26.07.2021, 13:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.07.2021, 09:35 von Eifelschaf.)
Grundgütiger!
Dieses LTB ist ein Event, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollte. Drei verschiedene Cover suggerieren feinstes Olympia-Feeling, die dahinter stehende Leistung entspricht eher einem Jugend-Bezirkssportfest in Köln-Kalk. Tatsächlich schwanken die Geschichten zwischen halbmittelprächtig und fast ganz schwach.
Gucken wir mal im Einzelnen, wer alles unter der Latte durchspringt und wer gerade noch drüber kommt.
Höher schneller weiter!
Story: Sune Troelstrup , Zeichnungen: Massimo Fecchi
Donald, der Pechvogel, schafft es mit einem einzigen Golfball das komplette Olymp... äh, Weltsportspieleteam lahmzulegen. Wie ungünstig, dass Onkel Dagobert dadurch ein Multimillionengeschäft entgeht, da sein japanischer Geschäftspartner seine Hotel-Rohbauten nicht zu veräußern gedenkt, wenn Entenhausen die Spiele verpasst. Hotel-Rohbauten, die zu den Spielen nicht rechtzeitig fertig wurden? Ja, sonst funktioniert der Abschluss-Gag nicht.
Jedenfalls: Donald stellt nun, um den Onkel zu besänftigen, selbst ein nur sechsköpfiges Team zusammen, bestehend aus ihm selbst, Dussel, Gustav, Goofy, Micky und Minnie. Doch der japanische Geschäftsmann ist nicht durch eine reine Teilnahme zu überzeugen. Entenhausen soll gefälligst auch Siege einfahren...
Von Fecchi routiniert, aber auch nicht großartig in Szene gesetzt, funktioniert die Underdogs-holen-Gold-Geschichte einigermaßen. Die Idee, wie Donald erfolgreich wird, ist sogar ganz originell. Micky als Loser des Teams ist auch nicht alle Tage da.
Was kolossal nervt, ist der japanische Geschäftsmann, der erst eine Teilnahme verlangt, dann einen Sieg, dann noch einen Sieg... sonst Geschäft geplatzt, und so. Ich habe wirklich gehofft, Dagobert zieht dem irgendwann nach der dritten Nachforderung den Stock über die Rübe. Es ist in der Entenhausener Geschäftswelt ja recht normal, dass man Geschäfte nur macht, wenn der Partner vorher in einem Spukschloss übernachtet, einen Fußballverein sponsert, auf das Haustier (Zwerghund, Ziege oder Nilpferd) aufpasst, ausschliesslich Brokkoli isst oder die brutopische Nationalhymne pfeift, während man die Gumpenfälle auf einen Drahtseil überquert. Wobei sich die Frage stellt, wie diese zwanghaften Neurotiker je so reich werden konnten, bei diesen Vorgaben an Handelspartner.
Das Wasser der Urzeit
Story: Giorgio Salati , Zeichnungen: Marco Mazzarello
Rudi Ross und Goofy begegnen einen Wasseralien, dessen Lebensraum von einer Wassersammlerin mit dem schönen Namen Wilma Weichwasser zunächst unbeabsichtigt bedroht wird. Mit dem Problem konfrontiert, erkennt die Dame den Wert der gefangenen Aliens für ihre Kollektion und wird garstig-gierig.
Eine der besseren Geschichten im Band. Rudi und Goofy sind als Duo unverbrauchter als jeweils zusammen mit der bekannten Maus. Die Aliens sind typische Wasserwesen mit den zu erwarteten Eigenschaften, aber nett anzuschauen. Und Geschichten, in denen eine randalierende Riesenpflanze vorkommt, können ja nie ganz schlecht sein.
Ein Kursus für alle Fälle
Story: Giorgio Fontana , Zeichnungen: Emilio Urbano
Die Ducks sind genervt von Dussels Leidenschaft, ständig absurde Kurse zu belegen. Aktuell dressiert er Ameisenbären. Sie (die Ducks, nicht die Ameisenbären) zwingen ihn, eine Art Psychodoc aufzusuchen, der Dussel kurieren soll. Man ahnt, dass dem armen Mann ein schwerer Arbeitstag bevorsteht.
Ob Ameisenbären mit Ballettrock oder brutopische Wildsauen mit Pickelhaube - die Autoren schustern Dussel ja gern mal ungewöhnliches Viechzeug zu. Gefällt mir. Die Story ist nichts besonders, eben "Typisch Dussel". Wer Dussel mag, kommt auf seine Kosten.
Die Rache des Rächers
Story: Gabriele Mazzoleni , Zeichnungen: Paolo De Lorenzi
Nein, wie originell! Dagobert und Gustav (schon wieder im Phantomias-Kostüm) planen ein gutes Geschäft über die ungefragte Vermarktung des maskierten Rächers. Ein kommerzielles Gruselhaus wird angeteasert, indem ein falscher erster Phantomias (Gustav) wahllos Leute erschreckt. Donald wird ein Opfer des Schabernacks und durch seine Feigheit zum Gespött der Leute. Wenn das mal nicht nach Rache schreit...
Dass das zu bespukende Gebäude im Original nicht das Drei-Türme-Kastell ist, hat User McDuck schon erklärt. Komischer Fehler (?) des Übersetzers. Dagobert und vor allem Gustav lernen es zudem wohl nie, dass es immer für sie böse ausgeht, wenn sie versuchen a) Geld auf Kosten Phantomias zu machen und b) einen falschen Phantomias auftreten lassen. Die Person Phantomias scheint die einzige zu sein, gegen die Gustavs Glücksgöttin praktisch immer den Kürzeren zieht. War schon in den klassischen Geschichten so. Auch mal interessant, der Gedanke. Da steckt doch eine gute Story drin...
Diese Story hier nimmt den erwarteten Lauf. Nicht schlecht, aber eben auch schon etliche Male so ähnlich da gewesen.
Voll vernebelt
Story: Pietro Zemelo , Zeichnungen: Massimo Asaro
Apropos "etliche Male da gewesen". Hier versucht Gundel den Glückszehner zu erlangen, indem sie Donald und Dussel unter ihren Bann bringt. Ich glaube, die Gute hat schon Donald, Dussel, die Neffen, Baptist, Frau Rührig, Gitta, diverse Male Dagobert selber oder den Briefträger wahlweise verzaubert, hypnotisiert, ferngelenkt, bezirzt oder verwünscht, damit der/die Betreffende die Münze unter der Käseglocke vorholt und zu ihr bringt.
Dieser Versuch ist nicht nur gähnend langweilig, er ist auch unlogisch. Nachdem es Dussel erwischt hat, rast er mit Geldstück Richtung Vesuv (durch die Geldspeicherwand!) und Gundel wird plötzlich hilfsbereit und versucht ihn zu stoppen? Vielleicht hätte ich das zweimal lesen sollen, um es zu kapieren. Lohnt aber vermutlich nicht.
Zu viel des Wenigen
Story: Carlo Panaro , Zeichnungen: Francesco Guerrini
Die folgende Geschichte wird durch die Zeichnungen Guerrinis aufgewertet. Der Plot ist auch nicht mehr völlig frisch. Dagobert trifft auf jemanden, der noch geiziger ist als er selbst (hier Gittas schottische Cousine). Zunächst angeregt durch neue Ideen für mehr Sparsamkeit, wird ihm am Ende klar, dass übertriebener Geiz irgendwann ins Destruktive und Selbstbeschränkte umschlägt. Die Schottin wird nach einem Schiffbruch aus purer Angst, Kosten zu verursachen, als Hilfe völlig nutzlos. Dagobert hingegen legt bekanntlich trotz Hang zur Sparsamkeit einen gewisse Praxistauglichkeit auf das Pakett. Den Sandstrand. Wie auch immer. Auch Gitta erweist sich als erstaunlich anstellig und hat einen insgesamt sympatischen Auftritt ohne Nervfaktor.
Kein Meisterwerk, aber ganz okay.
Programmieren für Dummies
Story: Alessandro Sisti , Zeichnungen: Giampaolo Soldati
Hm-nagut, lernen wir was. Die Neffen erlernen Programmieren und zwar anhand eines Roboters. Donald sieht die Blechbüchse sogleich als willkommene Arbeitshilfe und schnappt sich das Bedien-Tablet. Dabei macht er natürlich Fehler über Fehler, die anschliessend von Tick, Trick und Track ausführlich aufgeklärt werden. Mitunter anstrengend, weil so offensichtlich pädagogisch.
Ein Fantastilliardär plant Urlaub
Story: Massimiliano Valentini , Zeichnungen: Sergio Cabella
Wer an dieser Stelle aus dem Band aussteigen möchte: Nur zu! Es wird bis zum Ende nicht mehr wirklich besser.
Die Panzerknacker lungern beutegierig um den Geldspeicher herum. Donald und Dagobert tauschen flugs die Rollen und Donald (als Dagobert) täuscht eine Urlaubsreise vor, während Dagobert (als Donald) im Inneren des Geldspeichers auf die Attacke der bösen Buben wartet. Die fallen auf die List rein und... äh, ja, das war es auch schon. Zum gnädigen Vergessen.
Duck’scher Geheimdienst: Der Regenbogenmacher
Story: Carlo Panaro , Zeichnungen: Lucio Leoni
Der DGD schickt seine besten und einzigen Agenten aus, einem Saboteur das Handwerk zu legen, der Dagoberts Weizenfelder bunt einfärbt, was die Ähren zwar hübscher macht, aber die Kornprodukte (z.B. Duck'sche Knusperpizza) ungeniessbar. Als Hilfsarbeiter getarnt, landen Dussel und Donald auf einem bedrohten Betrieb und nehmen die Ermittlungen auf. Wer könnte der Saboteur sein? Der grummelige Kollege? Der irgendwie nervöse Vorarbeiter? Der (zu?) höfliche Büroangestellte?
Ja, und an dieser Stelle vergisst die Story jegliche Detektivarbeit und lässt auch alle Nebenfiguren an der imaginären Bushaltestelle stehen, wo sie wohl bis heute warten, eine Rolle in der Geschichte zu spielen. Die Agenten legen sich nachts auf die Lauer, erspähen die Sabotagedrohne, folgen ihr am nächsten Tag und sacken den Bösewicht ein. Und richten am Ende nochmal das übliche Chaos an. Es wird nicht einmal pseudowissenschaftlich erklärt, wie die Apparatur des Schurken nun genau arbeitet.
Wirkt wie ein geplanter Zweiteiler, den man zusammengestaucht hat.
Der Gesang der Wale
Story: Giorgio Salati , Zeichnungen: Luca Usai
Alter! Was?!
(Sorry, da fehlen mir praktischerweise die Worte. Wenn ich den Thesaurus schüttel, pruzelt vielleicht noch zu belehrend, (meeres)grundlangweilig und behäbig trantütig erzählt raus. Was wiederum zu Walfischen passt. Wo ist Moby Duck, wenn man ihn braucht?!)
Der Wert der Dinge
Story: Augusto Macchetto , Zeichnungen: Alessandro Perina
Ihr mögt Moral gerne mit dem ganz großen Holzhammer serviert? Bitte herbei und den Kopf frei machen. Es tut auch gar nicht weh, wenn man nicht drüber nachdenkt.
Dagobert ist es leid, dass bei Ablauf des MHD gute Ware aus seinen Supermärkten verschwindet. Er plant der Verschwendung dramatisch ein Ende zu machen mit einer der wichtigsten Entscheidungen seines Geschäftsdaseins. Er... er... keuch...
...sammelt das Zeugs ein und verteilt es. Irgendwo hin, wo es noch gebraucht wird.
Ahja.
Bzw. die Ware sammelt sich selber ein, dank Mikrochip und Flügel von Daniel Düsentrieb. Zu einem Lagerraum-Update hat die Programmierung nicht gereicht, da müssen die Entenhausener selbst ran und so sortieren die Ducks, das Fähnlein Fieselschweif, Habakuk(!), die Panzerknacker(!!), Klaas Klever(!!!) und frisch vom Vesuv Gundel Gaukeley(!!!!) in einer großen Lagerhalle das abgelaufene Zeug wie ein Schwarm fröhlicher Sozialarbeiter auf gehobenem Zuckerschock. Dagobert übernimmt den späteren Transport (wohin auch immer) und verdient nach eigenen Angaben keinen Kreuzer daran.
Das war ja noch nie da!
Und es wäre auch besser so gebliebt.
Sorry, sämtliche traditionell Bösen in der Geschichte arbeiten im Namen des MHDs freiwillig und ohne dass ihre Motive geklärt werden für die gute Sache. Fehlte nur noch, dass gesungen wird.
Dieses LTB ist ein Event, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollte. Drei verschiedene Cover suggerieren feinstes Olympia-Feeling, die dahinter stehende Leistung entspricht eher einem Jugend-Bezirkssportfest in Köln-Kalk. Tatsächlich schwanken die Geschichten zwischen halbmittelprächtig und fast ganz schwach.
Gucken wir mal im Einzelnen, wer alles unter der Latte durchspringt und wer gerade noch drüber kommt.
Höher schneller weiter!
Story: Sune Troelstrup , Zeichnungen: Massimo Fecchi
Donald, der Pechvogel, schafft es mit einem einzigen Golfball das komplette Olymp... äh, Weltsportspieleteam lahmzulegen. Wie ungünstig, dass Onkel Dagobert dadurch ein Multimillionengeschäft entgeht, da sein japanischer Geschäftspartner seine Hotel-Rohbauten nicht zu veräußern gedenkt, wenn Entenhausen die Spiele verpasst. Hotel-Rohbauten, die zu den Spielen nicht rechtzeitig fertig wurden? Ja, sonst funktioniert der Abschluss-Gag nicht.
Jedenfalls: Donald stellt nun, um den Onkel zu besänftigen, selbst ein nur sechsköpfiges Team zusammen, bestehend aus ihm selbst, Dussel, Gustav, Goofy, Micky und Minnie. Doch der japanische Geschäftsmann ist nicht durch eine reine Teilnahme zu überzeugen. Entenhausen soll gefälligst auch Siege einfahren...
Von Fecchi routiniert, aber auch nicht großartig in Szene gesetzt, funktioniert die Underdogs-holen-Gold-Geschichte einigermaßen. Die Idee, wie Donald erfolgreich wird, ist sogar ganz originell. Micky als Loser des Teams ist auch nicht alle Tage da.
Was kolossal nervt, ist der japanische Geschäftsmann, der erst eine Teilnahme verlangt, dann einen Sieg, dann noch einen Sieg... sonst Geschäft geplatzt, und so. Ich habe wirklich gehofft, Dagobert zieht dem irgendwann nach der dritten Nachforderung den Stock über die Rübe. Es ist in der Entenhausener Geschäftswelt ja recht normal, dass man Geschäfte nur macht, wenn der Partner vorher in einem Spukschloss übernachtet, einen Fußballverein sponsert, auf das Haustier (Zwerghund, Ziege oder Nilpferd) aufpasst, ausschliesslich Brokkoli isst oder die brutopische Nationalhymne pfeift, während man die Gumpenfälle auf einen Drahtseil überquert. Wobei sich die Frage stellt, wie diese zwanghaften Neurotiker je so reich werden konnten, bei diesen Vorgaben an Handelspartner.
Das Wasser der Urzeit
Story: Giorgio Salati , Zeichnungen: Marco Mazzarello
Rudi Ross und Goofy begegnen einen Wasseralien, dessen Lebensraum von einer Wassersammlerin mit dem schönen Namen Wilma Weichwasser zunächst unbeabsichtigt bedroht wird. Mit dem Problem konfrontiert, erkennt die Dame den Wert der gefangenen Aliens für ihre Kollektion und wird garstig-gierig.
Eine der besseren Geschichten im Band. Rudi und Goofy sind als Duo unverbrauchter als jeweils zusammen mit der bekannten Maus. Die Aliens sind typische Wasserwesen mit den zu erwarteten Eigenschaften, aber nett anzuschauen. Und Geschichten, in denen eine randalierende Riesenpflanze vorkommt, können ja nie ganz schlecht sein.
Ein Kursus für alle Fälle
Story: Giorgio Fontana , Zeichnungen: Emilio Urbano
Die Ducks sind genervt von Dussels Leidenschaft, ständig absurde Kurse zu belegen. Aktuell dressiert er Ameisenbären. Sie (die Ducks, nicht die Ameisenbären) zwingen ihn, eine Art Psychodoc aufzusuchen, der Dussel kurieren soll. Man ahnt, dass dem armen Mann ein schwerer Arbeitstag bevorsteht.
Ob Ameisenbären mit Ballettrock oder brutopische Wildsauen mit Pickelhaube - die Autoren schustern Dussel ja gern mal ungewöhnliches Viechzeug zu. Gefällt mir. Die Story ist nichts besonders, eben "Typisch Dussel". Wer Dussel mag, kommt auf seine Kosten.
Die Rache des Rächers
Story: Gabriele Mazzoleni , Zeichnungen: Paolo De Lorenzi
Nein, wie originell! Dagobert und Gustav (schon wieder im Phantomias-Kostüm) planen ein gutes Geschäft über die ungefragte Vermarktung des maskierten Rächers. Ein kommerzielles Gruselhaus wird angeteasert, indem ein falscher erster Phantomias (Gustav) wahllos Leute erschreckt. Donald wird ein Opfer des Schabernacks und durch seine Feigheit zum Gespött der Leute. Wenn das mal nicht nach Rache schreit...
Dass das zu bespukende Gebäude im Original nicht das Drei-Türme-Kastell ist, hat User McDuck schon erklärt. Komischer Fehler (?) des Übersetzers. Dagobert und vor allem Gustav lernen es zudem wohl nie, dass es immer für sie böse ausgeht, wenn sie versuchen a) Geld auf Kosten Phantomias zu machen und b) einen falschen Phantomias auftreten lassen. Die Person Phantomias scheint die einzige zu sein, gegen die Gustavs Glücksgöttin praktisch immer den Kürzeren zieht. War schon in den klassischen Geschichten so. Auch mal interessant, der Gedanke. Da steckt doch eine gute Story drin...
Diese Story hier nimmt den erwarteten Lauf. Nicht schlecht, aber eben auch schon etliche Male so ähnlich da gewesen.
Voll vernebelt
Story: Pietro Zemelo , Zeichnungen: Massimo Asaro
Apropos "etliche Male da gewesen". Hier versucht Gundel den Glückszehner zu erlangen, indem sie Donald und Dussel unter ihren Bann bringt. Ich glaube, die Gute hat schon Donald, Dussel, die Neffen, Baptist, Frau Rührig, Gitta, diverse Male Dagobert selber oder den Briefträger wahlweise verzaubert, hypnotisiert, ferngelenkt, bezirzt oder verwünscht, damit der/die Betreffende die Münze unter der Käseglocke vorholt und zu ihr bringt.
Dieser Versuch ist nicht nur gähnend langweilig, er ist auch unlogisch. Nachdem es Dussel erwischt hat, rast er mit Geldstück Richtung Vesuv (durch die Geldspeicherwand!) und Gundel wird plötzlich hilfsbereit und versucht ihn zu stoppen? Vielleicht hätte ich das zweimal lesen sollen, um es zu kapieren. Lohnt aber vermutlich nicht.
Zu viel des Wenigen
Story: Carlo Panaro , Zeichnungen: Francesco Guerrini
Die folgende Geschichte wird durch die Zeichnungen Guerrinis aufgewertet. Der Plot ist auch nicht mehr völlig frisch. Dagobert trifft auf jemanden, der noch geiziger ist als er selbst (hier Gittas schottische Cousine). Zunächst angeregt durch neue Ideen für mehr Sparsamkeit, wird ihm am Ende klar, dass übertriebener Geiz irgendwann ins Destruktive und Selbstbeschränkte umschlägt. Die Schottin wird nach einem Schiffbruch aus purer Angst, Kosten zu verursachen, als Hilfe völlig nutzlos. Dagobert hingegen legt bekanntlich trotz Hang zur Sparsamkeit einen gewisse Praxistauglichkeit auf das Pakett. Den Sandstrand. Wie auch immer. Auch Gitta erweist sich als erstaunlich anstellig und hat einen insgesamt sympatischen Auftritt ohne Nervfaktor.
Kein Meisterwerk, aber ganz okay.
Programmieren für Dummies
Story: Alessandro Sisti , Zeichnungen: Giampaolo Soldati
Hm-nagut, lernen wir was. Die Neffen erlernen Programmieren und zwar anhand eines Roboters. Donald sieht die Blechbüchse sogleich als willkommene Arbeitshilfe und schnappt sich das Bedien-Tablet. Dabei macht er natürlich Fehler über Fehler, die anschliessend von Tick, Trick und Track ausführlich aufgeklärt werden. Mitunter anstrengend, weil so offensichtlich pädagogisch.
Ein Fantastilliardär plant Urlaub
Story: Massimiliano Valentini , Zeichnungen: Sergio Cabella
Wer an dieser Stelle aus dem Band aussteigen möchte: Nur zu! Es wird bis zum Ende nicht mehr wirklich besser.
Die Panzerknacker lungern beutegierig um den Geldspeicher herum. Donald und Dagobert tauschen flugs die Rollen und Donald (als Dagobert) täuscht eine Urlaubsreise vor, während Dagobert (als Donald) im Inneren des Geldspeichers auf die Attacke der bösen Buben wartet. Die fallen auf die List rein und... äh, ja, das war es auch schon. Zum gnädigen Vergessen.
Duck’scher Geheimdienst: Der Regenbogenmacher
Story: Carlo Panaro , Zeichnungen: Lucio Leoni
Der DGD schickt seine besten und einzigen Agenten aus, einem Saboteur das Handwerk zu legen, der Dagoberts Weizenfelder bunt einfärbt, was die Ähren zwar hübscher macht, aber die Kornprodukte (z.B. Duck'sche Knusperpizza) ungeniessbar. Als Hilfsarbeiter getarnt, landen Dussel und Donald auf einem bedrohten Betrieb und nehmen die Ermittlungen auf. Wer könnte der Saboteur sein? Der grummelige Kollege? Der irgendwie nervöse Vorarbeiter? Der (zu?) höfliche Büroangestellte?
Ja, und an dieser Stelle vergisst die Story jegliche Detektivarbeit und lässt auch alle Nebenfiguren an der imaginären Bushaltestelle stehen, wo sie wohl bis heute warten, eine Rolle in der Geschichte zu spielen. Die Agenten legen sich nachts auf die Lauer, erspähen die Sabotagedrohne, folgen ihr am nächsten Tag und sacken den Bösewicht ein. Und richten am Ende nochmal das übliche Chaos an. Es wird nicht einmal pseudowissenschaftlich erklärt, wie die Apparatur des Schurken nun genau arbeitet.
Wirkt wie ein geplanter Zweiteiler, den man zusammengestaucht hat.
Der Gesang der Wale
Story: Giorgio Salati , Zeichnungen: Luca Usai
Alter! Was?!
(Sorry, da fehlen mir praktischerweise die Worte. Wenn ich den Thesaurus schüttel, pruzelt vielleicht noch zu belehrend, (meeres)grundlangweilig und behäbig trantütig erzählt raus. Was wiederum zu Walfischen passt. Wo ist Moby Duck, wenn man ihn braucht?!)
Der Wert der Dinge
Story: Augusto Macchetto , Zeichnungen: Alessandro Perina
Ihr mögt Moral gerne mit dem ganz großen Holzhammer serviert? Bitte herbei und den Kopf frei machen. Es tut auch gar nicht weh, wenn man nicht drüber nachdenkt.
Dagobert ist es leid, dass bei Ablauf des MHD gute Ware aus seinen Supermärkten verschwindet. Er plant der Verschwendung dramatisch ein Ende zu machen mit einer der wichtigsten Entscheidungen seines Geschäftsdaseins. Er... er... keuch...
...sammelt das Zeugs ein und verteilt es. Irgendwo hin, wo es noch gebraucht wird.
Ahja.
Bzw. die Ware sammelt sich selber ein, dank Mikrochip und Flügel von Daniel Düsentrieb. Zu einem Lagerraum-Update hat die Programmierung nicht gereicht, da müssen die Entenhausener selbst ran und so sortieren die Ducks, das Fähnlein Fieselschweif, Habakuk(!), die Panzerknacker(!!), Klaas Klever(!!!) und frisch vom Vesuv Gundel Gaukeley(!!!!) in einer großen Lagerhalle das abgelaufene Zeug wie ein Schwarm fröhlicher Sozialarbeiter auf gehobenem Zuckerschock. Dagobert übernimmt den späteren Transport (wohin auch immer) und verdient nach eigenen Angaben keinen Kreuzer daran.
Das war ja noch nie da!
Und es wäre auch besser so gebliebt.
Sorry, sämtliche traditionell Bösen in der Geschichte arbeiten im Namen des MHDs freiwillig und ohne dass ihre Motive geklärt werden für die gute Sache. Fehlte nur noch, dass gesungen wird.