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"Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen?"
- Bertrand Russell (1872-1970)
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06.04.2017, 17:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.04.2017, 17:16 von Derschwaflkop.)
Als Fan der dreireihigen Literaturparodien war dieser Band für mich ein Pflichtkauf. Titel, Cover und die an Reclam angelehnte Umschlaggestaltung sind sehr ansprechend und nicht allzu albern, wie es leider oft der Fall ist. Wie bei vielen ECC-Bänden stört es mich jedoch sehr, dass die bibliographischen Angaben ins Quellenverzeichnis verbannt wurden und nicht unter der ersten Seite jeder Geschichte stehen. Bevor ich eine Geschichte lese, will ich immer erst wissen, wer Autor und Zeichner sind. Das bewirkt dann ständige Blätterei, wenn diese Informationen erst am Ende des Bandes zu finden sind.
Das Vorwort von Wolfgang J. Fuchs fand ich ziemlich informativ und interessant, was mich angesichts des Autors, der ansonsten meinem Usernamen alle Ehre macht, positiv überrascht hat.
Die Geschichten von Pavese/Scala kannte ich bereits durch das LTB und finde sie rundum gelungen. Insbesondere die Zeichnungen von Scala sprechen mich sehr an. Die beiden Duckenfaust-Geschichten von Bottaro kannte ich bislang nicht. Während ich Teil 1 für die stärkste Geschichte des Bandes halte, da darin alles enthalten ist, was einen abwechslungsreichen und spannenden Plot ausmacht (nicht zuletzt dank Goethe natürlich), ist Teil 2 für mich die schlechteste. Nicht nur wirkt sie auf mich wie eine uninspirierte und belanglose Kopie des ersten Teils, sondern ich fand auch schockierend, wie sehr sich Bottaros Zeichenstil über die Jahre verschlechtert hat.
Was mich jedoch bei allen Geschichten genervt hat, waren die Rahmenhandlungen in der "Jetzt-Zeit". Überflüssig wie ein Kropf, besonders die Interventionen der Neffen in der Räuber-Geschichte. Ob den Autoren vom Verlag vorgeschrieben wird, solchen Unsinn miteinzubauen? Anders kann ich mir das nicht erklären.
Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass ich auf weitere Literaturparodien-Sammelbände hoffe. Ich kann mich an diverse LTB-Geschichten aus diesem Bereich erinnern, die mir positiv in Erinnerung geblieben sind. Auch Parodien von weniger bekannten Autoren als Goethe und Shakespeare ließen sich sicherlich gut in einem thematisch überschriebenen Band vereinen.
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06.04.2017, 20:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.04.2017, 20:42 von Mile.)
Ich hatte den Band in Leipzig in Händen. Die Reclam-Aufmachung hat mir auch gut gefallen. Leider habe ich alle Geschichten bereits und so großartig fand ich die nicht. Deswegen blieb der im Regal stehen.
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