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Tony Strobl
#1
Viel wird ja über Tony Strobl gesagt - meistens leider nur negatives. Vielen gilt sein Name als Synonym für schlechte o. mttelmäßige Disney Geschichten. Dabei ist Tony Strobl - neben Barks- einer der produktivsten Disney Zeichner aus dem "goldenen" Zeitalter der Disney Comics. Auch Strobl hatte seinen Anteil daran die Disney Comics über einen langen Zeitraum zur erfolgreichsten Comicpublikation in den USA zu machen. Natürlich kann er im Vergleich mit Carl Barks nur verlieren, aber das tut jeder andere Disney Zeichner.

Sein minimalistischer Stil, seine doch recht einfach gehaltenen Enten - mit meist dem gleichen stoischem Geschichtsausdruck - hat sowohl Fans, aber natürlich auch viele Gegner. Seine Geschichten sind ganz klar von stark schwankender Qualität, aber das ist für einen "Fließbandzeichner" nichts wirklich ungewöhnliches wenn er ständig Skrpte von verschieden Autoren umsetzt.

Ähnlich wie bei Barks war sein Werdegang. Auch er kam über den Trickfilm zum Comic, er hielt es etwas länger als Barks bei den Disney Studios aus. 1947 kam er dann zu Western Publishing und startete seine Comic Karriere (Obwohl er schon in den 30ern kontakt zum Medium hatte und Joel/Shuster bei der Entwicklung von einem Ausserirdischen Helden half...)
Zuerst zeichnete er die beliebten Looney Tunes wie Bugs Bunny und Daffy Duck. Als Anfang der 50er der Siegeszug der Disney Comics begann, musste Strobl für Barks (der ab da hauptsächlich mit Dagobert Geschichten beschäftigt war) die Donald Geschichten übernehmen. Dies machte er zuerst alleine, später unter mithilfe von Steve Steere u. John Liggera (fürs Tuschen). Mitte der 60er betraute man ihn damit die Geschichten für den Ausländischen Markt zu zeichnen. mit einigen kurzen Unterbrechungen zeichnete er bis 1987 Disney Comics und war danach noch als "Storyman" für die beliebten "Ducktales" im Fernsehen beschäftigt.

Es gibt nicht viele Zeichner die solch eine bemerkenswerte Karriere hingelegt haben. Und jetzt hoffe ich dass sich hier doch der eine oder andere vielleicht mal etwas genauer mit Strobl beschäftigt, außer sich Gedanken zu machen wie viele Seiten man im nächsten DDSH überblättern muss...
Plus ca change

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#2
Für mich gehört Strobl nicht zu den schlechten Zeichnern. Sein Stil mag vielleicht zum Teil etwas kantig sein, aber trotzdem gehört er meines Erachtens zu den besseren "alten Amerikanern". Gibt da einige, die deutlich schlechter gezeichnet haben. Ich lese seine Geschichten eigentlich ganz gern, sie sind für mich irgendwie in so einem "klassischen Stil" gezeichnet (Lässt sich schwer in Wort fassen...). Und Überblättern tu ich sowieso nichts. Frech
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#3
Irgendwie scheinen Diskussionen über sowelche Zeichner gerade schwer angesagt zu sein.

Nach dem was ich bisher von Stroble gelesen habe (TGDD 253 - aktuell) kann man Strobel garnicht schätzen. Ich glaube wohl, das es gute Story bzw. Zeichnungen von ihm gibt, aber die werden in der letzten Zeit nicht abgedruckt.

Die aktuellen Strobles sind ja allesamt nur lückenfüller, kaum einer dieser Geschichten ist länger als 4 Seiten. Und etwas längeres würde man von ihm nicht abdrucken, weil durch die vielen Kurzgeschichten viele ein negatives Bild von ihm haben.

Und überblättern tue ich keine Story im TGDD, wenn man ein ca. 50 Seitiges Heft kauft, dann kann man auch leicht alles lesen.
Augenrollen----Augenrollen
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#4
Strobl ist sicher kein schlechter Zeichner. Sicher, es gibt viele, die (manchmal auch enorm) besser zeichnen, aber schlecht war er wirklich nicht. Der "leicht stoische Gesichtsausdruck" seiner Enten, den Mile im Einführungstext erwähnt hat, gibt den Stories ein gewisses etwas. Man hat zwar nicht den Anschein, dass er sich lange mit einzelnen Figuren oder Hintergründen aufgehalten hat, aber viele andere berühmte Zeichner taten das ja auch nicht. Die Dynamik seiner Geschichten ist zwar an manchen Stellen sehr gering bis überhaupt nicht vorhanden, aber an anderen Stlln, schafft er es, durch gekonnt gesetzte Soundwords und gelungene Linienführung, zu begeistern. Wie man sieht, sind die meisten Nachteile seiner Werke auf das Fließbandzeichnen zurückzuführen. Sicher, Strobl ist kein Barks, aber seine Geschichten sind trotzdem absolut lesenswert.
Das Bauen starrer Festungen zeugt von menschlicher Dummheit. Denn wenn man Berge, Flüsse ja sogar Weltmeere überwinden kann, wieso dann keine Festungen?

Dwight D. Eisenhower
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#5
Strobl ist nicht wirklich meine Sache - abgesehen von Barks, Rosa und Taliaferro halte ich sowieso nicht von dem Rest der amerikanischen Zeichner. Habe allerdings sehr wenig von ihm gelesen, kann auch sein, das ich was von ihm verpasst habe. Ich habe nur Strobl aus dem DDSH.
Und mir fällt gerade auf das Strobl ja schon tot ist...
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#6
Ich zähle mich zu denen, die Strobl wenig bis gar nichts abgewinnen können. Dafür gibt es auch einen sehr plausiblen Grund: wer Rosa so sehr mag, kann Strobl fast nicht gut finden, denn zwischen den Zeichnungen besteht ein fundamentaler Unterschied. Normalerweise mag man entweder das eine (detailliert, ausschweifend, schattiert) oder das andere (einfach, steif), aber kaum beides gleichzeitig.
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#7
Oh, ich liebe Don Rosa, und ich finde Strobl auch in Ordnung - also bin ich der lebende Gegenbeweis (auch wenn mir Rosa natürlich lieber ist als Strobl). Ich bin eigentlich mehr für Detailreichtum, aber das heißt nicht, dass ich Strobl schlecht finde, bloß weil ihm das fehlt.
Das Bauen starrer Festungen zeugt von menschlicher Dummheit. Denn wenn man Berge, Flüsse ja sogar Weltmeere überwinden kann, wieso dann keine Festungen?

Dwight D. Eisenhower
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#8
Ich finde , dass das Strobl sehr schlecht Emotionen darstellen kann. Zum Beispiel sieht Wut nicht wirklich wütend aus und Trauer sieht nicht traurig aus...
Auch finde ich, dass Strobl zu dicke Umrisse macht.
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#9
Das kommt dir nur so vor, weil Strobl Emotionen nicht so übertrieben/karikierend darstellt wie die meisten anderen Zeichner. Donald & Co wirken menschlicher, realer als bei den Kollegen. Ich finde schon, dass bei ihm die Gefühle der Figuren gut rüberkommen.
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#10
@Brisanzbremse: Zeichnet es Donald und die anderen Enten nicht gerade aus, dass ihre Gefühle übertrieben dargestellt werden? Insgesamt ist Strobl schon in Ordnung, aber der Stoizismus (ist das das richtige Nomen?) seiner Figuren ist auf jeden Fall eine seiner Schwächen.
Das Bauen starrer Festungen zeugt von menschlicher Dummheit. Denn wenn man Berge, Flüsse ja sogar Weltmeere überwinden kann, wieso dann keine Festungen?

Dwight D. Eisenhower
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#11
(07.08.2009, 10:37)David schrieb: Zeichnet es Donald und die anderen Enten nicht gerade aus, dass ihre Gefühle übertrieben dargestellt werden?
Geschmackssache, eine zu übertriebene Darstellung kann durchaus auch ermüden. Für mich haben beide Varianten ihren Reiz.

Zitat:Stoizismus (ist das das richtige Nomen?)
Du meinst wahrscheinlich "statisch". Es gibt definitiv Strobl-Comics, die auch ich als keinen schönen Anblick empfinde, speziell aus den späten 60er und frühen 70er Jahren, wenn ich mich richtig erinnere (die erwähnten "zu dicken Umrisse"). Hängt vermutlich von den Inkern ab, denn bei Strobls Werken gibt's ganz augenfällig große Unterschiede in der zeichnerischen Qualität.

"Stoizismus" ist eine Philosophie, beschreibt aber oft auch schlicht einen unerschütterlichen Gleichmut gegenüber der Unbill des Lebens. Der stoischste aller Donalde ist natürlich der von Taliaferro. Cool
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#12
In anderen Threads habe ich ja an Strobl kaum ein gutes Blatt gelassen...
Ich mag den Stil der alten Amerikaner (außer Barks natürlich) allgemein nicht so sehr. Nerv Seine ewige Treue zu den Comics und seine lange Karriere sind allerdings sehr beeindruckend. Gut

Und außerdem schätze ich einen noch unveröffentlichen Abdruck seiner Geschichten mehr als zig Veröffentlichungen von Barks und Rosa, die man zum Teil 3-4 mal hat.

Denn die einzigen Comics, die ich überblättere sind die, die ich schon kenne. Zwinkern (also auch keine von Strobl...) Greenie
[Bild: freunde_vicar.jpg]
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#13
Da stimme ich dir zu Kampi, überblättern tue ich auch keine (egal in welchem Comic)
Aber Strobls Zeichnungen finde ich, gehört auf jedenfall zu den schlechtesten
Irgendwie ungenau sein Zeichenstil...
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#14
Strobl ist für mich einfach Mittelmaß. Auf die Idee seine Comics zu überblättern würdei ch jedoch nie kommen. Man findet öfters nette Geschichte dabei. Strobls Geschichten sind jedoch im TGDD-Durchschnitt einfach auf der Schlechteren Seite. Das TGDD hat einfach eine derart hohe Qualität dass Strobls Geschichten einfach eher schlecht gegen einen Rota, Van Horn, Korhonen, oder auch Heymans aussehen. Ich hab allerdings einige MM-Ms aus den 70ern wo einem Strobl nicht wirklich schlecht auffällt. Kommt auf das Umfeld an.
[Bild: 8dcc-s.png]
"Dummheit, die man bei andern sieht, wirkt meist erhebend aufs Gemüt" - Wilhelm Busch
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#15
Das Problem ist ganz einfach das alle wirklich guten Geschichten Strobls schon mehrfach in den vergangenen Jahrzehnten veröffentlicht wurden. Heutzutage kommen (leider)nur noch schwächere Geschichten von Ihm zum Abdruck. Ich würde mir wirklich mal eine HoF von Strobl wünschen, aber mit ordentlicher Geschichtenauswahl!

Lesetipps:

Die Regenbogeninsel

Die Ziege mit dem seidenweichem Haar

Abenteuerliche Kreuzfahrt

Schiff ohne Mannschaft

Abenteuer in Alaska
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#16
Hab da doch gleich mal meinen alten BCM 2 Band rausgeholt und "Die Regenbogeninsel" gelesen.

Wenn alle langen Comics von Strobl in der Qualität sind , kann man sie wirklich nicht verachten.
Ich war doch positiv überrascht. Gut

Trotzdem haben mich die Zeichnungen auch nicht zu Begeisterungsstürmen hingereist. Die dicken Neffen und manchmal doch recht seltsamen Proportionen...doch typisch Strobl.
[Bild: freunde_vicar.jpg]
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#17
Ich kann Miles Empfehlungen nur zustimmen (nur an die mittlere Geschichte kann ich mich kaum erinnern). Weitere gute lange Geschichten von Strobl sind:

Schiff ohne Mannschaft (andere Geschichte!)
Das Ungeheuer von Loch Lonely
Der Siegespokal
Die Meistergeige
Das Geheimnis der Saragossa-See
Abenteuer als Schiffsjungen
Der goldene Eisberg
Die Bettstatt des Königs Og

Strobl-Fan Plattnase kennt sich bestimmt noch viel besser aus, aber der hat ja leider noch nicht den Weg hierher gefunden.
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#18
und ich wiederrum kann Deinen Empfehlungen ebenfalls zustimmen. Vor allem "Die Meistergeige" & "Saragosso See" sind ja schon fast klassisch. Zwinkern

Tja, Plattnase würde sich hierzu sicherlich seitenlang äußern können.
Plus ca change

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#19
Bei den von euch verlinkten Geschichten ist es auffällig, dass es fast nur WDD-Geschichten sind (außer eine), die ja eher länger sind. Ich kenne Strobl hauptsächlich aus den neueren TGDD, wo eher kürzere S-Code-Geschichte präsentiert werden. Die alten MM-Ms und TGDDs besitze ich nicht (zumindest noch nicht, hatte schon länger vor, mir mal ein paar ältere TGDDs anzuschaffen), so wird es vielen anderen im Forum auch gehen. Und vielleicht gefallen mir deshalb auch die Zeichnungen in den von euch verlinkten Geschichten nicht, weil ich Strobl-Geschichten gewöhnt bin, die von der Handlung her eher mittelmäßig oder schwach sind. Ich denke, es ist einfach so, dass man bei einer guten Geschichten die zeichnerische Leistung allgemein besser findet, als wenn man einen belanglosen 8-Seiter liest. Kann mir also gut vorstellen, dass ich Strobls Zeichnungen anders bewerten könnte, wenn ich zuerst vornehmlich die W DD-Geschichten gelesen hätte - so aber, empfinde ich Strobls Zeichnungen aber eben allgemein als zu steif, langweilig, uninteressant.

Hm... vielleicht ist es doch falsch, sich gegen eine Strobl-HoF zu sträuben, das wäre eine geeignete Plattform um die besten seiner vielen Geschichten unters Volk zu bringen, ohne dass man sich alte TGDDs oder MMs (oder überteuerte Sammlerausgaben...) kaufen muss.
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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#20
Tja, wie schon gesagt: die wirklich guten Strobl Geschichten sind ja schon in den alten TGDD und MM-M erschienen. Die hab ich ja früher alle gelesen, einige Geschichten waren meine Lieblingsgeschichten neben den Barks Stories. Was heutzutage von Strobl noch so erscheint, reißt mich auch nicht gerade zu begeisterungsstürmen hin. Da kann ich manchen User hier schon verstehen.

Eine HoF wäre echt eine gute Sache, aber die Geschichten Auswahl in der Dänischen Hof von Strobl ist auch nicht gerade überragend.
Plus ca change

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