Nanu, es gibt ja noch gar keinen Thread zum aktuellen LTB. Da ich es mir bereits vorgestern gekauft und durchgelesen habe, fange ich mal an:
Zum Newsblog-Eintrag: http://news.fieselschweif.de/2009/04/29/ltb-389/
Inhalt:
Der Wert des Wissens - Roland / Andersen; T³, Donald; 35 S.
Im Bann des Phantoms - McGreals / Fecchi; Micky, Hunter, Schwarzes Phantom; 36 S.
Auftrag in Venedig - Figus / Cavazzano; Donald, Dussel, Dagobert, Düsentrieb; 28 S.
In die Stadt verbannt... - Bosco / Barozzi; Oma, Franz, Dagobert, Donald, T³, Baptist, Gundel, Gustav; 16 S.
Abenteuer für Milliardäre - Badino / Dalla Santa; Dagobert, Klever, Baptist; 29 S.
Süße nachbarliche Grüße - Ecuba, Lauria / Barbaro; Phantomias, Düsentrieb, Zorngiebel, Donald; 18 S.
Weibliche Widersacher - Gervasio; Panzerknacker; 30 S.
3 Männer und 1 Krokodil - Sarda / Gottardo; Dagobert, Donald, T³, Dussel, Gustav, Klever, Baptist; 30 S.
Hulda, die holde Harpyie - Cimino / Scarpa; Dagobert, Donald, T³; 28 S.
Meinung:
Insgesamt ein durchweg solides LTB, aber nicht mehr, im Einzelnen:
Das Cover gefällt mir außerordentlich gut - und das ist selten. Gut gelungen. Ebenso das neugestaltete Inhaltsverzeichnis, das zu jeder Geschichte eine kurze Szene zeigt; sehr gut, ich hoffe, dieser Stil wird beibehalten.
Bei Andersen tragen zunächst T³ und Donald einen Wissens-Wettkampf aus, bei dem Donald unfreiwillig übertreibt - mit erwartet katastrophalen Folgen. Die Story ist recht ordentlich aufgebaut und überzeugt mit gelungenen Einfällen und manch witzigen Szenen, bei Andersen stört vor allem die durchweg schwache zeichnerische Darstellung der Neffen, ansonsten ist er halbwegs erträglich. Akzeptabler Einstand mit einigen Abstrichen.
Die Egmont-Maus-Story überrascht zunächst angenehm dadurch, daß Micky wieder normal gekleidet ist. Erzählt wird ein recht typischer Egmont-Phantom-Kriminalfall, wie es ihn in den 200er Bänden recht häufig gegeben hat. Die Handlung ist spannend und interessant, weist aber leider im plot einige Lücken auf, zahlreiche Szenen sind nicht genau genug ausgearbeitet worden, was den Lesefluß stört. Dazu gesellen sich logische Ungereimtheiten (tja, wir sind halt wieder im Egmont-Stil der 200er Bände, und damals gehörten die ja zum Standardprogramm) wie die technischen Mittel des Phantoms (Ganze Erde einschließen? Warum?), der etwas verkürzte Schluß und die bis auf Hunter inexistente Polizei. Auch Mickys Aufrührer-Szene hinterläßt leichtes Augenbrauenzucken. Dennoch sicherlich eine der besten Maus-Geschichten der McGreals, und die zeichnerische Umsetzung Fecchis ist auch gelungen. Wiederum eine akzeptable Geschichte mit Abstrichen.
Beim DGD müssen Donald und Dussel einen Gegenstand Dagoberts bewachen und, als das nicht gelingt, diesen zurückerobern und behaupten. Die Story besteht im wesentlichen aus Action und Verfolgungsjagden, diese sind aber sehr humorvoll und gelungen ausgearbeitet, so daß das Lesen durchaus Freude bereitet. Die Handlung ist grade so noch greifbar, so daß die einzelnen Szenen noch ein stimmiges Ganzes bilden, s.d. auch diese Geschichte gelungen ist, auch dank Cavazzanos Zeichnungen.
Die Oma-Duck Geschichte beginnt mit einem Hexenschuß der Titelfigur, s.d. ein Kuraufenthalt in der Großstadt - was es alles gibt - ansteht. Überraschend taucht dann Gundel Gaukeley auf, die eine neue Chance wittert, sich die Nummer Eins zu ergattern. Zunächst beginnt die Story recht unspektakulär, man blättert recht gelangweilt durch die ersten Seiten und erwartet eigentlich nichts Besonderes mehr, als plötzlich ein großes Überraschungsmoment mit dem völlig unerwarteten Auftritt Gundels in die Geschichte Einzug hält - bei den heutigen Italienern bekanntlich eher selten, daß die Kurzgeschichten die sattsam ausgetretenen Pfade verlassen. Hier passiert das jedoch plötzlich, weswegen die Geschichte funktioniert, durch die ungewöhnliche und mitten in der Geschichte überraschende neue Thematik überzeugt diese Geschichte trotz eigentlich für sich genommen nur mittelprächtiger Einfälle.
In der Klever-Geschichte liefern Dagobert und Klever sich ein Kopf-an-Kopf-Abenteuer um den Titel des besten Abenteurers. Doch Dagoberts Motivation erweist sich bei näherem Hinsehen als vorgeschoben, tatsächlich verfolgt er nebenbei noch andere Ziele. Auch, wenn einiges etwas undurchsichtig ist, ist die Geschichte weitestgehend vorhersehbar, s.d. auch diese Geschichte hauptsächlich durch die Action-und Gagszenen getragen wird. Diese sind nun nicht umwerfend, dennoch liest sich auch diese Geschichte recht nett, zumal der gelungene Schluß versöhnlich stimmt.
Phantomias nun wird von Donalds Nachbar Zorngiebel umgarnt, da dieser auf Donalds vermeintliche Freundschaft mit Phantomias neidisch ist und er selber in Genuß derselben kommen möchte. Auch hier wurde für Phantomias endlich mal wieder eine neue Handlungsidee gefunden und der Einfall, ihn als tragende Figur in einen typischen Donald-Zorngiebel-Streit einzubauen, gelingt gut. Einige herrliche Szenen und Einfälle machen auch diese Geschichte nebst den ausdrucksstarken Zeichnungen Barbaros zu einem Lesevergnügen, wahrscheinlich die gelungenste Story des Bandes, obwohl natürlich nicht im Top-Bereich.
Auch der Panzerknacker-Wettkampf, bei dem sich die Panzerknacker gegen ein paar weibliche Kollegen beweisen müssen, wartet mit gelungenen Einfällen auf, die Spannung wird permanent hochgehalten - in reinen Panzerknackergeschichten ist das eher selten - und auch hier ist das Ende absolut gelungen, mit einer witzigen und überraschenden Schlußpointe.
In der Krokodil-Geschichte macht sich das ungleiche Gespann aus Donald, Dussel und Gustav, begleitet zu Dokumentationszwecken (bzw. Geldzwecken Dagoberts) von einem Fernsehteam auf, ein weißes Krokodil zu finden. Hierbei gilt es, mancherlei Gefahren zu meistern. Das Skript weist natürlich Ähnlichkeiten zur Dagobert-Abenteuer-Geschichte am Anfang des Bandes auf, weswegen einiges wiederholend ist, und auch hier hätte die Geschichte teilweise etwas genauer ausgearbeitet sein müssen. Dennoch gelingt es auch dieser Geschichte, die Spannung hochzuhalten, und auch hier gibt es einige nette Einfälle. Noch im guten Bereich, aber in diesem Band gehört die Geschichte eher zu den schwächeren.
Im Klassiker versucht ein Fabelwesen, sich bei Dagobert als Schutzpatron zu verdingen. Doch da es den ein oder anderen Haken gibt, ist Dagobert darob zunächst nicht sonderlich erfreut. Wie so häufig gefällt der Klassiker durch seine erfrischende spontane Handlungsführung, die nicht wie die meisten modernen Geschichten starren Mustern folgt, sondern auf Spontanität und Kreativität setzt. So bleibt der Leser ständig interessiert, da die unmittelbare Fortführung der Handlung selten im Vorhinein zu durchschauen ist. Cimino erzeugt eine sowohl spannende als auch sympathische Leseatmosphäre, unterstützt natürlich auch durch Scarpas Zeichnungen, s.d. die Abschlußgeschichte wieder einmal zu den besten des Bandes zählt, freilich ohne absolut gesehen ein wirklicher Überflieger zu sein.
Insgesamt ein sehr erfreulicher Band, bei dem sich eigentlich sämtliche Geschichten in der Bandbreite "gut" bewegen - keine wirklichen Topgeschichten, aber sämtlich solide Geschichten mit guter Ausarbeitung und / oder guten und neuen Einfällen. Keine Geschichte enttäuscht, alle Geschichten lassen sich gut lesen, und es gibt wirklich nur seeeehr wenig 300er-Bände, wo ich sämtliche Geschichten LTB-akzeptabel finde. Hier ist dies der Fall, weswegen der Band sicherlich Lob verdient. Leider können aber auch durchweg solide Geschichten auf Dauer das LTB nicht alleine tragen, es fehlen nach wie vor regelmäßige Topgeschichten, ohne die das LTB weiterhin nicht wirklich vorwärts kommt. Erst, wenn es regelmäßig sehr gute Geschichten gibt, kommen gute Geschichten wie die in diesem Band erst richtig zur Geltung.
Schön, daß hier eine Auswahl getroffen wurde, die keine Enttäuschungen enthält, insgesamt reicht das aber nicht.
Richard
Zum Newsblog-Eintrag: http://news.fieselschweif.de/2009/04/29/ltb-389/
Inhalt:
Der Wert des Wissens - Roland / Andersen; T³, Donald; 35 S.
Im Bann des Phantoms - McGreals / Fecchi; Micky, Hunter, Schwarzes Phantom; 36 S.
Auftrag in Venedig - Figus / Cavazzano; Donald, Dussel, Dagobert, Düsentrieb; 28 S.
In die Stadt verbannt... - Bosco / Barozzi; Oma, Franz, Dagobert, Donald, T³, Baptist, Gundel, Gustav; 16 S.
Abenteuer für Milliardäre - Badino / Dalla Santa; Dagobert, Klever, Baptist; 29 S.
Süße nachbarliche Grüße - Ecuba, Lauria / Barbaro; Phantomias, Düsentrieb, Zorngiebel, Donald; 18 S.
Weibliche Widersacher - Gervasio; Panzerknacker; 30 S.
3 Männer und 1 Krokodil - Sarda / Gottardo; Dagobert, Donald, T³, Dussel, Gustav, Klever, Baptist; 30 S.
Hulda, die holde Harpyie - Cimino / Scarpa; Dagobert, Donald, T³; 28 S.
Meinung:
Insgesamt ein durchweg solides LTB, aber nicht mehr, im Einzelnen:
Das Cover gefällt mir außerordentlich gut - und das ist selten. Gut gelungen. Ebenso das neugestaltete Inhaltsverzeichnis, das zu jeder Geschichte eine kurze Szene zeigt; sehr gut, ich hoffe, dieser Stil wird beibehalten.
Bei Andersen tragen zunächst T³ und Donald einen Wissens-Wettkampf aus, bei dem Donald unfreiwillig übertreibt - mit erwartet katastrophalen Folgen. Die Story ist recht ordentlich aufgebaut und überzeugt mit gelungenen Einfällen und manch witzigen Szenen, bei Andersen stört vor allem die durchweg schwache zeichnerische Darstellung der Neffen, ansonsten ist er halbwegs erträglich. Akzeptabler Einstand mit einigen Abstrichen.
Die Egmont-Maus-Story überrascht zunächst angenehm dadurch, daß Micky wieder normal gekleidet ist. Erzählt wird ein recht typischer Egmont-Phantom-Kriminalfall, wie es ihn in den 200er Bänden recht häufig gegeben hat. Die Handlung ist spannend und interessant, weist aber leider im plot einige Lücken auf, zahlreiche Szenen sind nicht genau genug ausgearbeitet worden, was den Lesefluß stört. Dazu gesellen sich logische Ungereimtheiten (tja, wir sind halt wieder im Egmont-Stil der 200er Bände, und damals gehörten die ja zum Standardprogramm) wie die technischen Mittel des Phantoms (Ganze Erde einschließen? Warum?), der etwas verkürzte Schluß und die bis auf Hunter inexistente Polizei. Auch Mickys Aufrührer-Szene hinterläßt leichtes Augenbrauenzucken. Dennoch sicherlich eine der besten Maus-Geschichten der McGreals, und die zeichnerische Umsetzung Fecchis ist auch gelungen. Wiederum eine akzeptable Geschichte mit Abstrichen.
Beim DGD müssen Donald und Dussel einen Gegenstand Dagoberts bewachen und, als das nicht gelingt, diesen zurückerobern und behaupten. Die Story besteht im wesentlichen aus Action und Verfolgungsjagden, diese sind aber sehr humorvoll und gelungen ausgearbeitet, so daß das Lesen durchaus Freude bereitet. Die Handlung ist grade so noch greifbar, so daß die einzelnen Szenen noch ein stimmiges Ganzes bilden, s.d. auch diese Geschichte gelungen ist, auch dank Cavazzanos Zeichnungen.
Die Oma-Duck Geschichte beginnt mit einem Hexenschuß der Titelfigur, s.d. ein Kuraufenthalt in der Großstadt - was es alles gibt - ansteht. Überraschend taucht dann Gundel Gaukeley auf, die eine neue Chance wittert, sich die Nummer Eins zu ergattern. Zunächst beginnt die Story recht unspektakulär, man blättert recht gelangweilt durch die ersten Seiten und erwartet eigentlich nichts Besonderes mehr, als plötzlich ein großes Überraschungsmoment mit dem völlig unerwarteten Auftritt Gundels in die Geschichte Einzug hält - bei den heutigen Italienern bekanntlich eher selten, daß die Kurzgeschichten die sattsam ausgetretenen Pfade verlassen. Hier passiert das jedoch plötzlich, weswegen die Geschichte funktioniert, durch die ungewöhnliche und mitten in der Geschichte überraschende neue Thematik überzeugt diese Geschichte trotz eigentlich für sich genommen nur mittelprächtiger Einfälle.
In der Klever-Geschichte liefern Dagobert und Klever sich ein Kopf-an-Kopf-Abenteuer um den Titel des besten Abenteurers. Doch Dagoberts Motivation erweist sich bei näherem Hinsehen als vorgeschoben, tatsächlich verfolgt er nebenbei noch andere Ziele. Auch, wenn einiges etwas undurchsichtig ist, ist die Geschichte weitestgehend vorhersehbar, s.d. auch diese Geschichte hauptsächlich durch die Action-und Gagszenen getragen wird. Diese sind nun nicht umwerfend, dennoch liest sich auch diese Geschichte recht nett, zumal der gelungene Schluß versöhnlich stimmt.
Phantomias nun wird von Donalds Nachbar Zorngiebel umgarnt, da dieser auf Donalds vermeintliche Freundschaft mit Phantomias neidisch ist und er selber in Genuß derselben kommen möchte. Auch hier wurde für Phantomias endlich mal wieder eine neue Handlungsidee gefunden und der Einfall, ihn als tragende Figur in einen typischen Donald-Zorngiebel-Streit einzubauen, gelingt gut. Einige herrliche Szenen und Einfälle machen auch diese Geschichte nebst den ausdrucksstarken Zeichnungen Barbaros zu einem Lesevergnügen, wahrscheinlich die gelungenste Story des Bandes, obwohl natürlich nicht im Top-Bereich.
Auch der Panzerknacker-Wettkampf, bei dem sich die Panzerknacker gegen ein paar weibliche Kollegen beweisen müssen, wartet mit gelungenen Einfällen auf, die Spannung wird permanent hochgehalten - in reinen Panzerknackergeschichten ist das eher selten - und auch hier ist das Ende absolut gelungen, mit einer witzigen und überraschenden Schlußpointe.
In der Krokodil-Geschichte macht sich das ungleiche Gespann aus Donald, Dussel und Gustav, begleitet zu Dokumentationszwecken (bzw. Geldzwecken Dagoberts) von einem Fernsehteam auf, ein weißes Krokodil zu finden. Hierbei gilt es, mancherlei Gefahren zu meistern. Das Skript weist natürlich Ähnlichkeiten zur Dagobert-Abenteuer-Geschichte am Anfang des Bandes auf, weswegen einiges wiederholend ist, und auch hier hätte die Geschichte teilweise etwas genauer ausgearbeitet sein müssen. Dennoch gelingt es auch dieser Geschichte, die Spannung hochzuhalten, und auch hier gibt es einige nette Einfälle. Noch im guten Bereich, aber in diesem Band gehört die Geschichte eher zu den schwächeren.
Im Klassiker versucht ein Fabelwesen, sich bei Dagobert als Schutzpatron zu verdingen. Doch da es den ein oder anderen Haken gibt, ist Dagobert darob zunächst nicht sonderlich erfreut. Wie so häufig gefällt der Klassiker durch seine erfrischende spontane Handlungsführung, die nicht wie die meisten modernen Geschichten starren Mustern folgt, sondern auf Spontanität und Kreativität setzt. So bleibt der Leser ständig interessiert, da die unmittelbare Fortführung der Handlung selten im Vorhinein zu durchschauen ist. Cimino erzeugt eine sowohl spannende als auch sympathische Leseatmosphäre, unterstützt natürlich auch durch Scarpas Zeichnungen, s.d. die Abschlußgeschichte wieder einmal zu den besten des Bandes zählt, freilich ohne absolut gesehen ein wirklicher Überflieger zu sein.
Insgesamt ein sehr erfreulicher Band, bei dem sich eigentlich sämtliche Geschichten in der Bandbreite "gut" bewegen - keine wirklichen Topgeschichten, aber sämtlich solide Geschichten mit guter Ausarbeitung und / oder guten und neuen Einfällen. Keine Geschichte enttäuscht, alle Geschichten lassen sich gut lesen, und es gibt wirklich nur seeeehr wenig 300er-Bände, wo ich sämtliche Geschichten LTB-akzeptabel finde. Hier ist dies der Fall, weswegen der Band sicherlich Lob verdient. Leider können aber auch durchweg solide Geschichten auf Dauer das LTB nicht alleine tragen, es fehlen nach wie vor regelmäßige Topgeschichten, ohne die das LTB weiterhin nicht wirklich vorwärts kommt. Erst, wenn es regelmäßig sehr gute Geschichten gibt, kommen gute Geschichten wie die in diesem Band erst richtig zur Geltung.
Schön, daß hier eine Auswahl getroffen wurde, die keine Enttäuschungen enthält, insgesamt reicht das aber nicht.
Richard