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[Autor] Guido Martina
#1
Er ist mMn der beste italienische Comictexter. Hab mir neulich wieder eine von ihm geschriebene Geschichte gelesen, und musste laut lachen.
Also: Was haltet ihr von ihm?
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#2
Martina gehört auch für mich zu den 3 besten italienischen Autoren aller Zeiten - neben Scarpa und Pezzin. Ein Riesenstapel an Topgeschichten, ohne die man sich das LTB eigentlich gar nicht vorstellen kann.

Richard
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#3
Sehe ich genau so. Alleine schon für seine Phantomiasstories kann man ihn nicht oft genug loben! Seine Geschichten sind echte Klassiker. Ich habe noch nie einen schlechten Comic von ihm gelesen.
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#4
Ich habe gerade versucht, die Autoren-Riege der frühen italienischen Comics (sagen wir mal 50er und 60er) zu vergleichen. Bei den Zeichnern ist es mit Scarpa, Carpi und Bottaro recht leicht, die stärksten aufzuzählen, bei den Nur-Autoren (will heißen Scarpa nicht inbegriffen) gestaltet sich das viel schwieriger. Ich finde, fast jeder dieser alten italienischen Autoren hat mitunter geniale Geschichten geschrieben, war aber nicht unentwegt auf Top-Niveau. So auch bei Martina, den ich prinzipiell weder stärker noch schwächer als andere Autoren dieser Zeit (Carlo Chendi, die Barosso-Brüder, Cimino, ...) - zumindest hat sich kein großartiger Kontrast zwischen all diesen guten Autoren herausgearbeitet, obwohl ich schon beim Lesen darauf achte, wer die Geschichten geschrieben hat.
Was man allerdings sagen muss, ist das Martina für die italienischen Comics absolut prägend war (nur Cimino könnte da von den o.g. Herren rankommen) und wird allein schon deswegen oft unterschätzt.

Unter den Lieblingscomics von Martina finden sich vor allem seine längeren Comics (Marco Polo, Messere Ducota, Glanz und Gloria) - und nicht natürlich viele seiner Phantomias-Geschichten. Auch mit Scarpa gibt es da viele Zusammenarbeiten, an die ich mich gerne erinnere (nicht nur das doppelte Geheimnis, sondern z.B. auch die Ärmelkanal-Geschichte oder die Zündelhölzer).
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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#5
Was ich an Martina sehr schätze, ist seine Charakterisierung mancher Charaktäre, wie beispielsweise Donald. Bei anderen Autoren wird er meiner Meinung nach teilweise als ein Schwächling, der jede Demütigung einfach hin nimmt, dargestellt. Bei Martina hingegen stellt er sich beispielsweise Onkel Dagobert entgegen und nach einem kurzen "seinen Gegner einschätzen" folgt ein abschließender Showdown, indem es nochmal richtig zur Sache geht! Auch Figuren wie Daisy werden "stärker", welches hauptsächlich die alten Phantomime Geschichten belegen, in denen Daisy als, einer damals oft angetretenen Form des Feminismus, "Hardcore-Feministin" dargestellt wird. Jetzt lässt sich natürlich streiten, ob Martina ein "Chauvi" war, was allerdings für mich keine Rolle spielt, allgemein interessiert mich das Privatleben meiner Lieblingsschauspieler, -Autoren, -Zeichner nicht.
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#6
Ich mag Martina-Geschichten nicht, hauptsächlich weil er sämtliche Charaktere von ihrer allerschlechtesten Seite zeigt. Dagobert ist unglaublich grausam zu Donald und auch sonst ein Widerling (in "Die Gedankenuhr" wird tatsächlich behauptet, er hätte versucht, seine erste Million mit Falschspielen zu verdienen, und später fragt ihn Phantomias: "Wann haben Sie jemals etwas redlich erworben?" Laut Barks/Fuchs immer!), Donald wiederum schikaniert seine Neffen mehr als bei jedem anderen Autor, und selbst Düsentrieb ist etwa in "Der Millionentaler" unnötig brutal beim Vorstellen neuer Erfindungen für Phantomias. Zwischen Martinas skrupellosen Figuren fühle ich mich einfach nicht wohl.
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#7
Gerade das ist es, was ich an Martina liebe! Seine Figuren sind schön skrupellos, und ganz ehrlich, muss sich jeder Autor an Barks halten? Barks war genial und ich werde ihn immer bewundern, aber wenn man mal etwas anderes ausprobiert, dann finde ich das auch Super!
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#8
(27.04.2016, 19:20)Primus schrieb: Ich mag Martina-Geschichten nicht, hauptsächlich weil er sämtliche Charaktere von ihrer allerschlechtesten Seite zeigt. Dagobert ist unglaublich grausam zu Donald und auch sonst ein Widerling (in "Die Gedankenuhr" wird tatsächlich behauptet, er hätte versucht, seine erste Million mit Falschspielen zu verdienen, und später fragt ihn Phantomias: "Wann haben Sie jemals etwas redlich erworben?" Laut Barks/Fuchs immer!), Donald wiederum schikaniert seine Neffen mehr als bei jedem anderen Autor, und selbst Düsentrieb ist etwa in "Der Millionentaler" unnötig brutal beim Vorstellen neuer Erfindungen für Phantomias. Zwischen Martinas skrupellosen Figuren fühle ich mich einfach nicht wohl.

Naja, das mag vielleicht auf die Phantomias-Geschichten zutreffen, aber der Mann hat auch noch andere Geschichten geschrieben: Kriminalgeschichten. Lies doch mal "Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantomes" (LTB 62 / ME 3). Diese Story ist fast schon als die beste Disney-Kriminalgeschichte einzustufen; ich glaube, diese Geschichte gefällt sogar Floyd. Oder lies die LTBs 40 oder 42. Letztgenannter zählt meiner Meinung nach zu den besten Maus-Bänden überhaupt - und wem verdanken wir die vier Geschichten in dem Band? Martina! Für mich zählt er zweifelsohne zu den besten italienischen Autoren, auch wenn die Phantomias-Geschichten eher Geschmackssache sind.
Sehr gut finde ich außerdem folgende Geschichte: Die grüne Sphinx. Spannende und schön aufgebaute Kriminal-/Abenteuergeschichte.
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#9
Das doppelte Geheimnis würde ich gern mal lesen, allerdings müsste ich dafür LTB 62 oder LTB ME 3 bekommen und Zeit zum Lesen haben, beides sind momentan ziemliche Hürden. Außerdem soll die Auflösung der Geschichte durch Gamma (den ich noch nie leiden konnte) nicht gut sein:

lustige-taschenbuecher.de schrieb:Einer der grossen Klassiker von Romano Scarpa, eine seiner ältesten hier veröffentlichten Geschichten – das weckt hohe Erwartungen.
Auf die Gefahr hin, mich unbeleibt zu machen, muss ich anmerken, dass meine Erwartungen enttäuscht wurden. Scarpa hat Besseres geschaffen, allem voran die frühen von ihm selbst getexteten Geschichten. Damit keine Zweifel aufkommen: „Das doppelte Geheimnis des schwarzen Phantoms“ rangiert für mich weit oben in der Liste der italienischen Disney-Comics! Die ganze erste Hälfte ist schlicht grandios. Leider wird das Niveau im zweiten Teil nicht gehalten, was aber in erster Linie dem Autor Guido Martina in die Schuhe geschoben werden kann. Die Auflösung des Rätsels durch Gamma konnte mich kaum überzeugen – aber erst mal der Reihe nach.
(...)
Im zweiten Teil, Micky sitzt mittlerweile im Gefängnis, tauchen dann unvermittelt Gamma und Fips auf. Gamma hat Mickys Not gespürt und will nun helfen, den Fall aufzuklären. Und hier, in der Auflösung des seltsamen Falls und seiner Rätsel, enttäuscht die Geschichte leider und fällt deutlich ab.
Den Grund für Plattnases Unsichtbarkeit mag man ja noch hinnehmen; die Art, wie Plattnase seinen hypnotisierten Erzfeind während des ersten Teils beeinflusst hat, grenzt jedoch an Zauberei; eine nähere Erklärung darüber bleiben uns die Macher schuldig; mir ist das für einen derart hoch angesehenen Klassiker zu billig.
Auch Gammas Rolle erscheint mir etwas seltsam, übernimmt er hier doch genau jene Funktion, die sonst Micky innehat, nämlich die des Ermittlers. Gammas Ermittlungserfolge entspringen zum Teil nicht der logischen Folgerung, sondern ebenfalls irgendwelchem nicht näher definiertem ausserdimensionalem Hokuspokus (z. Bsp. Fips Fähigkeit, Lügen oder Gefahr durch Änderung seiner Farbe im Voraus anzuzeigen).
Schade, dass Martina es sich zum Schluss – einmal mehr – zu einfach macht.
Also kein „Top“ von mir – tut mir leid. Ein „Gut“ schaut aber unterm Strich allemal heraus.

Inducks-Bewertungskommentar schrieb:I am not very fond of Eega Beeva
Inducks-Bewertungskommentar schrieb:i'm not very fond of the second part with the appearance of Eega Beeva for unravelling the mystery - the first part is excellent.
Inducks-Bewertungskommentar schrieb:If Eega Beeva didn't apeared, it was nearly a top 100-story, now I give it a 1!
Inducks-Bewertungskommentar schrieb:I am not a fan of Eega Beeva. He is a deus ex machina in this story. I think this story is definetely enjoyable but I am surprised it is ranked so high.

Übrigens: In der M.O.U.S.E.-Rezension zur Geschichte sind die Scans aus einer hässlich neukolorierten Version. Welche ist das, und wo findet man die alte Kolorierung?
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#10
Meine Meinug ist ähnlich der von Primus. Ich finde, die Figuren sind einfach zu übertrieben grausam, vor allem Dagobert. Ich kann mich an eine Geschichte erinnern, laut der Dagobert einmal einem Partner sein Pferd gestohlen haben soll, damit dieser von amerikanischen Ureinwohnern gefangen wird, sodass er den Gewinn nicht teilen muss(" Der große Sarani" in LTB 36). Das ist mir als Don Rosa Fan einfach ein zu schlechter Charakter für Dagobert.
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#11
Comic Fan schrieb:Meine Meinug ist ähnlich der von Primus.

Mittlerweile habe ich aber auch einen weiteren Grund, warum ich Martina nicht mag: Seinen Erzählstil kann man, wie Kopekobert Dukofjew in seinem lesenswerten Martina-Porträt anlässlich der zweiten Künstlerwahl, freundlich "assoziativ und mäandernd" nennen, oder auch, weniger freundlich: völlig konfus und unlogisch, absurd, widersinnig, inkonti inkohärent und sprunghaft.
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#12
(11.05.2016, 17:20)Primus schrieb: .
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Übrigens: In der M.O.U.S.E.-Rezension zur Geschichte sind die Scans aus einer hässlich neukolorierten Version. Welche ist das, und wo findet man die alte Kolorierung?

Da LTBs keine solche Schriftart haben, muss es sich also um den FAZ- oder HOF-Band handeln. Da ich letztgenannten erst neulich von der Bücherei ausgeliehen habe, kann ich das bestätigen. Wirklich hässlich finde ich diese Kolorierung aber nicht - hat mich mehr überzeugt als die ursprüngliche Kolorierung. (Wobei ich die moderne IDW-Kolorierung noch besser finde.
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#13
Guido Martina ist wohl neben Don Rosa einer der umstrittensten Disney-Autoren aller Zeiten. Und das obwohl sich die Charakterisierungen der beiden Autoren massiv voneinander unterscheiden. Während sich Don Rosa in seinen Geschichten auf einen streng Barks'schen Kanon beruft, und dessen Figuren mit ähnlichen Eigenschaften weiterleben lässt, so weicht Martina gänzlich davon ab. Donald ist bei Barks und Rosa immer am Schlechtesten dran und der Verlierer oder es wird ihm überhaupt keine Achtung geschenkt? Für Martina kein Problem, er schreibt die Figur mit dem von Elisa Penna geschaffenen Phantomias erstmal komplett um in einen immer-gewinnenden Rächer, der sich des Nachts an denen vergreift, die Donald tagsüber knechten. Dagobert hat bei Barks und Rosa eine harte Schale, im Endeffekt aber einen weichen Kern und wird oft als ein liebenswerter und abenteuerlustiger Onkel dargestellt? Ts, nicht bei Martina, hier kommt es auch schon mal vor, dass Donald sich auf dem Weg zum Geldspeicher ausdenkt, dass das Nein, dass er seinem Onkel entgegenschmettern will aus den Tiefen seiner Kehle kommt, worauf Dagobert mit Schüssen aus einer Schrotflinte antwortet - nette Familie. Allgemein schreckt Martina nicht davor zurück Gewalt in seinen Comics anzuwenden. Zwar ist diese nicht so heftig wie in "Ein Herz und eine Seele" von den Shaws, man sieht auch nicht wie Donald seine Neffen tatsächlich mit einem Teppichklopfer niederknüppelt, zu Jagdszenen, die häufig damit enden, dass der Onkel den Kindern eine nicht-stemmbare Anzahl an häuslichen Pflichten auferlegt, kommt es aber häufiger bei Martina. Besonders sensibel ist das sicherlich nicht, unterhaltsam aber allemal. Was finde ich also gerade so toll an Martinas Darstellung der Enten?
Naja, zuersteinmal ist Konfrontation und Gewalt an sich ja ein beliebtes Stilmittel, dass in cartoonhaftiger Harmlosigkeit geradezu aufblüht. Wenn man im echten Leben den Kopf gegen die Wand haut, dann ist das wohl gar keine gute Idee, bei Dagobert ist das in Martinas Geschichten aber zum Hobby geworden. Auch scheint Martina fest dem Glauben verfallen zu sein, dass die Symbiose zwischen Kopf und Wand das Denkvermögen steigern, in "Phantomias in Aktion" hilft ein heftiger Klaps Dagoberts Gustavs Gedächtnis auf die Sprünge, und er erinnert sich wieder an Sachen, die er durch eine Vergall-Pille vergaß. In "Der Millionentaler" (die zugegebenermaßen einige Logikfehler aufweist, wieso ist Dagobert als reicher Mann in Amerika nicht krankenversichert, und wieso zieht er eine teure Behandlung dem Verlust eines Euros an seine Neffen vor?) kommt Dagobert durch das eben schon genannte Kopf gegen die Wand Schlagen auf eine rettende Idee. Das schöne daran: die Gewalt hat keine Folgen für die Charaktere, ähnlich wie bei Tom und Jerry beispielsweise. Ich möchte jetzt hier nicht häusliche Gewalt gegenüber Kindern glorifizieren, die ja vorallem in Martinas frühen Schaffensperioden noch recht normal war, und sicherlich sind die Geschichten mit Donald und seinen Neffen nicht wirklich zeitgemäß (Wenn die Kinder Donald bei Laune halten müssen, damit Donald nicht den Teppichklopfer rausholt, dann ist das einfach nur gräuslich), aber Martinas Geschichten sind wie Barks' oder Gottfredsons, die teilweise auch ein nicht ganz so politisch korrekte Versionen von Entenhausen dargestellt haben, als ein Produkt ihrer Zeit zu sehen. Kunst ist oftmals ein Spiegel unserer Gesellschaft, und das trifft nunmal auch auf Martina zu. Problematischer finde ich da die eben schon genannte Geschichte "Ein Herz und eine Seele", denn wer 2002 noch häusliche Gewalt zu Unterhaltungzwecken in Disney-Comics einbaut, der hat die Zeichen der Zeit nicht richtig gedeutet. Das heißt nicht, dass man die Ducks nicht auch heutzutage noch grausam darstellen kann. Ein perfektes Beispiel dafür bietet Marco Gervasio in " Paperinik e l'inghippo del "B&B"", in dem Dagobert und Gustav Donalds Haus in ein Bed and Breakfast umwandeln wollen. Abgesehen von der leichten Gesellschaftskritik an Plattformen wie Airbnb, die im Alleingang ganze Städte zerstören, zeigt sich Dagobert als skrupelloser Kapitalist, Gustav als schamloser Handlanger, der seinen Cousin schmoren sehen will und Donald als schlechter Erzieher, in dem er Tick, Trick und Track sagt, diese sollen sich nicht in die Diskussion der "Großen" einmischen. Kurz danach verprügeln sich Gustav und Donald ähnlich wie bei Martina in den frühen Phantomias-Geschichten.
Doch war Martina ja nicht nur Duck-Autor sondern auch einer der Maus. Über "Das doppelte Geheimnis des schwarzen Phantoms" wurde ja schon viel geschrieben. Doch abgesehen von dem "Skandal", dass Micky in einer Szene auf Komissar Hunter einsticht, ist die Story auch dramaturgisch absolut genial erzählt, der Plan des Phantoms ist ausgetüftelt und deutlich interessanter, als so manches, was Karlo in seinen Geschichten verbricht. Denn obwohl das Phantom heutzutage ein häufiger Gast in italienischen Stories ist, der mit immerwieder innovativen Ideen neu erfunden wird, so war das in den 50ern noch nicht der Fall. Martina scheute wie Gottfredson auch nicht davor, Plattnase ohne seine schwarze Kutte zu zeigen, und trotzdem erkennt ihn keiner. Vielleicht ist das auch der Grund für Plattnases Allerweltgesicht, dass in Italien wohl öfter thematisiert wird:
(29.05.2019, 17:17)Spectaculus schrieb: Plattnases "Allerweltsgesicht" ist in Italien wohl öfter Thema, laut NRW-Radlers Rezension geht der Begriff auf "Wie die Zeit verpufft" zurück (im Original "Topolino e il colpi dell'uomo qualunque" - wörtlich also "Micky und die Coups des Manns von der Straße"), wo Plattnase nur leicht verkleidet die unmöglichsten Raubzüge durchführt. Das passt Egmont vermutlich gar nicht in den Kram, aber tatsächlich ist er ohne Maske und Umhang meistens viel besser getarnt als mit!

So, das waren meine kurzen Gedanken zu diesem großartigen Autor. Ich kam darauf hier einen Beitrag zu schreiben, weil ich letztens mal wieder ein paar alte "Rächer"-Phantomias-Geschichten gelesen habe, die mir schon immer etwas besser als die meisten der neueren "Superhelden"-Stories gefallen haben.
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#14
Wirklich gelungener Beitrag, sehr interessant! Weitere lesenswerte Gedanken zu Martinas Stil und seinem historischen Kontext wurden von corrado hier und hier niedergeschrieben.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob das doppelte Geheimnis dramaturgisch wirklich so genial erzählt ist. Ich habe die Erzählstruktur der Geschichte mal sehr ausführlich analysiert (mit diesem Artikel als Starthilfe) und war eher gegenteiliger Meinung. Sehr viele Handlungsstränge haben nur minimalen Einfluss auf die eigentliche Kernhandlung. Beispiel: Der gesamte erste Teil mit dem Autodiebstahl und der Verdächtigung Goofys etc. ist für den Rest der Geschichte absolut irrelevant und dient einzig und allein dazu, einen Grund dafür zu liefern, dass sich Goofy zusammen mit Micky und Kommissar Hunter im Kommissariat befindet, als sie eingeschlossen werden.
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#15
@Luk Damit ist die Geschichte aber dennoch stringenter erzählt als die meisten Walsh-Geschichten und auch als einige von Scarpas selbstgeschriebene Werke.
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#16
Luk: Stimmt an corrados Ausführungen erinnere ich mich noch. Das einzige, was ich daran nicht verstehe ist inwiefern sich die Phantomias-Geschichten in Donalds Kopf befinden sollen. Ansonsten sehr interessant, wie gut Martina in die italienische Nachkriegszeit einzuordnen ist.

Der Duckcomicsrevue-Artikel war mir durchaus bekannt, ich hab ja auch darunter kommentiert. Ich finde die meisten Punkte die GeoX genannt hat unzureichend um die Story tatsächlich als schlecht erzählt abzustempeln. Ich finde es zum Beispiel gar nicht schlimm, dass "1313" das Nummernschild war, das hat mich beim ersten Lesen der Geschichte schon nicht an Donald erinnert. Auch stimmt es nicht wirklich, dass die gestohlenen Taxis nur dafür sorgen, dass Goofy im Kommissariat ankommt. Ja, dass er das Taxi nicht zur Polizei sondern zur Taxigesellschaft gebracht hat ist etwas unnötig und unrealistisch. Aber, dass er Taxifahrer wird, wo er sich ja am Tag davor noch über seinen Job als Nachtwächter beschwert hat. Außerdem hat das Phantom das Taxi ja geklaut um Micky von A nach B zu transportieren. Das ist in meinen Augen kein wirklich unnötiger Handlungsstrang, sondern macht in sich geschlossen Sinn. Durch das Geld, das Micky beim Taxi ausgegeben hat wird er ja auch aufmerksam wie absurd und verdächtig die Vorgänge sind und es trägt zur Auflösung der Handlung zu.
Á prospos Auflösung der Handlung, der "Deus Ex Machina" Gamma wird ja bei dieser Geschichte auch oft kritisiert. Okay, das Auftauchen von Gamma ist in der Tat... etwas willkürlich. "Ich hab in meiner vierten Dimension was gespürt". Aha. Davon abgesehen finde ich Gammas Auftritt gar nicht mal so schlimm. Erstmal spielt Martina ja damit wieder auf Floyd Gottfredson/Bill Walsh an. Außerdem regt Gamma die Lösung der Ereignisse nur an, Micky kommt selber darauf. Hier ist meines Erachtens auch eine der besten Teile dieser Geschichte: wie Goofy und Micky das schwarze Phantom jagen ist einfach spannend, auch wenn Gamma vielleicht etwas schnell auf die Fährte gekommen ist.
Ach ja, was den Hut angeht. Wirklich unnötig fand ich den eigentlich nicht, schließlich hat Plattnase damit erstmal ausprobiert ob seine Hypnose überhaupt funktioniert und es als Druckmittel benutzen, auch wenn das etwas unspektakulär war.
Naja, deshalb finde ich "Das doppelte Geheimnis des schwarzen Phantoms" ziemlich genial erzählt, da kommt einfach Spannung auf, und es bleibt wenig ungeklärt. Was würdest du denn ansonsten noch kritisieren?
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#17
Ich denke, aus heutiger SIcht ist es leicht, die Geschichte zu kritisieren. Aber auch heutzutage werden solche Storys ja noch produziert. Ich erinnere an den ersten DoppelDuck-Vierteiler, der am Ende ja mehr Fragen aufwirft, als er klärt. Und was das "doppelte Geheimnis" einfach unzweifelhaft hat, ist eine packende, dichte Atmosphäre, wie ich es so nur sehr selten in einem LTB lesen durfte. Auch einige von Scarpas Gags tun ihr Übriges.

Dass ich Guido Martina trotzdem nicht sonderlich mag und finde, dass er speziell mit den Ducks eine Menge Totalschrott geschrieben hat, steht auf einem anderen Blatt.
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