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Da es mMn ein hochinteressantes Thema ist, mach ich hier einfach mal einen Thread zu den Tabus in Disney-Comics auf (hatte ich auch schon im LTB-Forum vor zwei Jahren gemacht, wie sich vielleicht manche erinnern).
Folgende Tabu-Themen würden mir da spontan einfallen:
Drogen - Ein Tabu, das ja in einigen Comics durchaus schon angeschnitten wurde, z.B. trinkt sich Micky in "Das kostbare Korallenkänguruh" (LTB 29) in einen Rausch, in SLSM liegen auch teilweise besoffene Leute auf der Straße rum und es gibt wenig Panels, in denen Inspektor Issel keine Zigarre im Mund stecken hat. Wie weit sollte man bei diesem Thema in Disney-Comics gehen?
Sex - natürlich ein Thema, das nur in seltensten Fällen behandelt wird. Interessant ist da vor allem "Die Gefangene am White Agony Creek" - gehört sowas in Comics oder nicht?
Tod - auch interessant, vor allem, da ja der Tod in vielen Disney-Filmen eine Rolle spielt (König der Löwen, Tarzan, u.v.m.), in Comics aber eher über dieses Thema geschwiegen wird. Wie begründet ihr das und sollte man vielleicht mal einen einmalig auftreten Charakter am Ende einer Geschichte sterben lassen - oder gar eine Hauptperson?
Politische Botschaften - der Bürgermeister wird in Entenhausen ja sehr oft als Schwein dargestellt. Interpretiert ihr das als Botschaft und findet ihr das okay? Und sollte man mal auch verstärkt ein wenig die Politiker auf die Schippe nehmen (kann mich an ein "Angela Ferkel" in einem TGDD erinnern)?
Religion - sollten man die Religion der Ducks aufdecken? Oder findet ihr schon ein einfaches "Gott sei Dank" zu viel?
Rassismus - hier zuerst ein Beispiel: Viele alte Gottfredson-Geschichten wurden ja nicht mehr als veröffentlichungs-tauglich empfunden (auch für die Library, die ja dieses Jahr erschienen wäre), da dort anscheinend Eingeborene als primitiv dargestellt werden - wie findet ihr das und sollten in Disney-Comics Worte wie "Neger" auftauchen?
Wem fallen da auch noch konkrete Beispiele zu den Tabus ein? (gibt sicherlich auch noch mehrere, aber das wären jetzt mal die mMn interessantesten)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2009, 06:03 von hahai.)
Ja, interessantes Thema. Ich gebe mal meine Meinung zu manchen Tabus ab.
Drogen - Mir würde da noch Dogoberts Nuskatnusstee einfallen, der beruhigt ihn immer so sehr, das kann nicht mit rechten mitteln zugehen.
Soweit wie man jetzt geht, ist inordnung. Ich meine, Insels Zigarrete ist ja auch ein Teil seiner Persönlichkeit. Und so einen Inspektor mit na Zigarrete kann man sich halt gut vorstellen.
Sollange nicht einer der Hauptcharater süchtig wird, ist es inordnung. Es wäre aber mal interessant zusehen, wie Micky und Donald einen Drogensüchtigen Entenhausener helfen. Das wäre mal ne ganze neue Storyidee, und weil es ja ein gutes Ende hat ist es nicht Schädlichfür Kinder, und würde ihnen sogar einen Weg au der Kriese zeigen. Das wär mal was!
Tod - Also, das Hauptchartere nicht sterben dürfen ist irgendwie klar, kein Autor könnte diesen schmerzlichen Verlust verantworten . Aber wenn Einmal-Auftritts Charakter sterben, müssen die Verhältnisse passen. Einen glücklichen Familienvater sterben zu lassen ist auf jeden Fall tabu. Aber wenn es jetzt z. B. ein totkranker Mann ist, der im Leben noch unbedingt 3 Sachen machen will, und Micky/Donald helfen ihm dabei. Wenn er dann glücklich und in Frieden am Ende der Geschichte stirbt, wäre das inordnung. Und schon wieder eine völlig neu unverbrauchte Storyidee. Zwar kein Meisterwerk, aber allemal besser als der xte Abklatsch.
Politische Botschaften - Von Politische Botschaften halte ich nicht viel. Und so ein "Angela Ferkel" dient ja nicht der verhönung, sondern dem Humor. Dafür sin Comics ja auch da, und nicht um z.B. Wahlkampf gegen andere zu betreiben. Wenn jetzt wirklich eine von der Politik eingefädelte Story geben würde, wo die eine Partei und deren Mitlieder als böse dargestellt werden, und die andere als Befreier, dann gänge das auf jeden Fall zuweit. Wäre aber sogessehen auch schonwieder was neues...
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Mir fällt noch 1 weiteres Tabus ein:
Ehebrechen - Würde in Comics nie Thematisiert werden, weil die Figuren auch ein wenig Vorbilder sein sollen. Wahrscheinlich gibt es deshalb keine richtigen Paare mit Kindern, weil dann irgendjemand auf die Idee käme, eine Scheidung zu Thematisieren. Sonst wären Donald und Daisy längst unter der Haube. Einen Tabubruch gibt es aber: Das verschwinden vom Vater TTTs. Er ist weggelaufen, das kann man sogesehen auch als Scheidung vernehmen. Was meint ihr dazu, ungeschiede Fiselschweiflinge?
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Die Veronkelung in Comics ommt daher, da man sonst eine typische Familie darstellen müsste. Und da könnte man den Sex nicht ganz außen vor lassen. Er würde ja doch irgendwo auftauchen. Un geschiedene Eltern wären doch auch alles andere als ein Vorbild. So ist diese seltsame Veronkelung wohl die beste Lösung. (Zu den anderen Themen äußere ich mich später, jetzt gitbs Essen)
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(19.04.2009, 02:07)313er schrieb: Rassismus - hier zuerst ein Beispiel: Viele alte Gottfredson-Geschichten wurden ja nicht mehr als veröffentlichungs-tauglich empfunden (auch für die Library, die ja dieses Jahr erschienen wäre), da dort anscheinend Eingeborene als primitiv dargestellt werden - wie findet ihr das und sollten in Disney-Comics Worte wie "Neger" auftauchen?
Wenn man sich so ansieht, wie die Italiener in den alten LTBs afrikanische Menschen dargestellt haben: Das würde heute auch alles nicht mehr durchgehen.
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Drogen ... haben mMn nach überhaupt nichts bei den Enten zu suchen. Sie gelten als Vorbilder und Leitfäden, wenn hingegen irgendwelche "Straßenkids", die in den Comics beiläufig erwähnt und gezeigt werden, so erfüllt das einen guten, richtigen, aufklärerischen Zweck, der die Leser eher davon abhält, sich mit solch Kram zu beschäftigen.
Sex - auch wenn der Disney-Konzern im allgemeinen sehr prüde ist und von solcherlei Dingen im Kindersektor eher Abstand nimmt, gehört Sex einfach zum Leben jeder Leute, somit auch der Bewohner Entenhausens, dazu. Außerdem würde ein wenig sexuelle Erziehung a la Primus von Quack den Kindern nicht schaden...
Tod - Hauptpersonen wird man ja nicht so einfach sterben lassen können (obwohl Egmont den besagten von Quack auch aus dem Grunde nicht mehr auftreten läßt, 'ne Hauptfigur ist aber auch er nicht), ganz abgesehen davon wäre es aber mal reizvoll, nicht nur von Toten zu erzählen, sondern sie auch wirklich sterben zu lassen (was wiederum bei Rosa in Dagoberts Biographie ja angedeutet (Kämpfe um seinen Claim u.a.) bzw. sogar erzählt (Ahnen) wird.
Politische Botschaften - daß Politiker veräppelt werden, ist ja agemeinhin nichts neues, dennoch ist es meist ein wahrer Genuß, wenn die These "Politiker sind doch eh nur alles Schweine" durch die Darstellung in den Comics nochmal gründlichst weitergeführt wird, allerdings wäre es noch reizvoller, wenn man nicht nur auf bekannte Politiker mit veränderten Namen treffen würde, vielmehr wären erdachte Persönlichkeiten, wie es bei Fuchs und Kabatek zumeist der Fall war, interessant.
Religion - ich kenne inzwischen so viele Attheisten, die (will ja keine Namen nennen) sich alle naselang mit "O mein Gott" über irgendwas aufregen (davon abgesehen müßte es heißen "Um Gottes Willen", aber der Anglizismus ist ja leider nicht mal mehr in der ehrwürdigen Kirche aufzuhalten), auch wird die Religion gar nicht mal so oft verschleiert (wie man anhand eines Berichtes im neuen Bertel-Express [der heute Abend wohl verschickt wird] ohne weiteres sehen kann). Auch beruht die Ordnung in der holden Entenwelt wie bei uns auch auf religösen Wurzeln - wieso also nicht mal ne Kirche mit in einen Comic miteinbauen (die es bei Rosa hätte auch zu Genüge geben müssen, im 19. Jahrhundert waren die Goldsucher ebenso gläubig wie gierig)...
Rassismus - 10 kleine Negerlein fressen Negerküsse, auch wenn solch Satz mag nicht ganz sein korrekt mag, er doch geschrieben werden müsse... ...Mal ehrlich, wer sagt von euch denn nicht Negerkuß oder Mohrenkopf, Schaumkuß klingt einfach dämlich (aber da bin ich wohl zu weit vom Thema ab); auch in Bark'schen Abenteurgeschichten wie Voodoo Hoodoo, werden die Eingeborenen ja nicht gerade zivilisiert dargestellt, will heißen, wenn die Geschichte heute mal wieder veröffentlicht wird und mal "political corectness" walten lassen müßte, so wäre diese Geschichte ebenso zensierbar wie Gottfredssons Sonntagsseiter - aber das ist 60 Jahre her, und daß das der Fall ist, steht nun wirklich in jedem noch so kleinen Storycodes-Kästchen und wer ein bißchen Grips besitzt, wird sogleich schlußfolgern: "ach, damals gab es halt noch andere Vorstellungen davon" (war einfach normal) - Punkt - und solange man solcherlei Geschichten nicht heute auf rassistischem Hintergrunde neuerfindet, habe ich auch nichts dagegen, wenn in diversen Comics eine leicht polemische Ader fließt, die jedweigen noch so dämlichen Deppen wie Donald "leicht komisch" darstellt (übrigens ist doch eigentlich jeder Disney-Comic rassistisch geprägt: gibt es irgendwo schwarze Enten/Gänse/Hühner/Hunde/Schweine, die in Entenhausen leben? - wenn mal ein Schwarzer auftaucht, kommt der aus Absurdistan und Co. - und wird auch noch ziemlich dödelig dargsetellt, da er ebenso auf Dagoberts Kleingedrucktes reinfällt).
Schwelg, das ist ein herrliches Thema
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Drogen: Nunja; bei den Drogen kommen auf die Klischees des deutschen Sprachraumes und auch die Gewohnheiten der Einwohner dazu. Das Klischee vom Inspektor mit der Zigarre oder der Pfeife eben. Wenn man einen typsichen Inspektor charakterisieren will, nimmt man zu den andren Klischees auch die Zigarre dazu. Man will hier also niemanden zum Rauchen auffordern. Andererseits muss man sagen, dass zB man Morris hoch anrechnen muss, dass Lucky Luke heutzutage mit einem Grashalm herumläuft. Doch wie bereits von hahai erwähnt ist Dagoberts Muskatnusstee ein heißer Anwärter auf eine Droge. Dagobert scheint manchmal regelrecht süchtig danach zu sein. Noch eher schätze ich aber Blubberlutsch als Droge ein. Hier weiche ich vermehrt von meinem alten Standpunkt des unschuldigen Kindergetränks ab und tendiere eher dazu, Blubberlutsch als bierähnliches Getränk zu werten. Blubberlutschtrinkende Neffen sieht man ja eigentlich nie (ich kann mich jedenfalls an keine Szene erinnern). Besonders Donald hat ja gerne Blubberlutsch, und in meinen neuen alten MM-Mn aus den 90ern, sagte Donald auch einmal etwas in der Art wie: "Nach einem langen Tag als Lastwagenfahrer erfrischt nichts mehr als ein gutes, kühles Blubberlutsch". Meiner Meinung ist das auch eindeutig zweideutig.
Jedoch wie beim Tabak würde ich auch den Alk nicht gänzlich auschließen, bei Geburtstagen oder zu Silvester gehört es einfach zum Kulturgut dass man, oder besser die Erwachsenen, mit Sekt anstößt. Wenn man dies in den Comics zeigt, und den Kindern zB Orangensaft gibt, mit der ausdrücklichen Bemerkung, dass sie das noch nicht dürfen, sollte das wohl kein Problem sein.
Der BE-Chef schrieb:wenn hingegen irgendwelche "Straßenkids", die in den Comics beiläufig erwähnt und gezeigt werden, so erfüllt das einen guten, richtigen, aufklärerischen Zweck, der die Leser eher davon abhält, sich mit solch Kram zu beschäftigen. Wenn solche Darstellungen vorkommen, dann muss man solche Sachen wirklich eindeutig explizit negativ darstellen. Also dass es wirklich nicht in Ordnung ist, soetwas zu machen. Hier sollte man schon streng bleiben.
Tod: Nunja Hauptfiguren sterben zu lassen, wäre nicht gut. Allgemein würde ich den Tod lieber außen vor lassen. Wobei aber, wenn man die Eltern von TT&T als verschollen bezeichnet kann man wohl eh schon davon ausgehen, dass gemeint sein wird, dass sie tot sind.
Politische Botschaften Natürlich ist es ein Genuss, wenn wie im neuen Lucky Luke George Dabelju Bush so treffend karikiert wird. Jedoch sehe ich einen Unterschied zwischen Lucky Luke und Disney. Ersterer ist eher für jugendliches und Erwachsenes Publikum geschrieben. Mit einer Menge Anspielungen die man als jüngerer vermutlich gar nicht versteht. Disneygeschichten sind aber in erster Linie für Kinder geschrieben. Ich bin mit meinen bald 16 Jahren sicherlich nicht die typische Zielgruppe der Verlage. Denn dann würde die Aufmachung doch etwas anders sein. Außerdem würde bei der Fülle von Disney-Zeichnern und Verlage aus aller Herren-Länder die Übersicht recht schnell verloren gehen. Bei Lucky Luke wäre das einfacher. Schließlich ist Achdè ja der einzige aktuelle LL-Zeichner. Also im großen und ganzen direkte Anspielungen gegen Parteien, nein, aber Anspielungen gegen die Politiker allgemein ja. (Wie das Beispiel mit den Schweinen). Und: Angela Ferkel ist zu genial.
Religion: Religion ist ein zwiespältiges Thema. In ziemlich allen Ländern in denen Comics produziert werden, ist das Christentum die vorherrschende Religion. Außerdem hat Entenhausen ja die westlichen Werte, die ja äußerst stark vom Christentum geprägt wurden und werden.
Sozusagen ist das Christentum schon allein im Grundgerüst Entenhausen versteckt. Außerdem gab es in einem LTB (weiß nicht mehr welches) eine Geschichte, in denen sich die Panzerknacker als Muslime aus einem fernen Land ausgeben, und dabei gegen eine Menge muslimischer Gebote und Verbote verstoßen und die Neffen ihnen so auf die Schliche kommen. Anscheinend kennt man auch in Entenhausen andre Religionen. Ich schätze Entenhausen wie unsere modernen Städte ein. Viele Einwohner (darunter auch die Ducks) verleugnen ihre christliche Religion und leben sie nicht, aber die christlichen Wurzeln sind eindeutig erkennbar. Wie ist es eigentlich in Barks' Münstermännchen, das spielt doch in einer Kathedrale, ist hier etwas von Kreuzen oder christlichen Symbolen zu sehen.
Rassismus: Rassismus sollte in den neuen Geschichten natürlich nichts verloren haben. Bei der Veröffentlichung von alten Geschichten sollte man vielleicht redaktionelle Texte dazugeben. Oder Erklärungen dass die hier gezeigten Darstellungen von anderen Menschen nicht der Ansicht des Verlages bzw. des Dsiney-Konzerns entsprechen. Bei Veröffentlichung in Alben, die ja für älteres Publikum gemacht sehe ich hier kein Problem. In der MM ist das problematischer, weil da die Kinder die redaktionellen Beiträge wohl nicht lesen würden.
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Religion:
Ich finde es muss keine Kirche in den Comics haben, da sonst ja wieder so "Töte Donald(...)"-Videos erscheinen würden von irgendwelchen Personen die nicht der ansicht sind wie die Kirche dargestellt wird. Ich könnte mir das so vorstellen obs so sein wird lass ich jetzt offen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2009, 18:05 von Mile.)
Rassismus: In einigen Barks Comics werden rassistische Motive verwendet, ob es nun Afrikaner, Russen oder Asiaten betrifft. Das ist aber natürlich auch der Zeit geschuldet in der die Comics entstanden, so etwas wie "politcal correctness" gab es damals (zum Glück?) noch nicht. Die meisten Geschichten erscheinen ja deshalb zu meist in zensierter Form. Viel Rassismus findet bei Barks auch in verbaler Form statt, das ist ja ohnehin am einfachsten zu "entschärfen".
Ein anderes "beliebtes" Tabu Thema in Disney Comics ist Gewalt. Müßig jetzt alle Geschichten aufzuzählen in denen Revolver, Messer u.ä. aus den Zeichnungen getilgt wurde. Aber ich denke in keinem anderen Thema findet bei Disney soviel Zensur statt.
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(19.04.2009, 18:04)Mile schrieb: Ein anderes "beliebtes" Tabu Thema in Disney Comics ist Gewalt. Müßig jetzt alle Geschichten aufzuzählen in denen Revolver, Messer u.ä. aus den Zeichnungen getilgt wurde. Aber ich denke in keinem anderen Thema findet bei Disney soviel Zensur statt. Stimmt, wo bei in den italienischen Comics sind Revolver noch oft zu finden.
R.I.P Shoya Tomizawa 10.12.1990 - 5.10.2010
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Muss auch mal endlich meinen Senf dazugeben...
Drogen
Die meisten von euch benutzen diesen Begriff für ziemlich viel...Drogen sind wirklich nur Marihuana, LSD, Extacy....aber Zigarren und Alkohol? Mitnichten! Das sind bloss Genussmittel. Ganz normal, trifft man ja an jeder Ecke an. Von daher find ichs überhaupt nicht schlimm, wenn mal eine Figur säuft und pafft, schon gar nicht, wenn das zur Charakterisierung passt. Bei harten Drogen und den Hauptpersonen wirds da schon schwieriger...passt einfach nicht wirklich dazu, an und für sich würd ich es ja nicht schlimm finden, ist ja eigentlich ganz normal. In einer Geschichte von Milton/Jippes zwingt Donald ja auch die drei Jungs zu rauchen.
Tod
Kommt ja bei manch mutigen Autoren wie Rosa auch vor. Dass eine Hauptperson stirbt, ist nicht in Ordnung, allein schon deswegen, weil man dann theoretisch keine Geschichten mehr mit ihr erfinden kann. Vielleicht mal in einem speziellen Comic eine Nebenfigur auftauchen lassen, die am Ende stirbt? Kam ja in der PKNA-Serie auch mal so ähnlich vor.
Religion
Ähnlich wie beim Thema Drogen - ist ja fast was alltägliches, allein das Auftauchen von religiösen Symbolen in Comics ist doch echt nichts "Schlimmes". Selbst wenn Religion in Comics thematisiert werden würde, find ich das nicht schlimm - die Comics wollen ja nicht missionieren, aber besonders auf der Suche nach historischen Schätzen kreuzt die Kirche unweigerlich irgendwann mal auf. Würde mich überhaupt nicht stören, zumindest die Anwesenheit einer Religion könnte der eine andere Autor mal beschreiben, wurde zum Teil ja auch eher selten gemacht, vorallem bei Rosa.
Sex
Das ist natürlich heikler - gehört wie die obrigen drei Punkte zum Leben, ist aber für Comics, die Kinder, die halt eben auch Disney-Comics lesen, sicher weniger geeignet. Wobei, vielleicht mal in einer Story die eine oder andere Andeutung zu machen, wie das bspw. in vielen FSK-12-Filmen vorkommt, wäre sicher nicht falsch. Es müsste nur jemand mal sowas wagen.
Gewalt
Auch etwas happigeres Thema. Tod durch Gewalteinwirkung ist echt ein Tabuthema in Disney-Comics und sollte auch eines bleiben, aber alleine das zeigen von Gewalt, solange es nicht wirklich schwerwiegende Folgen hat, wäre nicht so falsch. Schiessereien, Verfolgungsjagden, Schlägereien, all das gibts in den Comics ja schon, wäre nicht dumm, wenn dabei vielleicht auch mal jemand echt verletzt werden würde, selbst wenn es nur ein Streifschuss am Arm oder ein gebrochenes Bein ist. Vielleicht auch mit ein bisschen Blut, solange man keinen Splatter drausmacht.
Rassismus
Da gilt wohl wieder was ähnliches wie beim Thema Kirche - solange der Autor dem Leser im Comic nicht eine bestimmte Meinung aufdrängt, sondern nur einzelne Personen oder Handlungsstreifen mit ebendiesen Aspekten bereichert geht das doch völlig in Ordnung (ich hoffe ihr missversteht diesen Satz nicht...). Wenn ein Kolonialherr im Afrika des 18. Jh. einen Schwarzen beschimpft und dabei nicht "Neger" sagt, wäre das wohl unrealistisch und zu viel political correctness.
Politische Botschaften
Da denke ich das selbe wie bei den Themen Rassismus und Religion.
Allgemein muss man aber noch sagen, dass es trotz allem viele dieser gesellschaftlichen Aspekte gar nicht braucht. Die Disneycomics kommen auch ohne sie sehr gut aus, aber in einem gewissen (eher grösseren) Rahmen kann man sie tolerieren -es wäre also weiter nicht schlimm, wenn so etwas mal auftaucht, ich hätte nichts dagegen. Rosa ist ja in diesen Dingen ein Vorreiter, das ist mal ein ECHTER Grund, seine Comics zu mögen, abseits der künstlerischen Sicht.
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Damian schrieb:Drogen sind wirklich nur Marihuana, LSD, Extacy....aber Zigarren und Alkohol? Mitnichten! Das sind bloss Genussmittel. Das ist Quark. Sowohl Alkohol, wie auch Tabak sind Drogen - sogar Tee wird eigentlich zu den Drogen gezählt. Nur sind diese im Gegensatz zu den harten Drogen, die du erwähntest (XTC & Co.), eben nicht wirklich alltäglich.
Meiner Meinung nach haben aber auch Besoffene in Comics nicht wirklich was zu suchen. Nicht, weil man in der Politik sowieso zur Zeit bespricht, den Genuss von Alkohol in der Öffentlichkeit zu verbieten ... ... , sondern weil es meiner Meinung nach einfach nicht dahin gehört.
Ich mag es sowieso nicht, wenn sich irgendwelche Leute sinnlos volllaufen lassen - nur des Spaßes wegen. Da muss ich das nicht auch noch in Comics haben...
Damian schrieb:Ähnlich wie beim Thema Drogen - ist ja fast was alltägliches, allein das Auftauchen von religiösen Symbolen in Comics ist doch echt nichts "Schlimmes". Da machst du es dir irgendwie schon ziemlich einfach, oder? Zumindest ist das meiner Meinung nach nicht so einfach, zu sagen, es sei "nichts Schlimmes". Zwar mag hier der christliche Glauben weit verbreitet sein (auch, wenn ich ja selber nicht gläubig bin), doch wenn man die Entenhausener eindeutig dem christlichen Glauben zuordnen würde (was man jedoch schon auch irgendwie mit Weihnachts- und Oster-Geschichten macht), gäbe es sicherlich auch irgendwie Probleme mit Anhängern anderer Religionen (vor allem von solchen Radikal-Gläubigen)...
Hat also dort mMn nichts zu suchen...
Damian schrieb:Vielleicht auch mit ein bisschen Blut, solange man keinen Splatter drausmacht. Bist heute schon irgendwie ziemlich krass drauf, oder?
Hat meiner Meinung nach gar nichts in Disney-Comics zu suchen. Dafür gibt es schon genug andere Comics, wenn man unbedingt Action haben will.
Ich find das schon so vollkommen in Ordnung, wenn man Gewaltszenen mit Staubwolken zensiert.
Es ist aber mMn völlig sinnlos Waffen o.ä. aus Comics zu retuschieren und durch Gummistöcke oder sowas ersetzt...
Politische Botschaften sind dagegen weniger das Problem... zumindest wenn die Geschichten nicht ausschließlich darauf abgerichtet sind, diese Botschaften zu übermitteln und die Leser von einer bestimmten Ansicht zu überzeugen. Wenn man aber nur irgendwelche Politiker auf den Arm nimmt (was man ja auch immer schon mit den Bürgermeistern in Form von Schweinen macht), würde ich das schon begrüßen. Das kann mMn gerne öfters gemacht werden...
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2009, 19:10 von 313er.)
Jep, dann mal auch noch was von mir dazu:
Zitat:Die meisten von euch benutzen diesen Begriff für ziemlich viel...Drogen sind wirklich nur Marihuana, LSD, Extacy....aber Zigarren und Alkohol? Mitnichten!
Doch, doch, das sind schon Drogen (s. Wikipedia, falls du mir nicht glaubst ), weshalb ich das auch durchaus hier miteinbezogen habe.
(Edit: Ok, da war mal wiede einer schneller... )
Aber zum Thema: Alkohol und Zigaretten gehen mMn, kommt aber auch etwas auf die Charakter an. Bei Issel, Ganoven und anderen Personen, die als eher unsympathisch herüberkommen geht es mMn, aber bei Charaktern, die für den Leser sehr positiv herüberkommen (Micky, Goofy, Oma Duck, etc.) darf es wenn überhaupt nur in sehr seltenen Fällen vorkommen. Ich fände es einfach erzieherisch falsch, wenn Donald in jedem zweiten Comic in seiner Hängematte ein Bier trinken würde - wenn das aber mal vorkommt, ist es ok.
"Richtige" Drogen sind mMn tabu - höchstens in Bezug auf das Thema Schmuggeln.
Zitat:In einer Geschichte von Milton/Jippes zwingt Donald ja auch die drei Jungs zu rauchen.
Naja, aber Donald tut das ja, weil er denkt, dass sie tatsächlich Raucher sind. Insofern setzt sich der Comic ja schon kritisch damit auseinander. Nur, dass damit der Eindruck entstehen kann, dass Donald raucht, ist nicht so gut - aber naja, schließlich war es ja auch ein Remake eines Trickfilms, wo solche Themen wohl noch nicht so streng gesehen wurden.
Zum Thema Gewalt: Zensuren von Waffen finde ich wirklich schwachsinnig, das nimmt ja dann der Geschichte auch der Logik. Bei diesem Thema ist ja eigentlich festzustellen, dass die 3-Reiher da doch etwas forscher sind. In den alten Geschichten liegen sich die Ducks da doch schon oft in den Haaren und verfolgen sich wegen Nichtigkeiten - fand ich immer etwas übertrieben, aber im Rahmen ist es trotzdem noch.
Zum Thema Sex: Ich finde es ok, wenn Anspielungen darauf gemacht hat (gab's ja bei Barks auf), auch die "Direkt-zwischen-den-Beinen"-Anspielung in Rosas "Die Gefangene am White Agony Creek" finde ich ok, da ein Kind die Anspielung einfach nicht bemerkt und weiterliest. Allerdings macht man das Thema Sex im selben Comic gleichzeitig auch zum Erzählstrang (Dagobert und Nelly in der Hütte). Das finde ich viel zu direkt, übertrieben und daher überhaupt nicht richtig - sollte nicht in einem Disney-Comic auftauchen. - Ja, ihr Rosa-Fanatiker, wehrt euch ruhig! [Bild: http://smilie-land.de/t/q-s/sport/sport0058.gif]
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Grundsätzlich bleibt aber anzumerken, dass KEINES der o.a. Tabus in Disney Comics stark thematisiert werden sollten. Klar: es gab und git immer wieder Zeichner und Autoren, die die Grenzen von Disneys "Zensoren" ausloten möchten. Aber eigentlich sollte es jedem Klar sein das dies keinen Platz im Disney Universum hat.
Wenn jemand soetwas lesen möchte, gibt es viel bessere Comic zu diesem Thema. Die beste Serie in der wohl alle o.a. Tabus gebrochen werden (in geradezu grotesker Art und Weise) ist PREACHER. Dese Serie stellt aber keine platte Gewaltorgie dar, sondern spiegelt die amerikanischer Prüderie und Doppelmoral in genialer Art und Weise wieder.
Aber soetwas bei Disney Comics zu versuchen oder zu wollen, ist schlicht nicht möglich. Und das ist auch gut so!
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Naja dass man beim Thema Gewalt u. anderem nicht zu sehr ausarten sollte, aber zB. wenn Oma Duck, die ja immer sehr traditionell und verwurzelt erscheint, christliche Traditionen und Bräuche pflegen würde, würde ich kein Problem darin sehen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2009, 20:53 von Dago.)
Ach, Donald versohlt den Drillingen in den frühen Barksern doch vermals das Hinterteil - damals war das ganz normal (und auch heute werden die Comics noch nachgedruckt ).
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(23.04.2009, 18:45)CKOne schrieb: Das ist Quark. Sowohl Alkohol, wie auch Tabak sind Drogen - sogar Tee wird eigentlich zu den Drogen gezählt. Nur sind diese im Gegensatz zu den harten Drogen, die du erwähntest (XTC & Co.), eben nicht wirklich alltäglich.
Meiner Meinung nach haben aber auch Besoffene in Comics nicht wirklich was zu suchen. Nicht, weil man in der Politik sowieso zur Zeit bespricht, den Genuss von Alkohol in der Öffentlichkeit zu verbieten ... ... , sondern weil es meiner Meinung nach einfach nicht dahin gehört.
Ich mag es sowieso nicht, wenn sich irgendwelche Leute sinnlos volllaufen lassen - nur des Spaßes wegen. Da muss ich das nicht auch noch in Comics haben...
Nun gut - zumindest nenne ich Alk, Tabak etc. nicht Drogen, aber wenn ihr darauf besteht...Drogen sind ok, aber keine harten Drogen! (stark vereinfacht gesagt)
Kann mich aber dunkel erinnern, dass auch bei Barks ab und zu irgendwelche zerlumpte Typen mit Flaschen am Strassenrand rumgelungert haben - zumindest in dieser Form ja kein Problem.
Nunja, solche "Drogen" sind alltäglich. Nur mal zwanzig Meter durch die Stadt laufen und du wirst mehr rauchende und trinkende Leute zählen können als du Finger hast...in meiner Gymi-Klasse (wohlgemerkt Gymi, wir sind keine Idioten und sicherlich nicht der letzte Absturz) haben wir einen starken Raucher und hatten mal zwei weitere Raucher, der eine hat sich Zigis immer selbst gedreht (hmm...Vanille! ) und ab und zu schnappen sich ein paar meiner Kollegen einen der paar 16-jährigen aus der Klasse und kaufen Alk.
Im Konflager dieses Wochenende war solches Zeug auch verboten, trotzdem, z.B. bei einer kleinen Segelpartie im Ruderboot haben zwei weit weg genug vom Land geraucht und geschnupft.
Ich selbst tu momentan weder rauchen noch trinken und habs auch noch nie gemacht, bin in so einem Programm dabei - ganz einfach weil es mir herzlich egal ist, ob ich mit 14 oder mit 16 damit anfange und ob ich es illegal mach oder nicht.
(OK, das war jetzt etwas weit weg vom Thema, nur ein paar illustrierende Beispiele.)
CKOne schrieb:Damian schrieb:Ähnlich wie beim Thema Drogen - ist ja fast was alltägliches, allein das Auftauchen von religiösen Symbolen in Comics ist doch echt nichts "Schlimmes". Da machst du es dir irgendwie schon ziemlich einfach, oder? Zumindest ist das meiner Meinung nach nicht so einfach, zu sagen, es sei "nichts Schlimmes". Zwar mag hier der christliche Glauben weit verbreitet sein (auch, wenn ich ja selber nicht gläubig bin), doch wenn man die Entenhausener eindeutig dem christlichen Glauben zuordnen würde (was man jedoch schon auch irgendwie mit Weihnachts- und Oster-Geschichten macht), gäbe es sicherlich auch irgendwie Probleme mit Anhängern anderer Religionen (vor allem von solchen Radikal-Gläubigen)...
Hat also dort mMn nichts zu suchen...
Was ist denn daran so schlimm, wenn in ein paar Panels eine Kirche zu sehen ist? Oder in einem Haus eine Bibel oder ein Kruzufix? Selbst in unserer globalisierten und immer mehr atheistischer werdenden Gesellschaft ist das nichts aussergewöhnliches. Wie Coolwater das vor nicht allzu langer Zeit im DCFF festgestellt hat, unsere Welten gleichen sich mehr als es den Anschein hat! Gut, ich würde es schon etwas krude finden, wenn sich jetzt Donald oder so als gläubig outen würden, aber ansonsten find ich das nicht schlimm.
CKOne schrieb:Damian schrieb:Vielleicht auch mit ein bisschen Blut, solange man keinen Splatter drausmacht. Bist heute schon irgendwie ziemlich krass drauf, oder?
Hat meiner Meinung nach gar nichts in Disney-Comics zu suchen. Dafür gibt es schon genug andere Comics, wenn man unbedingt Action haben will.
Ich find das schon so vollkommen in Ordnung, wenn man Gewaltszenen mit Staubwolken zensiert.
Disney-Comics sind doch eine prüde Angelegenheit. Mit Blut mein ich ja bloss bspw. eine Platzwunde an der Stirn, und dann läuft etwas Blut über das Gesicht. Oder jemand schneidet sich kurz und es tropft ein wenig. Oder ein Gauner wird am Arm angeschossen und etwas Blut sickert heraus. Das ist einfach nur realistisch. Keine Person (auch keine Comicfigur!) kann hunderte Schiessereien ohne den kleinsten Kratzer überleben.
Aber nochmal zur Verdeutlichung: das muss keinesfalls sein. Wie Mile das gesagt hat sind Disney-Comics auch nicht das richtige dafür. Aber in einem gewissen (zumindest meiner Ansicht nach etwas grösseren) Rahmen (als bei vielen von euch) würde ich das tolerieren.
Bspw. arbeitet jemand aus dem DCFF momentan an einem längeren Comic, der auch im lh erscheinen wird; dort kommt Gewalt auch krasser vor als in den lizensierten Disney-Comics, mit Explosionen und etwas Blut. Aber keine Angst, er weiss, wo die Grenzen sind.
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In einem MM-M aus dem Jahre '70 sagt Moby Duck, als er von einer Kanone beschossen wird: "Das ist ja eine Gefahr für die Christliche Seefahrt.". Schon sehr eindeutig denke ich.
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(19.04.2009, 16:13)Wolfgang Wasserhuhn schrieb: Blubberlutschtrinkende Neffen sieht man ja eigentlich nie (ich kann mich jedenfalls an keine Szene erinnern). Hab mir vorhin nochmal Barks' Blubberlutsch-Geschichte angeguckt und dort trinken die Neffen auf der letzten Seite direkt neben Donald Blubberlutsch. Obwohl Donald dadurch, dass er seinen Gegner mit einem geschürzten Schwinger ausgeschaltet hat (ach, die Geschichte ist einfach herrlich ), etwas benommen ist, würde er das wohl nicht tolerieren.
Ich glaube also, dass Blubberlutsch nicht direkt Alkohol ist, aber eben hin und wieder als Sidekick darauf verwendet wird (in derselben Geschichten sagt ein Neffe auch sowas in der Art wie "hast du dich mal wieder volllaufen lassen").
Zum Thema Religion hab ich neulich "König Bubanassars Arche" (LTB 138) gelesen. Interessant ist, dass hier sogar aus der Bibel zitiert wurde. Fand ich aber in Ordnung, da es neutral eingesetzt wurde.
Damian schrieb:Das ist einfach nur realistisch. Keine Frage. Drogen, Gewalt, Tod, Rassismus - all das sind Themen, mit denen wir im täglichen Leben konfrontiert werden. Aber muss Entenhausen realistisch sein? Ich finde es beeindruckend, wie Entenhausen den Spagat schafft, in gewissen Dingen - wie eben den Tabus - nicht der Wirklichkeit zu entsprechen, aber - vor allem in Barks' Geschichten - doch ein Spiegel der Gesellschaft zu sein.
"Zwei notwendig entfernte Zeitpunkte in ein und ebendasselbe Gemälde bringen, [...] heißt ein Eingriff des Malers in das Gebiete des Dichters, den der gute Geschmack nie billigen wird." (Gotthold Ephraim Lessing)
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08.05.2009, 19:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.05.2009, 19:56 von Mile.)
(08.05.2009, 19:18)313er schrieb: Ich glaube also, dass Blubberlutsch nicht direkt Alkohol ist, aber eben hin und wieder als Sidekick darauf verwendet wird (in derselben Geschichten sagt ein Neffe auch sowas in der Art wie "hast du dich mal wieder volllaufen lassen").
Blubberlutsch ist Limonade und Donald ist halt ein Limonaden-Junkie. Dies wurde ja schon in mehreren Geschichten thematisiert. Sicherlich auch ene Gratwanderung, ein klares Suchtverhalten Donalds zu zeigen, ohne dabei explizit Alkohol zu verwenden.
Gerade Barks hat seine Geschichten ja doch immer realistisch gestaltet ohne zu plump daherzukommen. Ob es nun Rassismus (z.B. in "Voodoo Hoodoo"), Gewalt (z.B. "Stille Nacht") Kriege und Suchtverhalten waren, jedes dieser "Tabuthemen" schaffte er an den Redakteuren vorbei. Und das in den 50er und 60er Jahren, in denen Comics (vor allem in den 50ern) in den USA einen schweren Stand hatten.
Ich finde auch das mit diesen Geschichten die Grenzen der Disney Comics auch weit genug ausgelotet wurden. Es besteht mMn kein Bedarf dies noch weiter auszureizen, da -wie schon oben erwähnt- für den geneigten Leser andere, besser geeignete Publikationen in Comicformm vorhanden sind.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.03.2011, 17:42 von Derschwaflkop.)
Politik: Anspielungen auf deutsche Politikernamen sind meiner Meinung nach unnötig und werden eventuell auch nicht von den Lesern aus der Schweiz, aus Österreich und aus Liechtenstein (da gibt's doch Disney-Comics, oder?) verstanden. Was ich jedoch klasse fände, wäre ein Comic, der beispielsweise Politik allgemein erklärt oder über Extremismus aufklärt (eventuell durch Alfons oder Herrn Professor von Quack).
Drogen: Illegale Drogen haben mMn überhaupt nichts in Disney-Comics verloren, auch nicht im Zusammenhang mit Schmuggeln o.ä. Das würde irgendwie die "heile Welt" der Disney-Comics zerstören.
Zu Zigaretten: Diese haben mMn in im 21. Jahrhundert produzierten Disney-Comics nichts zu suchen. Der Issel könnte sich doch einfach das Rauchen abgewöhnen, ähnlich wie Lucky Luke. Wenn ich Chef von Ehapa wäre, würde ich Zigarretten, Zigarillos, Zigarren und Pfeifen in heutzutage produzierten Comics verbieten. Zensur in alten Comics - das gilt für alle Tabu-Bereiche - finde ich latürnich total bescheuert.
Zum Alkohol: Dieser hat mMn ebenfalls in modernen Disney-Comics nichts zu suchen. Wenn ich Chef von Ehapa wäre, würde ich alkoholische Getränke in heutzutage produzierten Comics verbieten.
Gewalt: Würde ich so lassen, wie's jetzt ist. Prügeleien, Kratzer und Beulen sind in Disney-Comics okay, nicht aber Blut.
Folgende Themen würde ich komplett außen vor lassen: Sexualität, Drogen (schon genannt) und Tod bei Hauptpersonen (und auch bei Nebenpersonen nur äußerst selten). Denn wie Mile schon weiter oben schrieb: Wer Comics über diese Themen lesen will, sollte sich anderer Comics als Disney-Comics bedienen.
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