Gestern habe ich "Alles im Sack" gelesen, eine Geschichte, die hier nicht so gut ankam.
Den Anfang fand ich noch ganz in Ordnung. Nicht überragend, eher mittelmäßig, aber in Ordnung. Das die Neffen die alten Rechnungsbücher für ganze zwei Taler zur Müllhalde bringen sollten, passt zum Charakter Dagobert. Ist sogar schon ziemlich großzügig für seine Verhältnisse.
Auch die nachfolgenden Geschehnisse fand ich noch in Ordnung (Tausch der Säcke, die Ankunft am Waisenhaus).
Dann kam der große Patzer. Dagobert tauchte wieder auf und wollte die Rechnungsbücher wiederhaben. Sein Herz hänge daran
und er ist von sich aus bereit 50 Taler zu bezahlen damit er sie wiederbekommt.
Da haben wir wieder das gleiche Problem wie bei der letzten Geschichte "Das schönste Weihnachtsgeschenk". Dagobert stellt Emotionen über Geld. Das passt meiner Meinung nach nicht zu ihm. Vor allem dass er gleich mit der Belohnung so hoch geht. Eigentlich würde er erst 2 bis 3 Taler anbieten und vielleicht irgendwann zähneknirschend auf 50 gehen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt und er die Bücher wirklich benötigt um einen größeren Gewinn einzustreichen.
Aber nur weil sie ihm ans Herz gewachsen sind, würde er nie soviel zahlen.
Vielleicht handelt es sich ja auch um einen Übersetzungsfehler. Es könnte doch sein, dass er die Bücher für seine laufenden Geschäfte benötigt und sie nur aus Versehen zur Müllhalde bringen ließ, weil er sie mit anderen Büchern vertauschte.
Habt ihr bemerkt, wie unordentlich Dagoberts Büro am Anfang war? Der Gute schien wieder sehr im Stress zu sein. Vielleicht wurde das im Originalen auch so erklärt.
Am Ende... die Zeichnungen haben mir leider auch nicht so gefallen. Ich bin auf die nächste Geschichte gespannt.
Hier meine Meinung zu "Käpten Gelbschnabel"
Diese Geschichte ist vollkommen in Ordnung. Mit dem Wirbelsturm am Ende evtl. etwas Over The Top, aber durchaus noch im Rahmen und hat mich auch nicht gestört. Dazu aber gleich mehr.
Gefallen hat mir der Aufbau der Geschichte. Es wurde erst einmal ganz in Ruhe die Situation vorgestellt (ein Film wird gedreht, wie steht Donald da in Verbindung zu?) und auch das zukünftige wurde bereits erwähnt (ein Sturm zieht auf). Das machen leider nicht alle Geschichten, häufig wird Donald von einer extremen Situation in die andere geworfen und man lernt die Situation erst kennen wenn sie passiert. Das ist hier zum Glück nicht so.
Auch die Nebencharaktere haben mir gefallen. Vor allem die unfreiwillige Mannschaft, die sich darüber beschwert, dass einige Sachen nicht im Tarifvertrag stehen.
Einziger Kritikpunkt:
Die Geschichte hätte durchaus zwei, drei Seiten länger sein dürfen. Auf der letzten Seite wird ja nur erzählt was nach dem "Wirbelsturmflug" passierte. Schöner wäre es gewesen, wenn man es gesehen hätte.
Auch der Aufbau der Dramaturgie wäre eine längere Variante gut bekommen. Der Wirbelsturm war bestimmt von Anfang an als Finale gedacht gewesen, was auch vollkommen in Ordnung ist. Aber dadurch, dass die Geschichte nicht länger ist, wurde von der Dramaturgie her plötzlich zwei, drei Stufen auf einmal genommen, weswegen mit der Flug durch die Stadt etwas drüber vorkam.
Aber, wie bereits geschrieben... groß gestört hat es mich nicht.
Unterm Strich eine Geschichte die mir Spaß gemacht hat und auch die Zeichnungen haben mir zum ersten mal in diesem Heft gut gefallen.