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[Projekt] Lied des Monats
1:45 ist viel zu viel. Ich kehre deshalb zum ursprünglichen Plan zurück und nehme nicht teil.

Ich nominiere zwei Hits aus den USA von 1964/65, die ich erst seit ein paar Tagen kenne und die mir gut gefallen. 

Bread and Butter - The Newbeats 
https://youtu.be/WywBXg8bWiE

It's Gonna Take a Miracle - The Royalettes
https://youtu.be/G7Mxtdg752Q
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Spotify-Playlist hier. Schaut bitte alle noch mal drüber, ob ich auch die richtigen Versionen erwischt habe. Leider ist ausgerechnet der letzte Song (Brisis zweite Nominierung) nicht in D verfügbar, da muss dann auf YouTube zurückgegriffen werden.

https://open.spotify.com/playlist/4v5f4z...0d04ff4ad6
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(02.11.2021, 19:22)Brisanzbremse schrieb: 1:45 ist viel zu viel. Ich kehre deshalb zum ursprünglichen Plan zurück und nehme nicht teil.

Ich nominiere zwei Hits aus den USA von 1964/65, die ich erst seit ein paar Tagen kenne und die mir gut gefallen. 

Bread and Butter - The Newbeats 
https://youtu.be/WywBXg8bWiE

It's Gonna Take a Miracle - The Royalettes
https://youtu.be/G7Mxtdg752Q
Das grenzt jetzt aber schon an Trolling. Wenn man nicht (alle Songs) bewerten will, warum zieht man dann seine Nominierungen zurück, anstatt einfach ... nicht (alle Songs) zu bewerten? Autoren, die ein Buch geschrieben haben und plötzlich von einem Tag auf den anderen Bücher langweilig finden und nur noch Filme mögen, gehen ja auch nicht von Haus zu Haus und sammeln die bereits verkauften Exemplare ein, um sie dann zu verbrennen. Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich mir von dir nominierte Songs angehört habe, um dann rauszufinden, dass du sie zurückgezogen hast.
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Langsam frage ich mich allerdings auch, ob es nicht schon Trolling ist, wenn man auf jede noch so kleine Aktion oder Bemerkung gleich aggressiv aufspringt und so ein riesiges Fass aufmacht…
D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl and Keno)
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(04.11.2021, 21:43)Sergei schrieb: Langsam frage ich mich allerdings auch, ob es nicht schon Trolling ist, wenn man auf jede noch so kleine Aktion oder Bemerkung gleich aggressiv aufspringt und so ein riesiges Fass aufmacht…
Ich mache ein Fass auf? Ich hätte nichts lieber getan, als einfach nur eine Runde dieses Spiels zu spielen und nichts weiter. Leider gab es eine kleine Gruppe an Nutzern, teilweise gar nicht am Spiel beteiligt, die es vorzog, noch während der laufenden Runde (!) anzufangen, sich im Schreikasten kreuz und quer in allen erdenklichen Weisen über Spielkonzept und -regeln zu beschweren, was jetzt eben in diesem Hin- und Hergeschiebe von Nominierungen endete. Für dich ist es vielleicht nur eine „noch so kleine Aktion“, aber im Gegensatz zu ein paar anderen hier macht mir dieses Spiel tatsächlich Spaß und ich möchte Songs, die ich bewerte, auch vernünftig einschätzen können, also höre ich sie mir nicht einfach nur einmal an, sondern einige Male plus ich mache mir Gedanken und Notizen dazu, und zwar schon dann, wenn sie gepostet werden. Wenn das dann jemand einfach über den Haufen schmeißt, bin ich nicht erfreut darüber, aber ich würde deswegen noch lange keinen Post verfassen. Wenn das dann noch ein zweites Mal über den Haufen geschmissen wird, und das aus rein provokativen Gründen, weil die Person sowieso nicht mitmacht und es auch einfach so hätte lassen können, dann finde ich das halt scheiße.

Aber ich merke natürlich, dass generell Unverständnis für meine Hingabe zu diesem Spiel herrscht. Da einige wohl der Meinung sind, dass ich hier sowas wie der große böse Wolf bin, ziehe ich mich mit Verweis auf Beitrag 261 aus diesem Spiel zurück (ohne meine Nominierungen zurückzuziehen), entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten und mache um des Forenfriedens willen eine zweiwöchige Fieselschweifpause.
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Ich habe gar kein Unverständnis dafür, dass du so viel in dieses Spiel investiert. Im Gegenteil, ich finde es selber toll und hab mich auch schon damit beschäftigt und mir vieles angehört. Auch die Nominierungen von Brisanzbremse. Jetzt hat er sie zurückgezogen. Mein Gott, na und? Hab ich halt neue Musik entdeckt, die ich sonst nie gehört hätte. Auch was Schönes. Der einzige Grund, warum ich Brisanzbremse jetzt trotzdem böse bin, ist dass er mir den wohl mit Abstand dümmsten Ohrwurm meines Lebens gegeben hat Greenie
D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl and Keno)
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Ich wäre auch dafür, jetzt nichts mehr zurückzuziehen. Wofür hätte ich denn sonst die Spotify-Playlist gemacht?

Die 1:45 waren einfach eine trockene Feststellung mit Hinblick auf zukünftige Runden. Natürlich hinken alle bisherigen Versuche, die Zahl der Songs einzugrenzen. Sie scheitern diesmal daran, dass deutlich mehr User teilnehmen als zuletzt. Wenn vier User je zehn Minuten nominieren, sind das vierzig Minuten. Bei acht Usern sind es schon achtzig.
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Angesichts der erdrückenden Beweislage natürlich nur schwer zu glauben, aber es war tatsächlich nicht meine Absicht, einen hiesigen User (nennen wir ihn mal Person) mit meinem wiederholten, aus provokativen Gründen erfolgten Rumgetrolle aus dem seelischen Gleichgewicht zu bringen. Die von mir nicht vorhergesehenen Traumata, die ein mehrmals gänzlich umsonst gehörtes, noch dazu aufopfernd mit Gedanken bedachtes "Bread and Butter" wohl auszulösen imstande ist, bitte ich zu entschuldigen. Traurig
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(04.11.2021, 22:27)Luk schrieb:
(04.11.2021, 21:43)Sergei schrieb: Langsam frage ich mich allerdings auch, ob es nicht schon Trolling ist, wenn man auf jede noch so kleine Aktion oder Bemerkung gleich aggressiv aufspringt und so ein riesiges Fass aufmacht…
Ich mache ein Fass auf? Ich hätte nichts lieber getan, als einfach nur eine Runde dieses Spiels zu spielen und nichts weiter. Leider gab es eine kleine Gruppe an Nutzern, teilweise gar nicht am Spiel beteiligt, die es vorzog, noch während der laufenden Runde (!) anzufangen, sich im Schreikasten kreuz und quer in allen erdenklichen Weisen über Spielkonzept und -regeln zu beschweren, was jetzt eben in diesem Hin- und Hergeschiebe von Nominierungen endete. Für dich ist es vielleicht nur eine „noch so kleine Aktion“, aber im Gegensatz zu ein paar anderen hier macht mir dieses Spiel tatsächlich Spaß und ich möchte Songs, die ich bewerte, auch vernünftig einschätzen können, also höre ich sie mir nicht einfach nur einmal an, sondern einige Male plus ich mache mir Gedanken und Notizen dazu, und zwar schon dann, wenn sie gepostet werden. Wenn das dann jemand einfach über den Haufen schmeißt, bin ich nicht erfreut darüber, aber ich würde deswegen noch lange keinen Post verfassen. Wenn das dann noch ein zweites Mal über den Haufen geschmissen wird, und das aus rein provokativen Gründen, weil die Person sowieso nicht mitmacht und es auch einfach so hätte lassen können, dann finde ich das halt scheiße.

Aber ich merke natürlich, dass generell Unverständnis für meine Hingabe zu diesem Spiel herrscht. Da einige wohl der Meinung sind, dass ich hier sowas wie der große böse Wolf bin, ziehe ich mich mit Verweis auf Beitrag 261 aus diesem Spiel zurück (ohne meine Nominierungen zurückzuziehen), entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten und mache um des Forenfriedens willen eine zweiwöchige Fieselschweifpause.
sir this is a wendys und außerdem entspann dich mal wir mögen das spiel doch alle sonst würden wir nicht mitspielen.
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Hier nun meine Bewertungen:
The Strokes- Last Night  8
Pixies-Here comes your man 6
Viko - Mucho Gusto 6
Trettman-Skyline 2
Seed-G€ld 1
Dua Lipa-Love again  10
The Four Seasons-Beggin 10
Rick Astley-Never gonna  give you up 10
The Beatles-Hey Bulldog 11
Hermans Hermits-No Milk Today 12
Blanko X Central-The great Escape 5
Viko63-Wendy 5
Tears for Fears-The Tipping Point 11
Status Quo-Backwater/Just Take my Life 9
Yann Tiersen-Not that simple 8
Summer nursery Rhyme No.2  7
Jefferson Airpoint-White Rabbit 5
The Strangers-Golden Brown 6
David Löhlein-Abtai2  4
Dj Koze-Planet Hase 5
Jeff Mills-The Bells 3
Ludwig Hirsen-Der Dorftrottel 6
Captain Beefhart-Orange claw Hammer 2
Del Shannon-Runaway 9
Cab Calloway-Minnie the Moocher 8
Lynyrd  Skynyrd-Simple Man 8
"Um Gottes Willen, warum bin ich verurteilt diese Art von Literatur zu lesen..." (Marcel Reich-Ranicki)
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(15.11.2021, 21:30)Micky11 schrieb: Just Take my Life
So etwas würde ich aber nicht nominieren  Greenie 

Übrigens hast du deine eigenen Nominierungen noch nicht bewertet  Zwinkern
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Micky 
(15.11.2021, 22:17)Spectaculus schrieb: Übrigens hast du deine eigenen Nominierungen noch nicht bewertet  Zwinkern

Oh, ich war durch die Schreikasten-Disskuson irritiert, und dachte man darf eigene Nominierungen nicht bewerten. Klatsch
Aber wenn das jetzt anders zu sein scheint, hol ich das noch nach!
"Um Gottes Willen, warum bin ich verurteilt diese Art von Literatur zu lesen..." (Marcel Reich-Ranicki)
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Vorläufige Bewertungen

The Strokes - Last Night 8

Gitarren sind in Ordnung, aber man kann irgendwie auch mehr damit machen. Selbst die Beatbands der 60er waren da schon innovativer.

Pixies - Here Comes Your Man 9

Ganz ordentlich, kann ich gut hören

Viko63 - Mucho Gusto 6

Äh... nicht mein gusto...

Skyline 5

Ditto. Monotonie geht mir irgendwann auf den Geist.

Seeed - G€LD 5

Peter Fox fand ich mal kurz interessant, jetzt nicht mehr. Oh Mann, ich wünsch mir einen Song, der sich nicht dauernd wiederholt.

Dua Lipa - Love Again 6

Strunzlangweilig. Und auch wenn es sicher schlechtere Sängerinnen als Dua Lipa gibt, finde ich ihren Vortrag hier auch nicht so besonders. ("Your Woman" mochte ich auch schon nie, aber das nur nebenbei.)

Four Seasons - Beggin' 10

Mellotron, Klavier, Gitarren, menschlich unperfektes Schlagzeug. Ist doch nicht so schwer! Schon spannend, dass ein damals gar nicht so großer Song Jahrzehnte später mehrfach zum Riesenhit wird.

Rick Astley - Never Gonna Give You Up 7

Stock/Aitken/Waterman haben einfach immer denselben Fließband-Plastiksound gefahren und damit die Achtziger zerstört. Dass Rick Astley ein guter Sänger ist und der Song an sich gar nicht so schlecht wäre, geht dabei schnell unter. Aber furchtbar ausgereizt.

The Beatles - Hey Bulldog 12

Da gibt es gar nichts zu deuteln. Ein Geniestreich von John Lennon. In einem Song mehr Abwechslung als auf kompletten Alben mancher anderer Interpreten. Mehrere geniale Riffs, ein James-Bond-artiger Refrain, und am Ende das spontane wilde Geschrei.

Den Remix von 2004 hab ich übrigens noch zur Spotify-Playlist hinzugefügt, weil er ein paar neue Facetten offenlegt, die im Original untergehen.

Herman's Hermits - No Milk Today 8

Einer der Oldies, die ich am wenigsten leiden kann. Dass es in den "traurigen" Textpassagen fröhlich klingt und umgekehrt, irritiert mich bis heute. Trotzdem hatte Graham Gouldman (später bei den genialen 10CC) schon als junger Teenager ein Händchen für unglaublich eingängige Songs.

Blanco - The Great Escape 5

Kann ich nicht lieber den Marillion-Song gleichen Namens hören? Hip-Hop ist einfach nicht mein Ding :/

Viko63 - Wendy 6

Ich merk schon, der Typ nimmt sich nicht ganz so ernst. Deshalb bekommt er auch bessere Wertungen als die anderen Sprechgesang-Titel.

Tears for Fears - The Tipping Point 11

Nicht ganz so großartig, wie ich mir nach einer so langen Pause vielleicht erwartet hatte, aber immer noch ein guter, ernsthafter Song, und besser als die letzte Single von 2017.

Status Quo - Backwater / Just Take Me (Live) 12

Status Quo waren in den 70ern der Inbegriff der ungewaschenen, simplen Haudrauf-Rocker... und dann haben sie doch so lange, mehrteilige Stücke wie "Forty-Five Hundred Times", "Slow Train" oder dieses doppelköpfige Monster gemacht. Die beiden Songs gingen schon auf dem Album "Quo" ineinander über und wurden jahrelang auch in dieser Kombination live gespielt, "Backwater" wurde später allerdings mit anderen Stücken wie "Little Lady" oder "Rockers Rollin'" verknüpft. Für mich geht nichts über diese Zweier-Kombi, die durch den Kuhglocken-Schlagzeugpart zusammengehalten wird.

Alan Lancasters Gesang hat man auf den Singles nie gehört, aber auf den Alben und bei Livekonzerten war er ein wichtiger Teil des Quo-Erlebnisses. John Coghlan war eine Urgewalt am Schlagzeug. Francis Rossis Solos sind melodisch und verblüffend, und über die kombinierte Power von Lancasters Bass und Rick Parfitts Rhythmusgitarre brauchen wir gar nicht erst zu reden. Rock 'n' Roll at its best, wild und gefährlich, aber nicht blöd oder stumpfsinnig.

(Rossis unflätige Ansage am Ende bezieht sich auf die Fans, die mit ihrem wilden Herumgehüpfe die Empore im Glasgow Apollo zu einem ordentlichen Ausschlag nach oben und unten gebracht haben. Heutzutage wahrscheinlich gar nicht mehr erlaubt - Sicherheitsrisiko!)

Yann Tiersen - Not That Simple 9

Ganz hübsch.

Yann Tiersen - Summer Nursery Rhyme, No. 2 8

Weniger interessant.

Jefferson Airplane - White Rabbit 10

Klassiker. Und Drogensong. Ich mag besonders den dramatischen Aufbau von Anfang bis Ende.

The Stranglers - Golden Brown 10

Klassiker. Und Drogensong. (Hm... |-) ) Allerdings abgenudelt. Ich mag besonders, dass zwischen die 3er-Takte immer mal wieder ein 4er eingeschoben ist, was dann zu einem 13/8-Takt führt (wenn man es denn so zählen will).

Mein Lieblings-Song von den Stranglers ist übrigens das - sorry - endgeile "No Mercy". Dieses Riff macht absolut süchtig. Der läuft viel zu selten im Radio...

David Löhlein - Altai 2 6

Na ja, immerhin passiert in den fast sieben Minuten ein bisschen was, aber die Wiederholungen gehen mir trotzdem irgendwann auf die Nerven.

DJ Koze - Planet Hase 7

Etwas spannender.

Jeff Mills - The Bells 4

Ehrlich, warum leben diese schrottigen Hi-Hat-Sounds immer noch? Sollten die nicht irgendwann in den Neunzigern ausgestorben sein?? (OK, hab gelesen, das Stück ist schon von 1997, das erklärt ein bisschen was... aber nicht alles!!)

Sorry, aber das nervt mich leider nur.

Ludwig Hirsch - Der Dorftrottel (Live) 7

Dafür bin ich dann doch nicht düsternisaffin genug.

Captain Beefheart - Orange Claw Hammer 7

Ähnlich verhält es sich hier. Don Van Vliet hatte fraglos eine beeindruckende Stimme, die teilweise in Howlin' Wolfs Sphären vorstoßen konnte. Aber etwas mehr als die hätte ich auch gerne gehabt. Ich hab Kassetten von mir, die ähnlich planlos wie das hier klingen.

Del Shannon - Runaway 11

Klassiker. Der ungewöhnliche Instrumentalsound kommt von einem Musitron, einem Synthesizer-Vorläufer.

Cab Calloway - Minnie the Moocher 11

Albern, aber gut. Die Originalversion kann allerdings nicht gegen Calloways Auftritt im Blues-Brothers-Film anstinken - das ist großartige Vokalakrobatik.

Lynyrd Skynyrd - Simple Man 11

Noch ein Klassiker. Kann wenig an diesem Song aussetzen.

The Newbeats - Bread and Butter 9

Hat was. Weiß nur nicht genau was!
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haha ich liebe die hats bei "the bells" fühlt sich an wie in einer waschmaschine.
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Wer hat noch nicht, wer will noch mal?
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So, jetzt auch meine Wertung! Sind jetzt keine großen Analysen, aber bin immerhin durch alles gekommen Zwinkern Einige schöne Sachen entdeckt und einige alte Bekannte wiedergetroffen!

Last Nite: 6, eigentlich nicht mein Stil, aber irgendwie bin ich dann doch sehr schnell reingekommen und es hat mir recht gut gefallen Greenie

Here Comes Your Man: 5, ein bissel repetitiv aber geiles Instrumental

Mucho Gusto: 8. OK, nachdem ich dem vorherigen Song schon Repititivität vorgeworfen habe, müsste ich diesem hier so -5 Punkte geben. Zumal der Text nicht annähernd tiefgründig oder was weiß ich sonstwas ist. Aber was soll ich sagen, diese Songs sind einfach so ein geiler Vibe manchmal fühlt man das so sehr dass ich einfach keine schlechte Bewertung geben kann…

Skyline: 6. Der Text ist jetzt auch hier keine Meisterleistung und das Thema nicht unglaublich originell (mit einigen Parallelen auch zu meiner ersten Nominierung…), aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt von „normalem“ Deutschrap.

G€LD: 10. Meine Fresse, war das damals geil, als Peter Fox mal wieder was rausgebracht hat. Ich würde mich jetzt nicht als großer Fox-Fanboy bezeichnen, aber die Lieder wie Haus am See oder Augenblick, die man damals so auf Klassenfahrt oder im Schulbus richtig gefühlt haben, sitzen dann doch so tief, dass ich jedes Mal so ein krasses Gefühl krieg wenn ich seine Stimme hör… Und was bitte ist das für ein sicker Beat? Und witzig ist es auch noch (auch das Video…) Wirklich gut!

Love Again: Oh Mann. Bei solchen Songs weiß ich echt nie was ich sagen soll. Ich mein, einerseits bin ich wie wahrscheinlich viele hier echt genervt von diesen zimmergleichen Texten, diesen immergleichen Beats dahinter und diesen immer gleichen Sängern. Aber andererseits kann ich auch nicht verhehlen, dass der Song einfach hittet und ein ziemlicher Ohrwurm ist… am Ende geb ich mich mit der Durchschnittsnote 5. zufrieden.

Beggin’: 9, nachdem Måneskin mit dem Remake so einen Hit gelandet hat, ist es wirklich interessant, das Original zu hören!

Never Gonna Give You Up: 3, nicht besonders spannender Standard-Text und seltsamer Beat, immerhin ein Refrain der ins Ohr geht

Hey Bulldog: 10, Uff, da muss ich mich Spectaculus größtenteils anschließen, unglaublich abwechslungsreicher Song vor allem auf klanglicher Ebene, super auch die Lyrics und das Ende… Herrlich Greenie

No Milk Today: 8, hat mir ehrlich gesagt sehr gut gefallen, einige sehr schöne Einfälle vor allem wieder beim Instrumental, die Glocken oder die Geige sind sehr schön und bleiben auch hängen… gleich ein zweites und ein drittes Mal angehört :D

The Great Escape: Hm OK ich seh schon, in diesem Forum lande ich mit solchen Songs nicht den großen Hit Zwinkern Schade eigentlich, Drill kann echt geil sein, für mich stimmt einfach alles an diesem Track von den Lyrics über den Beat, die „Hintergrundmelodie“ (:D), die Drops hatten, und das Video ist auch gut… naja, total mein Vibe aber ich glaub das ist einfach das falsche Publikum hier… Trotzdem gebe ich 11, um nicht auf dem allerletzten Platz zu landen  Balken

Wendy: Wo ich schon beim Vibe bin… wer kann das nicht einfach gut finden? Die Lines sind einfach so gut, ich fühl das total und der Beat ist ebenfalls zum Schießen Greenie 11 Balken   Greenie Greenie

The Tipping Point: 5, überzeugt mich in rein musikalischer Hinsicht nicht gerade, aber der Text verdient ein paar Punkte

Backwater: 4, OK ich merk schon, ich bin hier in der falschen Community gelandet was Musik angeht Augenrollen Sorry, aber das ist echt nicht mein Ding… klar, es gibt einige melodische Stellen und auch einige musikalische Überraschungen, aber in erster Linie klingt diese Musik für mich einfach laut und aggressiv und nicht besonders spannend (und das von einem der dauernd Drill hört Verrückt )… ok der Teil ohne Gitarre in der Mitte hat noch ein paar Punkte rausgeholt, aber ansonsten kann ich damit echt wenig anfangen, klanglich einfach nicht meine Welt.

Not That Simple: 10. Ich hatte glaub ich schon einmal probiert, meine Empfindungen bei Tiersens Musik zu beschreiben… nicht sein bestes Werk aber trotzdem einfach bezaubernd. Und trotz Nähe zur Minimal Music kläglich extrem abwechslungsreich!

Summer Nursery Rhyme, No. 2: 8, klingt jetzt vielleicht nicht besonders spektakulär, aber diese Musik hat mich geprägt wie nur wenig andere… manchmal sitz ich stundenlang am Klavier und klimpere so vor mich hin, simple Melodien, simple Harmonien, und doch so schön…

White Rabbit: 10, immer wieder schön zu hören Greenie Wie Spectaculus schon sagte sehr gut auch der Spannungsaufbau

Golden Brown: 8, hm, was Lok uns wohl sagen will? Nichtsdestotrotz ein gutes Lied, interessanter Rhythmus und auch sonst klanglich echt interessant!

Altai 2: 7, Eigentlich ziemlich cool, verstehe nur leider kein Russisch (oder was auch immer das ist – angesichts des Titels aber ziemlich wahrscheinlich Greenie )

Planet Hase: 9, wow, echt viele gute Ideen! Und sehr angenehm zu hören, solche Tracks aus der Klangwerkstatt können auch ganz schön in die Hose gehen…

The Bells: 2. Mäh, langweiliger Beat ohne große Abwechslung oder sonstwie interessante klangliche Einfälle. Wenige gute Momente die auch sehr schnell wieder vorbei sind. 

Der Dorftrottel: 11, meine Güte, das ist für mich echt DIE Entdeckung dieser Runde! Wie gut ist das denn bitte? Die Atmosphäre ist echt unglaublich… das Düstere gefällt mir ausgesprochen gut und die sarkastischen Texte sind grandios, auch wenn ich mich manchmal mit dem Dialekt ein bissel schwergetan habe. Echte Kunst!

Orange Claw Hammer: 5. Hm, einerseits echt mal was anderes und vor allem die Spontanität gefällt mir, aber ein bisschen weniger Zögerer und Versprochecher hätten es dann doch sein können (ja, Spontanität geht auch ohne)

Runaway: 9, tolles Lied, aber kann mir einer sagen was das Gequake soll? Zerstört doch ziemlich die Atmosphäre…

Minnie The Moocher: 7, so ein gemütlicher Jazz geht immer Greenie

Simple Man: 6 Sehr standard…

Bread and Butter: 10, haha, hin und wieder sowas ist einfach genial Greenie Und ja, schon wieder 10, aber für eine 11 gibt es mir dann doch wieder deutlich zu wenig Abwechslung…
D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl and Keno)
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Ich merke bei mir eine zunehmende Unlust, den Nominierungen Zahlen von 1 bis 12 zuzuordnen. Die Kommentare sind wichtiger.

The Strokes – Last Nite: 5
Rocknachbau für Millennials. Gähn. Letztens hab ich was Treffendes zu solchen Dingen auf Twitter gelesen:
Zitat:es passt auch genau in die charakterisierung der postmoderne von fredric jameson und mark fisher: die postmoderne kultur ergibt sich aus ständiger p[a]stiche, einem nostalgischen wiederbeleben einer zeit, die so nie existierte, ein eklektisches zurückgreifen auf vergangene kulturen
(Das ist natürlich nicht grundsätzlich schlecht. Nur wenn es unreflektiert geschieht und Authentizität vorspiegelt, wie hier.)

Pixies – Here Comes Your Man: 6
Ich mag die Pixies durchaus immer noch, aber das hier habe ich schon immer für einen ihrer langweiligsten Songs gehalten. Aber man hört das Talent.

Viko63 – Mucho Gusto: 5
Rein musikalisch-künstlerisch nicht sehr bemerkenswert (wenngleich passabel). Allerdings gelingt es dem Ding wohl wirklich, etwas von dem Lebensgefühl unserer Generation auszudrücken. Die Kehrseite davon ist, dass wir es schon in zehn Jahren nur mehr nostalgisch hören werden und es für Spätergeborene zuerst „cringe“ (oder was immer sie dafür sagen werden) und dann einfach verstaubt sein wird, bevor es komplett in Vergessenheit gerät. Standhalten kann diesem Prozess nur, was nicht bloß Ausdruck seiner Zeit ist, sondern über diese hinausgeht, und sei es gerade in ihrer Analyse, die ja schon Distanz zu ihr voraussetzt.

Trettmann – Skyline: 3
Bestürzend flach.

Seeed – G€ld: 4
Schon etwas besser. Eine wenn auch nicht gerade meisterhafte Persiflage einer gesellschaftlichen Gruppe ist immerhin keine peinlich plumpe Selbstdarstellung. Und musikalisch hat es was (das freilich nicht über dreieinhalb Minuten trägt).

Dua Lipa – Love Again: 4
Wenn Pop so gut gemacht, dabei aber so dünn und unspektakulär ist, soll er meistens nur zur Untermalung von etwas anderem dienen. Zum Beispiel eines Videos, das die Sängerin extrem sexualisiert darstellt zum Zweck der besseren Vermarktung. Es kann einem schon übel werden, ganz abgesehen davon, dass das Ganze billig und zweitklassig wirkt.
Übrigens: https://www.youtube.com/watch?v=iBwmx-nt1mc

The Four Seasons – Beggin’: 6
Ja. Tut nicht weh.
Interessant allerdings, dass die musikalische Kulturindustrie jetzt offenbar zunehmend jahrzehntealte Hits aus den hinteren Reihen zweitverwertet (zur Zeit meines Maturaballs war „Country Roads“ unentrinnbar, und bei der zufällig als Wettbewerb organisierten Mitternachtseinlage [„wir machen’s nicht so, dass alle gewinnen, das wär ja blöd“] zufälligerweise dann auch der Song derjenigen Tanzgruppe, in der zufällig alle ‚angesagten‘ Leute des Jahrgangs waren und die zufälligerweise gewonnen hat... ich schweife ab). Das ist vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Fruchtbarkeit des musikalischen Paradigmas „Popmusik“ nachlässt.

[Trolling von Topolino]: 3
Ach komm.
(Immerhin haben sie von 1:59 bis 2:16 eine halbwegs interessante Bridge eingebaut, bei der man fast schon von Materialverarbeitung sprechen kann. Das wertet den Song enorm auf.)

The Beatles – Hey Bulldog: 7
John Lennon schrieb:They wanted another song; I knocked off "Hey Bulldog." It's a good-sounding record that means nothing.
Genauso klingt es auch: Ein schnell hingeworfenes Produkt eines durchaus begabten Songwriters, an dem niemand allzu lange gefeilt hat. Lauter interessante Ideen, die sich nicht zu einem Ganzen zusammenschließen: ein Song, der nirgendwo hinwill. Die „You can talk to me“-Passage mit dem langsamen chromatischen Aufstieg zum Beispiel ist eine Spannungssteigerung, die auf eine Klimax führen müsste, aber danach kommt – gar nichts mehr, wir sind mit dem musikalischen Material durch. Wenn die Beatles sich mehr angestrengt haben, konnten sie das durchaus besser, zum Beispiel bei „Lady Madonna“, für dessen Promovideo ja die „Hey Bulldog“-Session gefilmt wurde. Und auch das hat natürlich wesentlich mehr Substanz als die meisten anderen Nominierungen (vor allem in der Anzahl der nichttrivialen Akkordfolgen). Die Beatles sind ja keine schlechte Band, nur eine (aus historisch erklärbaren Gründen) grotesk überbewertete.
Die Manfred-Mann-Version finde ich übrigens überhaupt nicht schlecht, nur leicht mit dem 80er-Plastiksound infiziert. Schade nur, dass sie die Melodie von „if you’re lonely you can talk to me“ verändern, sodass „lonely“ auf die normale V. Stufe statt auf die tiefalterierte gesungen wird. Das passt nicht.

Herman’s Hermits – No Milk Today: 6
Ganz gut gemacht. Allerdings muss ich Spectaculus recht geben: Die Ausdruckskoordination von Text und Musik ist nicht gelungen, auch im Rahmen der in dieser Hinsicht beschränkten Möglichkeiten von 60er-Jahre-Pop. (Ich würde dir nochmal empfehlen, meine Monteverdi-Nominierung von letzter Runde anzuhören. Da geht es – ein beliebter lyrischer Topos – um den Gegensatz zwischen der aufblühenden Natur im Frühling und der traurigen Stimmung des lyrischen Ichs. Dieser Kontrast ist in der Musik klar gezeichnet, aber oft wird Moll für „fröhliche“ Textpassagen und Dur für „traurige“ verwendet, soweit man bei Musik um 1600 schon von Dur und Moll sprechen kann. Es funktioniert trotzdem.)

Blanco & Central Cee – The Great Escape
Verstehe ich leider nicht genug, um es bewerten zu können.

Viko63 – Wendy: 4
Siehe „Mucho Gusto“, allerdings hat das hier nicht dieselbe ästhetische Kraft (obwohl ich den Beat sogar besser finde). Nur der letzte Teil (ab „Im Handy sind Risse“) kommt auf dieses Niveau.

Felix Mendelssohn Bartholdy – Violinkonzert op. 64: (nicht nominiert)
Im Vergleich zu all dem, was hier sonst so kreucht und fleucht, müsste das natürlich 12 Punkte bekommen. Aber ein Favorit von mir war es nie. Solokonzerte sind die banalitätsgefährdetste der großen klassischen Formen; zunächst deshalb, weil zur Schau gestellte Virtuosität meistens musikalischen Leerlauf bedeutet. Das gibt es auch in diesem Konzert zur Genüge, obwohl die eigentliche Kadenz erfreulich frei davon ist (hier merkt man den Einfluss, den Bach auf Mendelssohns Generation hatte). Aber der tieferliegende Grund ist das Prinzip, einen „Star“ vor ein Begleitensemble zu stellen. Daraus ergibt sich fast automatisch eine größere Oberflächlichkeit, auch wenn es natürlich auch geniale Konzerte gibt, zum Beispiel die reifen Klavierkonzerte von Mozart und Beethoven.
Das zweite Problem des Stücks betrifft Mendelssohns Stellung in der Musikgeschichte. Was konnte nach Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert in der deutschen Musik eigentlich noch kommen? Bis zum neuen Ansatz Wagners war es ein weiter Weg (über Berlioz und Liszt), und man merkt den deutschen Komponisten der Mendelssohn-Generation eine gewisse Ratlosigkeit an, zumindest in den alten klassischen Großformen wie Symphonien, Sonaten und Konzerten. An kompositorischer Durchorganisation und thematischer Arbeit können sie sich mit den Klassikern nicht messen, und ihre Stärken, Stimmung und persönlicher Ausdruck, können in diesen tradierten Formen nur schlecht zur Geltung kommen.
Aber das alles ist Kritik auf extrem hohen Niveau. Mendelssohn zählt ohne Wenn und Aber zu den Großen, und er hatte eine Gabe für Melodien wie nur wenige, was man auch hier deutlich merkt (das Seitenthema des Kopfsatzes... hach). Wer ein gelungeneres und, wie ich finde, auch berührenderes Werk von ihm hören möchte, in dem die Stärke der Inspiration die oben angesprochene Problematik quasi zum Verschwinden bringt und die späte Kammermusik von Schubert fortsetzt, als wäre gar nichts dabei: https://www.youtube.com/watch?v=7epVd81pc5U

Tears for Fears – The Tipping Point: 6
Lässt sich anhören, aber ich werde in diesem Leben wohl nicht mehr verstehen, was Spectaculus an Tears for Fears findet. Das musikalische Äquivalent zu mittelguten Fantasyfilmen mit irgendwie künstlerischem Anspruch.
Ich weiß nicht, wer die zwei Männer im Video sind (der Bärtige dürfte Roland Orzabal sein, aber wer ist der andere?), aber wenn sie wirklich so alt sind wie gezeigt, hat es etwas Würdeloses, sie sich noch für diese Popästhetik hergeben zu sehen. Der nur semiprofessionelle Charakter des Videos (die nicht perfekt geschlossene Fassade) verstärkt diesen Eindruck.

Status Quo – Backwater / Just Take Me: 6
Ordentlicher Rock, aber weder interessant noch innovativ. Immerhin ist „Just Take Me“ eine deutliche Steigerung zu „Backwater“.
Wer ein Beispiel für einen sich in einen anderen hineinsteigernden Song möchte, den ich toll finde: https://www.youtube.com/watch?v=YievWIX9AKk oder https://www.youtube.com/watch?v=MQvEu6G-i_0

Yann Tiersen – Pas si simple: 2
Yann Tiersen – Comptine d’été Nr. 2: 2
Wie schön, dass Luk auf das Clavio-Forum verlinkt hat. Ich muss nur zitieren:
Zitat:Wenn man 14 ist, darf man das aber gerne trotzdem mögen und genießen und emotional finden. Mit 16 sollte man allmählich differenzierter hören, und mit 18 sollte man diesem pubertärem Musizieren entwachsen sein, sonst hat man das musikalische Erwachsenwerden irgendwie verpaßt.
Zitat:Es hat die Halbseidenen immer schon gegeben, und das wohl erfolgreichste dümmliche Stück der Klaviergeschichte war das "Gebet einer Jungfrau", eine Art Tiersen-Gedaddel des 19. Jahrhunderts (allerdings spieltechnisch im Vergleich zu Tiersen schon fast anspruchsvoll). [...] Ca. 150 Jahre später finden selbst Tiersen-Fans das Stück blöd. Warum? Weil es noch blöder ist als Tiersen? Nein, weil es dem Zeitgeschmack nicht entspricht, denn es benutzt andere Kadenz-Klischees, es ist so halbseiden wie Tiersen, aber es frönt der falschen, nicht mehr aktuellen Mode. Und in 100 Jahren wird man finden, daß Tiersen nicht dem Zeitgeschmack entspricht und darum blöd ist. Und alle werden das so finden, nicht nur die, die's beurteilen können.
Wer das für Musik hält, mag glücklich damit werden. Schlimm wird es nur, wenn ein immer schrankenloserer Neoliberalismus den Bildungsauftrag öffentlich-rechtlicher Institutionen so weit aushöhlt, dass Klassiksender nach marktwirtschaftlichen Prinzipien geführt werden und so etwas zu senden beginnen, weil es ja mehr Hörer anspricht – wie in Deutschland leider recht weitgehend geschehen (in Österreich zum Glück noch nicht). Eine der größeren kulturellen Regressionen, die wir heute erleben müssen.

Jefferson Airplane – White Rabbit: 7
Wie schon von den anderen erwähnt, ist der über das ganze Stück bruchlos durchgehaltene Spannungsbogen bemerkenswert. Das muss sich vor dem Vorbild, Ravels „Boléro“, gar nicht einmal verstecken – allerdings sind hier auch nur zweieinhalb Minuten zu überspannen statt ca. 15, und der Boléro ist nicht gerade Ravels bestes Werk (hört euch mal „Gaspard de la nuit“ an!). Ästhetisch gelungen (und für einen Popsong sehr gut gesungen), aber so viel ist da auch nicht dahinter.
Eine weitere Inspiration soll Miles Davis’ „Sketches of Spain“ gewesen sein, ich tippe da vor allem auf das letzte Stück „Solea“. Das kann man sich durchaus auch mal anhören.

The Stranglers – Golden Brown: 6
Das habe ich zuerst über einen so überzeugenden Fake kennengelernt, dass ich tatsächlich geglaubt habe, es wäre ein Stück von Dave Brubeck. Der melancholische Charakter und der entspannt ungerade Rhythmus passen ja. Und was soll ich sagen – die Pseudo-Brubeck-Version gefällt mir besser als das Original. Die unglücklichen Instrumentierungsentscheidungen (wer hat diesen Cembalo-Synthiesound für eine gute Idee gehalten?) sind durch ein klassisches Jazzquartett ersetzt, das Drumpattern ist natürlich viel interessanter, das Saxofonsolo ist besser als das Gitarrensolo, der Song ist intelligent gekürzt, sodass er sich nicht zieht, und siehe da, den Text samt generisch depressiv-britischem Sänger kann man getrost fortlassen. Ein Beispiel, was man manchmal aus einem Popsong herausholen kann, der erst durch seine Ausführung schlecht wird. (Das kann auch die A-cappella-Gruppe Idea of North gut, die Songs wie „Stayin’ alive“ von den Bee Gees von ihrer grausigen Produktion erlöst hat.)

David Löhlein – Altai II: 5
Ich weiß nicht ganz, wozu diese Musik gut sein soll. In der Komposition kann der Wert nicht liegen, die kennt man nach den ersten vier Sekunden vollständig. Oder gibt es tatsächlich Leute, die die minimalen Instrumentationsveränderungen über die Dauer des Stücks interessant finden? Da würde ich doch richtige Minimal Music bevorzugen (Empfehlung: „Music for 18 Musicians“ von Steve Reich). Oder soll es nur als Geräuschkulisse oder Tanzmusik dienen? Dann verstehe ich nicht, wieso man es für den SdM nominiert...
Das Stück hat einen interessanten Charakter, aber der hätte sich auch in einer Minute rüberbringen lassen.

DJ Koze feat. Mano Le Tough – Planet Hase: 6
Schon abwechslungsreicher und musikhafter. Der Gesang ist auf angenehm diskrete Weise berührend. Das Cover erinnert vielleicht nicht zufällig entfernt an „Laughing Stock“ von Talk Talk (immer noch eins meiner Lieblingsalben), die Musik nämlich auch.

Jeff Mills – The Bells: 2
Das ist das Schlimmste. Alle 15 Sekunden wird eine minimale Veränderung am Beat (es ist eigentlich nur ein Beat und sonst nichts) vorgenommen und so lange wiederholt, bis jedes bisschen Interessantheit herausgepresst ist. Das ist so stumpf, das würde mir sogar beim Tanzen langweilig werden.

Ich habe letztens auch so einen unbekannten Soundcloud-Musikproduzenten entdeckt, namens Dezra Gnuy. Der gefällt mir besser als „Altai II“ und „The Bells“ – mehr Persönlichkeit.

Ludwig Hirsch – Der Dorftrottel: 10
Ludwig Hirsch hat sehr wirkungsvolle düstere Lieder geschrieben. Schrammt natürlich an der Grenze zum Kitsch, aber wenn man es nicht zu oft hört, behält es seine Kraft.
Wer die Ästhetik mag und es noch direkter persönlich haben möchte: https://www.youtube.com/watch?v=NaiWa7QbRsU (hätte ich fast nominiert, aber direkter persönlich heißt auch: in noch größerer Kitschgefahr. Die Balance ist sehr fein, deshalb muss man solche Lieder vorsichtig behandeln.)

Captain Beefheart – Orange Claw Hammer: 11
Habt ihr auf den Text geachtet? Was Captain Beefheart hier mit wenigen Worten zu evozieren gelingt, ist in der populären Musik wohl einzigartig. Eine surreale Welt, die zugleich mit detailscharf beobachtendem Realismus geschildert wird („And an oriole sang like an orange / His breast full a worms / And his tail clawed the evenin' like a hammer / His wings took the air like a bomber / And my rain can caught me a cup a water“). Ein Gedicht, das einen ganzen Abenteuerroman andeutet und durch dieses Mitschwingenlassen viel stärker mit Bedeutung aufgeladen ist, als er es sein könnte; ein Gedicht, dessen poetische Kraft sich mit der besseren Lyrik des 20. Jahrhunderts messen kann. Es gehört untrennbar dazu, dass Beefheart diesen Text unbegleitet, auf eine strophisch-schlichte, aber frei variable Melodie, wie improvisiert singt. Aber wenn ihr es lieber mit folkiger Gitarre von Frank Zappa unterlegt hören wollt: Bitte sehr.

(Ich weiß ja nicht, ob die Bewertungen besser gewesen wären, wenn ich einen anderen Song von Trout Mask Replica nominiert hätte, auf dem Instrumente zu hören sind. Vermutlich nicht.)

Del Shannon – Runaway: 5
Dem folgenden Zitat über die Entstehung des Songs verdanke ich einen herzlichen Lachanfall:
Zitat:We were on stage and Max (Crook) hit an A minor and a G and I said, „Max, play that again, it’s a great change.“
a-Moll und G-Dur. i-VIIb. Zur Demonstration. Wie denen das nur eingefallen ist?
Die schnellen Wechsel ins Falsett und zurück im Refrain kommen übrigens auch nicht gut. Für so was muss man schon sehr gut singen können.

Cab Calloway – Minnie the Moocher: 6
Theodor W. Adorno schrieb:Mitten unter den standardisierten und verwalteten Menscheneinheiten west das Individuum fort. Es steht sogar unter Schutz und gewinnt Monopolwert. Aber es ist in Wahrheit bloß noch die Funktion seiner eigenen Einzigkeit, ein Ausstellungsstück wie die Mißgeburten, welche einstmals von Kindern bestaunt und belacht wurden. Da es keine selbständige ökonomische Existenz mehr führt, gerät sein Charakter in Widerspruch mit seiner objektiven gesellschaftlichen Rolle. Gerade um dieses Widerspruchs willen wird es im Naturschutzpark gehegt, in müßiger Kontemplation genossen. Die nach Amerika importierten Individualitäten, die durch den Import bereits keine mehr sind, heißen colorful personality. Ihr eifrig hemmungsloses Temperament, ihre quicken Einfälle, ihre „Originalität“, wäre es auch nur besondere Häßlichkeit, selbst ihr Kauderwelsch verwerten das Menschliche als Clownskostüm. Da sie dem universalen Konkurrenzmechanismus unterliegen und durch nichts anderes dem Markt sich angleichen und durchkommen können als durch ihr erstarrtes Anderssein, so stürzen sie sich passioniert ins Privileg ihres Selbst und übertreiben sich dermaßen, daß sie vollends ausrotten, wofür sie gelten. Sie pochen schlau auf ihre Naivität, welche, wie sie rasch herausbekommen, die Maßgebenden so gern mögen. Sie verkaufen sich als Herzenswärmer in der kommerziellen Kälte, schmeicheln sich ein durch aggressive Witze, die von den Protektoren masochistisch genossen werden, und bestätigen durch lachende Würdelosigkeit die ernste Würde des Wirtsvolkes. Ähnlich mögen die Graeculi im römischen Imperium sich benommen haben.
(Theodor W. Adorno: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Nr. 88: „Dummer August“.)
Adorno dachte hier wohl weniger an Entertainer als an einen bestimmten Typus von Emigranten, aber die Beschreibung trifft präzise. Poor Cab!

Lynyrd Skynyrd – Simple Man: 5
Generischer Rock, generische Lebensratschläge. Immerhin „Forget your lust for the rich man’s gold“ – aber das ist auch schon alles an Abweichung von der Kollektivmythologie und hat die negative Seite, dass man die Reichen in Frieden lassen soll, denn jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und sie haben sicher hart dafür gearbeitet...
Übrigens: https://www.youtube.com/watch?v=R4m4MzWzN3g

The Newbeats – Bread and Butter: (nicht nominiert)
Ganz witzig. Weist erstaunliche Parallelen zu einem mittelhochdeutschen Märe auf, das ich für die Uni lesen musste („Der kluge Knecht“ vom sogenannten Stricker – nicht besonders gut). Interessant, dass das extreme Falsett des Sängers (ich habe ihn zuerst für eine Frau gehalten) damals offenbar nicht mit seiner Männlichkeitsrolle interferierte.

The Royalettes – It’s Gonna Take a Miracle: (nicht nominiert)
Um Gottes Willen. Und das von einem, der ein Album in seinen Top 40 hat, das eine gnadenlose Parodie auf diese Art Musik enthält.



Ich glaube, so langsam haben alle genug von der Regeldiskussion, wenn sogar Luk die Ausdauer verliert. Aber was soll man machen? Ohne funktionierende Regeln geht es nicht, und mit den jetzigen herrscht offenbar keine allgemeine Zufriedenheit. Auch mir war es in dieser Runde zu viel Musik.

Huwey (Schreikasten) schrieb:und hier kann ich nur für mich sprechen, aber vor fünf Jahren hatte ich deutlich mehr zeit als jetzt.
Ich auch. Auch vor einem Jahr.

Brisanzbremse (wieder gelöscht, ich zitiere aus dem Gedächtnis) schrieb:Die 15-Minuten-Regel ist genial. Bei einem Dutzend Mitspielern sind das ja nur drei Stunden Musik.
Besseren Vorschlag?
Ich habe sicher einen längeren Geduldsfaden als Luk. Aber es ist mir nicht ganz unverständlich, warum man irgendwann genervt sein kann, wenn einer ständig von der Seite alle Versuche, das Regelsystem zum Funktionieren zu bringen, lächerlich macht, ohne sich je selbst daran zu beteiligen.

(04.11.2021, 21:43)Sergei schrieb: Langsam frage ich mich allerdings auch, ob es nicht schon Trolling ist, wenn man auf jede noch so kleine Aktion oder Bemerkung gleich aggressiv aufspringt und so ein riesiges Fass aufmacht…
Du hast eben noch nicht ausreichend Luk-Erfahrung. It’s a feature, not a bug.

Luk (Schreikasten) schrieb:„ich finde jetzt, dass ich eine überschaubare Musikmenge, die man vollständig anhören und bewerten kann, lieber mag als eine unüberschaubare, aus der man sich was aussuchen muss“ Kein Problem. Vorhin haben du und Brisanzbremse sich aber noch für eine unsinnige Rückkehr zu einer Songbeschränkungsregel anstelle einer Zeitbeschränkungsregel ausgesprochen (wüsste jedenfalls nicht, wie man die Forderung, ausgerechnet ich solle einen Song zurückziehen, sonst deuten sollte), und dagegen wehre ich mich. Die genaue Anzahl ist sogar ausgesprochen relevant, schließlich hat „er will, dass jeder so viel nominieren und bewerten darf, wie er will, und dass ein Song erst ab einer gewissen Anzahl von Bewertungen gerankt wird“ einen ganz anderen Klang als „er will, dass jeder so viel nominieren darf wie er will und dass ein Song mit nur einer Bewertung nicht gerankt wird“, wenn es darum geht, ein System als unüberschaubar darzustellen. Eine Mindestanzahl von 2 ist schon auf den ersten Blick sehr viel einleuchtender und unkomplizierter als „irgendeine Zahl“, und das mit dem Bewerten ist schon länger so, damit habe ich nichts zu tun – lässt meinen Vorschlag für ein neues Regelsystem aber noch ein kleines bisschen revolutionärer und komplizierter erscheinen. Du hast gut gespielt, Primus, aber ich durchschaue deine rhetorischen Tricks – und fordere dich deshalb zum Duell heraus Frech
Verzeihung, dass ich es nicht deutlicher herausgestellt habe: Ich hatte schon wieder vergessen, dass Songanzahlbeschränkungen wegen der drastisch unterschiedlichen Songlängen kaum sinnvoll sind, und du musstest mich daran erinnern. (In dieser Runde ist mir die Überlänge von Mendelssohn auch nicht so aufgefallen wie letzte Runde die von Jethro Tull, weil ich mich mit Klassik halt auskenne, ein halbstündiges Konzert demzufolge eher leicht wegstecke, und ein so berühmtes Stück wie dieses natürlich auch schon kannte.) Ich war doof, du warst schlau. Jetzt zufrieden?
Beruhig dich, das waren keine rhetorischen Tricks. Ich wollte dein System in seiner Logik darstellen – dazu gehört auch, dass man in der Anzahl der Bewertungen ebenso frei ist wie in der der Nominierungen, unabhängig davon, dass Ersteres auch jetzt schon so ist. Die Mindestanzahl von Bewertungen für eine Teilnahme am Ranking ist letztlich variabel – wichtig ist nur, dass es eine geben muss, um die Durchschnittsbewertungen trotz des Laissez-faire vergleichbar und aussagekräftig zu machen. Mein Ergänzungsvorschlag hätte ja effektiv nur ein Heraufsetzen dieser Mindestanzahl um 1 bedeutet (es muss außer dem Nominator noch zwei andere Bewerter geben statt nur einen). Keineswegs habe ich die Absicht verfolgt, dein System möglichst kompliziert und unattraktiv aussehen zu lassen.

(04.11.2021, 23:50)Spectaculus schrieb: Natürlich hinken alle bisherigen Versuche, die Zahl der Songs einzugrenzen. Sie scheitern diesmal daran, dass deutlich mehr User teilnehmen als zuletzt. Wenn vier User je  zehn Minuten nominieren, sind das vierzig Minuten. Bei acht Usern sind es schon achtzig.
Sehr richtig. Die Beschränkungen haben den Schwachpunkt, dass sie nicht mit sehr unterschiedlichen Nominatorzahlen umgehen können, wie sie beim SdM durchaus vorkommen: Entweder schnüren sie einem beim Nominieren die Luft ab oder sie verhindern keine übergroßen Musikmassen.
Auf dem Papier wäre die eleganteste Lösung wohl tatsächlich Luks System: Jeder nominiert so viel wie er will, bewertet so viel wie er will, und die Nominierungen, die eine bestimmte Anzahl von Bewertungen bekommen haben, werden gerankt. Nur lässt das die psychologische Seite außer Acht: ich habe schon mal gesagt,
Primus schrieb:dass ich eine überschaubare Musikmenge, die man vollständig anhören und bewerten kann, lieber mag als eine unüberschaubare, aus der man sich was aussuchen muss.
Zudem würde mich mein Perfektionismus immer dazu treiben, möglichst alles anzuhören und zu bewerten, was in großen Runden stressig und mühsam wird – es gäbe also keine Verbesserung zu jetzt.
Eine Lösung, die mit unterschiedlichen Nominatorzahlen zurechtkäme, wäre, die Gesamtdauer aller Nominierungen zu begrenzen, z. B. auf eine Stunde. Dafür müsste man wahrscheinlich noch Zeitbeschränkungen pro User einführen, damit nicht die ersten paar Nominatoren die gesamte Zeit aufbrauchen können. Insgesamt kommt mir das kompliziert und unflexibel vor. Also was tun?

Luk (16:02) schrieb:Wo wäre denn dann der Vorteil gegenüber Gesamtlänge der Nominierungen eines Nutzers maximal 15 Minuten? Bis auf 313er hatte doch keiner ein Problem mit mehreren Songs pro Nutzer.
Es gäbe einen recht konkreten Vorteil: Wenn man eine Zeitbegrenzung hat, die man mit beliebig vielen Songs auffüllen darf, wird man das in der Regel auch tun. „15 Minuten – da kann ich diesen dreiminütigen Song nominieren, und dann ist noch Platz für diesen, und diesen, und diesen“. Wenn man nur eine Nominierung hat, die eine bestimmte Zeitdauer nicht überschreiten darf, wird sie relativ häufig deutlich darunter bleiben. „15 Minuten – na ja, der Song, den ich nominieren will, geht halt nur drei Minuten.“ Das Limit wird also insgesamt viel seltener ausgeschöpft. Dadurch ist es besser als ohne Anzahlbeschränkung möglich, mit einer noch relativ großzügigen Zeitbeschränkung die Musikmasse auf ein überschaubares Maß zu reduzieren.

Ich unterstütze daher 313ers Vorschlag: Jeder darf nur einen Song pro Runde nominieren. Als Zeitlimit schlage ich 15 Minuten vor.

Das würde das Spiel übrigens auch dem ESC annähern, der ja offenbar die Inspiration war. Bei solchen Wettbewerben schickt ja auch jedes Land nur einen Song ins Rennen. (Mir persönlich ist das aber egal. Meine Meinung über den ESC ist bekannt.)



(25.10.2021, 21:47)Sergei schrieb:
(25.10.2021, 15:46)Primus schrieb: Aber Klassik eignet sich nach meiner Erfahrung für diesen Thread nicht gut.
Meinst du? Warum? Weil es oft keinen Text gibt, worüber man sich auslassen kann?
Nun, zunächst ist die meiste Klassik nicht songförmig. Ganze Werke sind meistens viel zu lang, und auch wenn man nur einzelne Sätze nominiert, wie du es mit dem Mendelssohn getan hast, fällt es immer noch aus dem Rahmen und wird oft als zu lang empfunden (zu schweigen davon, dass der Satz dann aus dem Kontext gerissen ist. Du zum Beispiel hättest einen Cut in einem durchkomponierten Übergang machen müssen – und auch wenn es keinen solchen gibt, zerstört das Herausgreifen eines Satzes Beziehungen). Ich bin dem begegnet, indem ich Werke nominiert habe, die in ihrer Struktur Ähnlichkeiten mit Songs haben (eine Bach’sche Choralbearbeitung, ein Madrigal, ein Kunstlied), aber das bedeutet natürlich eine große Beschränkung.
Zum zweiten haben wir hier schlicht nicht das Publikum für Klassik. Was bringt es, Meisterwerke zu nominieren, wenn die allermeisten Bewerter gar nicht die nötigen Kenntnisse haben, um sie angemessen rezipieren zu können?
Und drittens komme ich mir eigentlich auch albern dabei vor, klassischen Stücken Bewertungen von 1 bis 12 Punkten zu geben, und das auch noch auf einer Ebene mit populären Musikstücken. Das halte ich nicht für eine angemessene Rezeptionsweise.

(16.11.2021, 07:22)Micky11 schrieb:
(15.11.2021, 22:17)Spectaculus schrieb: Übrigens hast du deine eigenen Nominierungen noch nicht bewertet  Zwinkern

Oh, ich war durch die Schreikasten-Disskuson irritiert, und dachte man darf eigene Nominierungen nicht bewerten. Klatsch
Aber wenn das jetzt anders zu sein scheint, hol ich das noch nach!
Das wäre nur ein Vorschlag von mir gewesen, der zu Luks neuem System gepasst hätte. Da sich das bis jetzt nicht durchgesetzt hat, ist auch mein Vorschlag nicht aktuell.
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I'm Glad ist für mich keine gnadenlose Parodie, sondern eine respektvolle Verbeugung vor US-Balladen der frühen 60er. Das hier dürfte das Vorbild gewesen sein:
https://youtu.be/xE1TLOp6oCk

Sein Kumpel Zappa hat mehrere Doo-Wops aufgenommen, weil er Fan davon war.
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Ich hätte wissen müssen, dass ich mich da nicht so weit vorwagen darf. Es ist schwer zu sagen, aber ich glaube nicht, dass das Stück wirklich, hundertprozentig ernst gemeint ist. Sagen wir: eine gnädige Parodie.

Zappas Output kenne ich ganz gut. Seine Doo-Wop-Songs haben alle einen gewissen ironischen Charakter, zumindest im Kontext des Albums, das sie mit sehr viel komplexerer Musik konfrontiert, oder sind selbst mit komplexeren Elementen angereichert. Was die Texte angeht, hat er erfrischend klar gesagt, was Sache ist.
Ich finde Doo-Wop übrigens auch ganz witzig. Was ich nicht leiden kann, ist Musik, die die Larmoyanz der Empfindsamkeit mit der Durchkommerzialisiertheit der populären Musik im Zeitalter der Kulturindustrie verbindet.
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(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Viko63 – Mucho Gusto: 5
Rein musikalisch-künstlerisch nicht sehr bemerkenswert (wenngleich passabel). Allerdings gelingt es dem Ding wohl wirklich, etwas von dem Lebensgefühl unserer Generation auszudrücken. Die Kehrseite davon ist, dass wir es schon in zehn Jahren nur mehr nostalgisch hören werden und es für Spätergeborene zuerst „cringe“ (oder was immer sie dafür sagen werden) und dann einfach verstaubt sein wird, bevor es komplett in Vergessenheit gerät. Standhalten kann diesem Prozess nur, was nicht bloß Ausdruck seiner Zeit ist, sondern über diese hinausgeht, und sei es gerade in ihrer Analyse, die ja schon Distanz zu ihr voraussetzt.
Da es hier um das Lied des Monats geht und nicht um das Lied, das in 10 Jahren noch toll sein wird, sehe ich darin ehrlich gesagt kein allzu großes Problem. Denn ja, dieses Ding drückt wirklich das Lebensgefühl unserer Generation aus…

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Dua Lipa – Love Again: 4
Wenn Pop so gut gemacht, dabei aber so dünn und unspektakulär ist, soll er meistens nur zur Untermalung von etwas anderem dienen. Zum Beispiel eines Videos, das die Sängerin extrem sexualisiert darstellt zum Zweck der besseren Vermarktung. Es kann einem schon übel werden, ganz abgesehen davon, dass das Ganze billig und zweitklassig wirkt.
Übrigens: https://www.youtube.com/watch?v=iBwmx-nt1mc
Kann ich leider nur unterschreiben.
Übrigens: https://www.youtube.com/watch?v=lVL-zZnD3VU

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Blanco & Central Cee – The Great Escape
Verstehe ich leider nicht genug, um es bewerten zu können.
Das ist schade… sollte noch jemand große Verständnisprobleme gehabt haben und interessiert sein (das zweite bezweifle ich zunehmend…) verlinke ich hier nochmal auf die Lyrics, ganz allgemein geht es um den Versuch einer Flucht aus dem "Gefängnis" der Szene…

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Viko63 – Wendy: 4
Siehe „Mucho Gusto“, allerdings hat das hier nicht dieselbe ästhetische Kraft (obwohl ich den Beat sogar besser finde). Nur der letzte Teil (ab „Im Handy sind Risse“) kommt auf dieses Niveau.
Verzeih die dumme Frage, aber was genau meinst du hier mit „ästhetische Kraft”?

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Felix Mendelssohn Bartholdy – Violinkonzert op. 64: (nicht nominiert)
Im Vergleich zu all dem, was hier sonst so kreucht und fleucht, müsste das natürlich 12 Punkte bekommen. Aber ein Favorit von mir war es nie. Solokonzerte sind die banalitätsgefährdetste der großen klassischen Formen; zunächst deshalb, weil zur Schau gestellte Virtuosität meistens musikalischen Leerlauf bedeutet. Das gibt es auch in diesem Konzert zur Genüge, obwohl die eigentliche Kadenz erfreulich frei davon ist (hier merkt man den Einfluss, den Bach auf Mendelssohns Generation hatte). Aber der tieferliegende Grund ist das Prinzip, einen „Star“ vor ein Begleitensemble zu stellen. Daraus ergibt sich fast automatisch eine größere Oberflächlichkeit, auch wenn es natürlich auch geniale Konzerte gibt, zum Beispiel die reifen Klavierkonzerte von Mozart und Beethoven.
Ich finde nicht, dass Solokonzerte gleich musikalischen Leerlauf bedeuten. Natürlich verleiten sie zur Zurschaustellung der Virtuosität des Solisten, vor allem im 19. Jahrhundert, das war aber kein spezifisches Problem der Solokonzerte sondern betrifft auch ganz andere Richtungen. Dafür bieten Concerti eine einzigartige Möglichkeit des Dialogs, den man zwar auch in allen anderen Genres findet (vor allem natürlich beim von dir erwähnten Bach), allerdings selten in dieser Intensität und Expressivität. Wobei dieses Violinkonzert in der Hinsicht sicher nicht das beste Beispiel ist, das hatte ich auch weniger aus solchen eher „technischen” Gründen gewählt, sondern vielmehr (wie ja bereits im Kommentar zur Kandidatur erwähnt) wegen seiner Leidenschaft und Eingänglichkeit.

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Das zweite Problem des Stücks betrifft Mendelssohns Stellung in der Musikgeschichte. Was konnte nach Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert in der deutschen Musik eigentlich noch kommen? Bis zum neuen Ansatz Wagners war es ein weiter Weg (über Berlioz und Liszt), und man merkt den deutschen Komponisten der Mendelssohn-Generation eine gewisse Ratlosigkeit an, zumindest in den alten klassischen Großformen wie Symphonien, Sonaten und Konzerten. An kompositorischer Durchorganisation und thematischer Arbeit können sie sich mit den Klassikern nicht messen, und ihre Stärken, Stimmung und persönlicher Ausdruck, können in diesen tradierten Formen nur schlecht zur Geltung kommen.
Aber das alles ist Kritik auf extrem hohen Niveau. Mendelssohn zählt ohne Wenn und Aber zu den Großen, und er hatte eine Gabe für Melodien wie nur wenige, was man auch hier deutlich merkt (das Seitenthema des Kopfsatzes... hach). Wer ein gelungeneres und, wie ich finde, auch berührenderes Werk von ihm hören möchte, in dem die Stärke der Inspiration die oben angesprochene Problematik quasi zum Verschwinden bringt und die späte Kammermusik von Schubert fortsetzt, als wäre gar nichts dabei: https://www.youtube.com/watch?v=7epVd81pc5U
Jap, Mendelssohn hat sich ja besonders stark in dieser Tradition bewegt (oder wollte es zumindest), aber eigentlich bringst du es ja selber auf den Punkt: Trotzdem kann er durch seine unglaubliche Inspiration und seine himmlischen Melodien „seine Stärken“ zum Ausdruck bringen.

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Yann Tiersen – Pas si simple: 2
Yann Tiersen – Comptine d’été Nr. 2: 2
Wie schön, dass Luk auf das Clavio-Forum verlinkt hat. Ich muss nur zitieren:
Zitat:Wenn man 14 ist, darf man das aber gerne trotzdem mögen und genießen und emotional finden. Mit 16 sollte man allmählich differenzierter hören, und mit 18 sollte man diesem pubertärem Musizieren entwachsen sein, sonst hat man das musikalische Erwachsenwerden irgendwie verpaßt.
Zitat:Es hat die Halbseidenen immer schon gegeben, und das wohl erfolgreichste dümmliche Stück der Klaviergeschichte war das "Gebet einer Jungfrau", eine Art Tiersen-Gedaddel des 19. Jahrhunderts (allerdings spieltechnisch im Vergleich zu Tiersen schon fast anspruchsvoll). [...] Ca. 150 Jahre später finden selbst Tiersen-Fans das Stück blöd. Warum? Weil es noch blöder ist als Tiersen? Nein, weil es dem Zeitgeschmack nicht entspricht, denn es benutzt andere Kadenz-Klischees, es ist so halbseiden wie Tiersen, aber es frönt der falschen, nicht mehr aktuellen Mode. Und in 100 Jahren wird man finden, daß Tiersen nicht dem Zeitgeschmack entspricht und darum blöd ist. Und alle werden das so finden, nicht nur die, die's beurteilen können.
Wer das für Musik hält, mag glücklich damit werden. Schlimm wird es nur, wenn ein immer schrankenloserer Neoliberalismus den Bildungsauftrag öffentlich-rechtlicher Institutionen so weit aushöhlt, dass Klassiksender nach marktwirtschaftlichen Prinzipien geführt werden und so etwas zu senden beginnen, weil es ja mehr Hörer anspricht – wie in Deutschland leider recht weitgehend geschehen (in Österreich zum Glück noch nicht). Eine der größeren kulturellen Regressionen, die wir heute erleben müssen.
Ich weiß nicht. Dümmlich finde ich es allein, Tiersens Musik pauschal als dümmlich abzutun. Eine Musik, die so viele Filme groß gemacht, so viele Leute berührt und inspiriert hat, kann eigentlich gar nicht dümmlich sein. Nein Tiersen ist nicht Bach, nicht Mozart und nicht Beethoven, das muss man aber auch nicht sein, um „Musik“ zu machen, auch wenn gewisse Leute das gerne behaupten. Seine Musik vermittelt ein einzigartiges Gefühl des Traums und der Liebe, der Ruhe, eine Magie die man in dieser Zeit so sehr braucht wie wenig anderes. Es mag sein, dass seine Musik in Hundert Jahren nicht mehr aktuell ist, jetzt ist sie es auf jeden Fall. Ich würde seine Stücke jetzt also auch nicht als große Klassiker bezeichnen, aber großartig sind sie trotzdem. 

Übrigens habe ich den von dir zitierten Weg ziemlich genau in der anderen Richtung beschritten: Schon als Kind war ich extrem fasziniert von „ernster“ Musik, habe stundenlang Beethoven-Sonaten gehört und selber solche Stücke gespielt. Auf Tiersens Musik hab ich mehr als abwertend herabgeschaut (vielleicht aber auch, um mich von meinen ganzen Klassenkameraden abzugrenzen, die alle Comptine d'un autre été rauf und runter gespielt haben, während ich Beethoven und Debussy geklimpert hab…), mit den Jahren bin ich da aber deutlich offener geworden, irgendwann hab ich dann Amelie gesehen, wodurch mir erst so richtig bewusst wurde, was diese Musik eigentlich vermitteln will. Mit 14 war mein Paradies die Appassionata, heute besteht es aus einer Vielzahl toller Musikrichtungen und Komponisten und da gehört auch Tiersen dazu.

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Ludwig Hirsch – Der Dorftrottel: 10
Ludwig Hirsch hat sehr wirkungsvolle düstere Lieder geschrieben. Schrammt natürlich an der Grenze zum Kitsch, aber wenn man es nicht zu oft hört, behält es seine Kraft.
Wer die Ästhetik mag und es noch direkter persönlich haben möchte: https://www.youtube.com/watch?v=NaiWa7QbRsU (hätte ich fast nominiert, aber direkter persönlich heißt auch: in noch größerer Kitschgefahr. Die Balance ist sehr fein, deshalb muss man solche Lieder vorsichtig behandeln.)
Ja, hab ich gemerkt, hab mir daraufhin noch ein paar Sachen von ihm angehört, irgendwann hat man dann auch genug… dennoch großartig

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb: Captain Beefheart – Orange Claw Hammer: 11
Habt ihr auf den Text geachtet? Was Captain Beefheart hier mit wenigen Worten zu evozieren gelingt, ist in der populären Musik wohl einzigartig. Eine surreale Welt, die zugleich mit detailscharf beobachtendem Realismus geschildert wird („And an oriole sang like an orange / His breast full a worms / And his tail clawed the evenin' like a hammer / His wings took the air like a bomber / And my rain can caught me a cup a water“). Ein Gedicht, das einen ganzen Abenteuerroman andeutet und durch dieses Mitschwingenlassen viel stärker mit Bedeutung aufgeladen ist, als er es sein könnte; ein Gedicht, dessen poetische Kraft sich mit der besseren Lyrik des 20. Jahrhunderts messen kann. Es gehört untrennbar dazu, dass Beefheart diesen Text unbegleitet, auf eine strophisch-schlichte, aber frei variable Melodie, wie improvisiert singt. Aber wenn ihr es lieber mit folkiger Gitarre von Frank Zappa unterlegt hören wollt: Bitte sehr.

(Ich weiß ja nicht, ob die Bewertungen besser gewesen wären, wenn ich einen anderen Song von Trout Mask Replica nominiert hätte, auf dem Instrumente zu hören sind. Vermutlich nicht.)
Hab ich auf den Text geachtet? Nein, ehrlich gesagt schnell nicht mehr, wurde dann irgendwie doch fast anstrengend… werd ich aber nachholen, jetzt hast du mich doch nochmal angefixt!

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb:
(04.11.2021, 21:43)Sergei schrieb: Langsam frage ich mich allerdings auch, ob es nicht schon Trolling ist, wenn man auf jede noch so kleine Aktion oder Bemerkung gleich aggressiv aufspringt und so ein riesiges Fass aufmacht…
Du hast eben noch nicht ausreichend Luk-Erfahrung. It’s a feature, not a bug.
Weiß nicht, ob ich dieses Feature jemals werde schätzen können…

(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb:
Luk (Schreikasten) schrieb:„ich finde jetzt, dass ich eine überschaubare Musikmenge, die man vollständig anhören und bewerten kann, lieber mag als eine unüberschaubare, aus der man sich was aussuchen muss“ Kein Problem. Vorhin haben du und Brisanzbremse sich aber noch für eine unsinnige Rückkehr zu einer Songbeschränkungsregel anstelle einer Zeitbeschränkungsregel ausgesprochen (wüsste jedenfalls nicht, wie man die Forderung, ausgerechnet ich solle einen Song zurückziehen, sonst deuten sollte), und dagegen wehre ich mich. Die genaue Anzahl ist sogar ausgesprochen relevant, schließlich hat „er will, dass jeder so viel nominieren und bewerten darf, wie er will, und dass ein Song erst ab einer gewissen Anzahl von Bewertungen gerankt wird“ einen ganz anderen Klang als „er will, dass jeder so viel nominieren darf wie er will und dass ein Song mit nur einer Bewertung nicht gerankt wird“, wenn es darum geht, ein System als unüberschaubar darzustellen. Eine Mindestanzahl von 2 ist schon auf den ersten Blick sehr viel einleuchtender und unkomplizierter als „irgendeine Zahl“, und das mit dem Bewerten ist schon länger so, damit habe ich nichts zu tun – lässt meinen Vorschlag für ein neues Regelsystem aber noch ein kleines bisschen revolutionärer und komplizierter erscheinen. Du hast gut gespielt, Primus, aber ich durchschaue deine rhetorischen Tricks – und fordere dich deshalb zum Duell heraus Frech
Verzeihung, dass ich es nicht deutlicher herausgestellt habe: Ich hatte schon wieder vergessen, dass Songanzahlbeschränkungen wegen der drastisch unterschiedlichen Songlängen kaum sinnvoll sind, und du musstest mich daran erinnern. (In dieser Runde ist mir die Überlänge von Mendelssohn auch nicht so aufgefallen wie letzte Runde die von Jethro Tull, weil ich mich mit Klassik halt auskenne, ein halbstündiges Konzert demzufolge eher leicht wegstecke, und ein so berühmtes Stück wie dieses natürlich auch schon kannte.) Ich war doof, du warst schlau. Jetzt zufrieden?
Beruhig dich, das waren keine rhetorischen Tricks. Ich wollte dein System in seiner Logik darstellen – dazu gehört auch, dass man in der Anzahl der Bewertungen ebenso frei ist wie in der der Nominierungen, unabhängig davon, dass Ersteres auch jetzt schon so ist. Die Mindestanzahl von Bewertungen für eine Teilnahme am Ranking ist letztlich variabel – wichtig ist nur, dass es eine geben muss, um die Durchschnittsbewertungen trotz des Laissez-faire vergleichbar und aussagekräftig zu machen. Mein Ergänzungsvorschlag hätte ja effektiv nur ein Heraufsetzen dieser Mindestanzahl um 1 bedeutet (es muss außer dem Nominator noch zwei andere Bewerter geben statt nur einen). Keineswegs habe ich die Absicht verfolgt, dein System möglichst kompliziert und unattraktiv aussehen zu lassen.

(04.11.2021, 23:50)Spectaculus schrieb: Natürlich hinken alle bisherigen Versuche, die Zahl der Songs einzugrenzen. Sie scheitern diesmal daran, dass deutlich mehr User teilnehmen als zuletzt. Wenn vier User je  zehn Minuten nominieren, sind das vierzig Minuten. Bei acht Usern sind es schon achtzig.
Sehr richtig. Die Beschränkungen haben den Schwachpunkt, dass sie nicht mit sehr unterschiedlichen Nominatorzahlen umgehen können, wie sie beim SdM durchaus vorkommen: Entweder schnüren sie einem beim Nominieren die Luft ab oder sie verhindern keine übergroßen Musikmassen.
Auf dem Papier wäre die eleganteste Lösung wohl tatsächlich Luks System: Jeder nominiert so viel wie er will, bewertet so viel wie er will, und die Nominierungen, die eine bestimmte Anzahl von Bewertungen bekommen haben, werden gerankt. Nur lässt das die psychologische Seite außer Acht: ich habe schon mal gesagt,
Primus schrieb:dass ich eine überschaubare Musikmenge, die man vollständig anhören und bewerten kann, lieber mag als eine unüberschaubare, aus der man sich was aussuchen muss.
Zudem würde mich mein Perfektionismus immer dazu treiben, möglichst alles anzuhören und zu bewerten, was in großen Runden stressig und mühsam wird – es gäbe also keine Verbesserung zu jetzt.
Eine Lösung, die mit unterschiedlichen Nominatorzahlen zurechtkäme, wäre, die Gesamtdauer der Nominierungen zu begrenzen, z. B. auf eine Stunde. Dafür müsste man wahrscheinlich noch Zeitbeschränkungen pro User einführen, damit nicht die ersten paar Nominatoren die gesamte Zeit aufbrauchen können. Insgesamt kommt mir das kompliziert und unflexibel vor. Also was tun?

Luk (16:02) schrieb:Wo wäre denn dann der Vorteil gegenüber Gesamtlänge der Nominierungen eines Nutzers maximal 15 Minuten? Bis auf 313er hatte doch keiner ein Problem mit mehreren Songs pro Nutzer.
Es gäbe einen recht konkreten Vorteil: Wenn man eine Zeitbegrenzung hat, die man mit beliebig vielen Songs auffüllen darf, wird man das in der Regel auch tun. „15 Minuten – da kann ich diesen dreiminütigen Song nominieren, und dann ist noch Platz für diesen, und diesen, und diesen“. Wenn man nur eine Nominierung hat, die eine bestimmte Zeitdauer nicht überschreiten darf, wird sie relativ häufig deutlich darunter bleiben. „15 Minuten – na ja, der Song, den ich nominieren will, geht halt nur drei Minuten.“ Das Limit wird also insgesamt viel seltener ausgeschöpft. Dadurch ist es besser als ohne Anzahlbeschränkung möglich, mit einer noch relativ großzügigen Zeitbeschränkung die Musikmasse auf ein überschaubares Maß zu reduzieren.

Ich unterstütze daher 313ers Vorschlag: Jeder darf nur einen Song pro Runde nominieren. Als Zeitlimit schlage ich 15 Minuten vor.

Das würde das Spiel übrigens auch dem ESC annähern, der ja offenbar die Inspiration war. Bei solchen Wettbewerben schickt ja auch jedes Land nur einen Song ins Rennen. (Mir persönlich ist das aber egal. Meine Meinung über den ESC ist bekannt.)

Mein Vorschlag ( Greenie ): Man darf entweder mehrere Songs mit maximal 6 Minuten nehmen oder einen bis 15 Minuten. Also Maximallänge 15 Minuten oder ein paar kurze Sachen (zum Beispiel 2x3 Minuten was auch keinem wehtun sollte).



(03.12.2021, 22:05)Primus schrieb:
(25.10.2021, 21:47)Sergei schrieb:
(25.10.2021, 15:46)Primus schrieb: Aber Klassik eignet sich nach meiner Erfahrung für diesen Thread nicht gut.
Meinst du? Warum? Weil es oft keinen Text gibt, worüber man sich auslassen kann?
Nun, zunächst ist die meiste Klassik nicht songförmig. Ganze Werke sind meistens viel zu lang, und auch wenn man nur einzelne Sätze nominiert, wie du es mit dem Mendelssohn getan hast, fällt es immer noch aus dem Rahmen und wird oft als zu lang empfunden (zu schweigen davon, dass der Satz dann aus dem Kontext gerissen ist. Du zum Beispiel hättest einen Cut in einem durchkomponierten Übergang machen müssen – und auch wenn es keinen solchen gibt, zerstört das Herausgreifen eines Satzes Beziehungen). Ich bin dem begegnet, indem ich Werke nominiert habe, die in ihrer Struktur Ähnlichkeiten mit Songs haben (eine Bach’sche Choralbearbeitung, ein Madrigal, ein Kunstlied), aber das bedeutet natürlich eine große Beschränkung.
Zum zweiten haben wir hier schlicht nicht das Publikum für Klassik. Was bringt es, Meisterwerke zu nominieren, wenn die allermeisten Bewerter gar nicht die nötigen Kenntnisse haben, um sie angemessen rezipieren zu können?
Und drittens komme ich mir eigentlich auch albern dabei vor, klassischen Stücken Bewertungen von 1 bis 12 Punkten zu geben, und das auch noch auf einer Ebene mit populären Musikstücken. Das halte ich nicht für eine angemessene Rezeptionsweise.
Es stimmt natürlich, dass klassische Stücke oft nicht singförmig sind, im Nachhinein betrachtet war das Violinkonzert wirklich eine schlechte Wahl – wegen des durchkomponierten Übergangs hatte ich auch das gesamte Video reingestellt und der war dann schließlich auch einer der Gründe, warum ich die Kandidatur zurückgezogen habe. Bei 4-minütigen Nocturnes oder so sollte das aber schon besser passen. Zum Publikum: Darin sehe ich kein Problem, ich habe mir hier auch einiges reingezogen wozu ich genau 0 Kenntnisse habe, habe sicher mehr als die Hälfte nicht verstanden und trotzdem eins zwei Sachen gefunden, die mir richtig gefallen haben und mit denen ich mich dann auch näher beschäftigt habe. Einen ähnlichen Effekt hatte ich mir auch bei der Nominierung eines klassischen Stückes gewünscht, zumal ich mir einfach nicht vorstellen kann wie man das nicht mögen kann. Zum letzten Punkt kann ich wenig sagen, wir beide haben eh eine völlig unterschiedliche Benotungsart (ich gebe tendenziell deutlich mehr Punkte, weil ich (oft auch mangels spezifischem Wissen) einfach nichts wirklich kritisieren kann und dann mehr nach Gefühl bewerte und da mir so gut wie jede Musik ein tolles Gefühl gibt, fällt die Note dann eben sehr gut aus ^^). Naja, wie gesagt werde ich jetzt auf jeden Fall keine riesigen Orchesterstücke mehr nominieren, aber was Kleineres kommt dann vielleicht doch nochmal hin und wieder mal dazwischen (Lieder bieten sich doch eigentlich an oder Greenie ).
D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl and Keno)
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