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Ist die Maus zu normal?
#1
Hallo, Forumsmitglieder

Ich habe mir die Frage gestellt, warum Micky Maus und seine Verwandten so unbeliebt sind (ehrlich gesagt mag ich die Ducks auch mehr).

Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Charaktere aus dem Maus-Imperium zu normal sind? Faszinieren uns vllt. die unnormalen Figuren der Ducks oder liegt es an einer anderen Sache?

Wenn man mal überlegt: welche Seite ist extremer die Ducks oder die Mäuse?

Ich vergleiche mal ein paar Charaktere oder Identitäten (wenn euch noch welche einfallen, schreibt es einfach rein):

·        Donald-Micky: die beiden Hauptrollen der jeweiligen Seite. Die Maus hat ihren legendären detektivischen Spürsinn als Besonderheit und Donald sein großes Pech. Was überwiegt da? Der lustige Donald oder der spannende Micky. Zusätzlich muss man auch sagen, dass Donald ja auch noch DoppelDuck, Phantomias und Agent Donald ist. Diese Identitäten sind teilweise vergleichbar mit Micky (besonders DoppelDuck)

·        Minnie-Daisy: Meiner Meinung nach ist Minnie relativ normal, während Daisy oft sehr zickig ist. Zusätzlich ist der Kampf von Donald und Gustav um Daisy eine zusätzliche Comic-Idee für die Autoren

·        Dussel-Goofy: Der Schrägere von den beiden ist meiner Meinung nach definitiv Dussel. Mit seinen abstrusen Kursen schlägt er Goofy um Meilen. Zwar können die Dinge vom Dachboden Goofys interessant sein, aber Dussel Zerstreutheit/Ideen kann er damit nicht schlagen. Vergleichbar sind aber die Aufgaben bei den Zeitreisen von Micky und Goofy und die Arbeit von Donald und Dussel bei der OMA. Auch als schusselige Superhelden (Supergoof und Flederduck) wiegen sie sich mMn auf.

·        Primus von Quack und Professor Malin:  Nicht wirklich vergleichbar. Marlins einzig große Aufgabe in den Comics ist das Unterstützen der Zeitreisen von Goofy und Micky. Von Quack dagegen ist der Schlauste in den Comics und bekommt auch öfter Reisen mit Dagobert Duck.

·        Tick, Trick und Track-Mack und Muck: An der Seite von Donald sind Tick, Trick und Track viel interessanter als Mack und Muck bei Micky. Die laufenden Meter dienen bei Donald als freche Bengels und als Ausbader für Donald. Auch als Fieselschweifling finden sie Verwendung. Was ist Mack und Mucks Aufgabe in den LTBs?

·        Franz Gans-Issel: Beides sind eigentlich die Mitarbeiter von zwei wichtigen Figuren in den LTBs (Oma Dorette, Hunter). Beide sind sehr verfressen, wobei Franz sicher mehr verspachteln kann.

·        Bolivar-Pluto: Ehrlich gesagt gibt es meiner Meinung nach bei den Tieren keine großen Unterschiede. Pluto agiert öfter auch als Ermittler und Bolivar manchmal auch als Freund von Donald.

·        Gamma-Kay-K: Einer der wenigen Figuren bei denen die Figur aus dem Mausimperium seltsamer ist. Beide agieren als Partner von Micky oder Donald (DoppelDuck). Gamma überrascht immer wieder mit dem Inhalt seiner Hosentasche und Kay-K mit ihrer Vorgeschichte oder mit ihrem Agentengeschick.

·        Jetzt komme ich zu einem schwierigeren Verglich, dem viele auch nicht zustimmen würden:  Dagobert Duck(Baptist), Klaas Klever (Anwantzer), Mac Moneysac (reiche, sich oft streitende Leute)- Micky Maus(diverse Helfer wie Goofy oder Hunter), Kater Karlo und Trudi, Das Schwarze Phantom: Man kann versuchen sie miteinander zu vergleichen, da es im jeweiligen Imperium einer der größten Kämpfe des Guten gegen des Bösen ist. Da es im Maus-Imperium keine berühmte reiche Person gibt und es außerhalb der Panzerknacker und Gundel Gaukely nur wenige beständige Ganoven gibt, würde ich doch sagen sie haben Gemeinsamkeiten. Es ist der altbekannte Kampf zwischen gut und böse. Micky gegen Ganoven und Dagobert gegen rücksichtslose Kapitalisten, die ihn überflügeln wollen.

·        Zapotek-Daniel Düsentrieb: Der definitiv genialere der beiden ist Düsentrieb. Zapotek forscht meistens an der Zeitmaschine herum, während Düsentrieb geniale Dinge (auch für Helden) erfindet.

·        Tante Linda-Oma Dorette Duck: Ich würde sagen, dass die beiden wenige Gemeinsamkeiten haben. Aber Tante Linda ist für Micky so ein bisschen das, was Dorette für die Ducks ist. Wobei Dorette dann noch große Besonderheiten wie ihre Kochkunst und ihre Liebe zu Tieren und den Rest der Familie hat. Bei ihr werden auch oft die Familienfeste abgehalten. Was beide gemeinsam haben ist, dass sie immer offen für ihre Familie sind (ob für Micky oder die Ducks). Dorette muss manchmal auch die rettende Rolle spielen, ob für Donald oder auch für Dagobert Duck.

·        Rudi Ross-Daniel Düsentrieb: Beide gute Tüftler in der Technik. Düsentrieb auf jeden Fall genialer

Das war es fürs Erste, wichtige Figuren, die ich schwierig vergleichen konnte sind: Alfons, Klarabella Kuh (evtl. mit Daisys Freundinnen), Indiana Goof, Atömchen, Gustav Gans, Panzerknacker, Gundel, Zorngiebel, Head-H, Gizmo, Helferlein, Gitta Gans Fräulein Rita Rührig und Quack.
 
Falls jemand noch Ideen hat oder zu meiner oben genannten Frage Stellung beziehen möchte kann er es gerne in den Chatverlauf schreiben. Ich freue mich auf eure Beiträge.


Viele Grüße
Peter Duck
Errare humanum est. Verzeiht meine Rechtschreibfehler. Bin Professor noch Schüler. Greenie
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#2
Ich finde, man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.
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#3
Tja, es ist ja generell bekannt, dass die Maus nicht so sehr wie die Ducks gemocht wird. Das liegt wahrscheinlich tatsächlich daran, dass die Ducks irgendwie mehr zu bieten haben. Micky mit seinen Kriminalfällen ist zwar auch noch spannend, aber mehr als das hat er auch nicht drauf. Und über andere Mäuse gibt es sonst viel wenigere Geschichten als mit den Ducks. 
 
Ich hab Micky deswegen auch nie so gemocht. Für mich waren die Ducks immer vielschichtiger und es gab mehr Charaktere, mit denen sich spannende Storys erfinden lassen konnten. Auch sind die ganzen Kriminalfälle (vor allem in älteren Publikationen) nicht schön gezeichnet, da sagen wohl den meisten mehr die Ducks zu. 
 
Deine Vergleiche sind zwar auch recht interessant, aber irgendwie auch komisch. Ich betrachte eher gröber und vergleiche Micky so mit Dagobert, Donald und TTT und alles andere dann miteinander. Höchstens noch Schurke – non-Schurke.
 
Warum die Maus so unbeliebt ist, muss schlussendlich jeder für sich ausmachen. Hängt sicherlich auch vom Geschmack ab. Und es wird, denke ich, immer welche geben, die die Mäuse mehr mögen als die Ducks.
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#4
Dem Charakter der Micky Maus haftet eben das hundert Prozent Tugendhafte an, was von Disney jedoch so gewollt war. Nur ist eine solche Figur eben sterbenslangweilig, da sie weder Widersprüche noch Identifikationsmerkmale bietet. Wer von uns ist schon perfekt? Und die Literatur lebt von der Dramatik, nur ein perfekter Charakter bietet keinen Anlass zur Dramatik, da alles mehr oder weniger vorhersehbar ist. Eine Micky-Maus-Geschichte endet stets gleich: der Held obsiegt über alle Widrigkeiten und Gegner. So etwas kann man sich einmal durchlesen, vielleicht auch zweimal, aber dann wird's eben langweilig.

Aus diesem Grunde erschuf man die Figur des Donald Duck. Einen Verlierer, einen Charakter mit Ecken und Kanten, mit Schwächen und Unvollkommenheiten. Einen eben wie Du und ich. Mit Donald kann sich jeder identifizieren, weil er immer irgend etwas in sich trägt, was wir auch in uns tragen. Man fiebert eben stets mit dem Schwachen und dem Verlierer mit, also mit Donald, und nicht mit dem immer strahlenden Streber Micky, der alles weiß und vor allem immer alles besser weiß.

Das Sympathische des Donald und das Unsympathische des Micky färbt natürlich auf das jeweilige Universum ab, und so mögen wir mehrheitlich eher mehr die Geschichten des Duck-Universums denn die des Maus-Universums. Aber letztendlich ist alles stets eine Frage des Geschmacks - und über die Geschmäcker lässt es sich bekanntlich nicht streiten.

(16.02.2022, 17:34)Entnet-Entdecker schrieb: Ich finde, man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.

Oh doch, das kann man: beide wachsen an Bäumen. ;)
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#5
Während Donald und Micky, Daisy und Minni, TT&T und M&M eindeutig Gegenstücke sind, ist das für Franz Gans und Issel kaum begründbar, also macht es mehr Sinn, daneben einfach den gesamten Nebenfigurenkosmos von Maus und Ducks zu vergleichen.

Dem immer wieder wiederholten Dogma „Donald Duck ist ein interessanter Charakter, aber Micky Maus ist perfekt und langweilig, also sind Duck-Geschichten interessanter“ liegen einige Fehlschlüsse zugrunde. Zunächst einmal gehört sehr viel mehr zur Qualität einer Geschichte als nur die Eigenschaften der Hauptfigur. In einer ganzen Reihe von Genres – Krimi, Noir, Western, Superhelden – gibt es regelmäßig der Perfektion nahekommende Figuren und die Konstellation Gut gegen Böse mit vorhersehbarem Sieg der Guten, ohne dass das allgemein als Todesurteil für diese Genres angesehen wird. Die Qualität der Story und die Inszenierung dieser sind immer noch am wichtigsten, und eine nahezu perfekte Figur könnte höchstens ein Hindernis für diese sein, aber immer eines, das überwunden werden kann.

Zudem sind Donald Duck und Micky Maus auch nicht immer die Protagonisten, wie man an unzähligen Dagobert-Geschichten auf der einen und unzähligen Goofy-Geschichten auf der anderen Seite sehen kann, ebenso wie Geschichten, die sich um die Panzerknacker, Daniel Düsentrieb, Tick Trick und Track oder um Karlo oder das Kommissariat drehen. Vielen Charakteren bei den Ducks kann man dieselben Vorwürfe machen wie Micky: Gustav Gans ist übermächtig und kriegt aufgrund von metaphysischen Phänomenen alles was er will. Dagobert siegt immer über die Panzerknacker und Gundel und ist in Don-Rosa-Geschichten auch eine Art Superheld. Tick, Trick und Track und wissen besser über alles Bescheid als jeder andere und retten regelmäßig Donald und Dagobert, wenn sie es selbst nicht schaffen würden. Und so weiter ... im Maus-Universum gibt es eher weniger von sowas.

Und selbst wenn es um Donald und Micky geht ist die Dichotomie „Menschlicher, realistischer, vielseitiger Donald/Perfekter, langweiliger Micky“ fragwürdig. Zuerst einmal, weil Micky ein komplexer Charakter mit klaren Schwächen ist – seine scheinbare Perfektion ist selbst eine. Viele Autoren vernachlässigen den komplexen Micky, aber bei Autoren wie Gottfredson, Scarpa, Faraci, Casty ist das eindeutig der Fall. Natürlich ist am Image des perfekten Mickys durchaus etwas Wahres dran; in den späteren amerikanischen Heftcomics und den frühen dänischen Vierreihern wirkt Micky in der Tat recht langweilig.

Was Donald angeht, so ist dieser als Phantomias die perfekteste und langweiligste Figur überhaupt – plötzlich sind alle seine Schwächen wie weggeblasen. Ansonsten ist er zwar fehlerhafter als Micky, aber oft auf eine ziemlich unsubtile Weise. Zudem unterscheidet sich Donalds Charakter von Geschichte zu Geschichte so sehr, dass der Figurenbegriff schon sehr strapaziert wird. Um einen alten Comicforum-Beitrag von mir zu zitieren:

Zitat:Donald ist irgendwie alles. In manchen Geschichten der interessierte Möchtegernpoet, manchmal [...] fauler Sack, aggressiver Choleriker, in Selbstmitleid badender Depressiver, kreativer Selbstüberschätzer ... Das wird zwar so verkauft, als wäre Donald einfach ein extrem vielseitiger Charakter, aber trotzdem alles in einem, in Wirklichkeit ist all das gleichzeitig jedoch gar nicht möglich. Donald hat gar keinen festen Charakter, man kann ihn für alles einsetzen, ohne, dass jemand es als „out of character“ bezeichnen könnte. Das einzig wirklich fest Vorgeschriebene scheint eine gewisse Versager-Komponente zu sein, also „Donald hat Pech und wird immer im letzten Moment übers Ohr gehauen“, aber eine Charaktereigenschaft ist das nicht.

Dass sich die Sympathie Donalds und das Unsympathische des Micky auf das jeweilige Figurenuniversum „abfärben“, erscheint mir auch nicht plausibel. Wieso sollte es beim Lesen einer Goofy-Geschichte, in der Micky vielleicht gar keine Rolle spielt, relevant sein, wie sympathisch ich ihn finde? Warum sollte ich beim Lesen einer Panzerknacker-gegen-Dagobert-Geschichte an meine Sympathie für Donald denken und welche Auswirkungen würde das genau haben? Wenn ich Donald sympathisch finde, würde ich den ausbeuterischen Dagobert wahrscheinlich unsympathischer finden und möglicherweise die Panzerknacker im Gegenzug sympathischer. Und jetzt? Und ob Donald eine sympathische Figur ist, ist von Geschichte zu Geschichte unterschiedlich. Selbiges gilt für Micky, wobei dieser sich im Gegensatz zu Donald immerhin so gut wie nie wie ein komplettes Arschloch verhält.

Ich persönlich bin der Meinung, dass das Potential sowohl des Duck- als auch des Maus-Universums noch lange nicht ausgeschöpft ist. Tick, Trick und Track sind zu selten in der Hauptrolle, die festen Fieselschweif-Charaktere werden zu selten genutzt, Daisy wird meistens zu simpel charakterisiert, Gustav ist völlig überstrapaziert und warum Dolly außerhalb Brasiliens keine Hauptfigur ist, weiß kein Mensch. Im Maus-Universum gibt es massenhaft coole Nebenfiguren, die einfach nicht ausgegraben werden: Mack und Muck sind nach einer Renaissance ums Millennium herum zu Unrecht vergessen worden, dann gibt es noch Alfons, Gamma und Fips, das Indiana-Goof-Universum mit Dr. Krantz, Martina, Jade und co., die Frauen von Casty, die Maxi Smarts, die ganzen Gottfredson-Figuren ... langweilig ist keins der beiden Universen, und ich würde auch nicht sagen, dass eins der beiden langweiliger ist als das andere. Es gibt bei den Ducks einfach zu viele zu schlechte Geschichten über zu wenige Nebencharaktere und bei den Mäusen zu viele zu ähnliche und zu flache Geschichten über Micky und einen Bankraub.

(16.02.2022, 17:23)Peter Duck schrieb: ·        Dussel-Goofy: Der Schrägere von den beiden ist meiner Meinung nach definitiv Dussel. Mit seinen abstrusen Kursen schlägt er Goofy um Meilen. Zwar können die Dinge vom Dachboden Goofys interessant sein, aber Dussel Zerstreutheit/Ideen kann er damit nicht schlagen. Vergleichbar sind aber die Aufgaben bei den Zeitreisen von Micky und Goofy und die Arbeit von Donald und Dussel bei der OMA. Auch als schusselige Superhelden (Supergoof und Flederduck) wiegen sie sich mMn auf.
Dann hast du wahrscheinlich nicht viele alte amerikanische oder italienische Geschichten mit Goofy gelesen. Eine seltsamere Figur hat es in der Disney-Comic-Geschichte nie gegeben. Das geht schon uns Surrealistische und ist am ehesten mit Figuren aus dem Film Alice im Wunderland vergleichbar. Da gibt es Geschichten wie „Goofys verkehrte Welt“, in denen Goofy der Fuß schmerzt, wenn ihm etwas auf den Kopf fällt und umgekehrt ... einfach so.
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#6
(17.02.2022, 03:53)Luk schrieb: Dann hast du wahrscheinlich nicht viele alte amerikanische oder italienische Geschichten mit Goofy gelesen. Eine seltsamere Figur hat es in der Disney-Comic-Geschichte nie gegeben. Das geht schon uns Surrealistische und ist am ehesten mit Figuren aus dem Film Alice im Wunderland vergleichbar. Da gibt es Geschichten wie „Goofys verkehrte Welt“, in denen Goofy der Fuß schmerzt, wenn ihm etwas auf den Kopf fällt und umgekehrt ... einfach so.

Okay, habe noch keine der von dir erwähnte alte amerikanische oder italienische Geschichte mit Goofy gelesen. Wenn das aber so ist, ist das Problem das die Charaktere in den aktuellen Comics einfach anders gezeichnet/mit anderen Worten bedacht werden. Den Zeichnern gefällt es halt eher normal. Es wäre aber mal interressant, wenn man das Spektrum der Figuren nach und nach ausreizen würde und dann nachfragen würde,  mit welchen Eigenschaften, welche Figur besser ist. Natürlich dürften dann nicht nur Comics von diesem Typ erscheinen.
Errare humanum est. Verzeiht meine Rechtschreibfehler. Bin Professor noch Schüler. Greenie
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#7
Also für mich ist mal die Tatsache dass das Duck Universum viel größer ist als das Maus mal ganz oben anzustellen. Es gibt zu einer Maus Charakter mittlerweile 4 Duck Charaktere. Bei den Ducks hat alles mit Donald 1934 begonnen und da hat sich die tollpatschige Ente durchgesetzt. Dann war auch der Großmeister Carl Barks sehr mitverantwortlich für den Erfolg der Ducks. Micky war der Beginn und noch heute steht er für den Inbegriff von Disney auf der ganzen Welt. Leider hat man ihn nicht weiterentwickelt, denn er wurde nie zum wirklichen Agenten, nie zu einem wirklichen Superhelden sondern blieb  stets Micky der Detektiv und beste Freund sowie Abenteurer. Einen Vergleich kann man also laut meiner Ansicht gar nicht machen, weil die Charaktere völlig unterschiedlich und anders sind. Kein Duck Charaktere ist für mich wie ein Maus Charakter. Donald und Micky sind völlig konträr, Goofy ist der beste Freund von Micky während Dussel nur ein Vetter ist zu Donald, Tick, Trick & Track haben das Fähnlein Fieselschweif während Mack und Muck den SV Entenhausen mal hatten, aber das ist wie Bayern München und ein Dorfligaklub zu vergleichen in der Wahrnehmung, dann hat man mit Inspektor Issel, Steinbeiß, Hunter viele Figuren die im Polizeidienst stehen, wenn haben die Ducks im Polizeidienst. Dann haben die Ducks einen eigenen Stammbaum von Don Rosa bekommen, von Micky gibt es keinen Stammbaum, wobei mir der von Goofy mehr interessiert. Peter Duck ich finde es ja sehr gut dass du dir die Arbeit machst zum Vergleichen, leider aber ist aufgrund der Comics die von den Ducks und den Maus erscheinen gar nicht wirklich ein Vergleich machbar, weil die Duck Charaktere vielfältiger gezeigt werden können als die Maus Charaktere.
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#8
Dass das Duck-Universum so viel größer ist als das der Mäuse halte ich für eine sehr gewagte These. Gut möglich dass das Duck-Universum aufgrund der häufigeren Verwendung ein wenig größer ist aber viel größer mit ziemlicher Sicherheit nicht, bloß dass halt viele Nebenfiguren im Maus-Universum nur sehr selten ausgebuddelt werden. Die Aussage, die Ducks seien charakterlich vielfältiger, verstehe ich hingegen gar nicht. Wobei ich das zugegebenermaßen lange selber geglaubt hab, bis ich dann halt auf die Werke von Gottfredson, Scarpa oder auch Casty gestoßen bin, die eindrucksvoll das Gegenteil beweisen und die zahlreichen verwendeten Charaktere mit ebenso zahlreichen Facetten zeigen.

Irgendwie ist es schon schade, dass offenbar immer noch so viele das Duck-Universum für so viel vielfältiger als das Maus-Universum halten – in meinen Augen ist das schlicht und einfach falsch. Vielleicht ändert sich das jetzt nach und nach mit der Veröffentlichung der FGL. Noch besser wäre es aber natürlich wenn diese Vielfalt nun auch in neueren Geschichten wieder vermehrt zum Vorschein kommt, es scheint ja wirklich so zu sein dass die Geschichten die es ins LTB schaffen ein total verschmälertes Bild erzeugen. Und, wie Luk schon sagte, beide Universen haben noch immer großes unausgeschöpftes Potenzial, das es zu nutzen gilt. Und ich glaube, das dürfte beim Maus-Universum sogar noch größer sein als bei den Ducks, weil hier eben so viele Figuren so selten verwendet wurden, dass es noch etliche unbeschriebene Wege zu entdecken gibt…
D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl and Keno)
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#9
(17.02.2022, 03:53)Luk schrieb: Während Donald und Micky, Daisy und Minni, TT&T und M&M eindeutig Gegenstücke sind, ist das für Franz Gans und Issel kaum begründbar, also macht es mehr Sinn, daneben einfach den gesamten Nebenfigurenkosmos von Maus und Ducks zu vergleichen.

Dem immer wieder wiederholten Dogma „Donald Duck ist ein interessanter Charakter, aber Micky Maus ist perfekt und langweilig, also sind Duck-Geschichten interessanter“ liegen einige Fehlschlüsse zugrunde. Zunächst einmal gehört sehr viel mehr zur Qualität einer Geschichte als nur die Eigenschaften der Hauptfigur. In einer ganzen Reihe von Genres – Krimi, Noir, Western, Superhelden – gibt es regelmäßig der Perfektion nahekommende Figuren und die Konstellation Gut gegen Böse mit vorhersehbarem Sieg der Guten, ohne dass das allgemein als Todesurteil für diese Genres angesehen wird. Die Qualität der Story und die Inszenierung dieser sind immer noch am wichtigsten, und eine nahezu perfekte Figur könnte höchstens ein Hindernis für diese sein, aber immer eines, das überwunden werden kann.

Zudem sind Donald Duck und Micky Maus auch nicht immer die Protagonisten, wie man an unzähligen Dagobert-Geschichten auf der einen und unzähligen Goofy-Geschichten auf der anderen Seite sehen kann, ebenso wie Geschichten, die sich um die Panzerknacker, Daniel Düsentrieb, Tick Trick und Track oder um Karlo oder das Kommissariat drehen. Vielen Charakteren bei den Ducks kann man dieselben Vorwürfe machen wie Micky: Gustav Gans ist übermächtig und kriegt aufgrund von metaphysischen Phänomenen alles was er will. Dagobert siegt immer über die Panzerknacker und Gundel und ist in Don-Rosa-Geschichten auch eine Art Superheld. Tick, Trick und Track und wissen besser über alles Bescheid als jeder andere und retten regelmäßig Donald und Dagobert, wenn sie es selbst nicht schaffen würden. Und so weiter ... im Maus-Universum gibt es eher weniger von sowas.

Und selbst wenn es um Donald und Micky geht ist die Dichotomie „Menschlicher, realistischer, vielseitiger Donald/Perfekter, langweiliger Micky“ fragwürdig. Zuerst einmal, weil Micky ein komplexer Charakter mit klaren Schwächen ist – seine scheinbare Perfektion ist selbst eine. Viele Autoren vernachlässigen den komplexen Micky, aber bei Autoren wie Gottfredson, Scarpa, Faraci, Casty ist das eindeutig der Fall. Natürlich ist am Image des perfekten Mickys durchaus etwas Wahres dran; in den späteren amerikanischen Heftcomics und den frühen dänischen Vierreihern wirkt Micky in der Tat recht langweilig.

Was Donald angeht, so ist dieser als Phantomias die perfekteste und langweiligste Figur überhaupt – plötzlich sind alle seine Schwächen wie weggeblasen. Ansonsten ist er zwar fehlerhafter als Micky, aber oft auf eine ziemlich unsubtile Weise. Zudem unterscheidet sich Donalds Charakter von Geschichte zu Geschichte so sehr, dass der Figurenbegriff schon sehr strapaziert wird. (...)

Ja, wenn ich so darüber nachdenke, dann muss ich Deiner Analyse Recht geben, bzw. meiner eigenen den Anspruch der Allgemeingültigkeit absprechen. Letztendlich kann auch ein perfekter Charakter in einer Geschichte überzeugen. Nehmen wir Homers Odysseus, der ja schon den Göttern gleich ein Ausbund an Tugendhaftigkeit ist. Entscheidend ist am Ende, was der Künstler aus dieser Figur macht. Und wenn ich Dich recht verstanden habe, dann liegt der Mangel an Akzeptanz der Micky-Figur eher in den größtenteils schwachen Geschichten begründet, die sich meist immer um den Dedektiv-Helden drehen und sich gleichsam desselben Handlungsschemas bedienen. Zumindest geht es mir so mit den Micky-Geschichten, und aus demselben Grunde bin ich wohl auch kein Freund von Phantomias. Ich kann diesen Superhelden Donald überhaupt nicht leiden, zumal mir die charakterliche Gegensätzlichkeit dieser beiden Egos viel zu unvereinbar erscheint, als dass daraus eine glaubwürdige Geschichte werden könnte. Nun also, ich mag ihn nicht. 

Aber was ich mag und auch stets erwarte, ist, dass Onkel Dagobert am Ende einer Geschichte immer siegt und reicher aus derselben hervorgeht. Der arme, arme Mann hat's  schließlich schon schwer genug.  Zwinkern

(17.02.2022, 18:30)Sergei schrieb: Dass das Duck-Universum so viel größer ist als das der Mäuse halte ich für eine sehr gewagte These. Gut möglich dass das Duck-Universum aufgrund der häufigeren Verwendung ein wenig größer ist aber viel größer mit ziemlicher Sicherheit nicht, bloß dass halt viele Nebenfiguren im Maus-Universum nur sehr selten ausgebuddelt werden. Die Aussage, die Ducks seien charakterlich vielfältiger, verstehe ich hingegen gar nicht. Wobei ich das zugegebenermaßen lange selber geglaubt hab, bis ich dann halt auf die Werke von Gottfredson, Scarpa oder auch Casty gestoßen bin, die eindrucksvoll das Gegenteil beweisen und die zahlreichen verwendeten Charaktere mit ebenso zahlreichen Facetten zeigen.

Irgendwie ist es schon schade, dass offenbar immer noch so viele das Duck-Universum für so viel vielfältiger als das Maus-Universum halten – in meinen Augen ist das schlicht und einfach falsch. Vielleicht ändert sich das jetzt nach und nach mit der Veröffentlichung der FGL. Noch besser wäre es aber natürlich wenn diese Vielfalt nun auch in neueren Geschichten wieder vermehrt zum Vorschein kommt, es scheint ja wirklich so zu sein dass die Geschichten die es ins LTB schaffen ein total verschmälertes Bild erzeugen. Und, wie Luk schon sagte, beide Universen haben noch immer großes unausgeschöpftes Potenzial, das es zu nutzen gilt. Und ich glaube, das dürfte beim Maus-Universum sogar noch größer sein als bei den Ducks, weil hier eben so viele Figuren so selten verwendet wurden, dass es noch etliche unbeschriebene Wege zu entdecken gibt…

Sehr gut argumentiert, aber ich gebe bei solchen Themen immer zu bedenken, dass die Antwort auf die Frage, welches der beiden Universen nun komplexer sei, doch stets subjektiv bleiben muss. Ich persönlich empfinde "Mousetown" wahrlich als kleiner und langweiliger als Entenhausen. Aber das mag auch daran liegen, dass ich es ausschließlich aus den LTB kenne und irgendwann anfing, aufgrund der immer selben Ödnis diese Geschichten zu überblättern.
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#10
Also die Maus find ich auch gut,aber ich kann schon verstehen,warum die Maus nicht so beliebt ist.Zum Glück gibt’s noch CASTY!Der glaubt noch an die Maus und macht richtig gute Geschichten!Sonst ist halt auch Gottfredson sehr gut!
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#11
Ich mag die Ducks lieber, da sie irgendwie überspitzt mehr unsere Gesellschaft darstellen im Gegensatz zum Mausuniversum. Die Ducks erleben häufig in Geschichten den „ganz normalen Wahnsinn“, Probleme im Alltag, Familienkonflikte, Geldthemen, Arbeitsalltag der bei Donald ja auch häufig eine einzige Katastrophe ist… Geschichten und Themen die wir alle irgendwie kennen oder schon erlebt haben, die einfach nachvollziehbar sind… Die Ducks repräsentieren meiner Meinung nach mehr unser echtes Leben.
Speziell Micky ist ja ein absoluter Allrounder, meist Aalglatt und immer der „Saubermann“, meist in spektakuläre Krimifälle verwickelt in denen er am Ende noch nie eine schlechte Figur abgegeben hat und meist von Anfang an alles richtig gemacht hat.

…Das wäre jetzt einfach mal meine subjektive Erklärung. ;)
Entspannte Grüße aus der Hängematte mit einem Blubberlutsch in der Hand - N.Duck
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