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LTB Winter 4
#1
[Bild: https://m.media-amazon.com/images/I/81yz..._QL65_.jpg]
Inhalt des am 07.Januar 2022 erscheinden LTB Winters. 
Mission Kanada - Teil 1 22.S https://inducks.org/story.php?c=I+TL+3362-1P
Planet der Pinguine 35.S https://inducks.org/story.php?c=D+2005-1...20Pinguine
Verbrechen gehalten 1.S https://www.lustiges-taschenbuch.de/site...-4_062.jpg
Mission Kanada - Teil 2 24.S https://inducks.org/story.php?
c=I+TL+3362-1P
https://inducks.org/story.php?c=I+TL+3055-4
Mission Kanada - Teil 3 26.S https://inducks.org/story.php?c=I+TL+3362-1P
Neues aus dem Neandertal 27.S https://inducks.org/story.php?c=I+TL+2551-6
Nützliches in Eis und Schnee 1.S https://www.lustiges-taschenbuch.de/site...-4_166.jpg 
Mission Kanada - Teil 4 26.S https://inducks.org/story.php?c=I+TL+3362-1P
Aufs Eis gelegt 35.S https://inducks.org/story.php?c=I+TL+1154-A 
Eigenwilliger Stil 1.S https://www.lustiges-taschenbuch.de/site...-4_228.jpg 
Der Eistresor 25.S https://www.lustiges-taschenbuch.de/site...-4_229.jpg
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#2
,,Neues aus dem Neandertal“ ist eine meiner Lieblingsserien. Allein deshalb werde ich mir den Band kaufen. Außerdem sieht dieses ,,Mission Kanada“ recht interessant aus.
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#3
Mission Kanada sieht wirklich interessant aus. Aber warum auch immer es nicht Mission Alaska, wie im Original heißt.
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#4
(17.12.2021, 15:35)Rid schrieb: Mission Kanada sieht wirklich interessant aus. Aber warum auch immer es nicht Mission Alaska, wie im Original heißt.
Das ist einfach die Fuchs-Tradition, die hat ja auch aus Montana Argentinien gemacht, aus dem Eeriesee den Erpelsee, aus Damaskus Sidon und im nächsten Panel aus Baghdad Damaskus (eine wirklich notwendige Änderung, die ganz bestimmt nicht allein auf Fuchs’ Ego zurückzuführen ist) und so weiter. Wie Markus Hagen in TGDD 414 schreibt, sind die Comicübersetzer des Ehapa-Verlags im Vergleich zu anderen Übersetzern „ein viel freieres Arbeiten gewöhnt“ und sowieso „eher als Texter zu bezeichnen“ als als Übersetzer, denn „der Verlag wünscht sich von den Übersetzern gemäß der von Erika Fuchs geprägten Arbeitsweise viel Kreativität“. Und wie der sich selbst als Übersetzer bezeichnende Harry Nützel in TGDD 413 schreibt, gilt der originale Text, jedenfalls sein Wortlaut, sowieso „eher wenig“, es gehe hauptsächlich darum, dass der Text gut zum Bild passt, „am besten besser als der originale Text“. Ach ja, witziger am besten auch, „es schadet einer witzigen Geschichte nämlich nicht, wenn sie in der Übersetzung noch ein bisschen witziger wird.“ Es ist aber nicht nur Aufgabe des deutschen Texters, zu beurteilen, wann der Originaltext nicht witzig oder nicht passend ist, sondern auch, wann er schlicht überflüssig ist und durch etwas ganz Neues und natürlich möglichst Kreatives ersetzt werden sollte, schließlich ist „Blasenplatz kostbar“.

Der deutsche Neutexter hat also eine Vielzahl von möglichen Argumenten für das Umändern von Alaska in Kanada:
1. Das grundlose Verändern von geografischen Orten in Geschichten ist Fuchs-Tradition – das muss man sich so vorstellen wie Jimi Hendrix, der Bob Dylan covert, der verwendet ja auch nicht die gleichen Instrumente.
2. Man muss dem deutschen Leser entgegenkommen – Ein einzelner Bundesstaat wie Alaska ist dem ungebildeten deutschen Leser wahrscheinlich weniger geläufig als ein ganzer Staat wie Kanada. (Das stimmt natürlich nicht und wenn es mal stimmte, dann zu einem Zeitpunkt, als es noch gar keine Comics gab, aber hier kann man entgegnen, dass Erika Fuchs ihr Publikum ja auch für blöder gehalten hat, als es war, und diese Tradition muss man weiterführen.)
3. Durch die Umbennung von Alaska in Kanada ermöglicht sich ein Wortspiel wie „Kanadas wirklich schaffen?“ Dieses Wortspiel ist so unglaublich humorös, dass es die Geschichte zweifelsfrei aufwertet – so ein Geniestreich ist Ehapa seit „Da bin ich platt, platt gesagt“ nicht mehr gelungen.
4. Die Landschaften, die im Comic zu sehen sind, passen, zumindest ist das das Bauchgefühl des Neutexters, viel besser zu Kanada als zu Alaska. Der Autor muss hier also verbessert werden.

Das wars auch schon mit einer neuen Folge eurer Lieblingsserie „Das Herrenvolk: Geschichten aus der Welt der deutschen Neutexter“. In der nächsten Folge: Joachim Stahl hat Spaß bei der Arbeit und lässt sich über Hartz-IV-Empfänger aus.
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#5
Unser Lieblingsthema wieder? Fröhlich

Aber im ernst: Könntest mit allen Punkten recht haben, dann bräuchte es nichtmal die mitschwingende Ironie. Könnte auch Gründe haben, die wir nicht kennen. Neutexten ist Geschmackssache - es mit Übersetzen gleichzusetzen nicht, so viel hab ich mittlerweile durch dich gelernt. Ich bleibe bei meinem Geschmack, dass mich Neutexten nicht stört, solange der Text gut und passend ist. Die Comics hier sind ja meist in ihrer Entstehung bereits Koproduktionen von verschiedenen Künstler:innen wie Autor:in, (Vor-)Zeichner:in etc. Wenn dann statt einer Übersetzung sich seitens der Verlage für einen weiteren künstlerisch-kreativen Schritt entschieden wird, bin ich damit fine.
"Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen?"

- Bertrand Russell (1872-1970)

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#6
Redakteure nicht zu vergessen, die auch gerne Dinge umändern. Und das in allen Ländern, soweit ich das verstehe.
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#7
Ich freu' mich darauf! Das mit der Übersetzung ist mir völlig egal, wenn die Geschichte lustig und spannend ist.
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#8
(18.12.2021, 01:53)Mindstorms schrieb: Die Comics hier sind ja meist in ihrer Entstehung bereits Koproduktionen von verschiedenen Künstler:innen wie Autor:in, (Vor-)Zeichner:in etc. Wenn dann statt einer Übersetzung sich seitens der Verlage für einen weiteren künstlerisch-kreativen Schritt entschieden wird, bin ich damit fine.

(18.12.2021, 19:41)Spectaculus schrieb: Redakteure nicht zu vergessen, die auch gerne Dinge umändern. Und das in allen Ländern, soweit ich das verstehe.
Eure Logik hier erschließt sich mir nicht ganz. Künstler und Autor sind sowieso schon mehrere Beteiligte, da macht es dann auch keinen großen Unterschied mehr, ob noch ein weiterer hinzukommt? Das wäre eine eher abenteuerliche Gedankenführung. Und dass die italienische Redaktion sowieso schon ein bisschen was vom Originaltext verändert haben könnte, ist ein Freibrief dafür, selbst nach Lust und Laune Anpassungen vorzunehmen, ganz nach dem Motto „jetzt ist es sowieso nicht mehr die hundertprozentige Originalvision der Künstler, scheiß drauf, da können wir mit dem Ding auch gleich machen, was wir wollen“? Wenn ich da etwas falsch verstanden habe, klärt mich bitte auf.
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#9
Es ist halt ein Produkt. Viele Köche rühren im Brei herum, damit es einem bestimmten Idealbild entspricht. Verglichen mit dem, wie die Brasilianer die ersten drei Phantomias-Comics verändert haben, sind die deutschen Eingriffe Pipifax.
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#10
Mir ist aber nicht klar, worauf ihr jetzt eigentlich hinauswollt. Dass die Ehapa-Eingriffe sinnvoll sind? Zumindest gerechtfertigt? Legitim? Legal? Wenigstens nicht so schlimm wie anderswo?

Abgesehen davon ist Autor und Zeichner eine ganz normale Konstellation und überhaupt kein Schritt in Richtung Kommerzialisierung oder „viele Köche rühren im Brei herum“, und mit Zensoren und Vorgaben hatten fast alle großen Künstler zu kämpfen, ohne dass man auf die Idee gekommen wäre, daraus einen niedrigeren Kunststatus abzuleiten oder Hitchcock frei neuzutexten oder sowas. Euer Argument scheint mir ein Versuch, einen Non sequitur von „An einem Disney-Comic sind mehrere Leute beteiligt“ zu „Also da gibt es den Autor, und dann gibt es den Zeichner, und dann gibt es vielleicht sogar noch einen Tuschezeichner! Puh, und wer weiß, was der Redakteur alles macht, ach, ist das alles unübersichtlich! Da kann von Kunst und Originaltreue sowieso keine Rede mehr sein, da ist es doch auch keine Tragödie, wenn die Deutschen halt noch mal nen neuen Text draufpappen“ aufzubauen.
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#11
Nein, das Argument ist, dass all diese Schritte inkl. (dt.) Texten zum "Kunstwerk" bzw. auf dem Weg zur gelungenen Unterhaltungsliteratur dazugehören können. Sie müssen es nicht, aber es ist für mich auch kein No-Go. Ich finde aber schon, dass dann der/die Texter:in mehr Erwähnung finden dürfte, etwa als Angabe zur Geschichte und nicht nur im Impressum. So wie bei Romanen auch oft steht "Deutsche Fassung von..." oder etwas ähnliches.
"Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen?"

- Bertrand Russell (1872-1970)

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#12
Da stimme ich dir zu, warum Egmont Ehapa ihre Neutexter derart lobpreist und überhöht und Autoren und Zeichner im Vergleich dazu todschweigt, aber dann nur Autoren und Zeichner nennt und Neutexter nicht, weiß ich auch nicht. Meine Meinung zur Daseinsberechtigung von Neutextungen habe ich ja auch schon kundgetan: An sich sollte meiner Meinung nach jeder das Recht haben, ein fertiges Kunstwerk nach Belieben weiterzuverarbeiten. Es sollte jedoch auch keinem Unternehmen zustehen, sich exklusive Rechte am Abdruck einer Geschichte inklusive deutschem Text zu erkaufen, mit Urheberrecht und allem drum und dran, und erst recht nicht, sich dann einfach selbst zum Künstler zu ernennen und seine Fanfiction draufzuklatschen. Das ist dann nur noch eine vollständige Kaperung des Originals. Aber bei Comics ist sowas halt leider akzeptiert.
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#13
Also, man kann natürlich das Endprodukt einer Geschichte in deutscher Veröffentlichung sehen und da dem/der Übersetzer:in das Recht einräumen, etwas freier zu übertragen/nachzudichten. Wenn es gut wird, hat es zumindest einen eigenen Reiz, auch wenn es, wie im Fall Barks–Fuchs, mit dem Original ungefähr soviel zu tun hat wie ein Mantel mit einer Hose.
Mich zumindest interessiert trotzdem auch das Original und wenn ich da schon große Unterschiede im Titel erkenne, weil die Reducktion oder der/die Übersetzer:in mal wieder gemeint hat, einen aussagekräftigen italienischen Titel in irgendein belangloses Blabla umzuwandeln, dann nervt mich sowas schon. Beispiel: Die Geschichte "Eine Busfahrt, die ist lustig" im letzten LTB war im Original noch "una questione di porte". Wow. Eine vierzehnseitige Geschichte zu einer Busfahrt umzudeuten, obwohl Donald nur auf der allerletzten Seite tatsächlich den Bus besteigt, ist mal wieder eine bemerkenswerte schöpferische Neuleistung des/der Verantwortlichen.
Und dann kommen all die Fälle innerhalb von Geschichten dazu, wo die Übersetzer:innen derartig frei hantieren, dass sie grob den Sinn verfälschen. Beispiel zur Geschichte Der Plan im Plan in LTB 552: Im Original: "Mio nipote... un fuorilegge? Vi sbagliate! Lui è un musicista underground!" In der Übersetzung: "Mein Neffe soll ein Verbrecher sein? Sie müssen sich irren. Er ist Musiker und hat in einer Band gespielt. Jetzt ist er solo unterwegs." Ohne Not wird hier also ein katastrophaler Fehler im Zeitablauf der Handlung provoziert, weil Tante Elfi, als sie mit Issel und Steinbeiß spricht, noch gar nicht wissen kann, dass sich Plattnases angebliche Band getrennt hat.
Aber natürlich gibt die Reducktion die Übersetzer:innen nicht an in den LTBs, wozu auch. Denen ist ja eh nur die vom Original bisweilen deutlich verschiedene deutsche Fassung zu verdanken. Und ich habe sehr gelacht bei pets Statement, dass es lustiger sei, die Übersetzer:innen pro Geschichte zu erraten, als sie einfach drunterzuschreiben. Nicht.

Entschuldigt bitte die Ironie, ich konnte mich nicht zurückhalten.  Balken
C.A.R.L.B.A.R.K.S. (Comicliebende, außerordentlich redegewandte Leseratte, barksistischer Allroundexperte, Rottenführer kluger Schweiflinge)
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#14
Wenn man das Endprodukt natürlich in der deutschen Veröffentlichung sieht und den deutschen Text nicht als verfehlte Übersetzung, sondern als gewollte Neutextung, als einen „weiteren künsterlisch-kreativen Schritt“, dann ist „grob den Sinn verfälschen“ aber entweder nicht möglich, weil der Autor ja gar nicht das Recht hat, den Sinn final festzulegen, oder aber nichts schlechtes, weil es sich ja um eine bewusste künstlerische Handlung handelt. Wie man aber in Beispielen wie deinen oder eben dem grundlosen Austauschen von geografischen Gebieten irgendeinen künstlerischen Wert sehen kann, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Und die Gründe, die pet für das Nichtnennen der Neutexter beim LTB angegeben hat – zuerst warens rechtliche Gründe, dann wars der Ratespaß – sind natürlich kompletter aus der Nase gezogener Unsinn.
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#15
Ja, da hast du mal wieder absolut recht. Es ist natürlich eine grundlegende künstlerische Bereicherung eines Werkes, wenn Tante Elfi in der deutschen Übersetzung offenbar die Gabe der Prophetie besitzt, wie konnte ich das nur als Sinnverfälschung brandmarken!  Balken Genauso wie es logischerweise eine wahre Verbesserung ist, dass die eine Geschichte nun eben in Kanada spielt – was darf man auch von einem italienischen Autoren und Zeichner an Geographiekenntnissen erwarten, das weiß der/die deutsche Übersetzer:in doch besser und bessert das flugs aus. Bin mal gespannt, was als nächstes kommt. Vielleicht sollte man Egmont eine Neuübersetzung von Shakespeare vorschlagen, bei soviel künstlerisch-kreativer Kompetenz können da nur wahre Verbesserungen des Originals herauskommen. Nein, was red ich denn da, das Original ist natürlich grenzenloser sprachlicher Müll im Vergleich und an sich schon minderwertig. So wie Barks.  Balken
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#16
Gute Argumente und interessante Diskussion! Verfälschungen und eingebaute Fehler sind natürlich ärgerlich. Aber die Freiheit bei der "Übersetzung" hat glaub ich uns allen schon lustige Lesemomente und gute Gags oder bekannte Aussprüche beschert, die, wenn wörtlich übersetzt worden wäre, möglicherweise aufgrund anderen kulturellen Wissens unverständlich geblieben wären. Stichwort: "Dem Ingeniör ist nichts zu schwör". Daibenzeiher-Gags bei Rosa (und ja, die Neuübersetzung ist natürlich in Ordnung, um den künstlerischen Charakter des Originalwerkes als von einem Autor und Zeichner kreiertes Gesamtwerk hervorzuheben; gelacht hab ich bei der alten Übersetzung trotzdem). Italienische Fernsehsendungen, die durch deutsche Äquivalente oder Alternativen ersetzt wurden, da die meisten deutschsprachigen Leser:innen das Original nicht kennen...
@Admins: Vielleicht passt diese Diskussion besser in den entsprechenden Thread..? Ließe sich das ggf. verschieben?
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- Bertrand Russell (1872-1970)

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#17
Ja, Erika Fuchs hatte durchaus humoristisches und sprachliches Talent. Aber schon allein die Tatsache, dass irgendwie immer nur dieselben paar Geniestreiche erwähnt werden, und die dann dafür gefühlte 500 mal („Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ ist tatsächlich nicht der unglaublich geniale Gamechanger, für den man ihn bei der wirklich exzessiven Zitierung halten könnte), zeigt schon, dass dieses Talent auch Grenzen hatte. Quasi keine Grenzen hat hingegen die Menge an barksschem Genie, die in Erikas Texten einfach ignoriert wurde. Die Verschlimmbesserungen überwiegen enorm. Boemund von Hunoltstein, der wahrscheinlich größte Fan überhaupt von Neutextungen, findet es zum Beispiel auch noch ganz klasse, dass Donald und Daisy bei Erika Fuchs Cousinen sind (in diesem Thread schwärmt er so davon, dass einem ganz unangenehm wird Greenie ), aber ist sonst jemand Fan davon? Ich behaupte mal, für fast alle heutigen Fans ist dieses „Erbe“ einfach nur noch ein pain in the ass. Aber die schlimmsten Verbrechen von Erika Fuchs sind die, bei denen sie einfach mir nichts dir nichts großartige Orginaltexte durch irgendeinen uninteressanten banalen Schwachsinn ersetzt hat. Ein Beispiel. Dieser Schmutz ruiniert den Handlungsverlauf einer der besten Barks-Geschichten! Und Guiana wird natürlich durch „Carambia“ ersetzt ... es heißt immer, Erika Fuchs hätte soviel Bildung hinzugefügt ... nicht soviel, wie sie entfernt hat. Und sowas zieht sich durch ihr ganzes Werk. Was man durch ihre Texte gewinnt, passt auf ein paar Internetseiten (1, 2), was man verliert, ist quasi die Hälfte von Barks.

Und trotzdem ist Erika Fuchs der beste Ehapa-Neutexter, den es je gab. Daibenzeiher ist ein Witz dagegen. Gerade bei Don Rosa, würde ich sagen. Man vergleiche sein hingerotztes Gedicht mit der eulenden Eule mit der Übersetzung von Jano Rohleder. Letztere brauchte wirklich einiges an Übersetzungstalent. Daibenzeiher wusste, dass er das nicht hatte und hat deswegen bequem irgendwas ganz eigenes gedichtet – und dabei zweifelsfrei bewiesen, dass er eigentlich überhaupt kein Textungstalent hat. Und einige seiner Don-Rosa-Texte waren so schlecht – „Hüh, ihr Michael Mumachers“ – dass Spectaculus lange Zeit dachte, einige Comics von Don Rosa wären von Michael Bregel übersetzt worden. Ach ja, Michael Bregel ... der Andi Scheuer der Disney-Comics. Und wohl der Erfinder des bereits erwähnten „Da bin ich platt, platt gesagt“-Gags, den er so toll fand, dass er ihn gleich massenweise verwendet hat. Er versucht, Fuchs zu imitieren, wie es ja vom Verlag gewünscht wird, und was dabei entsteht, ist sowohl anstrengend als auch zum Fremdschämen. Wer kennt es nicht: Man fängt mit dem Lesen einer Egmont-LTB-Geschichte an, wundert sich über die einerseits geschwollene und andererseits auf Krampf jugendliche Sprache ... und wenn dann auf Seite 3 irgendwas von „Weichet, ihr wunderlichen Würmlinge, sonst watsche ich euch windelweich!“ gefaselt wird, möchte man das Buch auch schon wieder weglegen ... und aus dem Fenster springen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ohne die Neutextungen wären uns 10 lustige Lesemomente und gute Gags entgangen, aber wir hätten 100 gewonnen und 50 traurige Lesemomente und schlechte Gags wären uns erspart geblieben.
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#18
(20.12.2021, 02:13)Luk schrieb: Ja, Erika Fuchs hatte durchaus humoristisches und sprachliches Talent. Aber schon allein die Tatsache, dass irgendwie immer nur dieselben paar Geniestreiche erwähnt werden, und die dann dafür gefühlte 500 mal („Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ ist tatsächlich nicht der unglaublich geniale Gamechanger, für den man ihn bei der wirklich exzessiven Zitierung halten könnte), zeigt schon, dass dieses Talent auch Grenzen hatte. Quasi keine Grenzen hat hingegen die Menge an barksschem Genie, die in Erikas Texten einfach ignoriert wurde. Die Verschlimmbesserungen überwiegen enorm. Boemund von Hunoltstein, der wahrscheinlich größte Fan überhaupt von Neutextungen, findet es zum Beispiel auch noch ganz klasse, dass Donald und Daisy bei Erika Fuchs Cousinen sind (in diesem Thread schwärmt er so davon, dass einem ganz unangenehm wird Greenie ), aber ist sonst jemand Fan davon? Ich behaupte mal, für fast alle heutigen Fans ist dieses „Erbe“ einfach nur noch ein pain in the ass. Aber die schlimmsten Verbrechen von Erika Fuchs sind die, bei denen sie einfach mir nichts dir nichts großartige Orginaltexte durch irgendeinen uninteressanten banalen Schwachsinn ersetzt hat. Ein Beispiel. Dieser Schmutz ruiniert den Handlungsverlauf einer der besten Barks-Geschichten! Und Guiana wird natürlich durch „Carambia“ ersetzt ... es heißt immer, Erika Fuchs hätte soviel Bildung hinzugefügt ... nicht soviel, wie sie entfernt hat. Und sowas zieht sich durch ihr ganzes Werk. Was man durch ihre Texte gewinnt, passt auf ein paar Internetseiten (1, 2), was man verliert, ist quasi die Hälfte von Barks.

Und trotzdem ist Erika Fuchs der beste Ehapa-Neutexter, den es je gab. Daibenzeiher ist ein Witz dagegen. Gerade bei Don Rosa, würde ich sagen. Man vergleiche sein hingerotztes Gedicht mit der eulenden Eule mit der Übersetzung von Jano Rohleder. Letztere brauchte wirklich einiges an Übersetzungstalent. Daibenzeiher wusste, dass er das nicht hatte und hat deswegen bequem irgendwas ganz eigenes gedichtet – und dabei zweifelsfrei bewiesen, dass er eigentlich überhaupt kein Textungstalent hat. Und einige seiner Don-Rosa-Texte waren so schlecht – „Hüh, ihr Michael Mumachers“ – dass Spectaculus lange Zeit dachte, einige Comics von Don Rosa wären von Michael Bregel übersetzt worden. Ach ja, Michael Bregel ... der Andi Scheuer der Disney-Comics. Und wohl der Erfinder des bereits erwähnten „Da bin ich platt, platt gesagt“-Gags, den er so toll fand, dass er ihn gleich massenweise verwendet hat. Er versucht, Fuchs zu imitieren, wie es ja vom Verlag gewünscht wird, und was dabei entsteht, ist sowohl anstrengend als auch zum Fremdschämen. Wer kennt es nicht: Man fängt mit dem Lesen einer Egmont-LTB-Geschichte an, wundert sich über die einerseits geschwollene und andererseits auf Krampf jugendliche Sprache ... und wenn dann auf Seite 3 irgendwas von „Weichet, ihr wunderlichen Würmlinge, sonst watsche ich euch windelweich!“ gefaselt wird, möchte man das Buch auch schon wieder weglegen ... und aus dem Fenster springen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ohne die Neutextungen wären uns 10 lustige Lesemomente und gute Gags entgangen, aber wir hätten 100 gewonnen und 50 traurige Lesemomente und schlechte Gags wären uns erspart geblieben.

Ich denke über die Übersetzungsproblematik genau wie du. Aber es sind eben zum Großteil die gleichen Leute, die sich über solche ungenauen Übersetzungen (Kananda statt Alaska) beschweren und dann eben doch die Fuchs-Neudichtungen von Barks mögen und kaufen. Deine gut durchdachten logischen Argumentationen, die du hier bringst, bedeutet Perlen vor die Säue zu schmeißen.
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#19
Duck Avenger, diesen Kommentar verstehe ich nicht.

Luk, danke! Deine mit Schmackes vorgetragene Argumentation ist lesenswert und kann ich nachvollziehen. Aus der Sichtweise des Kunstwerks Comic ergibt sie so Sinn und könnte ich mir ihr anschließen (auch wenn eine quantitative Untersuchung des tatsächlichen Verhältnisses von Fehler zu Gewinnen wohl offen bleibt). Aus der Sichtweise, dass diese Comics für den Massenmarkt (das LTB ist immerhin unter den erfolgreichsten Jugendzeitschriften Deutschlands) produzierte Unterhaltungsliteratur ist, kann ich verstehen, dass nicht zu viel Wert auf eine originalgetreue Übersetzung gelegt wird.

Und das Gedicht fand ich bei Jano Rohleder auch viel schöner, keine Frage. Aber mal ehrlich, ich erinnere mich wie ich mich bei den Gag-Storys mit dem Vergessen oder dem Alles schwer verquer gekringelt hab. Und wenn ich mich richtig erinnere, ist Jano auch mit Rosa aufgewachsen und Fan geworden und das - vermute ich - nicht nur in der englischsprachigen Originalfassung.
"Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen?"

- Bertrand Russell (1872-1970)

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#20
(20.12.2021, 10:13)Mindstorms schrieb: Duck Avenger, diesen Kommentar verstehe ich nicht.
Diese themenübergreifende, teilweise sogar forumsübergreifende Übersetzungsdebatte ist mittlerweile so überflüssig wie ein Kropf. Mein Eindruck ist, es gibt eine handvoll Teilnehmer (A), die es so sehen wie Luk und sich auch entsprechend positionieren und eine (gefühlt) etwas größere Menge (B), welche die Fuchs "Übersetzungen" der Barks Geschichten gut findet, im Grunde kaum etwas zu kritisieren hat und sie letztlich auch aktiv unterstützt (durchs Kaufen der entsprechenden Publikationen). Die große Mehrheit der angemeldeten Teilnehmer schweigt in den Foren zu diesem Thema. Unter diesen Voraussetzungen könnte man ja trotzdem noch diskutieren und Argumente austauschen. Sogar dann, wenn man das Gefühl hat, dass alles Relevante bereits mehrfach gesagt wurde (z.B. hier, hier, hier oder hier). Wenn sich aber Leute aus B über die Übersetzungspraktiken in anderen Geschichten, z.B. aktuellen italienischen im LTB, beschweren oder sie sogar kritisieren, obwohl diese doch nur weiterhin in der Tradition der Fuchs "Übersetzung" angefertigt werden (das wird ja sogar stolz von den Übersetzern zugegeben), ist jedes weitere und noch so gut recherchierte und begründete Argument ganz offensichtlich vergebene Lebensmühe. Dann kann man die Debatte auch gleich mit einem Verweis auf den rein persönlichen Geschmack beenden.

(20.12.2021, 10:13)Mindstorms schrieb: Aus der Sichtweise, dass diese Comics für den Massenmarkt (das LTB ist immerhin unter den erfolgreichsten Jugendzeitschriften Deutschlands) produzierte Unterhaltungsliteratur ist, kann ich verstehen, dass nicht zu viel Wert auf eine originalgetreue Übersetzung gelegt wird.
Wenn dadurch Zeit und Kosten gespart werden, könnte ich zumindest das nachvollziehen. Aber das wage ich zu bezweifeln.
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