Absolut einwandfrei ist an diesem Jahresabschluss einzig das wundertolle Cover.
Inhaltlich bewegt man sich auf ein "okay" zu.
Das fängt an mit der O.M.A. Auf gewisse Weise atmet diese neue Geschichte den Geist der ersten Monster-Storys, das ist schön. Schlussendlich dann aber doch zu viel Klamauk und zu viel Text, das wirkt nicht gut.
Die Micky-Story ist im Vergleich zu dem, was man sonst mit ihm vorgesetzt bekommt natürlich schon etwas unspektakulär - funktioniert aber trotzdem gut. Die Story ist nicht neu, aber ansprechend geschrieben, Dalla Santa ist bei den Mäusen erheblich angenehmer als bei den Ducks und mit Winterzeichnungen noch besser.
Den Phantomias dagegen hätt's nicht gebraucht, da hat die Redaktion mit ihrem Helden-Zwang tief in die Mottenkiste gelangt und eine kürzere Geschichte aus einer unbedeutenden Nebenreihe geholt, die im Original noch nicht mal einen echten Titel hatte. Einzig die Zeichnungen sind noch gut anzusehen.
Richtiggehend gut dagegen die Neujahrs-Geschichte. Die Handlung ist kreativ genug, ansprechend umgesetzt und verfügt sogar über einen interessanten Twist, was eindeutig mehr ist, als man bei Autor und Figuren erwarten würde. Gute Wahl.
Ähnlich gut geht es weiter, die Steinzeit passt so ungefragt zwar nicht besonders gut in ein normales LTB, diese Geschichte ist aber pfiffig, kurz aber oho.
Es folgt der Absturz in Form einer unbedeutenden Geschichte mit langweilig in Szene gesetzten Nebenfiguren. Ich kann mit Ottavio Panaro's Zeichnungen nichts anfangen. Erinnern mich immer an dunklere LTB-Zeiten.
Es folgt, wie schon in der letzten Ausgabe, eine schon fast aussergewöhnlich gute Sci-Fi-Story von Bancells. Das Thema gab's zwar schon mehr als öfters, ist aber insgesamt schön umgesetzt worden. Manchmal wirken die Zeichnungen zwar zu eckig und ganz offensichtlich ist man in Dänemark nicht fähig, eine Story ohne Radau machende Neffen am Anfang zu produzieren - das war's aber an nennenswerter Kritik.
10 Seiten Karlo sind zwar nicht nötig, aber unterhaltsam.
25 Seiten Cimino/Chierchini dagegen sind weder nötig noch unterhaltsam. Cimino nervt wie in besten Zeiten, Chierchini passt kein bisschens ins moderne LTB, schon gar nicht mit moderner Kolorierung.
Das Highlight kommt zum Schluss! Vermutlich der beste neue De Vita, den ich seit Jahren im LTB gelesen hab, mal abgesehen von den Zusammenarbeiten mit Casty. Die meisten Storys zuvor (vorallem Indiana Goof) waren immer etwas vorhersehbar, diese aber hat fast alles, was man sich wünscht: spannende Story, die nötige Länge und mal eine richtig passende Kolorierung. So kann ich schon viel mehr mit der Spätphase des Meisters anfangen, solche Storys können ruhig noch mehr kommen, und die gibt es bestimmt auch noch.
Meine Erfahrung bestätigt sich um ein weiteres Jahr: weder die erste, noch die letzte Ausgabe eines Jahres stechen hervor.