil sie, wie du in der Studie schön gezeigt hast, sehr viele Leute betreffen und beeinflussen) sollte der Autor meiner Meinung nach schon zeigen, wo es langgeht. Wie das geht, hat ja beispielsweise 313er schon gezeigt, ich glaube auch McDuck hatte ein Beispiel genannt. Ich sage auch nicht, dass der Autor mit dem Holzhammer den Moralapostel spielen muss, ich hätte mir nur eine ein wenig klarere Kante gewünscht, genauso wie ich mir wünsche, dass die Geschichte schlüssig und nicht vollkommen unlogisch und schwachsinnig ist (müsste sie ja eigentlich auch nicht, wenn man so argumentiert, dass es eine Fantasiegeschichte ist und daher eh alles sein kann wie es gerade der Fantasie des Autors entspringt).
D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl and Keno)
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#40
Und nur weil ein Klischee zum Teil der Wahrheit entspricht, heißt es immer noch nicht, dass man es auch bedienen muss oder soll. Der ehemalige österreichische Vizekanzler, dessen Namen ich nicht in den Mund nehmen will, hatte auch seine private Astrologin. Gibt genügend Männer, die an diesen Quatsch glauben. Warum sind es dann bei Casty (zunächst) nur die Frauen? Damit verfestigen sich ja nur das kulturelle Muster und die stereotypen Rollenbilder, die du ansprichst, und die selbstverständlich dafür sorgen, dass es auch genügend Frauen gibt, die dieses Muster erfüllen.
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