War wirklich erstaunt, als ich mir das bisherige Feedback bei lustige-taschenbuecher.de durchgelesen hab, ich seh den Band dann doch wesentlich schlechter als dort (was zumindest in dem Ausmaß doch selten ist).
Naja, fangen wir mal mit dem Cover an, das mir insgesamt doch relativ gut gefällt. Die Zeichnungen (man weiß nicht von wem, würde mal auf Andrea Ferraris tippen, da der ja jetzt auch für Egmont zeichnet) sind auf jeden Fall besser als sonst, das Motiv macht zumindest ein bisschen Lust auf die Titelgeschichte...
... die vermag mich jetzt aber nicht unbedingt zu überzeugen. Gute Ansätze waren da, die Story sicherlich nicht allzu schlecht, aber insgesamt ist da der Funke nicht so richtig übergesprungen - mir liegt das Genre "Monster" wohl einfach nicht so sehr, zudem ist es überflüssig zu erwähnen, dass ich immer noch kein Andersen-Fan bin. Diesmal war auf Seite 8 (links unten, wenn ich mich nicht täusche), seit langer Zeit mal wieder eine richtig hässliche Zeichnung von ihm drin, ein Donald mit gefletschten Zähnen, der für mich eigentlich so gar nicht nach Donald aus sieht...
Was man aber löblich erwähnen muss, ist die Übersetzung von
Mission Monster, was aber auch fast schon Standard bei der Egmont-Anfangsgeschichte ist (tippe mal, dass die immer Daibenzeiher zugeteilt kriegt). Trotzdem nur oberes Mittelmaß -
4 Punkte.
Besser wird's mit der zweiten Geschichte
Zu früh gefreit. Allgemein gefallen mir Gitta-Geschichten recht oft, hier hatte man doch auch eine recht interessante Idee. Aus der Handlung heraus, dass Dagobert so tun muss, als sei er verlobt mit Gitta, hätte man von der Gag-Seite aber fast noch mehr rausholen können. Die Zeichnungen von Barbaro bekommen eine ähnliche Bewertung wie die von Pisapia im letzten Band: Nicht überragend, aber irgendwie interessant. Insgesamt also doch recht zufriedenstellend und deshalb verdiente
6 Punkte.
Der Höhepunkt des Bandes ist wie erwartet die einzige Micky-Geschichte
Die geheimnisvolle Fackel. Interessante Handlung, die genügend Raum zur Entfaltung hat, recht ansprechend gezeichnet und mit vielen historischen Fakten - mMn die einzige Top-Geschichte im Band, auch wenn ich fast noch mehr erwartet hätte, ein Highlight dieses LTB-Jahres ist es nämlich dann auch wieder nicht. Was mir irgendwie ein bisschen fehlt, sind diese klassischen Elemente der Zeitreise-Geschichten, irgendwie hatte man nach den ersten paar Seiten schon gar nicht mehr das Gefühl, überhaupt eine Zeitreise-Geschichte zu lesen. Dass man sich die Rückreise in die Gegenwart am Ende gespart hat, ist in Ordnung, aber ein typischer Streit der Professoren oder ein typischer Versprecher von Goofy wäre doch ganz nett gewesen. Dennoch:
8 Punkte.
Darauf die
Bucht der zwei Monde. Phantomias tritt in der Rolle des Rächers auf - hurra! Das ändert aber nichts daran, dass ich die Geschichte ziemlich belanglos finde. Der Anfang ist eigentlich noch ganz in Ordnung, nur, dass diese alte Kiste rein zufällig vom Meer angeschwemmt kommt, fand ich unglaubwürdig. Dass dann aber Phantomias in den letzten sechs Seiten noch schnell auftaucht und alles zum Guten wendet, ist wirklich ätzend. So hat man hier mMn eine Geschichte, deren grundsätzliche Handlung zwar Standard ist, aber eigentlich gar nicht so schlecht, nur kann halt kein gutes Ergebnis rauskommen, wenn man soetwas auf 24 Seiten quetscht. Das doppelte wäre durchaus angemessen gewesen. Zudem war ich noch nie so wirklicher ein Molinari-Fan. Schwach,
2 Punkte.
Obwohl auch die nächste Geschichte von Molinari ist, wird es hier zeichnerisch noch schwächer. Besonders bei den Neffen sieht man die völlig falschen Proportionen (Kopf so groß wie restlicher Körper) und insgesamt wirkt es auf mich noch ein wenig schludriger als zuvor. Von der Handlung her ist
Goldgräber-Tricks aber etwas besser, aber insgesamt mMn auch mittelmäßig. Die Auflösung des ganzen hielt ich zunächst für ganz gut, wenn man genau nachdenkt ist es aber unmöglich, dass [spoiler]einem Hologramm-Krokodil einen Stock zwischen die Zähne schieben kann - allgemein wirkt die Begründung mit den Hologrammen doch an den Haaren herbeigezogen[spoiler]. Deshalb unteres Mittelmaß.
3 Punkte.
Von
Im Reich der Schneekugeln wusste ich nicht genau, was ich halten soll. Es ist eine richtige Geschichte mit dem ein oder anderen netten Element, aber andererseits ist es schon wieder wie für Egmont gewohnt fast zu trashig und eben zu weit hergeholt. Da ich auch die Zeichnungen von Bancells eher langweilig finde, gibt's auch für die zweite Egmont-Geschichte nur
4 Punkte.
Das Tal der Trüffel hat sich aber die gelbe Bewertung verdient. Eine nette Cimino-Schatzsuche, gut erzählt, ordentlich gezeichnet, aber etwas Großartiges kann ich daran wahrlich nicht erkennen. Also
5 Punkte.
Findevogel auf Abwegen, der Scarpa zum Abschluss, hat doch mal wieder gemundet: Zwar nicht top, aber die beste Duck-Geschichte dieses LTBs. Interessante Figurenauswahl, durchaus den ein oder anderen Gag (vor allem auch durch die sehr gute Übersetzung) und natürlich schöne Zeichnungen. Insgesamt hab ich mich aber doch nicht für 8, sondern für
7 Punkte entschieden, mir hat noch der letzte Schuss an Kreativität gefehlt.
Insgesamt sehe ich das LTB schwächer als die bisherigen Echos davon, bin von daher mal gespannt, was in diesem Thread so dazu gesagt wird. Es gab nur zwei Geschichte, die wirklich gut und nur eine die wirklich top ist - und die ist dann auch nicht so gut, als dass man sagen könnte "Ja! Allein dafür lohnt sich das LTB!" Stattdessen doch mal wieder zu viel Mittelmaß, deshalb mMn auch schwächer als die Bände zuvor - hätte ich im Vorfeld eigentlich nicht erwartet. Hoffe, dass man da beim nächsten Mal wieder ein "glücklicheres Händchen" hat.
Auf DoppelDuck freu ich mich auf jeden Fall jetzt schon, zudem hatte pet ja Geschichten von Chierchini (ich tippe mal
hierauf) und Carpi angekündigt.