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[Autor] Abramo & Giampaolo Barosso
#1
Die Brüder, die fast immer als Zweiergespann gearbeitet haben und in ihrer gut 15 Jahre langen Karriere einige gute Geschichten lieferten, haben dringend einen Thread verdient! Geschichten wie etwa Der Blitzanzieher mit Massimo De Vita, Verräterische Düfte mit Asteriti oder auch Die alte Schreibmaschine mit Scarpa sind absolut grandios, auch wenn viele eher mittelmäßige Geschichten ihren Ruhm schmälern.
Ich finde es mehr als schade, dass sie von vielen unterschätzt werden, was mMn auch daran liegt, dass sie zwar eine Menge Top-Geschichten, aber keine wirklichen Meilensteine abgeliefert haben, wie es einige unter ihren Autoren-Kollegen wie Massimo De Vita (Gläsernes Schwert, Tierkreisstein) oder Guido Martina (Phantomias, Marco Polo, Messere Ducato) gleich mehrmals schafften. Auch gehen die guten Geschichte unter den schlechten unter, was den Gesamteindruck schlechter macht als er eigentlich sein sollte.
Was haltet ihr von den Gebrüdern?
Kluger, orientierter, männlicher, pausenlos engagierter und treffend als Ehrenmitglied nominierter Typ
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#2
Ich würde Abramo & Giampaolo Barosso auch nicht zu den besten italienischen Autoren zählen. Vor allem finde ich es schade, dass sie sich fast nur auf kurze bzw. mittellange Geschichte beschränkt haben, denn die ganz wenigen langen von ihnen wie "Die Zebramuschel" (LTB 1) und "Der Fall XYZ" (LTB 2), hab ich gut in Erinnerungen. Aber natürlich gibt's auch einige gelungene Zusammenarbeiten mit Scarpa, wofür jüngst auch "Aushilfslehrer in Blumental" (LTB 399) ein gutes Beispiel ist.

Aber natürlich auch "Die alte Schreibmaschine". Immer noch eine meiner Lieblingsseiten, auf der die Unterschiede zwischen Donald und Dagobert auf eine herrliche Art und Weise dargestellt werden: http://www.bilder-hochladen.net/files/4v...pg-nb.html


In einer Sache werden die Barossos aber denke ich auf jeden Fall unterschätzt: In ihrer Bedeutung. Zum Beispiel waren es die Barossos, die Klaas Klever nach Italien "geholt" haben. Ohne sie wäre es gut möglich, dass Klever immer noch den Status eines Einmal-Charakters hätte. Dann hätte es eventuell zahlreiche Wirtschaftskämpfe nicht gegeben oder sie wären mit einer anderen Figur (vielleicht Moneysac) bestritten worden. (Aber gut, das ist jetzt tatsächlich reine Spekulation)

Auch die ersten vier italienischen Gundel-Geschichten wurden von den Barossos geschrieben. Gut, die ganzen Barks-Gundel-Geschichten sind natürlich auch im Topolino erschienen, weshalb man schon sagen kann, dass sich Gundel früher oder später dort auch durchgesetzt hätte - dennoch finde ich diese "pionier-hafte" schon bemerkenswert...
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)

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#3
(25.02.2011, 22:59)313er schrieb: In einer Sache werden die Barossos aber denke ich auf jeden Fall unterschätzt: In ihrer Bedeutung. Zum Beispiel waren es die Barossos, die Klaas Klever nach Italien "geholt" haben. Ohne sie wäre es gut möglich, dass Klever immer noch den Status eines Einmal-Charakters hätte. Dann hätte es eventuell zahlreiche Wirtschaftskämpfe nicht gegeben oder sie wären mit einer anderen Figur (vielleicht Moneysac) bestritten worden. (Aber gut, das ist jetzt tatsächlich reine Spekulation)

Es ist zwar nur Spekulation, aber ich denke, du weist dennoch auf einen wichtigen Punkt hin. Barks hat die Figur nur ein einziges Mal verwendet, zumal Dagobert zu diesem Zeitpunkt mit Flintheart Glomgold (Mac Moneysac) bereits einen charismatischen Antipoden besaß. Ob Klever ohne die Barosso-Brüder also tatsächlich seinen Weg nach Europa gefunden hätte, ist mehr als zweifelhaft. In diesem Artikel fragt sich ein US-amerikanischer (?) Blogger, wie es dazu kommen konnte, dass diese in seinen Augen uninteressante Figur eine so erfolgreiche Karriere hingelegt hat. Ich muss ihm in dem Punkt allerdings widersprechen: Meiner Meinung nach ist Klever der optimale Antagonist, da er den Typus "schnöseliger Emporkömmling" verkörpert und somit das genaue Gegenstück zu Dagobert darstellt, wohingegen Mac Moneysac eine Art Alter Ego Dagoberts ist, bei dem lediglich die Schattenseiten überwiegen.

Meine Einstellung zu den Barosso-Brüdern ist ambivalent. In der Tat sind ihnen hin und wieder richtig witzige und gut inszenierte Storys gelungen. Neben den bereits genannten Geschichten "Die alte Schreibmaschine" und "Aushilfslehrer in Blumenthal" fallen mir auf Anhieb auch noch "Meisterdetektivschüler Donald", "Der unglückliche Gewinner" und "Der Kampf um die Krone" ein.
Zugleich haben sie aber keine absolut erinnerungswürdigen, epischen Storys geschrieben. Darin unterscheiden sie sich von Guido Martina und Carlo Chendi, die in meiner persönlichen Wertschätzung höher angesiedelt sind. Ihre Stärken lagen zudem eindeutig bei den Ducks: Beim Überprüfen der Maus-Geschichten, die ich von ihnen habe, fiel mir auf, dass ich mich an die meisten kaum mehr erinnern konnte (Ausnahme: "Der Fall XYZ").
Bemerkenswert: Bei ihnen scheint Gamma auf der Erde zu leben und einer geregelten Arbeit nachzugehen. Offenbar wussten viele der älteren italienischen Autoren nicht so recht, wie sie mit dieser Gottfredson-Figur umzugehen hatten.
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#4
Zitat:Eine traurige Meldung aus Italien: Wie afNews berichtete, ist der in Turiner Autor Abramo Barosso gestern im Alter von 81 Jahren verstorben.
Gemeinsam mit seinem Bruder Giampaolo schrieb Abramo Barosso in den 1960er- und 1970er-Jahren knapp 350 Geschichten mit Ducks und [...]

Hier geht's zum Eintrag im Blog!
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#5
Traurig, TraurigSeufz!

Ich hoffe er hatte ein gutes Leben voller Ducks und Mäusen und ist sich seiner Leistung bewusst!

Mein herzlichstes Beileid!
G.R.I.F.F.E.L C.: GRoßer Internationaler Fan der Fantastischen Eindrucksvollen Lobenswerten Comics

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#6
Ich kannte den Herr natürlich nicht persönlich, aber die im Eintrag genannten Geschichten, insbesondere die mit der alten Schreibmaschine, sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben.
Möge er in Frieden ruhen.
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#7
Leider muss dieser Thread erneut wegen einer traurigen Nachricht hochgeholt werden. Wie afNews berichtet, ist Giampaolo Barosso am 27. Februar im Alter von 76 Jahren von uns gegangen. Traurig
Ich möchte mich bei ihm an dieser Stelle für seine Arbeit als Disney-Autor bedanken und seinen Angehörigen und Freunden mein Beileid aussprechen.
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