Micky Maus Comics 71
Was kann ich groß zu dieser Ausgabe sagen?! 15(!) Geschichten auf 90 Seiten macht im Schnitt 6(!) Seiten pro Geschichte. Das ist jeweils ziemlich wenig Raum um eine Geschichte zu entfalten, weswegen auch das wenigste davon meine Zustimmung findet. Viel Massenproduktion statt Qualität und man hat alles schnell wieder vergessen. Man bekommt zwar praktisch mehr Comics als im Micky Maus Magazin für sein Geld, qualitativ nähern sich die beiden Formate aber stark an. Schade, wenn man an die Anfänge zurückdenkt. Egmont mag zwar nur noch Kurzware produzieren, aber international betrachtet muss es doch noch längeres Material geben. Einfach ärgerlich…
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Inhalt:
Donald Duck
„Heiß im Eis“
Skript: Frank Jonker, Zeichnungen: Sander Gulien, Übersetzung: Peter Daibenzeiher
Einmal mehr begeben sich Donald und Gustav in einen Wettstreit um Daisys Gunst. Neben einem Rennen auf einem vereisten Fluss gilt es darüber hinaus auch eine Schneeskulptur zu kreieren. Tick, Trick und Track stellen sich wie ein Mann hinter ihren Ziehvater um gegen das unverschämte Glück Gustavs anzukommen. Doch werden ihre vereinten Kräfte auch gegen einen aufziehenden Schneesturm bestehen können?
Familie Duck gegen, nun ja, ein Familienmitglied. Gustav gelingt ein weiteres Mal mit Leichtigkeit, wofür Donald sämtliche Kräfte aufbieten muss. Dies stärkt Gustav in seiner beinahe Dauerrolle als Antagonist, schade allerdings, dass er häufig auf diese Darstellung beschränkt wird. Da ginge mehr, weswegen diese Geschichte auch nur eine unter vielen ähnlichen ist.
Dicky, Dacky und Ducky
„Katze in Not“
Skript: Maya Astrup, Zeichnungen: Cynthia C. Pineda, Übersetzung: Anne-Marie Wachs
Dicky, Dacky und Ducky sind wieder einmal zu Besuch bei ihrer Tante Daisy. Da sie sich stark langweilen, sollen sie Bernhardiner Bolivar ausführen. Lieber würde man skateboarden, dies ist aber wegen des Schnees nicht möglich. Als ein vorwitziges Kätzchen den Weg des Quartetts kreuzt ist es vorbei mit der Langeweile.
Soll durch das Skateboard-Thema wohl cool wirken, zumindest sind Bolivar und die Katze sympathisch. Letzten Endes aber nichts Besonderes.
Donald Duck
„Was ist Glück?“
Skript: Jan Kruse, Zeichnungen: Sander Gulien, Übersetzung: Arne Voigtmann
Ein Reporterteam möchte Donalds legendäres Pech dokumentieren, ein anderes Gustavs sagenhaftes Glück. Als eine Speicherkarte fehlt zeigt sich, was stärker ist.
Vergessenswert, nicht zuletzt, weil die Entenhausener selten unsympathisch sind.
Micky Maus
„Drei Wünsche“
Skript: Rodolphe Jacquette, Zeichnungen: Gen-Clo, Übersetzung: Susanne Walter
Minnies neue Freundin Olga ist eine waschechte Hexe. Großzügig schenkt sie ihr einen magischen Gegenstand, der ihr und ihren Freunden drei Wünsche gewährt. Doch wie heißt es so schön? Sei vorsichtig was du dir wünscht, denn …
Diese Geschichte ist praktisch baugleich mit
[/url][url=https://inducks.org/story.php?c=S+66129]"Die drei Wünsche", geht dabei aber ungleich brutaler vor. Dass Goofy wegen Minnies Unbedachtheit beinahe verstirbt ist unnötig und hat in dieser Form meiner Ansicht nach in Disney-Comics nichts verloren. Überblättert man am besten.
Donald Duck
„Wunschlos glücklich“
Skript: Gaute Moe, Zeichnungen: Carmen Pérez/Tony Fernández, Übersetzung: Dr. Reinhard Schweizer
Tick, Trick und Track bewundern den Luxus, in dem ihr Onkel Gustav lebt. Donald mahnt sie sich an dem zu erfreuen, was sie haben. Behufs dessen erzählt er ihnen die Geschichte von einem König, der einst alles aufgab, um so glücklich leben zu können wie seine Untertanen.
Lehrstück mit unsympathischem Ende. Außerdem agieren die Jungs hier eher außerhalb ihres Charakters. Nichts, das sich einem ins Gedächtnis brennt.
Dussel Duck
„Die Hundevilla“
Skript: Lars Jensen, Zeichnungen: Nunez, Übersetzung: Anne-Marie Wachs
Dussel besucht Donald, der gerade dabei ist, eine neue Hundehütte für Bolivar zu bauen. Da der beste Freund des Menschen aber besseres verdient als einen schäbigen Bretterhaufen machen sich die Beiden daran menschliche Wohnstätten als Inspiration heranzuziehen.
Spätestens, nachdem dank Dussel alles in Schutt und Asche liegt, weiß man, wohin die Reise gehen wird. Nicht der Rede wert.
Donald Duck
„Ruhe und Erholung“
Skript: Karolina Hjertonsson, Zeichnungen: Joan Crexells Aparicio, Übersetzung: Marc Moßbrugger
Donald und die Kinder machen Urlaub in einer Skihütte. Während ihr Onkel alle Hände voll damit zu tun hat alles bewohnbar zu machen fahren die Kinder abseits der erlaubten Routen und machen die Bekanntschaft mit ein paar Tieren im Winterschlaf.
Dass Tick, Trick und Track einmal diejenigen sind, die durch ihr Verhalten für Probleme sorgen und Donald zu ihrer Rettung herbeieilen muss ist eine nette Abwechslung. Vor allem für diejenigen, denen das Trio stets zu erwachsen reagiert. Alles in allem wird aber auch diese Geschichte wahrscheinlich nicht den Weg ins Langzeitgedächtnis ihrer Leser finden.
Micky Maus
„Weiße Gefahr“
Skript: Francois Corteggiani, Zeichnungen: Zdravko Zupan, Übersetzung: Marc Moßbrugger
Kater Karlo versucht Mickys Onkel Max eine Goldmine abzujagen. Klar, dass Micky und Goofy da nicht tatenlos zusehen können. Da trifft es sich ganz gut, dass die Mine in einem Lawinengebiet liegt, das äußerst sensibel auf Lärm reagiert …
Durchschnitt. Und ob man das Auslösen von Lawinen lustig finden sollte ist diskussionswürdig.
Franz Gans
„Franz Quijote“
Skript: Jaako Seppälä, Zeichnungen: Fernando Güell, Übersetzung: Marc Moßbrugger
Franz liest ein Buch über Don Quijote. Wie auch sein literarisches Vorbild verfällt er alsbald dem Wahn der legendäre Ritter zu sein. Dann ist da auch noch das neue Windrad der Nachbarin. Kann Oma Duck ihren treuen Knecht in die Realität zurückholen?
Don Quijote, die x-te. Das Motiv gab es schon diverse Male und auch hier wird das Rad nicht neu erfunden. Auch hier gilt: muss man nicht gelesen haben.
Donald Duck
„Freundlicher Verkehrspolizist“
Skript: Frank Jonker, Zeichnungen: Sergio Garreido/Comicup, Übersetzung: Arne Voigtmann
Donald ist unter die Verkehrspolizisten gegangen. Da diese den Ruf von Rüpeln haben ist Höflichkeit die neue Dienstvorschrift. Leider ist Donalds erster „Kunde“ ausgerechnet Nachbar Zorngiebel …
Fördert nichts Neues zutage. Durchschnittsware zum Vergessen.
Daisy Duck
„Eine stürmische Begegnung“
Skript: Frauke Schmickl, Zeichnungen: Paco Rodriguez, Übersetzung: Manuela Buchholz
Daisy gerät auf dem Nachhauseweg in einen Schneesturm. Wider Erwarten macht sie die Begegnung mit einem überaus charmanten Zeitgenossen.
In ihrer Kürze zeigt die Geschichte einiges an Gefühl und wird sogar ein wenig romantisch. Zwar Füllwerk, aber durchaus gelungenes.
Donald Duck
„Der Fernsehkoch“
Skript: Johan de Rooij, Zeichnungen: Sander Gulien/Comicup, Übersetzung: Manuela Buchholz
Tick, Trick und Track haben eine neue Lieblingssendung: „Traumgericht“. Während darin die leckersten Speisen kredenzt werden, leiden sie selbst unter Donalds Kochkünsten. Um zu beweisen, dass auch in ihm ein großartiger Küchenchef steckt bewirbt sich Donald bei ebenjener Sendung und zwingt Konkurrenten wie Juroren in die Knie …
Gags, die man schon irgendwoher kennt, aber kann man lassen. Trotzdem bleibt es Füllwerk.
Rudi Ross
„Gut geölt“
Skript: Evert Geradts, Zeichnungen: José Antonio Gonzáles/Comicup, Übersetzung: Susanne Walter
Rudi entdeckt, dass sein Wagen auch mit gebrauchtem Frittieröl fährt. Da dies gesetzlich nicht erlaubt ist, greift er zu einer List, damit der Geruch nach Pommes Frites nicht mehr auffällt …
Ab einem gewissen Punkt vorhersehbar und unspektakulär.
Donald Duck
„Die Jagd nach einer Schlagzeile“
Skript: Lars Jensen, Zeichnungen: Nunez, Übersetzung: Anne-Marie Wachs
Die Verkäufe von Dagoberts Tageszeitung sind im Sinken begriffen. Dussel greift nur zu gerne seinen Rat auf, er und Donald sollen über Geschichten berichten, die zu Herzen gehen. Donald seinerseits würde allerdings lieber über den Bankraub schreiben, zu dem sie gerade stoßen. Durch Dussels übliches Chaos werden beide Ereignisse vereint …
Slapstick-Humor. Kann man mögen, allerdings gibt es besseres (auch mit Dussel).
Dagobert Duck
„Mitarbeiter des Monats“
Skript: Frank Jonker, Zeichnungen: Jordi Alfonso/Tony Fernández/Comicup, Übersetzung: Dr. Arne Voigtmann
Dagoberts Geschäftspartnerin möchte nicht mit ihm Handel treiben, solange er seine Mitarbeiter nicht wertschätzt. Ein „Mitarbeiter des Monats“ muss her. Doch welcher ist der Auszeichnung würdig? Daisy, Donald, die Wachmannschaft? Doch das bleibt nicht Dagoberts einziges Problem. Gundel Gaukeley hat einen neuen Zauberstab aufgetan, der ihr sieben Zauber garantiert und diese sind unwiderruflich …
Wenigstens zum Ende der Ausgabe wieder ein wenig Längeres zum Lesen. Gundel bekommt (wieder einmal) ein mächtiges Utensil, dass den Ducks schwer zu schaffen macht, leider wird seine Prämisse nicht eingehalten. Zumindest bekommt mit der Auszeichnung „Mitarbeiter des Monats“ ein verdienter Nebencharakter sein Rampenlicht. Die Geschichte ist nicht schlecht, reißt das Heft aber auch nicht mehr raus.