Hallo, Gast!
Registrieren


Themabewertung:
  • 11 Bewertung(en) - 3.82 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Was lest ihr gerade?
(25.01.2018, 17:05)Topolino schrieb: @Alibi: Ich habe den Film zwar noch nicht zu Ende geguckt, finde aber bisher das Buch deutlich besser.

Der Grund, warum ich schreibe, ist aber: Kann mir jemand ein Buch über die deutsche Sprache (Kritik, Wandel o. Ä.) empfehlen? Wenn ich im Internet danach suche, finde ich vor allem Wörterbücher.

Ja! Sehr kurzweilig und schön zu lesen sind Bastian Sicks "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod"-Bücher. Ich habe alle sechs Bände und kann sie dir wegen des Unterhaltungsfaktors sehr empfehlen. Aber Achtung: Sicks Texte sind leider nicht komplett richtig und enthalten selbst Grammatikfehler, er ist sehr normativ und unterscheidet deswegen meistens nur zwischen "richtig" und "falsch" und kennt sich für so einen Autor auch ziemlich schlecht mit der deutschen Sprache aus (er hat auch nicht Germanistik studiert). Deswegen würde ich dir empfehlen, wenn du das Buch kauft, dir auch noch André Meinungers "Sick of Sick? - Ein Streifzug durch die Sprache als Antwort auf den 'Zwiebelfisch'" oder Karsten Rinas' "Sprache, Stil und starke Sprüche - Bastian Sick und seine Kritiker" zuzulegen, die Sicks Werke quasi "korrigieren" (Rina auch noch Meinungers dazu).
0 Orden
Zitieren
Ach so, ich dachte immer, die Bände von Bastian Sick versammelten allerlei Fotos von falschem Deutsch á la www.deppenapostroph.info – ist das nicht so?
0 Orden
Zitieren
(26.01.2018, 14:09)Topolino schrieb: Ach so, ich dachte immer, die Bände von Bastian Sick versammelten allerlei Fotos von falschem Deutsch á la www.deppenapostroph.info – ist das nicht so?

Überhaupt nicht. Dort wurden die Texte der Zwiebelfisch-Kolumne abgedruckt. Meistens ist es irgendwie eine Kurzgeschichte oder ein Erlebnis, in der es eben um Sprache geht.
0 Orden
Zitieren
(26.01.2018, 06:24)Topolino schrieb: Das ist mir aber zu teuer. Frech

Hä? Das ähnliche Buch kostet 30 €, die Originale gibt es zwar nur gebraucht, aber alle Angebote sind billiger.
0 Orden
Zitieren
Nein, das Ähnliche hätte ich für 1,90€ bekommen. Aber ich habe gerade gesehen, dass diese auch digital verfügbar ist. Ich bin zwar nicht der Freund von E-Büchern, aber bei zusammenhanglosen kürzeren Artikeln ist das in Ordnung.
0 Orden
Zitieren
Hallo zusammen,
Zur Zeit lese ich Die Bücherdiebin von Markus Zusak.
0 Orden
Zitieren
George Orwell – 1984
Gefällt mir bisher ganz gut, besonders die bedrückende Atmosphäre.

Zuletzt gelesen:
Agatha Christie – Der Wachsblumenstrauß und 16 Uhr 50 ab Paddington
Beide sehr gelungen, ersteres gefällt mir jedoch etwas besser.
0 Orden
Zitieren
Lese gerade Gefahren lauern überall teil1, sehr spannend und lustig!!
" Ich ruf die Polizei! Ich verklage Sie! Ich sag`s meiner Mami."

(Zorngiebel, die Trumpfkarte im Nachbarschaftsstreit ausspielend)
:)
0 Orden
Zitieren
Ich lese gerade "Augustus" von John Williams (nein, nicht der von der Star Wars Musik ;)), es geht um das Leben des gleichnamigen römischen Kaisers. Gefällt mir sehr gut!
0 Orden
Zitieren
Wieder einmal habe ich in einem Jahr viel zu wenige Bücher gelesen. Da aber viele von denen, die ich gelesen habe, sehr, sehr gut waren, hab ich spontan mal eine Top 4 aufgestellt, deren Reihenfolge aber fast austauschbar ist. Vielleicht ist ja für irgendjemand eine sinnvolle Empfehlung dabei.

4. Die Geschichte eines neuen Namens (Elena Ferrante)
Vielleicht für einige überraschend, aber ich mag die "neapolitanische Saga" sehr gerne, gerade lese ich Band 3. Man darf sich da von den "Frauenroman-Covern" nicht täuschen lassen, es ist eine wirklich interessante, toll geschriebene Geschichte. Auch wenn eigentlich gar nicht so viel passiert, finde ich die Veränderungen im Kleinen sehr spannend und kann mich hier sehr gut in die Figuren hineinversetzen.


3. 1Q84 - Band 3 (Haruki Murakami)
Der letzte Band der Reihe - entweder man mag Murakami oder man kann gar nichts mit ihm anfangen. Alle Bpcher, die ich bislang gelesen habe, haben mich in ihren Bann gezogen, auch wenn dann die "Auflösung" nicht so befriedigend ist - aber das gehört wohl auch zu diese rätselhaft-fantasievollen Welt dazu.

2. Die New-York-Trilogie (Paul Auster)
Wirklich keine Ahnung, warum ich das erst dieses Jahr gelesen hab. Schon vor Längerem hab ich die ebenfalls sehr gute Graphic Novel zu "Die Stadt aus Glas" gelesen und mir war eigentlich klar, dass mir das gefallen wird. Und so war es auch, sehr schön meta und kafkaesk-absurd.

1. Abbitte (Ian McEwan)
Vor Jahren hatte ich mal den Film angeschaut, der mir auch gut gefallen hat. Das Buch ist aber noch besser, da fantastisch geschrieben und sehr ironisch, aus mehreren Perspektiven erzählt. Interessante Figuren und eine Handlung, die mich gepackt hat. Großartiges Stück Literatur.


Nicht berücksichtigt habe ich Bücher, die ich in diesem Jahr zum zweiten Mal gelesen habe (was ich sonst gar nicht so oft mache). "Krabat" und "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" sind ziemlich unterschiedlich, beide aber grandios und wären auch ganz vorne dabei.


Vielleicht hat ja jemand von euch auch Lust, das "gerade" im Threadtitel etwas auszudehnen und auch die eigenen Lieblingsbücher des Jahres zu nennen. Zwinkern
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

0 Orden
Zitieren
Schöne Idee, 313er. Ich habe ziemlich viel gelesen, zumeist jedoch Sachbücher (u.a. auch Murakami mit „Von Beruf Schriftsteller“) Aber auch ca. 30 belletristische Titel. Hier mal meine Top 4:

4. Im Visier (Lee Child) 
Ja, auch in seinem 19. Roman hat Jack Reacher sich nicht wirklich weiterentwickelt, aber das will man auch gar nicht wirklich als Leser. Man erwartet einen typischen Reacher-Thriller und genau diesen bekommt man auch.

3. Gwendys Wunschkasten (Stephen King/ Richard Chizmar)
Ein kurze Novelle von King und seinem Co-Autor, aber dennoch mit typischer „King-Aura“. Obwohl der Ausgang schon recht früh klar wird, fiebert man dem Ende entgegen. Ein schönes Lesevergnügen für zwischendurch.

2. Freak City - Hexenkessel (Martin Krist)
Ein harter, kompromissloser Thriller mit coolen Charakteren. Vielversprechender Auftakt zur neuen Serie von Martin Krist.

1. NSA - Nationales Sicherheits-Amt (Andreas Eschbach)
Modernste Informationstechnologie im Dritten Reich. Interessante Ausgangslage zu einer Alternativen Weltgeschichte. Beängstigend und Mahnung zugleich.
Plus ca change

Plus c'est la meme chose
0 Orden
Zitieren
Ich habe mir in der Bücherei diese beiden Bücher ausgeliehen:
Karl Marx/Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der ökonomischen Gesellschaft

Ehrich gesagt, lese ich die beiden Bände nicht, weil es mir Spaß macht, sondern weil ich erstens bald ein Referat über Marx halten werde und zweitens mich selbst dazu zwinge mich weiterzubilden. Das Kommunistische Manifest lässt sich noch relativ leicht lesen, beim Kapital muss man sich aber schon anstrengen, es zu verstehen.

Und noch ein Buch, das ich vom meiner Mutter habe:
Stefan Klein: Träume. Eine Reise in unsere innere Wirklichkeit
Das Buch finde ich auch wirklich interessant. Man verbringt ein Drittel seines Lebens mit Schlafenund Träumen, beschäftigt sich aber im Wachzustand - jedenfalls in der westlichen Welt - quasi überhaupt nicht damit. Ist irgendwie schade.
0 Orden
Zitieren
(29.12.2018, 23:04)313er schrieb: 1. Abbitte (Ian McEwan)
Vor Jahren hatte ich mal den Film angeschaut, der mir auch gut gefallen hat. Das Buch ist aber noch besser, da fantastisch geschrieben und sehr ironisch, aus mehreren Perspektiven erzählt. Interessante Figuren und eine Handlung, die mich gepackt hat. Großartiges Stück Literatur.

Habe ich in den Sommerferien gelesen und anschließend den Film gesehen, der nicht schlecht ist, aber das Buch spielt in einer anderen Liga. Ich glaube, ich kann es ohne Übertreibung als das beste in den letzten 30 Jahren erschienene Buch bezeichnen, das ich gelesen habe (habe aber nicht so besonders viel aus diesem Zeitraum gelesen).
0 Orden
Zitieren
(29.01.2019, 11:32)Floyd Moneysac schrieb: Ich habe mir in der Bücherei diese beiden Bücher ausgeliehen:
Karl Marx/Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der ökonomischen Gesellschaft

Ehrich gesagt, lese ich die beiden Bände nicht, weil es mir Spaß macht, sondern weil ich erstens bald ein Referat über Marx halten werde und zweitens mich selbst dazu zwinge mich weiterzubilden. Das Kommunistische Manifest lässt sich noch relativ leicht lesen, beim Kapital muss man sih aber schon anstrengen es zu verstehen.

Und noch ein Buch, das ich vom meiner Mutter habe:
Stefan Klein: Träume. Eine Reise in unsere innere Wirklichkeit
Das Buch finde ich auch wirklich interessant. Man verbringt ein Drittel seines Lebens mit Schlafenund Träumen, beschäftigt sich aber im Wachzustand - jedenfalls in der westlichen Welt - quasi überhaupt nicht damit. Ist irgendwie schade.
Ja, Marx ist wirklich nervig zu lesen. Nicht nur ist sein Schreibstil total langweilig, nein, er wiederholt sich auch noch ständig. Viel bessere Texte über den Sozialismus (für den Anfang) sind z.B. folgende:
Friedrich Engels - Grundsätze des Kommunismus
Albert Einstein - Why Socialism?
0 Orden
Zitieren
Der Text "Grundsätze des Kommunismus" ist in der Ausgabe des Kommunistischen Manifests, die ich ausgeliehen habe, auch enthalten, ist wirklich gut geschrieben!
0 Orden
Zitieren
Da ich in letzter Zeit eigentlich außer Comics nur Sachbücher lese und mich brennend für die Zeit des Nationalsozialismus interessiere, hab ich mir in der Bibliothek das Buch "Jugend im Nationalsozialismus - zwischen Faszination und Widerstand" ausgeliehen. Und ich muss wirklich sagen: das Buch ist große klasse. Statt immer aus einer Perspektive zu schreiben, ist das Buch gegliedert in einzelne Geschichten verschiedener Schicksale der Kindern damals. Juden, Hitlerjungen, Widerständler und Jung-Soldaten werden hier vorgestellt. Diese Geschichten sind nicht ausgedacht - der Autor besuchte all diese Leute und ließ sie ihre Geschichte erzählen. Das Buch ist packend, dramatisch, traurig und regt den Leser zum Nachdenken an.
Wirklich sehr zu empfehlen!
»Weh mir! Weh mir Armem! Welch schrecklich Unheil dräuet mir! Verloren bin ich, ganz verloren!«

(Aus "Der Selbtschuss)  Zwinkern
0 Orden
Zitieren
Wenn du darauf stehst, eine umspannende Handlung aus der Perspektive von verschiedenen Figuren zu lesen, dann empfehle ich "Der letzte Wohnsitz Gottes" von Jens Bühler. Das Buch ist dem kontrafaktischen Genre zuzuordnen und erzählt die Geschichte des siegreichen "Dritten Reiches", welches mithilfe der Atombombe den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Im Zentrum steht Max Lenzer, der ein bewegtes Leben führt und in immer höhere politische Ämter berufen wird. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen wie kein anderes jemals zu vor.
*Comic-Analyst, Buchrezensent aus Leidenschaft, lebensfrohes Energiebündel, redegewandter Ordensträger (© by McDuck)
1 Orden
Zitieren
Vielen Dank für den Tipp, Enti   Gut !
»Weh mir! Weh mir Armem! Welch schrecklich Unheil dräuet mir! Verloren bin ich, ganz verloren!«

(Aus "Der Selbtschuss)  Zwinkern
0 Orden
Zitieren
Gerade gelesen: EREBUS von Michael Palin. Wahnsinnig akribisch aufbereitetes historisches Wissen, dazu sehr anschaulich beschrieben. Palin hat anhand von Tagebüchern, Briefen der Besatzung, Zeichnungen und damaligen Presseberichten ein umfassendes Gesamtbild der Fahrten der Erebus und ihres Schwesterschiffes Terror erstellt, das niemals langweilt (sofern man sich für die Materie interessiert). Im hinteren Teil, zur zweiten und letzten Reise der Schiffe, spekuliert er etwas mehr, aber was bleibt ihm auch anders übrig. Aber nach all dem, was man vorher gelesen hat, erscheint einem dass alles sehr Plausibel.

Ich empfehle das Buch uneingeschränkt weiter, für alle Forschungs- und Seefahrtbegeisterten ein Muss.
Plus ca change

Plus c'est la meme chose
0 Orden
Zitieren
Hier mal kurz zusammengetragen, was ich in letzter Zeit gelesen habe.

"Das Ostland-Protokoll" von Lutz von Peter
Das Buch spielt in einem fiktionalen Großdeutschen Reich etwa 40 Jahre nach dem für Nazideutschland siegreichen Zweiten Weltkrieg. Im Ostland, einem Teil der ehemaligen und nun zerstückelten Sowjetunion, führt Kommissar Reuter ein erträgliches Verwaltungsleben im Dienste des Reiches. Nur ungern ließ er sich von der Kriminalpolizei in die SS überführen, um als Sturmbannführer Akten zu wälzen. Eines Tages erhält er von seiner oberen Dienststelle Informationen, dass sich von Osten her eine geheimnisvolle Gestalt dem Altreich nähert, die unbedingt auszuschalten sei. Reuter versucht, mehr über den Mann herauszufinden, der - in Ungnade gefallen - einst zur Elite des Reiches gehörte und nun als Phantom um den Gobus geistert. Trotz der strikten Anweisungen seiner Vorgesetzten, den Fall ruhen zu lassen, stellt Reuter eigenmächtig Ermittlungen an und erforscht, weshalb der Unbekannte der Führung in Berlin noch heute gefährlich werden könnte.

Dieser Thriller ist lang und besteht aus mehreren Zeitebenen, hauptsächlich Rückblenden und Erzählungen verschiedenster Figuren. Schlussendlich muss sich der Leser gemeinsam mit Kommissar Reuter ein Gesamtbild aus dem komplexen Puzzle zusammensetzen, bei dem nur langsam die Karten nacheinander auf den Tisch gelegt werden. Manchmal hat man als Leser auch ein paar Informationen mehr als Reuter und kann besser nachvollziehen, aus welchen Beweggründen die Leute handeln und was sich tatsächlich hinter den Vertuschungsaktionen verbirgt. Der Protagonist ist vielschichtig angelegt, weder überzeugter Nazi noch völliges Unschuldslamm. Neben den Lebensgeschichten der auftauchenden Figuren hat mich vor allem begeistert, wie stimmig das Gesamtbild der Strukturen des Reiches dargestellt wurden sind. Vieles erfährt man "nur so nebenbei", zum Beispiel das Germania nach dem Tod Hitlers der Einfachheit wieder in Berlin umbenannt wurde, wie die Gebiete im Osten von deutschen und japanischen Handelsgesellschaften augebeutet werden und wie technokratisch die Verwaltungseinheiten, Wehrmacht und SS aufgebaut sind. Hat mich alles sehr in den Bann gezogen, faszinierend und abschreckend zugleich. Insgesamt empfehlenswert!

"Kontrolle" von Jens Bühler
Der Bruder einer Dresdner Journalistin verschwindet spurlos, während zeitgleich eine streng geheimie Aktion einer Spezialeinheit in der Nordsee scheitert. Die zu befreiende Zielperson geht mitsamt dem Schiff und der Rettungseinheit unter - nur durch Zufall gibt es einen Überlebenden. Ein BND-Agent versucht, Informationen über den Professor herauszufinden, der sich an Bord des Schiffes befunden haben soll. Bei dem Professor handelt es sich um eben jene Zielperson, die eine noch nie dagewesene Erfindung erschaffen hat. Derweil versucht auch Oberleutnant Kai Dreem, der in der Nordsee nur knapp dem Tod entgangen ist, herauszufinden, weshalb seine Mission scheiterte. Jeder der drei versucht auf eigene Faust, seine Schlüsse zu ziehen: Bis sich der Weg der Figuren irgendwann kreuzt...
Auch dieses Buch profitiert davon, Erlebnisse aus verschiedenen Perspektiven darzustellen. Als Leser muss man schon einige Male "um die Ecke denken" und Schlüsse ziehen, die die jeweilige Figur nicht ziehen kann, weil ihr entscheidene Fakten unbekannt sind. In der ersten Hälfte fragt man sich oft, weshalb man mit so vielen belanglosen Kleinigkeiten gelangweilt wird - bis man irgendwann feststellt, dass genau diese "Kleinigkeiten" später wichtige Details sind. Eigentlich habe ich den Roman als normalen Agententhriller gekauft und begonnen zu lesen, aber im Grunde ist das Buch ein...naja... dystopischer SciFi-Thriller, wenn man das so sagen will. Man bekommt richtig Angst vor der Technik, dass einem der Schweiß ausbricht. Sehr überzeugend empfand ich, wie unterschiedlich die Figuren fühlen, denken und anhand ihrer Erfahrungen handeln. Kühl und rational, emotional aufgebracht, nur seinem Befehl untergeben... da passt alles zusammen.

"Das Germania-Komplott: Wie würde eine Welt aussehen, in der das 3. Reich nicht unterging?: Ein dystopischer Krimi" von Manfred Wolf
Nach dem Endsieg und einer sich eingestellten politischen Pattsituation zwischen dem Deutschen Reich, der USA und der Sowjetunion erschüttert im Jahr 2009 eine Reihe von Anschlägen das Altreich. Obwohl sich ein ausgedienter Kriminalkommissar zur Ruhe setzen möchte, wird er von höchster Stelle nach Germania einberufen, wo ihm ein zusammengewürfeltes Team unterstellt wird. Offiziel dem Reichssportministerium zugeordnet, soll die Gruppe unter höchster Geheimhaltungsstufe herausfinden, wer hinter den Anschlägen steckt. Dabei findet diee Truppe mehr und mehr heraus, dass die Führung ihr eigenes Spiel spielt.
Ich will jetzt nicht sagen, dass das Buch todlangweilig ist, aber der Gesamtablauf ist nicht wirklich spannend. Irgendwie erscheint alles recht zusammenhangslos und die echt interessanten Szenen werden total übergangen. In ein paar Sätzen wird dann im Nachhinein berichtet, wie die Aktion verlief. Häh?? Warum darf ich als Leser nicht augenblicklich dabei sein? Warum muss ich mich durch sinnlose Besprechungen quälen, aber die Action wird übergangen? Was mir außerdem aufstößt, ist die fiktive Handlung im Dritten Reich. Das ist alles furchtbar sinn- und einfallslos. Der Hintergrund tut nichts, aber auch wirklich jar nischt, für das Buch. Das hätte genausogut in einer korrupten Demokratie oder einer anderen Diktatur spielen können... Tut alles nichts zur Sache. Die Auflösung und die Auflösung hinter der Auflösung sind mir zu banal und "zu lieb". Oben habe ich kurz geschildert, wie gut "Das Ostland-Protokoll" während der Handlung eingestreut hat, wie das NS-System der 80er funktioniert. Jetzt sind wir knapp 30 Jahre später und ich bekomme vom Autor einen einführenden Klappentext hingerotzt, wie das Reich heute aussieht. Und was soll ich bitte mit diesen unnützen Infos anfangen, die ich nur zu einem Prozent brauche, um das Buch zu verstehen? - Enttäuschend. Da wird vom Titel und derr Werbung impliziert, der Roman hätte was mit einem NS-Komplott zu tun und dann sowas. Irreführung!
Das Beste an diesem Buch war der Fakt, dass alle Deutschen strenge Vegetarier geworden sind, weil nach dem Herzinfarkt-Tod des Führers herausgekommen sein soll, dass Hitler Vegetarier war. Der Lacher war klasse. ^^

"Wächter des Kreuzes" und "Die Jesus-Verschwörung" von Matilde Asensi
Der erste Roman von 2001 erzählt vom Leben der vatikanischen Nonne Ottavia Salina, die streng gläubig ihrem Leben als Chefin der Vatikanischen Geheimarchive (oder so ähnlich) nachgeht. Eines Tages wird sie ins Innerste des Vatikans beordert, um im Auftrag eines mächtigen Kardinals die Umstände des Todes eines Mannes zu bewerten, der bei seinem Auffinden mit seltsamen Schriftzeichen und Symbolen tätowiert waren (Skarifikationen). Weitere Informationen hält man ihr vor. Zusammen mit dem wortkargen Hauptmann Kaspar Linus Glauser-Röist und später dem Archäologie-Professor Farag Boswell untersucht Ottavia den Leichnam. Nach einiger Zeit stoßen die drei auf Informationen, dass der Tote einer uralten Geheimorganisationen angehörte: Die Staurophlylaxi bewahren seit Jahrhunderten das Geheimnis des Heiligen Kreuzes auf, an welchem Jesu gekreuzigt wurde. Während die drei grundverschiedenen Experten die Spur der Bruderschaft verfolgen, verschwinden rund um die Welt Reliquien vom Heiligen Kreuz. Steckt die Bruderschaft dahinter? Um dies zu ergründen, müssen die drei Helden sieben tödliche Prüfungen in sieben verschiedenen Städten bestehen. Ohne die richtigen Informationen ist man den Fallen ausgeliefert, doch zum Glück hat ein Mann sie vor hunderten von Jahren allesamt überwunden und Hinweise in seinem Meisterwerk versteckt: Dante Allighieri und die "Divina Commedia".

Die Fortsetzung spielt 15 Jahre nach dem ersten Roman - und das merkt man als Leser auch. Die Figuren sind älter und haben sich weiterentwickelt. Was am Ende des ersten Teils angedeutet wird, ist Wirklichkeit geworden. Ottavia, Farag und Kaspar (juhu, sie duzen sich endlich!!) tragen im Auftrag einer schwerreichen und supermächtigen Familie Informationen über den Verbleib der sterblichen Überreste von Jesus Christus zusammen. Doch nein, nicht nur die des Sohn Gottes, sondern der gesamten Familie Christus! Es erübrigt sich darzulegen, dass solche Überreste im Glauben des Vatikans überhaupt nicht existieren dürften und die Entdeckung solcher Ossuarieren die Grundpfeiler des Christentums zum Einsturz bringen würden! Auch in diesem Roman stürzen sich die drei und ein paar weitere unwichtige Randfiguren (Schnarch!) in ein Abenteuer und müssen u.a. herausfinden, was die Kreuzfahrer, Dschinghis Khan und Marco Polo mit den Ossuarien zu tun hatten. Irgendwann finden sie sich eingesperrt in einem Berg wieder, wo sie tagelang Prüfungen bestehen müssen, die den Seligpreisungen nachempfunden sind (im ersten Teil waren's übrigens die sieben Todsünden).

Insgesamt hat mir das erste Buch etwas besser gefallen als die Fortsetzungen. Ich glaube, dass liegt an dem langen Zeitraum zwischen den beiden Büchern. Irgendwie ist beim Zweiten die Luft raus, mehr als einmal empfindet man dieses "Irgendwie schonmal dagewesen"-Gefühl und während im Originalroman die drei Helden übermenschlichen Schmerz erdulden müssen und zahlreiche Hindernisse in den Weg gelegt bekommen, geht in Teil 2 fast alles ZU glatt über die Bühne. Auch die Prüfungen werden größtenteils am laufenden Band abgefrühstückt und es fehlen die "WTF"-Momente des ersten Teils. Trotzdem macht es unglaublich viel Spaß, den drei Helden zu folgen. Die Spannung gerät manchmal etwas in den Hintergrund, weil man gerade in der ersten Hälfte vielen komplizierten, fachlichen Diskursen folgen muss, die den Laien (oder sagen wir mal, wie's ist: Dienjenigen Leser, die nicht gerade Geschichte, Archäologie, Religionswissenschaften, Philosopie, Alte Sprachen und Literaur zeitgleich studiert haben!) anstrengen. Leider sind diese Diskurse so unwirklich geschrieben, dass ich mich mehr als einmal gefragt habe, woher zum Geier sich die Gesprächsteilnehmer all diese Jahreszahlen, Begriffe und unaussprechlichen Namen in einem flüssigen Dialog merken können... Apropos: Beide Bücher sind einzig aus der Sicht von Ottavia geschrieben. Warum, ist unklar. Muss man sich echt drauf einlassen. Ich sag mal, stellenweise ist's echt witzig, wie sie über Kaspar (den sie nur den "Felsen") nennt, denkt oder wie sie sich gedanklich einem Rätsel nähert. Andererseits würde ich aber auch gern mal erfahren, was in den Köpfen der anderen los ist und ZUM GEIER ist diese Frau im zweiten Teil sensibel geworden! Klatsch  Plötzlich hat die Gutste Angst vor Dunkelheit, Ratten, Wasser, Kloakenduft, Schimmel, Pistolen, Blut, Fledermäusen... was halt so in 'nen guten Thriller gehört. Man möchte der Diva mehrmalszurufen "Jetzt spring schon in den stinkigen Kanal oder ihr werdet alle draufgehen!!" Greenie  Positiv am zweiten Teil sind die Erläuterungen, wie nahe die Ursprünge der drei Weltreligion sich doch sind und wie viele Parallelen es gibt, die von mehreren Seiten im Laufe der Zeit ins Verborgene gezogen wurden. Das war alles sehr interessant, ja.
Hm, und wer die Auflösung von Teil 2 nicht spätestens in der Mitte des des Buches gecheckt hat, dem kann man nur zurufen, wie viele Anspielungen er noch braucht. Klatsch 

Hoffentlich werden die Bücher mal verfilmt.

Im Momnt lese ich "Die letzte verlorene Stadt: Schwarze Stadt (Die Abenteuer von Ulises Vidal 2)" . Vielleicht schreibe ich dazu auch mal was, wenn's euch interessiert.
*Comic-Analyst, Buchrezensent aus Leidenschaft, lebensfrohes Energiebündel, redegewandter Ordensträger (© by McDuck)
0 Orden
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste
Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Was hört ihr gerade? Bastian 2.182 885.319 31.01.2024, 22:56
Letzter Beitrag: Mile
Zum korrekten Funktionieren dieser Seite werden Cookies benötigt. Durch die weitere Nutzung erklärst du dich mit dem Einsatz von Cookies einverstanden. Weitere Informationen