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Moderne italienische Autoren
#1
Bei genauerer Betrachtung ein spannendes Thema, wie ich finde - zumal ein Thread über jeden Autor zu viel wäre, da kämen gar keine Gespräche auf. Was haltet ihr denn von den momentanen Autoren der italienischen Storys, welche machen einen guten Job, welche weniger?

Da man auf den Autor eher weniger achtet als auf den Zeichner und ich mich hier nicht auf Faraci, Vitaliano und Casty - die grossen drei - beschränken will, muss aber mal eine kurze Übersicht her. Damit wäre auch festgelegt, über welche Autoren diskutiert werden soll. Gut Es geht mir auch mehr um die unbekannteren und die neusten Gesichter, einige Autoren lasse ich in der Vorstellung bewusst vor: Panaro (Vielschreiber seit je her), Giorgio Figus und Bruno Sarda (schon länger dabei, heute viel mit Indiana Goof), Russo (ähnlich wie Panaro), Cimino (ist über dem Zenit seiner Karriere), Concina (ebenfalls ein alter Hase, aber heute eher unauffällige Storys), Rudy Salvagnini (schreibt trotz langer Karriere noch immer fleissig und kann noch immer gute Storys abliefern)

Faraci
Von Faraci sind bisher 29 Geschichten seit 1996 bei uns erschienen, er bedient Ducks wie auch Mäuse. Zu den bekanntesten Storys gehören sicher Komissar Issels lange Nacht mit Cavazzano (30 Seiten, LTB 239), Auf der falschen Seite mit Mottura (42 Seiten, LTB 263), Im Strudel der Zeit mit Mastantuono (50 Seiten, LTB 267), Der Schatten des Drachen mit Mottura (58 Seiten, LTB Jubiläumsedition 4), Heimflug mit Hindernissen mit Gervasio (35 Seiten, LTB Sonderband 8) und zuletzt Noch eine Mutprobe mit Cavazzano (32 Seiten, LTB 384). Wie man unschwer erkennen kann wird er als einer der Autoren gehandelt, die der Maus wieder zu Popularität verhelfen kann. Allerdings kam er in 200er-LTBs bereits öfters vor als in den ganzen 300ern...geeignete unveröffentlichte Geschichten sind ebenfalls eher rar gestreut, aber einige Perlen sind auch hier dabei.

Vitaliano
Gerade einmal 12 Geschichten von ihm haben es bisher ins LTB gebracht, Tendenz aber stark ansteigend: nicht nur in den letzten Jahren waren es mehr Storys, zudem sind einige DoppelDuck-Kapitel sowie die gesamten Onkel Dagoberts Millionen von ihm. Bekannt sind ansonsten noch Esel unter sich mit Intini (27 Seiten, LTB 375) und Entführung zu dritt mit Cavazzano (29 Seiten, LTB 376).
Unveröffentlichtes Material gibt es da schon mehr, Maus wie auch Ente - ganz besonders spannend sind Dr. Mouse, Missione effetto farfalle, die nächste DoppelDuck-Staffel (ab LTB 402) sowie Topolinia 20802 - alles Serien, alles sehr interessant. Auch er eine ganz grosse Hoffnung.

Casty
Tja, zu ihm muss man wohl nicht mehr viel sagen...hat ja auch schon einen eigenen Thread spendiert bekommen. Fröhlich


Soweit, so gut. Mit den nächsten Namen dringen wir schon in unerforschtere Gefilde ein.


Alessandro Sisti
Kam auch schon öfters im LTB vor, wenn auch in den letzten Jahren nicht wahnsinnig oft. Dafür hatten es diese Geschichten meist in sich: wer könnte schon Eine Seele von Auto, Mauso Polo oder aktuell Neue Technik in Schurkenhand vergessen? Er ist schon längere Zeit dabei, unveröffentlicht und noch nicht so alt gibt es von ihm eine Serie über Goofys Vorfahren, U-Cronica (Zeitreisen), eine famos aussehende Zusammenarbeit mit Vian und noch eine Serie. Sisti scheint zwar nicht übertrieben produktiv zu sein, dafür aber oft qualitativ hochstehend...

Marco Bosco
Bosco ist eher für Gaggeschichten bekannt, er macht vorallem Duckstorys. Die meisten kennen ihn wohl wegen DoppelDuck, aber auch Rätsel um Da Vinci und Operation "Weihnachtsmann" sind bessere Werke.
Lesenswert sieht auch diese Story aus und seit diesem LTB gehts ja wieder mit DoppelDuck weiter. Meiner Meinung nach können seine Geschichten am ehesten in Verbindung mit Topzeichnern ein gutes Niveau halten.

Massimiliano Valentini
Arbeitet öfters mit Bosco zusammen und macht auch vorallem kürzere Geschichten, also im Bereich von 20 bis 30 Seiten. Im aktuellen LTB stammt "Auf der Durchreise" von ihm, prinzipiell weniger interessant. Wobei ich nicht sagen mag, er sei ein schwacher Autor, aber auch hier gibt eher der Zeichner den Ausschlag.

Sergio Tulipano
Hat viele Geschichten im Bereich so um die 30 Seiten geschrieben, also durchaus nicht nur Gagstorys. Hat allerdings nicht sehr viel Erinnerungswürdiges abgeliefert und ist in letzter Zeit auch nicht sonderlich aktiv. Der Phantomias ("Wiederholungstäter") aus dem letzten LTB ist von ihm.

Sergio Badino
Ein noch recht unerfahrener Autor. Schreibt meist Storys im Bereich um die 25 Seiten, allerdings nicht die schlechtesten. Zudem hat er das Glück, dass oft gute Zeichner seine Skripte bekommen. Spannende unveröffentlichte Storys sind ein 70-Seiter über Velosport mit Ziche und ein Mauskrimi mit interessantem Setting von Cavazzano.

Maria Muzzolini
Für sie gilt im grossen und ganzen das selbe wie für Badino: noch nicht lange dabei, vorallem Geschichten am unteren Rand der 30 Seiten und meist gute Zeichner (unter anderem auch Cavazzano). Die Rolling Ducks aus dem letzten LTB stammen auch von ihr, sie kam in letzter Zeit vergleichsweise noch oft ins LTB. Unveröffentlichte Geschichten gibt es auch noch ein paar, die neusten gehören zu WoM.

Corrado Mastantuono
Der Mann mit dem komplizierten Namen ist zwar vorallem als Zeichner bekannt, er hat aber auch ein paar hervorragende Storys konzipiert. Nicht oft, aber wenn, dann richtig - z.B. "Schlaflos in Entenhausen" aus LTB 399. Er verwendet oft noch Sergei, aber auch weitere interessante Mausstorys gibt's aus seiner Feder. Da er die Geschichten meist gleich selber zeichnet oder Intini dran lässt, muss man sich hier wirklich keine Sorgen machen. Gut

Francesco Artibani
Ist im Vergleich zu den bisherigen Autoren wirklich ein alter Hase. Von ihm stammen einige Klassiker aus den 200er-LTBs: Der Allmachtsstein, Der Tempel der Elemente, Im Strudel der Zeit (mit Faraci) und in letzter Zeit auch "Die geheimnisvolle Fackel" aus LTB 393. Leider schreibt er auch ab und an Gaggeschichten und die sind in den letzten Jahren vorallem erschienen. Da reicht die Bandbreite auch von überflüssig bis gut. Allerdings gibt es noch eine ganze Reihe unveröffentlichtes Material. Da müsste man natürlich die Rosinen rauspicken, z.B. zwei Mehrteiler mit jeweils mehr als 100 Seiten, ein 44-Seiter mit Karlo, ein 46-Seiter mit Indiana Goof...er kann auch die Mäuse ziemlich gut bedienen.

Sisto Nigro
Auch schon etwas länger dabei und hat alles mögliche gemacht und auch schon mit so ziemlich jedem Zeichner zusammengearbeitet, Tendenzen hört man keine heraus; teils auch mit wechselnder Qualität. In letzter Zeit konzentriert er sich mehr auf die Mäuse, ist bisher aber nicht übertrieben oft in Erscheinung getreten. Das ist bei uns schon erschienen: Klick!

Fabio Michelini
Ein sehr umtriebiger Kerl, der schon über 130 Geschichten im LTB fabriziert hat, teilweise auch schon vor zwanzig Jahren oder früher erschienen. In letztzer Zeit taucht er ab und an mal auf, aber vorallem mit kürzeren Storys. Bekommt meistens aber die schwächeren Zeichner ab.

Stefano Ambrosio
Ein weiterer wichtiger Autor mit schon einigen Werken. Am bekanntesten dürfe WoM sein, das komplett von ihm stammt, sowie zuletzt in LTB 395 "Magie und Moral". Unbekanntes gibt es noch einiges, auch noch recht viele Mäuse: ein Sci-Fi-Crossover-Mehrteiler, weitere Kapitel von WoM sowie die Serie Q-Blog mit den Neffen, die aber weniger gut angekommen ist, soweit ich weiss.

und last, but not least

Marco Gervasio
Wie Mastantuono vorallem Zeichner, hat aber auch schon einige sehr gute Geschichten geschrieben und dann selber gezeichnet, es gibt auch noch die ein oder andere interessante unveröffentlichte Geschichte von ihm. Gut



Das waren jetzt mal einige, die ich für wichtig gehalten habe. Es gibt noch eine Reihe weiterer Autoren, die aber nicht allzu oft auftauchen, und über die natürlich auch diskutiert werden kann: Roberto Gagnor ("Wer ist Superknack?"), Stefano und Bruno Enna, Andrea Ferraris welcher nicht nur zeichnet sondern auch schreibt und seine Storys dann selber illustriert, Carlo Gentina (ein alter Hase, schreibt in letzter Zeit aber kaum noch Storys über 30 Seiten), Massimo Marconi (ebenfalls schon sehr lange dabei, kommt heute kaum noch vor und hat viele unveröffentlichte ältere Storys), Gaya Perini (auffallend nur durch ein paar wenige schwache Kurzgeschichten, noch eine junge Autorin) und wen ich jetzt sonst noch alles nicht mehr aufzählen werde. Zwinkern


P.S.
Nun ja...sorry für den überlangen Post. Das musste jetzt einfach raus. Fröhlich
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#2
Mit der überwiegenden Anzahl der hier von dir aufgezählten bin ich vertraut.
Vor allem Marco Gervasio und Casty schätze ich, jedoch mindestens genauso als Zeichner, sehr.
Castys Stil zu Zeichnen ebenso wie sein Erzählstil erinnern mich etwas an Scarpa, positiv gemeint.
Allgemein mag ich die meisten Autoren aus dem Stiefelland wirklich gerne, ein gewisses Flair besitzen diese ja immer.
Auch der noch von dir kurz erwähnte Andrea Ferraris besitzt einen festen Platz im italienischen Kosmos.
Er gehört genauso wie Gervasio und Casty zu den guten Autoren.
Die anderen sind aber auch nicht zu unterschätzen.
Allegemein ist der italienische Humor und Sprachwitz nicht nur genial und wichtig für diese Publikationen, nein mindestens genauso wichtig sind diese Optionen für´s LTB.
Ohne diese würde das kleine Buch wohl endgültig untergehen.
Dieser Thread ist eine gelungene Idee und wird wohl für hitzige Diskussionen sorgen...
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wenn da gar keine Köpfe sind?"


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und manche Aale essen gerne Fischer.
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#3
Tolle Idee, Damian! Gut

Zu Casty, Faraci und Vitaliano werd ich jetzt nichts mehr sagen. Dass die drei tolle Autoren sind ist den meisten ja bekannt und daher wohl nicht so interessant.

Leider ist es aber so, dass es bei Disney Italia nur wenige Autoren gibt die mich wirklich überzeugen, die meisten liefern teilweise ganz nette Geschichten ab, produzieren aber auch vieles an mittelmäßiger Kurzkost. Von den oben Genannten fällt mMn zum Beispiel Sergio Badino in diese Kategorie. Ich hab eben nachgesehen: Die Geschichten von ihm mit mehr als 30 Seiten sind an einer Hand absehbar - das mag zwar noch kein Qualitätssiegel sein, sagt aber mMn schon Vieles. Das einzige Werk von ihm, an das ich mich erinnern kann, das es mir wirklich gefällt ist "Abenteuer für Milliardäre" (LTB 389). Hingegen sehe ich aber "Alien wider Willen" (381), "Gut gemacht, Achtmalacht" (377), "Ein glücklicher Schnappschuss" (375) oder eben jetzt auch "Wiedersehen in Werwolfing" (400) allesamt im Mittelmaß bzw. in der Belanglosigkeit.

(Werd bestimmt noch später was zu anderen Autoren sagen)
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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#4
Mir geht es da eigentlich ähnlich wie 313er, vielleicht auch noch ein bischen extremer. Faraci, Vitaliano und Casty sind eine Klasse für sich, an die niemand heranreicht. Alle anderen produzieren hauptsächlich Durchschnittskost, die manchmal erheitert, meistens jedoch nicht wirklich überzeugt. Schade ist vor allem, dass alte Hasen wie Concina und Cimino, sich diesem Trend anschliessen. Manchmal bin ich von diesen Autoren so gelangweilt, dass mir sogar die Lust am Comiclesen vergeht!
Aber natürlich trifft das nicht auf alle Autoren zu, Corrado Mastantuono und Alessandro Sisti schreiben zum Beispiel auch heute noch ziemlich gute Storys.
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#5
Francesco Artibani ist mMn ein Genie! "Der Tempel der Elemente" ist eine meiner Lieblingsgeschichten überhaupt.

Corrado Mastantuono mag ich nicht so - die Zeichnungen gefallen mir nicht und dieser "Sergey Schlammassie" (oder so ähnlich) nervt mich ziemlich.
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#6
Ich versuch's mal mit einem neuen Bewertungssystem:

Positiv
Tito Faraci, Fausto Vitaliano, Casty (ist natürlich klar)
Alessandro Sisti (hat mich mit einigen tollen Storys überzeugt)
Corrado Mastantuono & Marco Gervasio (wissen beide auch als Zeichner sehr genau, was sie wollen)
Sergio Badino & Maria Muzzolini (mit Abstrichen - hier muss man auch auf die Zeichner achten)

Neutral
Marco Bosco & Massimiliano Valentini (haben zu viel Kurzkram)
Francesco Artibani (bei ihm muss man die richtigen Storys auswählen)
Rudy Salvagnini (ebenfalls - habe aber die Tendenz, ihn noch weiter oben anzusiedeln)
Giorgio Figus & Bruno Sarda (solide mit Ausflügen nach oben)
Sergio Tulipano (durchschnittlich)
Sisto Nigro (lange nicht immer überzeugend)
Stefano Ambrosio (kein Meister, aber einige interessante Projekte)
Rodolfo Cimino (ok...aber kein Muss)
Bruno Concina (ein wenig besser als Cimino)

Negativ
Fabio Michelini (überflüssige Kurzgeschichten)
Carlo Panaro (einige Storys kann man gebrauchen, aber bei der Menge viele unnötige Geschichten)
Nino Russo (habe ihn aus früheren LTBs (>300) leidlich gut in Erinnerung)
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#7
Auch ich sehe das Problem von Massenproduktivität, das ja vorallem bei italienischen Geschichten/Autoren herraussticht.
Im TGDDSH beispielsweise gab es bereits einige ärgerliche Aufrufe, es mit einer Überschwemmung von italinischer Massenprodukten nicht ins Maßlose zu übertreiben.
Diese jedoch wurden von der Redaktion schlichtweg abgehakt, aufgrund ihrer eigenen Aussage, das Branca und Vicar vor ein paar Jahren nichts anderes produziert hätten.
Das ganze sehe ich ähnlich.
Sicherlich gibt es noch heute einige Autoren, insbesondere italienische, die aus dem ganzen hervorstechen, als Sprachkünstler und Techniker des Erzählens.
Es gibt nur (noch) wenige dieser Art,manchen jedoch glingt dies noch heute einigen wenigen, die aber auch die entsprechende Anerkennung von uns, den Lesern, erhalten.
Jedoch sollte die Flutwelle gestoppt werden, bevor sie in´s LTB einschlägt und dessen Niveau ins Bodenlose sinken ließe...
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#8
(07.04.2010, 18:20)Duckmän schrieb: Im TGDDSH beispielsweise gab es bereits einige ärgerliche Aufrufe, es mit einer Überschwemmung von italinischer Massenprodukten nicht ins Maßlose zu übertreiben.
In welcher Ausgabe findest du denn solche Leserbriefe?
Im ganzen Jahr 2009 wurden nur zwei I-Codes im TGDD abgedruckt, nämlich I ZP 210-1 und I AT 71-A. Das waren nun wirklich keine Fließbandwerke.

Wenn ich mir Damians Liste so ansehe, merke ich, dass ich zu wenig LTB lese, einige Namen habe ich noch nie zuvor gelesen.
Besonders aufgefallen ist mir durch die etwas längere Story in LTB 400 Sergio Tulipano, der ja auch hauptsächlich Phantomias-Geschichten zeichnet (zumindest besitze ich fast nur solche von ihm). Sein Erzählstil ist ganz nett, seine Stories recht pfiffig und so noch nicht da gewesen. Sicher, mit einem Faraci kann man ihn nicht vergleichen, aber er ist schon in der oberen Mittelklasse einzuordnen.
Alessandro Sisti ist mMn auch ungefähr auf Tulipanos Niveau gelegen und hat wirklich einige geniale Geschichten auf Lager, wie I TL 1720-A oder I TL 1789-A. Man muss aber dazusagen, dass viele seiner Perlen, wie z.B. ebengenannte, schon ein wenig älter sind.
Von Stefano Ambrosio besitze ich nicht sehr viel, viel herausragendes ist auch nicht dabei, aber aus meiner Sicht sind I TL 2403-1 sowie I TL 2399-2 echte Perlen. Letztere Geschichte zeigt, dass er auch Gagstories draufhat!
Von Cimino gibt es ja eine ganze Vielzahl von Geschichten im LTB, er ist ja auch nicht erst seit gestern im Geschäft. Seine älteren Werke gefallen mir besser alls die neueren, einige Perlen finden sich dort aber dennoch: I TL 1782-A ist zum Beispiel einfach nur genial!
Zu Panaro kann ich nur sagen, dass ich schlicht und ergreifend bis jetzt nichts gelesen habe, was mich wirklich überzeugt hat.

Insgesamt hat Disney Italia da eine tolle Mannschaft in petto, da wird es sicher noch so manchen Kracher geben! Fröhlich
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#9
Ich sprach nicht davon das diese so stattfand.
Schlichtweg gemeint war, das sich einige Leser über eine angebliche solche beschwert hatten...
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#10
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du dich nur auf den einen Leserbrief in TGDD 275 beziehst. Ist das für dich "einige ärgerliche Aufrufe", wenn ein einzelner Leser, der überhaupt keine Ahnung hat, seine verbohrte Ansicht der Dinge dargelegt?
Darüber hinaus hat das gar nichts mit dem Thema des Threads zu tun, denn im TGDD werden ja wenn überhaupt nur ältere Geschichten abgedruckt, da die Italiener heute gar nichts vier-reihiges mehr produzieren. Folglich kommen auch nie die Autoren ins TGDD, um die es in diesem Thread geht.

Von welcher Flutwelle du sprichst, ist mir auch nicht ganz klar. Falls du damit die allgemeine Verschlechterung der italienischen Comics und somit auch der Autoren meinst, ist die doch schon seit fast 15 Jahren eingeschlagen...


@Damian: Interessante Liste, auch wenn ich einige Dinge anders sehe...

Bei Gervasio ist mir irgendwie aufgefallen, dass ich seine Geschichten entweder toll oder enttäuschend finde. Sehr gut fand ich z.B. die beiden Panzerknacker-Geschichte (382 & 389) und "Das verlorene Amulett" (376), enttäuschend dagegen "Ein Supertag" (380), "Ein Heim für Tiere" (385) und "Die Insel der Ungeheuer" (367). Naja, insgesamt trotzdem ein guter Autor wie Zeichner.

Ein interessanter Name ist auch Giorgio Salati. Von dem sind zwar erst wenige Geschichten erschienen, haben mir aber recht gut gefallen, insbesondere "Auf Messers Schneide" (374). Mal sehen, was noch von erscheint...
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#11
Zunächst einmal vielen Dank, dass Du diesen interessanten Thread eröffnet hast. Gut
In Deinem schönen und ausführlichen Startbeitrag ist bereits vieles enthalten, was für dieses Thema von zentraler Bedeutung ist. Was bleibt mir da noch zu sagen? Da ich geschwätzig bin: Genug.Frech

Eins vorweg: Tito Faraci hat in meinen Augen einen eigenen Thread verdient. Ihn hier in einem Aufwasch mit Durchschnittskünstlern wie Panaro, Nigro und Badino abzuhandeln, wird der Qualität seines ‚Werkes’ meiner Meinung nach nicht gerecht. Faracis Geschichten bereiten nämlich nicht nur Freude beim Lesen, es lässt sich auch das eine oder andere darüber sagen. So erfreue ich mich immer wieder an seiner filmischen Erzählweise und dem durch die Abfolge lediglich minimal veränderter Panels erzeugten lakonischen Humor. Ebenfalls von Interesse ist seine Verwendungsweise von Nebenfiguren wie Kater Karlo und Inspektor Issel. In diesem Punkt ist festzustellen, dass er viele Autoren der jüngeren Generation geprägt hat. Wie gesagt: Es wäre meiner Meinung nach durchaus angemessen, ihm einen eigenen Thread zu widmen.

Zu Casty gibt es bereits einen Thread – und das ist auch gut so.

Von Vitaliano habe ich ebenfalls eine hohe Meinung. Was mir an diesem derzeit auch im LTB häufig vertretenen Jungautoren besonders gefällt, ist zum einen die hohe Gagdichte, die vor allem auf der Dialogebene funktioniert und zum anderen die Tatsache, dass er mit DoppelDuck, Dr. Mouse und Onkel Dagoberts Millionen neue Wege beschreitet und frischen Wind in die italienische Massenproduktion bringt.

Dass Du am Anfang Deines Textes einige Autoren wie Panaro, Russo und Salvagnini mit wenigen Worten abgetan hast, ist in Anbetracht der Qualität der meisten ihrer neueren Geschichten absolut berechtigt. Betrachtet man jedoch, was besagte Herren in ihren frühen Jahren produziert haben, so kommt man nicht umhin, ihnen einen Funken Talent zuzugestehen.
Bei Russo denke ich diesbezüglich etwa an „Eine Braut zuviel“ (LTB 170), „Die Verwandlung des Gregor Ducksa“ (LTB 173), „Der Traum vom großen Onkel“ (LTB 181) und last but not least „Donleon der Schreckliche“ (LTB 215). Auch Panaro glänzte in den 1990er Jahren hin und wieder mit ziemlich guten Stories, zum Beispiel: „Der Gedächtnislöscher“ (LTB 195), „Es geschah in einer Nacht“ (LTB 199), „Es ist wichtig, ernst zu sein“ (LTB 209), „Der Trick mit dem Jungbrunnen“ (LTB 218) oder auch „Eine kleine Entscheidungshilfe“ (LTB 233). Salvagnini schließlich ist der Schöpfer der von mir sehr geschätzten Reihe „Mittwochs bei Goofy“. Aber auch andere Geschichten von ihm sind mir durchaus positiv in Erinnerung geblieben, darunter „Der Mann hinter den Ducks“ (LTB 196), „Alpträume ohne Ende“ (LTB 201), „Das trickreiche zweite Ich“ (LTB 221) sowie „Denken ist Glückssache“ (LTB 223).
Ihre besten Jahre haben diese Herren leider hinter sich; wenn ich inzwischen in der Vorschau auf das nächste LTB den Namen Panaro lese, sträuben sich mir alle Nackenhaare.

Zu Sisti: Wenn ich frühere Lustige Taschenbücher zur Hand nehme, fällt mir Sisti vor allem wegen seiner pädagogischen Geschichten (‚Das Sorgentelefon’, „Ein lehhreicher Spaziergang“) auf, die ich nicht sonderlich schätze. Vergleichbar mit den zuvor Genannten produziert Sisti viel Durchschnittsware, glänzt aber hin und wieder auch mit Comicperlen wie „Kosmische Zeitsprünge“ (LTB 191) oder „Mauso Polo“ (LTB 387). Die von Dir genannten, in Deutschland noch unveröffentlichten Geschichten, sehen auf jeden Fall interessant aus. Einiges davon ist jedoch geblockt (I TL 2674-1P), anderes wurde bereits abgelehnt (Goofys Vorfahren).

Bosco… ist mir bisher vor allem durch seine Arbeit an DoppelDuck aufgefallen. Hier macht er seine Sache gut (wenngleich mir die von Vitaliano verfassten Episoden meist besser gefallen haben). Darüber hinaus scheint er jedoch kein übermäßig kreativer Autor zu sein, der uns zumeist eher mit kurzen und belanglosen Geschichten ‚beglückt’.

Badino... ist in meinen Augen fast schon der Inbegriff von italienischer 08/15-Kost. Dieses Urteil habe ich durch die Nimmermehr-Geschichte im letzten LTB wieder bestätigt gefunden. Seine Geschichten sind meist kurz, solide konstruiert und ohne interessante Wendungen. Erzählerische Finessen sucht man hier vergebens. Ich habe mich bei der Lektüre seiner Stories zwar auch noch nie geärgert, wie das hin und wieder bei Egmont-Geschichten der Fall ist, aber das allein genügt halt nicht. Zudem bedient er gerne Nebenfiguren, die ich für eher überflüssig erachte, wenngleich ich zugebe, dass das sicherlich Geschmackssache ist.

Auf die anderen Autoren gehe ich vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt noch ein.
Der von 313er genannte Salati gehört auch für mich zu den hoffnungsvollen Talenten. Bisher sind noch nicht ausreichend Geschichten von ihm erschienen, um diesbezüglich ein endgültiges Urteil zu fällen. Auf jeden Fall scheint er sich stark an Faraci und auch Vitaliano zu orientieren.
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#12
(08.04.2010, 23:41)Kopekobert Dukofjew schrieb: Was bleibt mir da noch zu sagen? Da ich geschwätzig bin: Genug.Frech

Ich weiss - inzwischen sind mir auch noch genug weitere wichtige Autoren eingefallen, die vielleicht noch eine kleine Vorstellung verdient haben. Später dazu hoffentlich noch ein bisschen mehr.Zwinkern
Allerdings soll es ja um die modernen Autoren gehen - Russo, Panaro, Salvagnini etc. haben früher wirklich einige sehr gute Geschichten gemacht, echte LTB-Klassiker, aber das war eben früher. Für diesen Thread wirklich von Belang sind also nur deren aktuelle Werke. Es ging mir vorallem drum, ein wenig Ordnung in diesen unübersichtlichen Wald von x vorallem jüngeren Autoren zu bringen. Da kann man sich ja beim gewöhnlichen lesen kaum Namen merken. Fröhlich
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#13
Dann buddele ich diesen Thread hier mal wieder aus, um meinem Wortschwall einen freien Lauf zu verpassen! Ich bin nämlich der Meinung, dass hier einige Herrschaften nur ganz nebenbei oder gar nicht genannt wurden, was ich sehr schade finde, denn in letzter Zeit sind mir eine Menge Leute aufgefallen, die ich bisher kaum kannte.

Fangen wir an mit Riccardo Secchi, dem es das Thema Fußball wohl angetan hat - zum Freude der Leser! Nicht nur die geniale Fußball-Saga aus dem diesjährigen LTB Extra stammt von ihm, sondern auch eine weitere, vierteilige Fußball-Serie, deren furioses Finale in Italien vor einigen Wochen in Topolino 2878 abgedruckt wurde. Neben dem Fußballsport scheint sein Steckenpferd Phantomias zu sein: Er hat vor einigen Jahren sehr moderne Stories mit ihm erdacht, die es ins Paperinik Cult geschafft haben - nach Deutschland aber nicht. Hierzulande kennt man trotzdem einige seiner Phantomias-Meisterwerke: Die Superschurken-Serie, die 2007 ins MM-M kam, fällt einem da gleich ein. Auch an den Ultraheroes hat er mitgearbeitet.

Ein anderes Ultrahero-Teammitglied Giorgio Salati, der sich in jüngster Zeit sowohl mit Mäusen als auch mit Enten im LTB einen Namen gemacht hat, und zwar durch Phantomias taucht ab und Entführung in der U-Bahn, beide aus LTB 408, beide uneingeschränkt lesenswert! In Italien kennt man ihn zusätzlich noch durch einige Einseiter sowie ein Kapitel in der Serie Topolinia 20802, bei der auch Vitaliano und Faraci mitgemacht haben. Genau wie die beiden folgenden Kollegen, weiß er sowohl Ducks als auch Mäuse meisterhaft in Szene zu setzen, und da er recht produktiv ist und 24 lange Geschichten in Deutschland noch ausstehen, dürfen wir uns wohl auf weitere Leckerbissen freuen!

Zunächst nur durch kürzere Geschichten, später auch durch längere, interessante Geschichten bekannt ist Roberto Gagnor. Auch er beherrscht Enten und Mäuse, war zuletzt gleich drei mal (!) in LTB 409 vertreten, mit Gitta, Trudi und Donald. Sein noch kleines Gesamtwerk wächst schnell: Er scheint sehr produktiv zu sein, in den aktuellen Topolini findet man ihn sehr oft. Ganz besonders interessant klingt von diesen vielen Geschichten diese Zusammenarbeit mit Cavazzano, in der Salati Micky, Goofy und Donald im Gottfredson-Stil auf Salvador Dalí treffen lässt.

Ebenfalls in den meisten Listen hier nicht entdecken können habe ich Maria Muzzolini, die wir vorallem durch die absolut gelungene Cavazzano-Kooperation Die Rolling Ducks aus LTB 400 kennen, aber auch durch zwei Kapitel in der LTB Collection, die dort mMn aber eher zur Mittelklasse zählten, wenn man sie mit den anderen kapiteln vergleicht. Wie üblich sind die Italienier mal wieder wesentlich vertrauter mit ihr und kennen viel mehr Geschichten, nämlich ganze 65 Stück, die es noch nicht nach Deutschland geschafft haben: Hier ist sie mitunter für ihre W.I.T.C.H.-Geschichten, mehrere Einseiter und diese Gamma-Geschichte bekannt. Genau wie Gagnor kreiert sie Geschichten mit Mäusen UND Enten, ist aber bei weitem nicht so produktiv wie ihr männlicher Kollege.
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#14
Die Ausdifferenzierung ist wirklich schwer. Zu vielen modernen Autoren kann ich mir keine allzu klare Meinung machen (was bei Zeichnern ja viel einfacher ist), da viele je nachdem bessere und schlechtere Storys abliefern; je produktiver ein Autor ist, desto eher gibt es auch mehr schwächere Storys - mal abgesehen von den Genies dieser Generation, Faraci, Vitaliano und Casty. Aber bei vielen anderen findet man auch Negativbeispiele, ganz besonders, wenn sie auch gerne kürzere Geschichten verfassen. So bin ich dann auch nicht mehr mit all meinen früheren Einschätzungen ganz einverstanden...da könnt' ich mal über die Bücher gehen. Es gibt durchaus Autoren (neben dem genannten Dreiergespann), wo klar die positiven Züge hervorstechen und viel Platz einnehmen, aber bei den meisten kann man nicht gross anders, als die Rosinen rauszupicken.
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#15
Mir fällt gerade auf, dass Bruno Enna in diesem Thread bisher nur beiläufig erwähnt worden ist. Dabei zeichnet sich sein Werk durch eine Vielzahl außergewöhnlicher Storys aus. So zählt er nicht nur zu den profiliertesten Donny-Duck-Autoren, sondern war auch an einigen der ambitioniertesten italienischen Disney-Projekte der letzten fünfzehn Jahre beteiligt (PKNA, Micky X, Anderville). Seine neueste Geschichte - eine Adaption von Bram Stokers "Dracula" - macht ebenfalls einen sehr interessanten und unkonventionellen Eindruck. Zu dem Comic findet sich übrigens ein kurzer Trailer auf topolino.it. Fabio Celoni hat sich allem Anschein nach selbst übertroffen!
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#16
Wir sind bisher noch überhaupt nicht auf Enrico Faccini eingegangen, der ja ebenso wie die bereits genannten Corrado Mastantuono und Marco Gervasio nicht nur als Zeichner, sondern auch als Autor seine Qualitäten besitzt. Sieht man von seinen zahlreichen Einseitern ab, hat er bis dato zu 64 Geschichten das Skript beigesteuert. Eines seiner Markenzeichen sind seine "wortlosen" Comics, in denen auf Dialoge gänzlich verzichtet wird.
Durch Zufall bin ich auf Faccinis Blog gestoßen, den er als Plattform nutzt, um uns mit Zeichnungen zu beglücken, die es sicherlich niemals in eine Disney-Publikation schaffen werden. Besonders gut gefällt mir seine Hommage an Irvings "The Adventure of the German Student". Mit dieser befindet er sich übrigens insofern in guter Tradition, als schon Barks in seinem Zehnseiter "Rip Van Donald" auf eine Erzählung von Irving angespielt hat.
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#17
Sehr cool! Immer schön, den Blog eines Künstlers zu entdecken wo er solche Sachen hochlädt. Fröhlich
Und Faccinis Qualitäten liegen ja sowieso im Humor, wenn man im LTB schon Einseiter und Lückenfüller bringen muss, dann sollten es wenigstens welche von ihm sein.
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