So, dann mal los!
Cover
Sehr gutes Cover, der graue Donald im Vordergrund und der schwarz-rote Hafenhintergrund harmonieren perfekt.
Gut plus
Die Spur der Saphire
Diese Geschichte ist am 5. April 2016 in Topolino 3149 erschienen und damit die neueste in Deutschland abgedruckte italienische Geschichte. Nur schade, dass sie in schon einem Monat von dem PK-DD-Crossover überholt wird.
Dies ist die Pilotfolge der Serie „Detective Donald“, von der bis jetzt drei Teile existieren. Der zweite erschien im September, der dritte erst kürzlich im Januar. Alle Folgen sind von Vito Stabile geschrieben und von Carlo Limido gezeichnet, so auch diese Geschichte.
Wir sind im Amerika der 40er-Jahre, der Zeit der Hoffnungen und Träume... und der von Detective Donald.
Dieser führt ein Detektivbüro und muss sich mit dem Fall von Fräulein Daisy befassen, die ein ersteigertes Bild um Mitternacht am Hafen übergeben soll. Im Verlaufe des Falls werden einige Geheimnisse um Bild und Maler aufgedeckt und auch die im Titel erwähnten Saphire spielen eine Rolle, ebenso bahnt sich eine Liebesgeschichte zwischen Donald und Daisy durch die Geschichte.
Auch Dolly ist als Assistentin von Donald dabei und Zorngiebel spielt eine Nebenrolle als Polizist.
Eine sehr gute Geschichte. Humor, Spannung und Parodie des Detektivgenres sind perfekt aufeinander abgestimmt. Die Handlung wird in mehreren Etappen gut aufgebaut und das Gesamtwerk unterhält bestens, auch die Zeichnungen sind sehr erfrischend. Erinnert ein bisschen an gute Drei-Fragezeichen-Krimis.
Top
Der mysteriöse Puppenmeister
Eine solche Geschichte hatten wir glaube ich noch nie. Ich würde sagen, es handelt sich hier um einen Mystery-Thriller-Krimi mit surrealen Elementen. Aber ebenfalls sehr gut. Eine spannende Geschichte über einen geheimnisvollen Puppenmeister. Musste ja auch irgendwann kommen, schließlich werden Puppen ja oft gruselig dargestellt. Die Stimmung in diesem Comic ist einzigartig, die Figur des Puppenmeisters hat von Anfang an eine sehr unbehagliche Ausstrahlung. Die spielzeugähnlichen, an sich quietschfröhlichen Zeichnungen von Faccini passen wie die Faust aufs Auge und dass manche Gesichtsaudrücke nicht hundertprozentig passend sind (etwa Mickys Grinsen an einigen Stellen) wirkt nicht einmal schlecht, im Gegenteil, es passt perfekt zu der mysteriösen Atmosphäre dieses Comics. Die surreale Micky-Odyssee auf den Seiten 68-71, in denen Micky gegen Puppensoldaten kämpft, in eine Kuckucksuhr gerät und von einem grünen Geschöpf, das aus dem Telefonhörer kommt, fast erdrückt wird, dürfte zu den besten Casty- oder Faccini-Seiten überhaupt zählen. Grossartig! Insgesamt ein Comic ohne Mängel.
Top
König des Chaos – Kopflos
Guter Einseiter.
Von den Panzerknackern empfohlen
Die Panzerknacker haben einen Plan: Sie stellen sich rehabilitiert und nutzen ihr Ganovenwissen nun, um angeblich einbruchsichere Sicherheitssysteme auf den Markt zu bringen. Der Clou: Natürlich sind die Sicherheitssysteme nicht einbruchsicher, sondern für die Panzerknacker ohne Weiteres zu knacken. Der Plan funktioniert und auch bei Dagobert Duck bietet sich nun eine Gelegenheit...
Keine herausragende Geschichte, aber sicherlich besser als die durchschnittliche Panzerknacker-Kost. Gut und routiniert entwickelt sich die Storyline, gewürzt mit einigen Nebenhandlungssträngen und Gags. Insgesamt gut zu lesen und unterhaltsam.
Gut plus
Nummer eins auf der Liste
Letzte Geschichte einer dreiteiligen Serie um Donalds-Jugend (auch in LTB 455 und LTB 484 zu finden). Die ganze Serie gefällt mir sehr und so auch dieser Teil. Erzählt wird, wie Donald einer Band beitritt, um Daisy für sich zu gewinnen. Auch sämtliche andere junge Charaktere sowie eine Rahmenhandlung sind dabei. Eine sympathische Geschichte mit sehr witzigen Gags. Man danke nur an die Band oder wie Donald am Ende von allen ausgebuht wird, nur von Daisy nicht. Auch die Rahmenhandlung hat was. Ausserdem gefallen mir Geschichten mit Happy End für Donald immer besser als die, in denen er am Ende als der Verlierer dasteht. Gefällt mir sehr gut.
Top
O Brüder, wo seid ihr?
Womit wir dann bei der „durchschnittlichen Panzerknacker-Kost“ wären. Die allerdings gar nicht so schlecht ist. Die Geschichte habe ich länger empfunden als nur 22 Seiten lang, und das ist positiv gemeint. Man hat viel aus der neuen Idee (bis auf einen Panzerknacker verschwinden alle) gemacht, es gibt gute Gags. Genial ist, wie die sieben Gemütsstadien, die der alleindastehende Panzerknacker durchläuft, am Schluss nochmal aufgegriffen werden. Die Auflösung überzeugt nicht hundertprozentig, eine bessere kann ich mir allerdings nicht vorstellen.
Gut
Ein beharrlicher Verehrer
Es gibt wohl kein berühmteres Autor/Zeichner-Duo als Giorgio Pezzin/Giorgio Cavazzano. Grosse Highlights wie Der Diamant im Krokant oder die fliegenden Eisberge sind ihm zuzuschreiben, in Italien hat es sogar einen eigenen Band gewidmet bekommen. Dies ist die zweitletzte Geschichte dieses Duos und die letzte, die noch nicht in Deutschland veröffentlicht wurde. Und schon wieder ein neues Genre: Nennen wir es mal Romanzen-Krimi. Daisy hat einen hartnäckigen Verehrer. Sie wird zu einer Gala von ihm eingeladen und geht, unter anderem, um Donalds Eifersucht zu prüfen, dorthin. Doch es stellt sich heraus, dass der Verehrer nichts Gutes im Sinn hat... Am nächsten Morgen wird Daisy verhaftet und bis zum Heulen verhört. Sie wird bezichtigt, geheime Dokumente gestohlen zu haben. Doch Donalds Eifersucht war durchaus aktiv und so nimmt der Fall eine entscheidende Wendung... Eine interessante Geschichte mit überzeugendem Plot. Neben der von mir sehr begrüssten Tatsache, dass Donald am Ende nicht der Trottel ist (im Gegenteil) ist sowohl ein recht unvorhersehbarer Krimi vorhanden (Wie wird Daisys Unschuld
bewiesen?) und auch gute Gags sind enthalten. Stichwort: Verraten sie das ja nicht meiner Frau
Für 25 Seiten sehr gut.
Top
Detektive, Bohnen und Gespenster
Hier werden Detektivgeschichten knallhart aufs Korn genommen. Und das auch noch gut. Der erste Erzählkasten zum Beispiel ist sehr schön und auch die Sache mit dem „Dealer“ habe ich in noch keinem Disney-Comic gesehen. Die zweite Hälfte der Geschichte ist dann aber ziemlich schlecht, das Gespenst zum Beispiel wirkt total fehl am Platz und das Ende ist unbefriedigend. Schade um die eigentlich sehr gute Grundidee.
Mittelmäßig
Betrügerei im Doppelpack
Das schwarze Phantom und Kater Karlo spielen sich gegenseitig gegeneinander aus... Naja, fast. Das ganze ist hervorragend inszeniert und in Vitaliano-Manier geschickt und auch sehr witzig umgesetzt. Besonders Issel ist in dieser Geschichte ü-ber-ra-gend! In meinen letzten ltb.de-Bewertungen habe ich die Geschichte mit gut bewertet, aber jetzt, wo ich so drüber nachdenke, gebe ich doch ein
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Der Neue
Nun leider der Tiefpunkt des Bandes. Wie man mit etwas Recherche herausfinden kann, hat Egmont die Produktion von Phantomias-Comics eigentlich 2006 gestoppt. 2012 wurde sie dann aber wieder aufgenommen. Bei dieser Geschichte bedauert man das fast. Die Zeichnungen von Freccero sind super, die Bildkompositionen allererste Sahne und auch die Farben strahlen nur so. Und wie bei Freccero zu erwarten: Die Geschichte wirkt wie ein einziges Cover
Die Story ist aber schlecht. Ein paar weitere Bezeichnungen: Peinlich, pseudocool, zum Fremdschämen, dämlich, auf Achtjährige getrimmt, stupide, blöde. Phantomias bekommt einen offensichtlich vorpubertären „Mitstreiter“ namens Phantomask. Dieser ist zugleich auch noch ein Superschurke, der einer Spielzeugfigur nachempfunden wurde. In dieser Geschichte stimmt gar nichts. Besteht die Bevölkerung von Entenhausen nur aus Holzköpfen oder wieso feiern die ernsthaft einen offensichtlich minderjährigen Typen in einem Plastik-Phantomias-Kostüm, weil er ein Hündchen aus den Armen einem völlig debilen
„Oberbösesuperdoofischurkenbösewicht“ befreit und dann im Fernsehen gleich mal verkündet, er werde jetzt Phantomias’ Stelle einnehmen? Die Taten des „Superschurken“ könnten kindischer nicht sein, Hündchen festhalten und die Statue mit Torte bekleckern. Dazu will er drei x-beliebige Gefängnisinsassen befreien? Wieso? Naja, er ist halt böse und die Bösen helfen halt den Bösen...
Alle Charaktere sind unsympathisch, sei es dieses Rotzblag, Phantomias, der sich grenzdebil verhält, TTT, die Skaterprofis werden wollen oder die Bewohner Entenhausens. Die Auflösung ist mehr als schlecht: Das Rotzblag hat als Kind nie mit seinen Phantomias-Actionfiguren spielen dürfen und wollte deshalb selbst Superheld werden...
Dann ist da noch die Darstellung von Phantomias, wie sie mir allgemein nicht gefällt und vor allem in Dänemark auftritt: Phantomias ist Superheld, der alles macht, vom Katzen- und Statuenretten bis zu Gefängnisausbrüche vereiteln, er ist viel besser als die Polizei, in Entenhausen ist alles voller Verbrecher, die alle von Phantomias aufgehalten werden, Phantomias ist der Held von allen und hat tausende Fanseiten, die Bösen sind einfach Böse um des Böseseinswillen... All das ist in dieser Geschichte vereint. Dazu ist sie auch noch extrem auf „cool getrimmt“. Mega-Action-Superhelden-gegen-Böse-Comics für Achtjährige quasi. Das ganze Szenario, das Universum, die Figuren, alles ist so. Auch die Übersetzung mit den megacoolen Sprüchen ist, wie für derartigen Egmont-Kram gewohnt, schlecht, pseudowitzig und ebenso auf cool getrimmt. Das alles ist übrigens genauso in den anderen Troelstrup-Phantomias-Comics aus LTB 482 und 485. Mir gefällt dieser Autor nicht... Tut mir leid, wenn diese ganze Rezension jetzt sehr durcheinander, wirr und konzeptlos ist, ich habe mir aus der Seele geschrieben, weil mich diese Geschichte stört. Wer mag sowas? Ich hätte diese ganze Geschichte liebend gern genau analysiert und auseinandergenommen, aber dazu fehlt mir die Zeit.
Neben den Zeichnungen sind positive Aspekte vereinzelte gute Gags (S. 249 oben links, S. 253 Mitte), mehr gibt es nicht wirklich.
Schlecht
Abschließend möchte ich sagen, dass das LTB in einer wirklich guten Phase ist. Klar ist nicht alles gut, aber man muss das nur mit den LTBs 250 bis 400 vergleichen, um das ganze etwas positiver zu betrachen. Es gibt nur noch eine Egmont-Geschichte pro Band (von ein paar Ausnahmen mit kürzeren Geschichten abgesehen), es werden italienische Highlights abgedruckt (Schatzinsel, Casty, zu viele, um sie alle aufzuzählen) und allgemein ist das Niveau recht weit oben.
Ausserdem ist dieses LTB ein Schlag ins Gesicht für alle, die behaupten, es gäbe nach so vielen Geschichten nur noch Wiederholungen und mann müsse Disney-Comics einstampfen. Etwa der gute Boemund von Hunoltstein ist ja dieser Meinung. Die Geschichten in diesem Band sind allesamt recht bis sehr originell, die Panzerknackergeschichten sind da schon eher am Standard dran, ansonsten sind auch teilweise ganz neue Ideen (Puppenmeister, Saphire, Nummer eins, Detektive, Bohnen..., Verehrer) oder zumindest originell umgesetzte Geschichten drin.
Insgesamt gebe ich der Ausgabe ein
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Sicherlich die beste seit langer Zeit.