01.10.2009, 00:46
Nachdem ich mit dem Buch durch bin, nun etwas genauer meine Eindrücke:
Insgesamt eine sehr gelungene Saga. Es gelingt vortrefflich, den Spannungsbogen über zehn Episoden im Großen und Ganzen hoch zu halten, die Handlung überzeugt, und die Mischung der einzelnen Handlungsstränge aus "harter" Wirklichkeit, den "spielerischen" Turnierszenen und sonstigen Nebensträngen nebst deren raffinierte Verwebung miteinander ist höchst gelungen und hält die Geschichte durchgängig lebendig und unberechenbar.
Die Kapitel schließen folgerichtig aneinander an, ohne daß schon in Voraus abzusehen ist, wovon das nächste Kapitel handelt, und auch die mehr exkursartigen Kapitel tragen dazu bei, die Geschichte weitgefächert und vielfältig zu gestalten.
Die Protagonisten wurden glaubwürdig und nicht zu flach charakterisiert und harmonisieren sehr gut miteinander. Zu loben ist auch ide Übersetzung von Daibi und Bregel, die durchgängig gefällt und auch nicht ins alberne abrutscht. Die Zeichnungen sind trotz der vielen Künstler zusammenpassend und bringen allesamt die Atmosphäre der Geschichte gut rüber.
Kommen wir nun zu den weniger schönen Aspekten:
Manche Kapitel sind nun wirklich viel zu kurz, spannungsversprechende sich öffnende Handlungsstränge werden zuweilen abrupt auf einer halben Seite und wenig einfallsreich abgesenst, und obwohl der Saga insgesamt ein glaubwürdiger großer Handlungsbogen gelingt, hätten zahlreiche Stränge ein etwas würdigeres Ende verdient gehabt, ich denke da vor allem an die Drachen, aus deren Rolle und ihrer Unterwelt man noch einiges mehr hätte machen können. Auch andere Charaktere werden zwar immer mal wieder gebraucht, hängen aber am Ende ein wenig in der Luft. 8 der 10 Episoden hätten locker 10-15 Seiten mehr vertragen, teilweise ist die Kürze wirklich störend.
Die Sache mit dem Turnier, den einzelnen Orten und den Herausforderungen ist zwar recht pfiffig, schrammt aber teilweise scharf an logischen Fehlern vorbei, so richtig überzeugend ist das ab und an nicht, wie die Abläufe dargestellt werden, auch hier wäre eine genauere Ausarbeitung angebracht gewesen.
Im Großen und Ganzen sind die Charaktere zwar glaubwürdig dargestellt, alleine Mickys Wandlung vom allzu großen Tollpatsch, der er ja gar nicht hätte sein müssen, zum Miser-Alles-gelingt, trübt das Bild etwas. Hier hätten die beiden Extreme durchaus etwas enger gewählt werden können und somit seine Entwicklung etwas behutsamer und glaubwürdiger dargestellt werden können. So hat das ganze doch etwas Haudraufartiges.
Vor allem in den ersten Kapiteln nerven die Wiederholungen, wo nur vorhergehendes wiederholt wird. In den späteren Kapiteln hat man sich dann dran gewohnt, daß die erste Seite nach der Startseite Vorstellungsseite mit z.T. immer denselben Texten ist, auf den folgenden Seiten gehts dann zum Glück gleich weiter. In den ersten Kapiteln wird aber auch auf den folgenden Seiten teilweise noch ausschließlich wiederholt, das läßt die Spannung und den Lesegenuß schon enorm einbrechen, v.a. Kapitel 4 wird dadurch schon nahezu unlesbar.
Trotz dieser kleinen Mäkeleien aber eine sehr gelungene Saga, die im Ganzen sehr überzeugt.
Noch zu den einzelnen Kapiteln:
1.: Gelungene Exposition, in der die Charaktere vorgestellt werden, die Ausgangssituation geschaffen wird und auch schon einiges an Action geboten wird - hier mit teilweise kritikwürdigen Kürzungen, etwas genauere darstellung (= mehr Seiten) hätten dem Kapitel gut getan.
2.: Genauere Hintergründe werden hier ausgeleuchtet, das Kapitel ist recht humorvoll und die Handlung ist recht weiträumig und spielerisch ausgestaltet, als es dann aber doch ernst wird, wirds abrupt gradezu lächerlich verkürzt, so daß die Darstellung des Schlußes nicht überzeugen kann.
3. Geschickt wird das Turnier zunächst ausgeblendet, so daß man gar nicht weiß, ob es überhaupt noch eine Rolle im weiteren Verlauf der Saga spielen wird, und einige neue Informationen und Charaktere werden eingeführt. Weniger eine Action- denn eine Charakterepisode.
4. Hier wird mit einigen netten Details der Ablauf langsam zur Routine. Wichtig fürs Verständnis der Gesamthandlung, aber nicht unbedingt mit wichtigen Einzelszenen.
5. Hier wird die Haupthandlung ein ganzes Stück weitergeführt. Sehr spannendes Kapitel, das auch einige Seiten mehr vertragen hätte.
6. Gelungenes Zwischenkapitel, in dem Haupt- und Turnierhandlung ineinander verwoben werden, auch der Humor kommt nicht zu kurz.
7. Zunächst das übliche, dann aber hat das Kapitel einen exkursartigen Charakter. Sehr gut, um der Story mehr Tiefe zu geben, und wie man noch sehen wird für die Handlung noch sehr wichtig, dennoch hätte dies auch im Schluß noch mehr Einarbeitung finden müssen, am Ende wirkt der ganze Drachenkomplex doch arg zurückgestellt, aber vielleicht erfährt man dazu ja in Saga 2 mehr.
8. Mehr ein Lückenfüllerkapitel, um Karlo und Kumpanen wieder etwas Raum zu verschaffen. Nicht unentbehrlich für die Handlung, aber nett zu lesen und auch nicht überflüssig.
9. Hier wird das Finale vorbereitet. Spannend, aber zum Teil nicht ganz überzeugend, und man hätte eigentlich erwartet, daß der Böse hier nicht so viel durch die Gegend fleucht, sondern sich noch bedeckt hält und dann erst im Finale auftaucht. So macht er sich doch ein wenig zu gewöhnlich.
10. Gelungenes Finale mit raffinierten Wendungen, auch hier teilweise zu kurz geraten. Schöner Abschluß, doch wie erwähnt hätten einzelne Nebenstränge hier etwas genauer mit zum Abschluß eingearbeitet werden können.
Spannende gelungene Saga, sicherlich ein großes Highlight im LTB-Jahr 2009, absolut zum Kauf zu empfehlen und ich bin schon sehr auf den nächsten Band gespannt.
Richard
Insgesamt eine sehr gelungene Saga. Es gelingt vortrefflich, den Spannungsbogen über zehn Episoden im Großen und Ganzen hoch zu halten, die Handlung überzeugt, und die Mischung der einzelnen Handlungsstränge aus "harter" Wirklichkeit, den "spielerischen" Turnierszenen und sonstigen Nebensträngen nebst deren raffinierte Verwebung miteinander ist höchst gelungen und hält die Geschichte durchgängig lebendig und unberechenbar.
Die Kapitel schließen folgerichtig aneinander an, ohne daß schon in Voraus abzusehen ist, wovon das nächste Kapitel handelt, und auch die mehr exkursartigen Kapitel tragen dazu bei, die Geschichte weitgefächert und vielfältig zu gestalten.
Die Protagonisten wurden glaubwürdig und nicht zu flach charakterisiert und harmonisieren sehr gut miteinander. Zu loben ist auch ide Übersetzung von Daibi und Bregel, die durchgängig gefällt und auch nicht ins alberne abrutscht. Die Zeichnungen sind trotz der vielen Künstler zusammenpassend und bringen allesamt die Atmosphäre der Geschichte gut rüber.
Kommen wir nun zu den weniger schönen Aspekten:
Manche Kapitel sind nun wirklich viel zu kurz, spannungsversprechende sich öffnende Handlungsstränge werden zuweilen abrupt auf einer halben Seite und wenig einfallsreich abgesenst, und obwohl der Saga insgesamt ein glaubwürdiger großer Handlungsbogen gelingt, hätten zahlreiche Stränge ein etwas würdigeres Ende verdient gehabt, ich denke da vor allem an die Drachen, aus deren Rolle und ihrer Unterwelt man noch einiges mehr hätte machen können. Auch andere Charaktere werden zwar immer mal wieder gebraucht, hängen aber am Ende ein wenig in der Luft. 8 der 10 Episoden hätten locker 10-15 Seiten mehr vertragen, teilweise ist die Kürze wirklich störend.
Die Sache mit dem Turnier, den einzelnen Orten und den Herausforderungen ist zwar recht pfiffig, schrammt aber teilweise scharf an logischen Fehlern vorbei, so richtig überzeugend ist das ab und an nicht, wie die Abläufe dargestellt werden, auch hier wäre eine genauere Ausarbeitung angebracht gewesen.
Im Großen und Ganzen sind die Charaktere zwar glaubwürdig dargestellt, alleine Mickys Wandlung vom allzu großen Tollpatsch, der er ja gar nicht hätte sein müssen, zum Miser-Alles-gelingt, trübt das Bild etwas. Hier hätten die beiden Extreme durchaus etwas enger gewählt werden können und somit seine Entwicklung etwas behutsamer und glaubwürdiger dargestellt werden können. So hat das ganze doch etwas Haudraufartiges.
Vor allem in den ersten Kapiteln nerven die Wiederholungen, wo nur vorhergehendes wiederholt wird. In den späteren Kapiteln hat man sich dann dran gewohnt, daß die erste Seite nach der Startseite Vorstellungsseite mit z.T. immer denselben Texten ist, auf den folgenden Seiten gehts dann zum Glück gleich weiter. In den ersten Kapiteln wird aber auch auf den folgenden Seiten teilweise noch ausschließlich wiederholt, das läßt die Spannung und den Lesegenuß schon enorm einbrechen, v.a. Kapitel 4 wird dadurch schon nahezu unlesbar.
Trotz dieser kleinen Mäkeleien aber eine sehr gelungene Saga, die im Ganzen sehr überzeugt.
Noch zu den einzelnen Kapiteln:
1.: Gelungene Exposition, in der die Charaktere vorgestellt werden, die Ausgangssituation geschaffen wird und auch schon einiges an Action geboten wird - hier mit teilweise kritikwürdigen Kürzungen, etwas genauere darstellung (= mehr Seiten) hätten dem Kapitel gut getan.
2.: Genauere Hintergründe werden hier ausgeleuchtet, das Kapitel ist recht humorvoll und die Handlung ist recht weiträumig und spielerisch ausgestaltet, als es dann aber doch ernst wird, wirds abrupt gradezu lächerlich verkürzt, so daß die Darstellung des Schlußes nicht überzeugen kann.
3. Geschickt wird das Turnier zunächst ausgeblendet, so daß man gar nicht weiß, ob es überhaupt noch eine Rolle im weiteren Verlauf der Saga spielen wird, und einige neue Informationen und Charaktere werden eingeführt. Weniger eine Action- denn eine Charakterepisode.
4. Hier wird mit einigen netten Details der Ablauf langsam zur Routine. Wichtig fürs Verständnis der Gesamthandlung, aber nicht unbedingt mit wichtigen Einzelszenen.
5. Hier wird die Haupthandlung ein ganzes Stück weitergeführt. Sehr spannendes Kapitel, das auch einige Seiten mehr vertragen hätte.
6. Gelungenes Zwischenkapitel, in dem Haupt- und Turnierhandlung ineinander verwoben werden, auch der Humor kommt nicht zu kurz.
7. Zunächst das übliche, dann aber hat das Kapitel einen exkursartigen Charakter. Sehr gut, um der Story mehr Tiefe zu geben, und wie man noch sehen wird für die Handlung noch sehr wichtig, dennoch hätte dies auch im Schluß noch mehr Einarbeitung finden müssen, am Ende wirkt der ganze Drachenkomplex doch arg zurückgestellt, aber vielleicht erfährt man dazu ja in Saga 2 mehr.
8. Mehr ein Lückenfüllerkapitel, um Karlo und Kumpanen wieder etwas Raum zu verschaffen. Nicht unentbehrlich für die Handlung, aber nett zu lesen und auch nicht überflüssig.
9. Hier wird das Finale vorbereitet. Spannend, aber zum Teil nicht ganz überzeugend, und man hätte eigentlich erwartet, daß der Böse hier nicht so viel durch die Gegend fleucht, sondern sich noch bedeckt hält und dann erst im Finale auftaucht. So macht er sich doch ein wenig zu gewöhnlich.
10. Gelungenes Finale mit raffinierten Wendungen, auch hier teilweise zu kurz geraten. Schöner Abschluß, doch wie erwähnt hätten einzelne Nebenstränge hier etwas genauer mit zum Abschluß eingearbeitet werden können.
Spannende gelungene Saga, sicherlich ein großes Highlight im LTB-Jahr 2009, absolut zum Kauf zu empfehlen und ich bin schon sehr auf den nächsten Band gespannt.
Richard