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Ich habe zwar erst ca. 5 längere Bottaros gelesen, aber was es bei dem 80-Seiter im LTB 365 zu bemängeln gibt, weiß ich auch nicht. Ich schätze seine Zeichnungen eigentlich sehr, was ihr an ihm schlecht findet ist mir wohl schon entfallen. Und, David, ich glaube kaum, das Bottaro etwas für die Koleration seiner Comics kann. Wenn damals an Farbe gespart werden musste, dann ist die Zeichenkunst des Künstlers wohl kaum daran schuld.
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05.08.2009, 12:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.08.2009, 12:28 von David.)
Also, "eigenständig" und "ausdrucksstark" trifft auf die Stilrichtungen der beiden ja zu, aber sie sind eigenständig, weil niemand anderes so schlecht zeichnet (natürlich ist das Geschmackssache), und die Aussage lautet "Ich bin beim Zeichnen völlig fehl am Platze". Ich denke, die beiden könnte man locker aus dem Sortiment streichen.
@ hahai: An den 80-Seiter kann ich mich jetzt nicht entsinnen, aber meiner Meinung nach waren alle Stories aus dem ihm gewidmeten TGDD-Spezial 10 mittelmäßig und schlecht. Und: Ich hab mich mit dem Thema noch nicht näher befasst, aber kolorieren Disney-Zeichner normalerweise nicht selbst?
Das Bauen starrer Festungen zeugt von menschlicher Dummheit. Denn wenn man Berge, Flüsse ja sogar Weltmeere überwinden kann, wieso dann keine Festungen?
Dwight D. Eisenhower
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(05.08.2009, 12:14)hahai schrieb: aber was es bei dem 80-Seiter im LTB 365 zu bemängeln gibt,
Frei nach Direktor Ungewitter: "Gegen diesen Comic hab ich ja gar nichts. Aber dieser Hype, der um ihn gemacht wird...!"
Im ernst: Natürlich hebt sich diese Geschichte äußerst wohltuend vom 300er Kurz-Einheitsbrei ab und ihr Abdruck in diesem Rahmen ist sicherlich nicht zu bedauern, aber wenn man die Geschichte mal isoliert betrachtet, bleibt eigentlich nicht viel übrig: Spannende Elemente, einen atmosphärischen Aufbau, geniale Gedanken, zündende Gags, einen überzeugenden Handlungsaufbau, geschickte Wendungen, eine übergreifende Thematik etc. findet man in dieser Geschichte eigentlich überhaupt nicht - sporadische wenig überzeugende Andeutungen mal ausgenommen - und die Zeichnungen sind jetzt auch nicht unbedingt herausragend.
Wäre die Geschichte zu ihrer Zeit, also in den u100er LTBs abgedruckt worden, hätte man sie wohl zur Kategorie "mittelprächtiges Füllmaterial" gerechnet.
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@ mrd: Ungefähr so wie im TGDD-Spezial 10. Einfach nur ein ablauf von Handlungen. Das könnte jeder Trottel schreiben. Luciano Bottaro hat sicher Talent, sonst hätten sie ihn ja nicht genommen, aber er schöpft es offensichtlich nicht aus.
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Also gegen Hubbard habe ich eigentlich auch nichts, die Zeichnungen sind eigentlich OK, sie haben wie von Brisanzbremse gesagt einen schönen eigenen Stil. Und die Storys sind irgendwie so slapstickmäßig trashig. Jedoch glaube ich dass die HoF der beiden floppen wird.
Hat hier noch niemand Luis Destuet genannt? OK ich kenn nur eine Story, aber die hat mir gereicht.
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(05.08.2009, 12:25)David schrieb: Ich hab mich mit dem Thema noch nicht näher befasst, aber kolorieren Disney-Zeichner normalerweise nicht selbst?
Das ist ja schon direkt frech! KEIN EINZIGER Disney-Comic-Zeichner koloriert selber! Das wird wohl vorallem von unterbezahlten Angestellten gemacht. (Natürlich gibts auch gut kolorierte Geschichten)
Zu Hubbard muss ich sagen, dass er mir von den vielen alten Amerikanern am besten gefällt. Einerseits, weil seine Zeichnungen sehr eigenwillig, aber im Gegensatz zu Strobl etc. nicht zu statisch, detailarm und kantig sind, zweitens weil er es versteht, Dusselgeschichten umzusetzten - zumindest besser als die meisten anderen Autoren/Zeichner.
Bottaro gefällt mir eigentlich auch ganz gut - im gesamten betrachtet vielleicht irgendwo im Mittelfeld, aber doch noch gut und allemal erträglich.
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@Wolfgan Wasserhuhn: Im Ernst nicht? Dabei ist die Farbe doch ein so wichtiges Element! Dürfte ich fragen, wieso das "unterbezahlte Angestellte" machen? Ich meine, das gehört doch einfach zum Zeichnen dazu!
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Weil die Kolorierung meines Wissens heutzutage zumeist nicht mehr mit dem Stift gemacht wird, sondern am PC erstellt wird. Die Zeichner sind nur für die Schwarzweiß-Zeichnungen zuständig - oftmals haben sie für die Tuschezeichnungen noch extra Angestellte. Das soll wohl auch ein wenig zum Ersparen der vielen Zeit helfen, die dafür draufgehen würde. Die "unterbezahlten Angestellten" können sich ja darum kümmern, während der Zeichner sich schon um neues Material kümmert...
Zudem werden die Kolorierungen meines Wissens oftmals ja auch verlagsintern erstellt - heißt, bei uns sehen manche Comics eben farblich ganz anders aus, als z.B. die Comics in amerikanischen Heften. Und dann verändern die Verlage bei manchen Comics in einem Nachdruck ja auch gerne einmal die Kolorierung (z.B. bei den HoF oder bei SLSM)...
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.08.2009, 17:08 von Kampi.)
(05.08.2009, 11:35)Brisanzbremse schrieb: Hubbard (na, aus welchem Comic stammt mein Ava?), Bradbury und auch Bottaro sind wohl ein "acquired taste" (sprich: gewöhnungsbedürftig), aber alle drei werden von mir sehr geschätzt. Die ersten beiden werden ja auch verdientermaßen im TGDD gewürdigt. Und Bottaro war ein ebenso origineller wie humorvoller Zeichner und Autor. Schlecht ist anders. Wenn ich an wirklich schlecht denke, denke ich an
Phil de Lara
Dick "Wasserkopf" Moores
John Carey
Gegen die sind sogar Jim Fletcher und Bob Gregory Gold.
Wenn ich die Comics der alten Amerikaner sehe, fällt es mir wirklich schwer zwischen ihnen zu unterscheiden.
Ich finde die Ducks von de Lara, Strobl, Bradbury, Carey, Moores oder Gregory sehr ähnlich (schlecht!).
Als einziger heraus hebt sich Hubbard, dessen Stil ich bei den Ducks aber auch nicht mag. In seinen Strolchi oder O'Malley-Comics zeichnet er ja sehr gut.
(05.08.2009, 12:02)mrd schrieb: Bin zwar jetzt kein Bottaro-Fan, aber ihn als schlechtesten der alten Italiener zu bezeichnen würde ich jetzt auch nicht. Da gibt's noch ne Menge Übleres, morgen beispielsweise kommen ja nach laaaaaaaaanger Pause 60 Gatti-Seiten raus, glaube ich, bin mal gespannt, wie das so aussieht...
Gut, ich würde Bottaro, Gatti und Pier Lorenzo de Vita auf eine Stufe stellen.
Die zeichnen wirklich nicht schön.
Denn wenn man einmal einen Bottaro-Comic mit dem eines Scarpa, de Vita, Carpi, Gatto, Chierchini oder altem Cavazzano vergleicht, wird man glaube ich schon seinen schlechteren Stil erkennen.
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(07.08.2009, 17:03)Kampi schrieb: Denn wenn man einmal einen Bottaro-Comic mit dem eines Scarpa, de Vita, Carpi, Gatto, Chierchini oder altem Cavazzano vergleicht, wird man glaube ich schon seinen schlechteren Stil erkennen. Ansichtssache. Ich erkenne da lediglich seinen anderen Stil.
Bottaros Zeichenstil mag zwar etwas gewöhnungsbedürftig sein, schlecht finde ich ihn aber keineswegs.
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Da hast du Recht, das ist nur eine Frage des Geschmacks.
Sonst bin ich ja von den alten Italienern begeistert.
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Also erstmal Herzlichen Glückwunsch 313er,
und jetzt zur Sache:
Hier sind die Zeichne bei denen ich seufzen muss:
Tony Strobl: Zählt für mich zu den schlechtesten, finde ihn aber nicht den schlechtesten (vor allem als Zeichner schlecht))
Scarpa: (Die Meinung wird mit mir wahrscheinlich keiner-gar keiner mit mir teilen. Ich finde ihn als Zeichner einfach schlecht.)
naja, das war's eigentlich schon mit meiner Liste.
Es gibt allerdings sehr viele Zeichner und Autoren, die für mich nur ein Mittelmaß bieten
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Ich finde Strobl eigentlich ziemlich gut. was gibts an dem außzusetzten?
Und deine meinung über Scarpa....da wirst du lange suchen müssen, bis du einen findest, der der selben Ansicht ist!
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(13.08.2009, 11:50)Pfennigfuchser schrieb: Scarpa: (Die Meinung wird mit mir wahrscheinlich keiner-gar keiner mit mir teilen. Ich finde ihn als Zeichner einfach schlecht.)
Uiui, da wird aber einer bald Probleme mit hahai bekommen.
Sorry, aber der Kommentar musste grad sein...
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Wenn mich nicht alles täuscht, liest Pfennigfuchser ja noch nicht soo lange LTB, und die letzten Geschichten dort von Scarpa sind welche aus seiner Frühphase, in der Scarpa (verständlicherweise) noch nicht so gut gezeichnet hat. Dass jemand seinen frühen Zeichenstil also nicht gut findet, kann ich durchaus verstehen. Wenn Pfennigfuchser aber mal mehrere spätere Comics von Scarpa liest, wird er seine Meinung diesbezüglich bestimmt korrigieren.
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Joa, naja. Da hast du natürlich recht. Hätte ich nicht gewusst, dass er sonst sehr gut ist hätte ich ihn wahrscheinlich auch nicht besonders gemocht...
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@Uncle Scrooge: Daran kann es natürlich auch liegen. Aber ich hab auch viele frühere LTB's (wo Scarpa auch viel gezeichnet hat) und ich mag Scarpas Stil auch überhauptnicht, ich habe selten Geschichten von ihm gelesen, dir mir gefallen hätten.
Das Bauen starrer Festungen zeugt von menschlicher Dummheit. Denn wenn man Berge, Flüsse ja sogar Weltmeere überwinden kann, wieso dann keine Festungen?
Dwight D. Eisenhower
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Mir gefallen Scarpas sehr frühen und sehr späten Werke am besten.
Zwischendurch hatte er wohl mehrere schwächere Phasen.
Neben seinen sehr frühen Micky-Kriminalgeschichten kann ich nur diesen Comic aufs wärmste empfehlen:
http://coa.inducks.org/story.php?c=F+JM+98235
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Ja der Comic ist wirklich gut, ich habe ihn sogar doppelt. Als ich jung war (so 8 Jahre) mochte ich ihn nicht, aber jetzt halte ich den Comic für einen ganz genialen.
Auch eine Empfehlung meinerseits
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